Software, Apps & Games..Werbung & andere Lügen

Heute und vor fast 20 Jahren – die Microsoft Office Software im Wandel der Zeit..

oder: ist neuere Software automatisch besser? Oder ist Sie nur größer?

oder: ist neuere Software automatisch besser? Oder ist Sie nur größer?

Seit vielen Jahren setze ich im Büroalltag das MIcrosoft Office ein. Für das Windows 3.1 gab es die Office-Version 4.2. Die 22 Megabyte passten auf 14 Installationsdisketten – für damalige Zeiten eine riesige Installation, für heutige Verhältnisse ein Fliegenschiss.

Die Jahre gingen ins Land. Das Betriebssystem Windows 3.1 wurde von Windows 95, Windows 98, Windows 2000, XP, Vista, Windows 7 und seit dem letzten Jahr durch Windows 8 abgelöst. Auch die Office-Pakete änderten sich – aber nicht im gleichen Tempo, da ein Betriebssystem (besonders in der OEM-Version) um etliches preiswerter als ein eine Microsoft Office-Suite ist.

Deshalb setzte ich bis Dato Microsoft Office 2007 ein. Versuche mit anderen Produkten zeigte mir aber auch: Es lässt sich nicht weg diskutieren – die Microsoft Office Produkte sind mittlerweile DER Standard, wenn es um die tägliche Büroarbeit geht.

Ja früher – da gab es noch einige Konkurrenz. Die Lotus Smartsuite war durchaus ebenbürtig – die Tabellenkalkulation 1-2-3 sogar Marktführer. Dazu hatte der Lotus Organizer einen Look, der sich an einem echten Ringbuchordner orientierte (so wie man es bis Version 7 auch bei den Apple IOS Betriebssystemen kannte. Irgendwann kaufte IBM Lotus auf – und die Smartsuite geriet in Vergessenheit.

Lotus Organizer 4.1

(der Lotus Organizer 4.1. Aktuell gibt es eine Version 6 vom aktuellen Besitzer IBM. die aber nicht kostenlos ist – aber genauso altbacken aussieht. Die Lotus Smartsuite aus dem Jahr 2000 läuft auf aktuellen Rechnern nicht – lässt sich aber wie hier in einer virtuellen Maschine mit Windows 98 installieren. Aber mal im Ernst? Würdest Du so arbeiten wollen?)

Vom Organizer abgekoppelt bietet IBM aktuell eine kostenlose Office-Suite namens “Symphony” an. Sie enthält nur Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und eine Präsentations-Software. Auf eine Datenbank und ein Mail-Client wurde geflissentlich verzichtet.


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Es gab um die Jahrtausendwende sogar ein sehr gutes deutsches Office Paket der Hamburger ‘Star Division’ – das damals bekannte “Staroffice”, welches von Sun Microsystem im Jahre 1999 aufgekauft wurde. Auch das Schicksal dieser Office-Suite war eher traurig. Nicht wirklich vehement weiter entwickelt und nach kurzer Zeit kostenlos verramscht, wurde der Quellcode etwas später von Sun frei gegeben und aus dem Staroffice wurde das Opensource Projekt “Openoffice”.

Obwohl das kostenlose OpenOffice nicht schlecht ist und bei fast allen Linux Distributionen dabei ist, ist es trotzdem noch weit davon entfernt eine Konkurrenz für den Marktführer aus Redmond zu sein.

Auch Corel – eine kanadische Firma – die früher der Quasi Standard im Grafikbereich war (und mittlerweile gegen die übermächtige Konkurrenz aus dem Hause Adobe eher ein Nischendasein führt) hat eine kleine Office-Suite im Programm. Doch leider beschränken sich fast alle genannten Entwickler auf 3 Haupt Office Applikationen. 1. Ein Schreibprogramm, 2. eine Tabellenkalkulation und 3. ein Präsentationsprogramm.

Doch damit ist eine Office-Suite natürlich nicht komplett. Auch Microsoft bietet mit der “Home & Student” – Version eine solchermaßen abgespeckte Office-Version an. Doch tatsächlich möchte ich nicht auf das Mail-Programm Outlook verzichten, da es weit mehr ist als nur ein Mail-Client und es auch in Firmen eingesetzt wird. Ebenso wichtig ist ein Datenbankprogramm welches SQL beherrscht auch wenn man es nicht jeden Tag braucht.

Publisher auf 5 Disketten

Als ich also Anfang der Woche diese Überlegungen hatte, und ich meinen Softwarefundus sichtete, fielen mir die Installationsmedien aus den 90er Jahren in die Hände. ‘Windows 3.11 for Workgroups’, ein Betriebssystem auf 7 Disketten mit je 1.44 MB Kapazität. Knapp 10 MB Installationsaufwand für ein Betriebssystem, das selbst damals schon zusätzliche Tools wie Paint, einen Taschenrechner oder Wordpad beinhaltete. Auf meinem ersten PC, mit installiertem Windows 95, der im Bereich zusätzliche Software sehr opulent ausgestattet war, waren einige Microsoft Programme, die man beim Systemstart auf Disketten sichern sollte. So wurde das Programm Publisher auf 5 Disketten gesichert. Heute undenkbar.

Doch ist Publisher in 20 Jahren viel besser geworden? Oder ist es nur “Fetter” geworden? Meiner Meinung nach würde die Uralt Version durchaus reichen. Doch natürlich laufen diese Steinzeit-Versionen nicht mehr auf den aktuellen Betriebssystemen.

Publisher 1997

(1997 von mir zu meinem 39. Geburtstag mit Publisher 95 erstellt und großzügig an die Dortmunder Top-Models verteilt, Das sieht auch mit der aktuellen Publisher-Version von 2013 nicht viel anders aus.)

Denn die Uhr dreht sich erbarmungslos weiter. Verbesserungen und technische Entwicklungen lassen alte Software inkompatibel werden. Was nützt mir das optisch ansprechende Lotus Notes 5 aus dem Jahre 2004, wenn ich keine Emails abrufen kann, da die Provider nun zwingend SSL-Verschlüsselung fordern – dies aber dort nicht implementiert ist?


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Aktuell befinden wir uns im Jahre 2014 – damit ist das von mir eingesetzte Office Paket 7 Jahre alt. Zeit mal den aktuellen Office Versionen auf dem Markt die Aufmerksamkeit zu widmen. Und es ist auch klar, dass es wieder aus dem Hause Microsoft kommen muss.

Überhaupt machen die neuen Versionen von zum Beispiel dem neuen Word 2013 aus einem nicht automatisch einen besseren Schreiber. Wer vorher nur Murks zusammen geschrieben hat, aus dem wird auch ein mit Funktionen überladenes Textverarbeitungs-Programm keinen Shakespeare zaubern.

Warum ich trotzdem den Sprung von Office 2007 auf Office 365 (was dem Office 2013 entspricht) vollzogen habe, liegt in der Tatsache begründet, dass ich als IT-ler natürlich schon das “Ohr an der Schiene” haben sollte, was die Funktionen von Software angeht. Und fremden Testberichten traue ich nicht bedingungslos. Häufig sind derlei Veröffentlichungen umgeschriebene Pressemitteilungen oder Aufzählungen der Funktionen der Herstellerseite. Bloß weil ich aber in allen Zeitschriften das gleiche lese, muss dies aber nicht stimmen. Nur was ich selber ausgiebig getestet habe kann ich auch beurteilen. Und dies kann durchaus nicht dem veröffentlichtem Testbericht entsprechen.

Es gab aber noch mehr Punkte, warum ich ausgerechnet jetzt zum neuen Office 365 wechselte: schon ADOBE hat seit einiger Zeit sein Lizenzprogramm umgestellt. Statt tausende von Euro für eine Adobe Suite zu bezahlen, die man dann mehrere Jahre einsetzt – und dann bei jedem update wieder zur Kasse gebeten wird, “least” man die Software. Das heißt, man zahlt einen monatlich moderaten Preis und kann die Software dann genauso einsetzen, als hätte man Sie auf die übliche Weise lizenziert. Gerade kleine Firmen oder Existenzgründer werden an dieser Möglichkeit Interesse haben um die knappen Finanzressourcen zu schonen.

Office 365 VerpackungAuch Microsoft bietet nun diese Art der Lizenzierung an. Ich habe mich aufgrund der im Paket enthaltenen Programme für die Personal Version entschieden. Außer Excel, Word und Powerpoint sind hier auch noch Access, Publisher und Outlook, sowie einige andere Tools enthalten. Preislich ist dieses Angebot sehr attraktiv. Für ein Jahr Nutzung habe ich schlanke 49,99 € bezahlt. Das sind grade mal 4, 17 € im Monat. Der Preis für eine Schachtel Zigaretten (da ich nicht rauche würde ich sagen: ungefähr der Preis für einen halben Caipi in einer Dortmunder Cocktail-Bar). Würde man das Paket herkömmlich lizenzieren dann würde das Paket zwischen 400 und 500 Euro kosten – für die Summe kann man es auch 10 Jahre lang abonnieren.

Dazu kommt, dass Microsoft den Live Messenger-Ersatz SKYPE subventioniert. 60 Gesprächsminuten in andere Länder sind frei – ebenso 20 Gigabyte Online Speicherplatz auf der Microsoft “Cloud-Version” namens OneDrive (früher “Skydrive”). Da es auch Apps für die Smartphones gibt um auf die Office-Dolumente online zugreifen zu können um Sie zu bearbeiten, kann man praktisch von jedem Ort der Erde arbeiten – sofern man das denn will und natürlich eine Internetverbindung hat. Der Begriff arbeiten ist aber zumindest beim IPhone stark übertrieben. Aufgrund der Bildschirm-Tastatur, die weit in den Arbeitsbereich ragt, ist alles viel zu klein und zu unübersichtlich. Sowohl Excel als auch Word-Dateien lassen sich kaum bearbeiten, da die Funktionen der App sehr stark reduziert sind. Wenn ich ehrlich bin, ist die Smartphone-App ein besseres Spielzeug – mehr aber nicht!


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Die Installation der Suite auf dem heimischen PC ist einfach zu bewerkstelligen, doch leider lässt sich das Office Paket nur auf dem Systemlaufwerk installieren – die Option eine andere Partition zu wählen fehlt. Da es fast 2 Gigabyte an Platz haben möchte, könnte es bei dem Speicherfresser Windows 8 zu Platzproblemen auf einigen Festplatten kommen. Obwohl meine Systempartition 50 Gigabyte umfasst sind dort nur noch knapp 4 Gigabyte frei. Dies liegt zum Teil an seltsamen Speicheroperationen der Schattenkopien die Windows 8 bei Dateioperationen auf der Systemplatte ablegt.

Die Optik der Office Suite ähnelt sehr dem Windows 8 Betriebssystem und auch dem IOS 7 von Apple. Es ist sehr  – nun, nennen wir es mal “minimalistisch”.  In weiß gehalten mit hellgrauen Linien und Buttons, die kaum den Begriff verdienen, ist es schon optisch stark gewöhnungsbedürftig – böse Zungen würden eventuell sogar sagen, dass es billig aussieht – und in der Tat sieht es das auch…

outlook 2013

(in ähnlich langweiliger Optik präsentieren sich alle Office-Programme – hier ein Screenshot von Outlook 2013. Die Aufgabenleiste habe ich eingeblendet – die Icons bringen wenigstens ein bisschen Farbe. Während die alten Office-Versionen als Farbe für die Oberfläche wenigstens halbwegs kräftige Farben in Silber, Schwarz und Blau anboten, darf man bei Office 2013 zwischen weiß, hellgrau und dunkelgrau wählen. Doch egal welche Farbe man auch wählt – die Optik ist und bleibt langweilig. Wenn dann auch noch die Schrift in einem dunklen Grauton auf einem mittelgrauen Hintergrund angezeigt wird, ermüden die Augen schnell)

Zur Ehre des neuen Office Paketes sei aber gesagt: die Optik der Benutzeroberfläche ist das eine – die Animationen und Funktionen das andere.

Bei Zahlenänderungen werden Diagramme in Excel butterweich aktualisiert. Das sieht sehr schick aus. Auch die Vorlagen von Office Online sind sehr gut und decken viele Bereiche ab.

Aber lohnt sich am Ende die Anschaffung des neuen Office-Paketes, oder reichen die alten Versionen ab 2007 aufwärts? Die Antwort fällt ganz klar aus: „Ja – das tun Sie!“ Alle alten Office-Suiten (ab 2007 – also 2007 und 2010) funktionieren ohne Probleme bis Windows 8.1. Bei Suiten davor kann Outlook Probleme machen, da sich die Installationsordner ab Windows Vista geändert haben und deshalb beim Start Fehlermeldungen angezeigt werden.

Im Alltag tuen aber die “alten” Suiten klaglos Ihren Dienst. Ein Umstieg ist aus meiner Sicht tatsächlich trotz dem attraktivem Preis nicht nötig. Aber für alle, die bisher kein Microsoft Office einsetzten, weil es Ihnen zu teuer erschien ist jetzt der richtige Zeitpunkt zum Marktführer zu wechseln.

Es folgt hier die Review.

Microsoft Office 365 im Selbsttest

Preis/Leistungsverhältnis
Funktionen
Usability
Hilfefunktion

Ergebnis

Wie schlägt sich das Office 365 im direkten Vergleich mit älteren Office-Suiten? Ehrlich gesagt: wer eine ältere Version wie Office 2007 oder Office 2010 hat, kann sich den Umstieg sparen. Die Verbesserungen sind nur minimal - bei der Optik muss man fast von Verschlimmerung sprechen. Dazu sind die Apps um damit Online arbeiten zu können ein Witz und nicht im mindesten dafür geeignet ein anspruchsvolles Dokument zu erstellen. Allerdings ist der Preis mit ca. 50-70 € pro Jahr im Abo attraktiv - bei knapp 50 € im Jahr braucht niemand mehr Raubkopien einzusetzen,

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Dr. Nerd

Peter, auch bekannt als DOKTOR NERD, hat schon mal das Attribut "bester Allround-Blogger" von einer bekannten Bloggerin verliehen bekommen - Inoffiziell versteht sich. Er war früher in sozialen Netzwerken aktiv - bis er feststellte, dass die sozialen Netzwerke ohne Ihn besser dran sind (und umgekehrt!). Hier schreibt er über alle Themen, die grade aktuell sind (und dabei ist ihm kein… More »

2 Kommentare

  1. Moin.
    Gut. Ein empfehlenswerter Artikel.
    Ich bin zu dem gleichen Ergebnis gekommen. Ich arbeite u. a. mit Office 2010 und habe für mich beschlossen, dass 365 noch nicht in Frage kommt.
    Bei den vielen Angeboten (Home, Home and Student, Personal, University, 1-Jahres oder 4-Jahresabo, Product Key, Zahl der Lizenzen, usw.) gilt es auch sorgfältig zu überlegen, was man will, bzw. was man braucht. Sonst kann man schnell mehr ausgeben als nötig.
    Schade finde ich, dass OpenOffice im Alltag keine große Rolle spielt. Aber vielleicht kommt das noch mal. Gerade wenn es bei Behörden um Lizenzen geht. Bei Smartphones und Tablets ist Microsoft schon kein Marktführer mehr ….
    Viele Grüße!
    Habe gesehen, dass du angerufen hast, wir waren unterwegs. Melde mich die Tage.
    Viele Ostseegrüße

Geistesblitz da lassen..

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