..oder: aktuell sprießen Fakeshops wie Pilze aus dem Boden – also passt auf euer Geld auf!!
Aus aktuellem Anlass muss ich hier und heute mal eine ernste Warnung aussprechen: seit einigen Wochen sind einige Webshops bei google gelistet, die mit unsagbar günstigen Preisen Käufer anlocken – das Problem: der Käufer sieht die Ware nie und sein Geld ist er auch los.
Welche das sind, welche Masche sich die Betrüger ausgedacht haben um an euer Geld zu kommen, und warum es leicht ist auf diese Shops hereinzufallen (denn auch ich – durchaus nicht unerfahren im Onlinekauf – bin den Betrügern auf den Leim gegangen), will ich euch hier erzählen, damit euch nicht das Gleiche passieren kann, denn Fake-Shops gab es schon immer – doch eben leider nicht in dieser Qualität..
Anfang Oktober lud ich mir über meinen Microsoft Account das neue FORZA 7 ULTIMATE herunter. Leider ließ sich das Spiel mit meinem Microsoft Sidewinder Force Feedback Joystick nicht steuern – tja, dumm gelaufen – zusätzlich zu den knapp 100 € zum Spiel mussten also noch Ausgaben für ein vernünftiges Lenkgerät ins Auge gefasst werden.
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Ich benötigte also ein vom Spiel unterstütztes Lenkrad-Pedalset und suchte verschiedene kompatible Artikel über google. Ich wurde sehr schnell fündig, und ein Shop stach durch besonders günstige Preise hervor: KKG Technik aus Frankfurt.
(KKG Technik – ein betrügerischer Webshop, der aktuell (9.11.2017) in Auflösung begriffen ist. Dafür gibt es nun „Berndsshop“ – gleich gemacht (inklusive dem angegliedertem Blog, mit sinnentleerten Beiträgen, Rechtschreibfehlern und Gruseldeutsch. Aber immerhin in einem anderen Bundesland)
Da der Shop auf den ersten Blick keinen Verdacht erregte – natürlich sagte mir der Name im Gegensatz zu den bekannten Webshops von ALTERNATE, Computeruniverse, Caseking nichts (um nur die großen zu nennen, bei denen ich regelmäßig einkaufe – stutzig hätte mich das nichtfunktionieren von PayPal machen können – maß dem aber leider zu dem Zeitpunkt keine große Bedeutung zu) – bestellte ich am 8.10.2017 deshalb bei der KKG Technik ein Logitech G29 Driving Force Set für 210,10 €.
Und damit begann ein mehrwöchiges Meisterstück der Hinhalte-Technik seitens KKG, gewürzt mit gefälschten Bewertungen bei Trustpilot, einem Lug-und Trug E-Mail-Verkehr vor dem selbst Baron Münchhausen vor Ehrfurcht den Dreispitz gezogen hätte und dem dramatischen Ende in Form einer Strafanzeige wegen gewerbsmäßigen Betrugs, dem einfrieren von Geldern zum Schutz tausender betrogener Kunden seitens der Heidelberger Payment und Ermittlungen seitens der hessischen Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft.
Doch gehen wir chronologisch vor: Seid also alle herzlich willkommen auf meiner Irrfahrt in der Welt der betrügerischen Webshops..
Nachdem ich im Shop den gewünschten Artikel im Warenkorb ausgewählt hatte, und das bekannte Prozedere mit Bestätigung der AGBs und Auswahl der Zahlmöglichkeit hinter mir hatte (ich wollte eigentlich wie üblich per Paypal überweisen – doch irgendwie schien das Modul nicht zu funktionieren.. Achtung! Das war Sarkastisch gemeint!), blieb nur Direktüberweisung. Ich überwies direkt noch am 8.10.2017 Abends per Sofortüberweisung 210,10 € auf das angegebene Konto, bekam wie üblich, umgehend per Mail eine Auftragsbestätigung und eine Rechnung und die Info, dass man den Artikel in den Versand gegeben hätte. Soweit so gut…
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4 Tage gingen ins Land – doch weder erhielt ich die Ware, noch eine Trackingnummer eines Paketdienstes…
Ich wartete…
Am 12.10.2017 bekam ich plötzlich und äußerst unerwartet eine Mail, in der mir die KKG Technik mitteilte, dass meine Bestellung seitens KKG storniert worden wäre und das Geld auf mein Kreditkartenkonto zurücküberwiesen worden wäre, da der Artikel nicht rechtzeitig geliefert werden könnte – ich aber zum 19.10. den Artikel neu bestellen könnte (Ich rieb mir verwundert die Stirn: wie konnte das sein, wo doch in der ersten Mail vom 8.10. die Ware bereits in den Versand gegeben worden war? Und wieso wurde es auf mein Kreditkartenkonto zurücküberwiesen – ich hatte doch per Banküberweisung gezahlt?)
Und ein Blick auf meine Banking-App zeigte mir: Nein, das Geld war auch noch nicht wieder gutgeschrieben. Das sollte eigentlich bei Inlandsüberweisungen innerhalb von 2 Tagen absolviert sein. Langsam wurde die Geschichte ominös – ich entschied mich erst mal weiter abzuwarten und nicht ein weiteres Mal den Artikel zu bestellen und in Vorkasse zu treten – Firmen, die es nicht schaffen Geld zügig zurück zu überweisen sind mir per se suspekt..
Stattdessen versuchte ich den telefonischen Support zu erreichen um nachzuhaken, wann ich denn mit der Rückerstattung der Kaufsumme rechnen könnte. Dies war ungefähr so schwierig wie den Papst ans Telefon zu bekommen: Die Hotline war dauerbesetzt – mehrmals flog ich nach 10 Minuten Wartezeit aus der Leitung. Auch Kontaktversuche über mein Kundenkonto zum Stand meiner Bestellung, bzw. der Rücküberweisung brachten nix – die Mails wurden einfach ignoriert.
Am 19.10.2017 erreichte ich telefonisch endlich jemanden von der KKG Technik und fragte – noch höflich – mal nach, wann sich denn die KKG dazu überwinden könnte, sich von meinem Geld zu trennen und es mir wieder auf mein Konto zurück zu buchen – immerhin war das Geld ja nun bereits seit 5 Tagen überfällig. Der Herr auf der anderen Seite erzählte etwas von einem Lieferausfall, und dass alle Mitarbeiter beschäftigt wären, die Buchungen rückabzuwickeln, dies aber ein paar Tage dauern könnte. Die ganze Geschichte klang für mich immer unglaubwürdiger: seit wann dauert es für einen Mitarbeiter länger, eine Banküberweisung zu tätigen, als eine Packliste auszudrucken, einen Artikel zu kommissionieren, transportsicher zu verpacken und Versandaufkleber dafür zu drucken?
Diese ganzen Ungereimtheiten ließen mich bei google ins Suchfeld: „KKG Technik Erfahrungen“ eintippen und auf Trustpilot.de landen – augenblicklich bekam ich rote Ohren..
So schlechte Kritiken hatte ich noch nirgendwo gelesen – natürlich gibt es Shops, bei denen es manchmal zu Verzögerungen kommt – aber bei KKG Technik hatte das Ganze eine noch nie bekannte Dimension erreicht!
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Der Ablauf war immer der gleiche: der Kunde bestellte und überwies anschließend per Bank-oder Sofortüberweisung, bekam nach ein paar Tagen eine Stornierung des Auftrags, im weiteren Verlauf dann jede Menge Lügenmärchen aufgetischt, aus welchen fadenscheinigen Gründen es zu Verzögerungen im Ablauf kam – aber sein Geld bekam er nicht zurück!
Am Anfang versuchte die KKG Technik noch mit gefälschten Accounts bei www.Trustpilot.de gute Wertungen zu platzieren – doch wenn man genau hinsah, erkannte man die Profile schnell als Fälschung (neue Profile, die nur 2-3 Wertungen abgegeben hatten (die aber alle innerhalb weniger Stunden abgegeben wurden)– und bei knapp 1.500 1-Stern Wertungen reißen die wenigen hundert 5-Sterne Bewertungen das Eisen nicht mehr aus dem Feuer. Da die Geschädigten (mit gehöriger Wut im Bauch) auch die gefälschten Profile bei Trustpilot meldeten – woraufhin die Wertungen gelöscht wurden (dies hatte die KKG Technik am Anfang ihrerseits bei für Sie negativen Bewertungen auch versucht, mussten aber bei dem Hagel an Beschwerden bald die Segel streifen), sank die Gesamtwertung auf 1 Stern – Höchststrafe!
(sieht nicht aus wie KKG – ist aber ein 100%iger Klon. Inklusive einem äquivalentem, aber völlig überflüssigem Blog in gruseligstem Deutsch und völlig sinnentleerten Beiträgen. Dazu mal ein paar Fragen: Wie kann ein Geschäftsführer solch eines Umsatzriesen nach Kleinunternehmerregelung tätig sein? Und wie kann ein grade mal 1 Monat alter Shop, der erst seit 2 Wochen Bewerbungen bei Trustpilot sammelt (die größtenteils gefaked sind), ein Sortiment anbieten, das selbst alteingesessene, große Onlinehändler wie Alternate, Computeruniverse u. Co. Alt aussehen lassen)
Mir schwante übles – hier schien eine große Verarsche in Gange zu sein. Fast alle Kunden hatten ähnliches erlebt wie ich: Während einer google-Suche ein superbilliges Produkt auf KKG Technik gefunden, dort per Banküberweisung oder per Sofortüberweisung bestellt (bei allen war Paypal nicht verfügbar), dann nach ein paar Tagen die Stornierung – aber keine Rückerstattung des Kaufbetrages.
(zur Info: glücklicherweise hatte der Betreiber des Sofortüberweisungs-Payment-Moduls – die Heidelberger Payment – die Kundengelder wegen Betrugsverdacht zu dem Zeitpunkt bereits eingefroren und damit das Geld hunderter Kunden gerettet: nach den letzten Infos seitens Heidelberger werden die Gelder an die geschädigten Kunden zurückgezahlt. Wie gesagt: hier sind nur die Kunden auf der sicheren Seite, die per Sofortüberweisung gezahlt haben – Kunden, die normale Überweisungen von Bank zu Bank getätigt haben gehen im schlimmsten Fall leer aus, denn die Konten der KKG Technik dürften leergefischt sein – und die Betreiber abgetaucht.)
Zum üblen Spiel gehört natürlich auch ab und zu Ware tatsächlich auszuliefern, damit immer noch ein paar Unbelehrbare glauben, dort könnte man etwas kaufen – und tatsächlich die Ware auch geliefert bekommen. Aber auf 100 Bestellungen kommen vielleicht 3-4 Lieferungen – und die sind nicht über Großhändler bestellt worden, sondern bei anderen Einzelhändlern gekauft worden und wurden nur alibimäßig an besonders renitente Kunden versandt – dreisterweise zum Teil sogar minderwertiger als bestellt (bspw. statt einer bestellten NVIDIA GTX 1080 TI für 715,00 € wird eine wesentlich leistungsschwächere ATI Radeon RX 580 Grafikkarte für 330,00 € geliefert oder statt einer hochwertigen Bosch Waschmaschine eine minderwertigere BEKO). Und der Kunde ist froh überhaupt etwas zu bekommen und akzeptiert mit knirschenden Zähnen.
Überhaupt: der Shop ist ein Wunder! Eine Firma, die seit 2 Monaten existiert, hat ein Sortiment wie weiland der gute alte Quelle Katalog? Wie geht das?
Woher hat man das Geld, diese Artikel alle auf Lager zu haben? Ach Stop, da war ja was: KKG hat ja nichts auf Lager (wie auch – das Ladengeschäft in Frankfurt oder Langen ist nach Aussage von dort vorstelligen Betrogenen, nur eine kleine Butze). Gut, dass ist heutzutage kein Problem. Viele Distributoren bieten das „Dropshipping“ an. Das heißt, dass der Händler keinen Lagerplatz benötigt, sondern bestellte Ware gleich aus dem Lager des Herstellers, bzw. Großhändlers an den Kunden geliefert wird. Voraussetzung dafür ist natürlich eine bestehende Geschäftsbeziehung, mit einem Distributionsvertrag sowie eine vorhandene ausreichend hohe Kreditlinie (und nur wenn man langfristig hohe Umsätze erzielt, bekommt man auch bessere Preise) – dies scheint aber bei KKG Technik alles nicht der Fall zu sein – wozu kauft KKG Technik sonst bei Firmen, die Endkunden beliefern zu einem wesentlich höherem Preis ein, die er als Händler beim Großhändler bekommen würde?
(Bild links: hört sich ziemlich vernünftig und logisch an, was dieser Herr schreibt. Produkte verkaufen, die man gar nicht hat: dafür gibt’s sicher im StGB ein nettes Kapitel drüber)
Doch auch hier pfeift die KKG fröhlich auf alle Paragraphen des HGB, StGB und BGB – sie bietet nämlich Artikel zum Verkauf an, für die sie gar keine Vertriebslizenz hat, wie die im Bild gezeigte (wahrscheinlich echte und ebenso wahrscheinlich gelöschte) Bewertung auf Trustpilot zeigt.
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Ware verkaufen, bei der man weiß, dass man sie nicht verkaufen kann, bzw. darf? Fotos die urheberrechtlich geschützt sind ohne Einwilligung auf seinem Shop einstellen? Na aber Hallo – sieht so ein vertrauenserweckender Verkäufer aus?!!…
Wer da nicht hellhörig wird und umgehend seinen Warenkorb storniert, der hat schneller als ihm lieb ist ein erhebliches Loch in seiner Geldbörse – und ob das Geld mit rechtlichen Mitteln zurückgefordert werden kann, ist eher fraglich, denn wer so etwas einfädelt, hat sicher Erfahrung in diesem Bereich. Dazu gehört auch das einsacken des erbeuteten Geldes und das abtauchen ins Nirgendwo.
Der Fall KKG Technik hat mittlerweile auch die Medien erreicht: sowohl in den Ruhrnachrichten wurde darüber berichtet, sowie bei Kabel 1 – die Staatsanwaltschaft ermittelt auch schon fleißig – doch die deutschen Staatsorgane sind eines sicher nicht: die schnellsten. Darüber hinaus funktioniert die Kommunikation zwischen den Bundesländern nicht.
Zeit also, die Zelte abzubrechen und einen neuen Shop aufzumachen. Meine Vermutung wäre beispielsweise folgender: www.Berndsshop.de – denn die Parallelen sind zu ähnlich, als dass dies reiner Zufall sein kann (auch wenn der Betreiber ein anderer sein soll). An diesem kann man auch das Muster der Fakeshops erkennen, die ich hier mal – ohne Garantie auf Vollständigkeit oder Aktualität – veröffentliche. Doch beachtet: Der Feind lernt schnell. Klare Verdachtsmomente können sich verlagern oder so verbessert/verschleiert werden, dass Sie nicht mehr ohne weiteres offensichtlich sind.
Aktuell (10.11.2017) gilt folgendes:
1. Geschäftsführerwechsel vor wenigen Monaten
2. DENIC Registrierung mit einer suspekten Mail-Adresse (z.B. yandex.com (Sitz in Russland) oder kostenlose Provider wie GMX, Freenet o.ä.
3. Web-Shop mit unüblich niedrigen Preisen – sogar unter dem Einkaufspreis (als Entschuldigung für dich, falls Du zu den Opfern gehörst: dies ist ja leider für einen Endkunden schlecht zu kontrollieren)
4. ein Sortiment an Waren, die selbst den guten alten Quelle-Katalog mit seinen über 1000 Seiten alt aussehen lässt
5. Warensortiment in der Regel ab 100,00 € aufwärts (damit sich der Schwindel auch lohnt)
6. Texte im Blog in fehlerhaftem Deutsch bsp. „führ mehr“, statt „für mehr“, bei Beiträgen im Blog, Satzbau von Stufe falsch bis katastrophal – zum Teil fehlen ganze Wörter – ebenso bei den Beschreibungstexten zu Produkten.
7. Profil bei Trustpilot besteht erst seit kurzem und ist mit Fakebewertungen „angefüttert“ – schlechte Wertungen werden am Anfang noch gelöscht um den Trustpilot-Wert hochzuhalten (im späteren Verlauf ist dies kaum mehr möglich)
8. Paypal oder andere Zahlungsmodule, welche es ermöglichen Geld zurückzufordern funktionieren nicht oder sind “vorübergehend wegen technischer Probleme” deaktiviert, Nachnahme ist überteuert (bsp. 30,00 €) – stattdessen nur die Möglichkeit der Vorkasse oder Direktüberweisung
nach Kauf (also eigentlich schon zu spät!)..
9. Support schlecht bis gar nicht erreichbar (ist aber auch eher ein Glücksspiel ob man zu den Glücklichen gehört, die zu Ihr Geld wiederbekommen)
10. Mailverkehr im Schneckentempo mit immer neuen Ausreden.
11. zugesagte Zahlungen kommen nicht – bis auf vereinzelte Alibizahlungen, die einzig darauf abzielen auf Zeit spielen zu können um in der Zeit noch weitere Geldzahlungen über den Shop einheimsen zu können.
Okay, habt Ihr noch ein paar Punkte? Seid Ihr selber auf die Nase gefallen oder kennt Ihr Shops, die euch schon mal abgezockt haben? Dann schreibt es doch unten in die Kommentare – vielen Dank!
dieser Beitrag ist in der Gruppe „Erfahrungen mit Fakeshops…“ verlinkt
leider sind die Kommentare der Facebook-Gruppe „Erfahrungen mit KKG Technik“ nach dem WordPress Update verschwunden..-(.
Moin Peter.
Dass dir das passiert … ;)
Dabei solltest du als alter Haudegen doch wissen, wo Barthel den Most her holt. Um das mal sprichwörtlich auszudrücken ;)
Nein, im Ernst: Vorsicht ist durchaus geboten. Und wir wissen, dass Bewertungen viel, aber auch nichts aussagen können.
Persönlich bestelle ich grundsätzlich nur bei Amazon & Co., also bei mir bekannten Online-Shops. Damit hatte ich auch noch nie Probleme. Auch nicht mit Kreditkartenzahlungen.
Was hingegen auch passieren kann, das hat mir neulich eine Bekannte erzählt: Sie, die die Kreditkarte sonst überhaupt nicht nutzt, hat etwas in einem ihr unbekannten Online-Shop bestellt und mit Kreditkarte bezahlt. Ähnlich wie in deinem Fall wurde nach ihrer Aussage die Bestellung storniert und das Kreditkartenkonto auch nicht belastet. So weit so gut. Aber kurze Zeit später erhielt sie einen Anruf ihrer Bank, dass von Shanghai aus ihr Konto belastet werden soll und ob das so in Ordnung sei? Natürlich nicht, die Karte wurde sofort gesperrt, es kam zu keiner Belastung. Aber sie vermutet, dass die Kreditkartenangaben bei diesem Onlineshop nicht safe waren sondern für kriminelle Machenschaften genutzt werden sollten.
Der Mensch ist schon ein unehrliches Wesen ;)
Hallo und guten Morgen Sven,
Ja – steck den Finger noch tiefer in die Wunde.;-)
Nein, im Ernst: mit den Fake-Webshops von KKG Technik, Berndsshop, und einigen anderen hinter denen immer die gleichen Leute stehen (die COFA AG, Wilhelmstraße 25 in 52070 Aachen) ist da ein ganz großes Ding in Sachen Betrug gestartet worden, die alle nach dem gleichen Muster ablaufen – und leider für die frühen Opfer nicht leicht zu erkennen sind, da es noch keine Warnzeichen gibt, sondern gefälschte hohe Wertungen abgegeben werden (schlechte Bewertungen bei Trusted Shops gibt es ja erst nachdem die ersten Kunden sich nicht mehr vertrösten lassen – bis dahin vergehen aber 2-3 Wochen, in denen fröhlich weiter Geld sprudelt)
1. Domain anmelden und Webshop mit hochpreisigen Artikeln erstellen, die dort weit unter den üblichen Marktpreisen angeboten werden.
2. anfüttern der Opfer durch google, indem man sich in deren Suchergebnisse einkauft (das Geld hat man schnell durch den späteren Betrug wieder raus).
3. Bestellungen werden entgegen genommen und bestätigt – im weiteren Verlauf storniert. Geld wird einbehalten
4. „Support“ vertröstet immer wieder mit immer neuen Ausreden
4. sporadisch werden vereinzelt Bestellungen bei Einzelhändlern gemacht und an Kunden geliefert (dient aber nur dazu den Beweis für den Straftatbestand des Betrugs zu erschweren)
Da es sich bei oben genannter Firma und deren Webshops um ein schier unendliches Gebilde handelt – werden wohl noch weitere Shops auftauchen.
Dass man als Kunde wesentlich mehr aufpassen muss als bisher – wer achtet schon auf HTTPS Verschlüsselung, wenn man auf die Paypal Seite geschickt wird (im Zweifel sind die Daten von den Betrügern abgegriffen worden), oder andere Dinge. Man ist einfach zu blauäugig, weil so lange nichts passiert ist.
kurzes Update:
der KKG Technik Shop ist wohl buchstäblich in Auflösung begriffen – Bilder werden nicht mehr angezeigt und auch sonst scheint einiges fehlerhaft zu sein. Hier wird wohl nichts mehr gepflegt.
Und auf http://www.Berndsshop.de werden die guten Bewertungen inzwischen vom trustpilot Compliance- Team überprüft: hier ist wohl aufgefallen, dass es Ungereimtheiten gab. Mir persönlich gefiel ja die Bewertung der süßen Dörli Fischer, die „dort immer Ihren Instantsuppen-Vorrat kauft“ am besten. Tja, nur dumm gelaufen – im ganzen Shop gibt es nämlich keine einzige Suppe – wenn man also schon so bescheuerte Fake-Bewertungen abgibt, dann sollte man wenigstens wissen, was man im welchen Shop kaufen kann.
Mein Testkauf ist übrigens – wie ja auch von KKG hinlänglich bekannt – nach knapp 1 Woche storniert worden, da „der Artikel nicht auf Lager“ ist. Diese Mail wurde Samstag Abend um 00:41 Uhr gesandt (Ich glaube kaum, dass um die Uhrzeit noch jemand die bestände im Lager kontrolliert). Damit erhärtet sich der Verdacht, dass Berndsshop, genau wie die KKG Technik nur einer von vielen Fakeshops ist. In Zukunft müssen wir wohl unser Einkaufsverhalten ändern – nichts ist mehr wie es scheint..