oder: die "zauberhafte" Welt der Recovery Software
Letztes Wochenende war es mal wieder soweit! Nach einem Neustart des Servers fehlte mir irgendwie eine wichtige Partition.
Von einer Sekunde auf die andere verschwunden wie durch Zauberhand. Sozusagen in das schwarze Loch der BITs und Bytes hineingesogen worden (ob vielleicht doch CERN wieder Experimente gestartet hat??). Nun, bei einem ständig laufendem Server mit 6 Festplatten ist ja immer irgendwas zu warten oder zu reparieren. Mal müssen die Lüfter kontrolliert und gesäubert werden, oder die Staubfilter ausgewaschen werden. Und dass auch Festplatten mal technische Wehwehchen haben, daran hat man sich auch gewöhnt, und handelt dementsprechend. Nun, jetzt kann es ja mal vorkommen, dass durch irgendwelche Umstände eine Partitionstabelle, oder die Master File Table auf der Festplatte beschädigt wird. Grundsätzlich sind die Daten physikalisch alle noch da, man kommt halt nur nicht mehr dran. Ärgerlich ist es trotzdem. Noch ärgerlicher ist es, wenn viele Softwarehersteller, die sich auf das Recovern von Dateien spezialisiert haben, Software-Tools für teuer Geld anbieten, die außer einer bunten Benutzeroberfläche und einem langsam nach rechts laufendem Fortschrittsbalken nichts weiter bewirken, ausser der Meldung "kein Fund! Bitte suchen Sie auf einer anderen Festplatte". So ein Placebo-Tool könnte ich in Visual Basic in einer halben Stunde zusammendengeln, für teuer Geld verkaufen und Billyboy G. damit Konkurrenz machen! Ich habe also sozusagen gezwungenermaßen einen "Selbstversuch" der diversen Tools gemacht.
Ergebnis:
Hersteller/Produkt | Suchdauer | Suchergebnis | Preis |
Meetsoft/Partition Recovery | unendlich | kein Fund | Shareware/ |
Acronis/Disk Director Suite | unendlich | kein Fund | € 39,95 |
O&O/Format Recovery | 2 Stunden | kein Fund | € 79,90 |
Ontrack/Easy Recovery | 1 Stunde | gefunden/ wiederhergestellt | Std.:€ 213,01 |
CGsecurity/Testdisk | 1 Stunde | gefunden/ widerhergestellt | Freeware! |
Wie man sieht, taugen die meisten Tools nur bedingt etwas. Ein preislicher Ausbrecher nach oben ist Ontrack. Diese Software kostet über 200 Euro (in der Pro-Version über 500,00 Euro!). Allerdings hat sich diese Firma auf das manuelle retten von Datenschrott spezialisiert, und restauriert in Reinraumlaboren Festplatten von kritischen Firmendaten, genauso wie in der Beweisaufnahme bei kriminaltechnischen Ermittlungen. Diese Software läuft ein bisschen außer Konkurrenz, da Sie ein ganz anderes Kaliber ist, was die Optionen angeht. Mein persönlicher Testsieger ist ein Kandidat aus dem Freeware Bereich. Klein, schnell und Megaleistungsfähig!!! Der einzige Nachteil ist die Dos-Box-Oberfläche, aber das hat man schnell verschmerzt, wenn nach knapp 2 Stunden alle Daten wiederhergestellt worden sind.
@Sigi: Du hast bei jedem Windows Betriebssystem (unter Vista, so wollte es zwar Microsoft erst, sollte die abgeschafft sein, aber auch dort gibt es noch die gute, alte Eingabeaufforderung) automatisch ein DOS dabei. Das Programm heisst unter XP "Eingabeaufforderung" unfer Start > alle Programme > Zubehör. Mit dem Befehl "help" (ohne Hochkomma) kannst Du dir die verfügbaren Befehle anzeigen lassen. Schreibst Du hinter den Befehl dann " /?" (ohne Hochlomma – und das Leerzeichen nicht vergessen) bekommst Du die Optionen bzw. Parameter des entsprechenden Befehls angezeigt. Die DOS-Box hat keine Mausunterstützung. Alles wird über die Tastatur gemacht. Vielleicht ist Sie deshalb so "beliebt"…..
DOS-Box bedeutet dann, dass man DOS drauf haben muss?Weia, bin ich bislang immer drumrum geschlichen…Aber ist oft so, dass günstige Angebote den teureren in nichts nachstehen.