Alltagsabenteuer

Wenn Kevin mal nicht allein zu Haus ist (Part 4) – Alarmanlagen zum Schutz der Wohnung…

..oder: (frei nach Hitchcock) “bei Einbruch Lärm” – jetzt kriegen die Einbrecher was auf die Ohren..

Ihr habe es geschafft! Hier ist der letzte Teil des Vierteilers über häusliche Sicherheit. Nachdem ich in den ersten 3 Teilen hauptsächlich die Angriffsmöglichkeiten, die Sicherheitsrelevanten Teile, sowie Möglichkeiten zur Einbruchserschwerung vorgestellt habe, wird sich der letzte Teil damit befassen, was man tun kann, falls ein Einbrecher die mechanischen Sicherheitsmechanismen überwunden hat und sich daran macht einen Raubzug innerhalb der Wohnung durchzuführen.

laerm-emmissionenBild links zeigt die Schalldruckpegel vergleichbarer Geräuschquellen.  105 db ist also auf Presslufthammer-Niveau und demenstsprechend schmerzhaft. Keine angenehmen Arbeitsbedingungen für einen Einbrecher – aber wir wollen ihm ja auch keine „Wohlfühlzone“ einrichten). Wie ich bereits schrieb, haben vorher mechanische Sicherheitstechniken den Zugang zur Wohnung erschwert. Diese sind wirksam zur Verriegelung – sind Sie aber erst einmal überwunden, dann kann der Einbrecher quasi ungestört die ganze Wohnung durchsuchen. Hier setzt nun der elektronische Sicherheitsmechanismus in Form einer Alarmanlage an. Mag ein Einbrecher noch so leise Fenster aufgehebelt, Schließzylinder gepickt oder anderweitig die Sicherheitstechniken überwunden haben – wenn dem bösen Buben plötzlich ein mit 105 db ohrenbetäubender Alarmton ins Gesicht bläst, der dazu nicht abzuschalten ist – dann ist in der Umgebung jeder wach, und der Einbrecher wird sicher so schnell Ihn seine Füße tragen verschwinden.  Und wer wissen will, wie laut 105 db sind, der kann sich mal ungefähr 30 Meter von einem Formel 1 Wagen mit voll aufgedrehtem Motor aufstellen oder neben einem Presslufthammer. Glaubt mir, da bleibt keiner freiwillig stehen – was meinst Du weshalb die Bauarbeiter alle Hörschutz tragen müssen? Fernbedienung

Was wir von Autos ja schon seit etlichen Jahren kennen und dort serienmäßig verbaut ist, zieht nun auch immer mehr in den Bereich der eigenen vier Wände ein. Leider wissen viele Hausbesitzer und Mieter gar nicht, dass es diese Sicherungsmöglichkeit gibt. Das schöne an modernen Alarmanlagen ist, dass der Einbau dank kabelloser Technik problemlos ist. Es müssen keine Kabelführungen gebohrt werden, oder Leitungen zu den Sensoren. Alle Verbindungen laufen über Funk – selbst das scharfschalten der Anlage ist mittels einer kleinen Fernbedienung, welche am Schlüsselbund befestigt ist sehr komfortabel. Die Preisspanne solcher Anlagen ist selbst bei einfachen Funkanlagen, die weitestgehend montagefrei zu installieren sind, gewaltig. Von unter 100,00 € bis über 1000,00 € reichen die Preise, wobei teurer nicht immer besser sein muss.

Ich persönlich kann die preiswerte aber dennoch komplett ausgestattete OLYMPIA 9061 empfehlen – Sie gibt es im Set mit Alarmanlagenzentrale, 4 Fenster – und Türsensoren und einem Bewegungsmelder, sowie einer Standard-Fernbedienung für um die 100,00 €. Dazu ist es sinnvoll eine Außensirene mit zu bestellen. Alles zusammen kommt auf knapp 130,00 € und ist innerhalb von 2 Stunden eingebaut und konfiguriert (das Bild rechts zeigt die extra zu bestellende Komfort-Fernbedienung für knapp 30,00 € Empfehlenswert, da der Standard Funksensor keinen Schutz vor unbeabsichtigtem drücken der Knöpfe bietet. Das ist schnell passiert, wenn ein Schlüssel des Schlüsselbundes in der Hosentasche versehentlich auf eine Taste drückt). Da Sie letztes Jahr von 5 getesteten Anlagen im Preissegment bis 250,00 € als einzige mit der Note “sehr gut” am besten abschnitt, besteht keine Notwendigkeit hunderte Euro mehr für Modelle anderer Hersteller auszugeben.

Der Einbau und das programmieren ist ungefähr so einfach wie die Ersteinrichtung eines Fernsehers. Zuerst werden die Sensoren an Türen und Fenstern angebracht – dabei kann man sowohl das beiliegende Spezialklebeband benutzen (dies ist so klebestark, dass eine Verschraubung meist gar nicht nötig ist – und in Mietwohnungen bei Türen und Fensterrahmen zum Teil auch nicht vom Vermieter gewünscht), aber auch das anschrauben ist möglich. Werden die Magnetfeldschranken durchbrochen, leuchtet eine kleine rote LED Im Sendeelement. Im längeren Funkgeber sind zwei Micro Batterien (AAA), die fast ewig halten – geht der Batteriestand zur Neige erscheint auf dem Display des Hauptmoduls die Meldung, welcher Sensor unter “Energieschwäche” leidet. Bei Bedarf kann auch noch der Bewegungsmelder im Eingangsbereich (Korridor, Terrasse) der Wohnung eingebaut werden (Haustierbesitzer sollten bedenken, dass ein in der Wohnung auf Entdeckungstour befindlicher Hund, oder eine Katze, vom Sensor erfasst werden und einen Alarm auslösen). Auch hier kommen Batterien zur Energiespeisung zum Einsatz. Danach werden die Sensoren bei der Anlage die zu dem Zeitpunkt im Programmiermodus ist durch kurzes öffnen von Fenster und Tür gefunden und eingebunden. Man kann die einzelnen Sensoren sowohl benennen – statt Standardmäßig “Sensor 1″, „Sensor 2“, usw. zum Beispiel ”linkes Wohnzimmerfenster” oder “Balkontür”. 9061_setDazu kann man den Namen des Sensors in das eingebaute Mikrofon sprechen (über das man auch mittels einem Telefonanruf in die Wohnung hineinhören kann). Die Anlage kann sowohl mit Rauchmeldern, Glasbruchsensoren als auch mit Feuchtigkeitssensoren erweitert werden – das macht Sie sehr universell einsetzbar und nicht nur für den Schutz vor Einbrechern interessant. Insgesamt sind 32 Sensoren an eine Basiseinheit koppelbar. Zu Sensoren zählen aber auch Funkfernbedienungen – hat man eine große Familie mit 5 Familienmitgliedern, die jede eine besitzen, bleiben nur noch 27 Sensorplätze – aber die sollten selbst für ein ganzes Haus reichen.

Die Zusatzsirene – auch die wird mittels Batterien gespeist und ist deshalb überall flexibel anzubringen – sollte außerhalb der Wohnung an geeigneter Stelle montiert werden. Ich wähle dafür bei mir den Balkon und bringe die Sirene so hoch wie möglich an. Ich habe Sie aber auch schon von Außen gut sichtbar innen an einer Wand angebracht. Sie soll ja nicht nur gut zu hören sein – die roten LED Blitze sollen natürlich auch von der Nachbarschaft zwecks besserer Lokalisierung gesehen werden.Einfamilienhaus in der Abenddämmerung

Auch die weiteren Features der Alarmanlage sind sehr durchdacht. Die Programmierung selber ist über das relativ kleine Display zwar nicht luxuriös – aber da man die Programmierung nur einmalig durchführt ist das zu verschmerzen. Im Standby ist das Display trotz angeschlossenem Netzteil nicht beleuchtet. Erst bei Tastendruck ändert sich die Displayfarbe zu einem angenehmen Blau. Programmiert man die Anlage, wechselt die Displayfarbe ebenfalls zu diesem Blauton – bei Scharfstellung ändert sich die Farbe des Displays zu Gelb. Will man die Anlage programmieren, muss man jedes Mal die PIN-Nummer eingeben. Dies macht es Fremden unmöglich die Anlage zu manipulieren. Erfolgt 10 Sekunden lang keine Eingabe wechselt der Programmiermodus in den normalen Modus und dann muss man leider die PIN erneut eingeben.

Olympia DisplaymodiEs ist möglich sowohl die Scharfstellung der Anlage als auch die Alarmverzögerung einzustellen. Eine verzögerte Scharfstellung mach Sinn, wenn man nach der Aktivierung der Alarmanlage noch durch einen überwachten Bereich muss, oder man Türen an denen Sensoren sind, öffnen und schließen muss. Dies gilt auch sinngemäß auch für die Alarmverzögerung.

Ebenfalls ein Feature über das man nachgedacht hat, ist die Möglichkeit verschiedene Alarm-Modi über die Fernbedienung zu schalten. So kann man einen “lautlosen” Modus einschalten, der keine Sirene auslöst, aber trotzdem die Meldung an die Telefone sendet, welcher Sensor aktiviert wurde. Ebenfalls sinnvoll: der “zu Hause” – Modus. Ist der aktiviert kann man sich zu Hause aufhalten, trotzdem wird ein Alarm ausgelöst, wenn eine Tür oder ein Fenster geöffnet wird. Dies ist während der Nacht ein sinnvoller Alarmmodus. Auch eine Panik Funktion gibt es – durch Druck auf die SOS-Taste an der Basiseinheit oder auf der Fernbedienung wird sofort ein ohrenbetäubender Alarm ausgelöst.

Ein sinnvolles Feature ist das integrierte GSM-Modul. Mittels einer Prepaid Sim-Karte kann die Alarmanlage bei Alarmauslösung vorher eingespeicherte Telefonnummer anrufen. Sie spricht dann den vorher aufgenommenen Ansagetext, den man dem gekoppelten Sensor, der den Alarm ausgelöst hat, zugeordnet hat. Es ist auch möglich die Alarmanlage mittels Telefon zu bedienen. Ruft man die zugewiesene GSM-Nummer an und übermittelt den PIN der Anlage über die Handy-Tastatur, kann man sowohl wie mit einem anderen Telefon über Lautsprecher mit anwesenden Personen kommunizieren,  oder nur in den Raum hineinhören. Aber auch aktivieren der verschiedenen Alarmanlagenmodi ist möglich und auch das deaktivieren. Sinnvoll, wenn man unterwegs feststellt, dass man vergessen hat, die Alarmanlage einzuschalten, oder jemand, während man im Urlaub ist Zutritt zur Wohnung braucht – Handwerker beispielsweise.

Ich denke, dass diese Ausgabe nicht wirklich weh tut, aber eine immense Verbesserung in Sachen Einbruchsschutz darstellt.  Die vorgestellte Anlage OLYMPIA 9061 ist natürlich nur ein Beispiel und soll generell darauf hinweisen, dass es mit einfachen Mitteln möglich ist seine häusliche Sicherheit zu verbessern. Aufgrund der zahlreichen sinnvollen Features und dem Preis/Leistungsverhältnis kann ich Die aber uneingeschränkt empfehlen.

Generell kann man Alarmanlagen in 2 Arten einordnen: Festinstallierte Kabelausführungen und modulare Anlagen mit Funkverbindung. Erstgenannte sind in der Regel aus versicherungstechnischen Gründen in Firmen zur Einhaltung der VDS (Verband der Schadensversicherer) Klassen zwingend – und dementsprechend teuer. Letztgenannte sind einfach zu installieren.

Überwacht werden mit den entsprechenden Sensoren:

  • Glasbruchmelder: Beschädigung von Glasscheiben (großflächige Fenster oder Glastüren) durch erkennen der Klirrfrequenz
  • Bewegungsmelder (meistens PIR-Sensor = passives Infrarot): Bewegungen in Räumen durch Veränderung von Temperaturfeldern
  • Magnetschranken: unberechtigtes öffnen von Türen und Fenstern durch Unterbrechung des Magnetfeldes
  • Rauchmelder (i.d.R. photoelektrisch): erkennen von Rauch – bzw. Rußpartikeln in der Raumluft
  • Feuchtigkeitssensoren: Wasseraustritt durch Veränderung des elektrischen Widerstandes auf dem Fußboden

Unten findet Ihr meine Review zur OLYMPIA 9061.

Alarmanlage OLYMPIA 9061 im Test

Preis/Leistungsverhältnis
Aussehen
Verarbeitung
Funktionsumfang
Installation
Zubehör

Ergebnis

die preiswerte aber dennoch komplett ausgestattete Alarmanlage OLYMPIA 9061 aus dem Haus des gleichnamigen Büromaschinen-Herstellers kann überzeugen. Obwohl Sie preislich ein Schmalhans ist, ist Sie was die Funktionen angeht komplett ausgestattet - selbst ein GSM-Modul für Notrufe fehlt nicht. Vorteil ist der völlige Verzicht auf das verlegen von Kabeln, da die Anlage komplett mit Funk arbeitet und auch die Sensoren mit Batterien gespeist werden.

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Dr. Nerd

Peter, auch bekannt als DOKTOR NERD, hat schon mal das Attribut "bester Allround-Blogger" von einer bekannten Bloggerin verliehen bekommen - Inoffiziell versteht sich. Er war früher in sozialen Netzwerken aktiv - bis er feststellte, dass die sozialen Netzwerke ohne Ihn besser dran sind (und umgekehrt!). Hier schreibt er über alle Themen, die grade aktuell sind (und dabei ist ihm kein… More »

2 Kommentare

  1. Wer seine Wohnung so gesichert hat, wie von Peter beschreiben, der hat zwar viel Geld ausgegeben, spart allerdings auch bei dem Tresor im Haus – den braucht man dann nämlich nicht mehr.
    Ich habe einen Tresor.
    Toll Peter, ein umfassender Vierteiler. Wenn du den jetzt noch als pdf zum Download ins Netzt stellt, dann bist du der Größte. Also noch ein bisschen größer als jetzt schon.
    ;)

    1. Hallöle Sven.. ;-)
      Heute hat dich aber echt die Schreibwut gepackt – danke Dir dafür, dass Du meine Kommentarfunktion, die schon Staub angesetzt hatte, etwas in Bewegung bringst.. :-)
      Gute Idee, im Internet raus zu posaunen, dass man zu Hause einen Tresor hat (vielleicht noch mit der Mona Lisa drin?), haha..
      Wenn Du noch dabei schreibst, dass Du langsam tüddelig wirst und ständig vergisst die Wohnungstür abzuschliessen, wird wohl bald ein Loch in der Wand sein, wo der Tresor mal hing. Da muss ich an eine deutsche Komödie denken „bang boom bang“ (spielt sogar teilweise in Dortmund) – als die leicht unterbelichteten Täter mit einem Tresor, der an einer Kette hinter Ihrem Auto hergeschleift wird in eine Radarfalle geraten.. ;-)
      Aber das mit der PDF- Datei ist eine gute Idee – habe erst gestern bei so einem Blogger-Papst gelesen, dass man seinen Lesern Goodies geben soll – als wenn ich in meinem Shop nicht schon genug verschenken würde. Selbst meine in monatelanger Handarbeit geschnitzten Wallpaper, die von Kunstexperten auf Millionen Euro geschätzt werden, gibt’s da kostenlos..

      Beste Grüße :-)

Geistesblitz da lassen..

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