- Ein neues Funktiosupdate für Windows 10 wurde veröffentlicht. Besonders das stiefmütterliche Programm SKYPE hat enorm davon profitiert. Lest hier, warum es sich vom Mauerblümchen zum Superstar gemausert hat...
..oder: warum „skypen“ wir nicht mal wieder?..
Beitragsinhalt
Vorgestern wurde mir die aktuelle Build 19042.630 der Windows 10 Version 20H2 als Funktionsupdate zur Installation angeboten. Da ich bereits einen groben Überblick über die neuen Features aus der Windows Insider Gruppe hatte, war ich neugierig, was es an nützlichen Verbesserungen gab.
Also getreu dem Motto: “frisch gewagt ist halb gewonnen”, der Installation zugestimmt und die Installation gestartet. Die verlief problemlos – was ja leider nicht immer selbstverständlich ist..
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Was zuerst auffällt ist die Optik des Startmenüs. Die Icons wurden etwas aufgehübscht und unterstützen Transparenz – gut, das ist mehr optische Verbesserung, aber eine wirklich funktionale Verbesserung ist das natürlich noch nicht.
(Bild links: kleines Icon mit viel dahinter – das etwas stiefmütterliche Skype wurde nun so aufgedonnert, dass es alle anderen Chat-Programme weit hinter sich lässt und sogar kostenpflichtige Programme aus dem Business-Bereich blöd aussehen lässt!)
Was aber auf den zweiten Blick auffällt, ist ein neues Icon rechts unten auf der Taskbar welches den Text “jetzt besprechen” anzeigt, wenn man mit der Maus darüberfährt. Klickt man auf das Icon, erscheinen 2 Optionen zur Wahl: “jetzt besprechen” und “an einer Besprechung teilnehmen” – und beim Klick auf den erstgenannten Eintrag beginnt die Magie..
SKYPE – auf Teams-Niveau aufgebohrt
Eigentlich ist das was nun passiert ein Videochat mit SKYPE – aber auf Teams-Niveau aufgedonnert. Das ist dahingehend interessant weil aus dem kostenpflichtigen „SKYPE for Business“ bis Juli 2021 nun Teams werden soll, welches wiederum zum O365 Programm gehört und damit wie gesagt kostenpflichtig ist. Allerdings hat Microsoft bereits Anfang 2018 die Nutzungsbedingungen von Teams erweitert. Nutzer der Software können seitdem andere User via Mail als Gast zu Teams einladen. Diese erhalten dann ebenso den Zugriff auf Team-Chats, Meetings digitale Assistenten, Dateien und auch auf Anwendungen von Drittanbietern. Dies war bislang Personen vorenthalten, die auch Azure Active Directory verwenden.
Wenn man – wie ich – eine Videokamera im Laptop eingebaut hat, dann sieht man sofort, dass es sehr viele neue Funktionen in Skype gibt, die in Besprechungen und Meetings mit mehreren Personen sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Bereich sinnvoll sind:
- unten links beginnend sind 2 selbsterklärende Symbole: “Teilen” und “Aufzeichnen”. “Teilen” verschickt eine Einladung via anderer Social Media Plattformen an andere User für das Meeting (es wird auch darüber informiert, dass kein Konto notwendig ist) – gut, die Skype Software sollte natürlich installiert sein, sonst funktioniert der Link nicht. “Aufzeichnen” speichert die Video-Unterhaltung zuerst für 30 Tage auf den MS Servern (Datenschützer werden jetzt wieder die Hände über dem Kopf zusammen schlagen) – die kann aber jederzeit als Datei auf dem Rechner im Orden Downloads abgespeichert werden. Die Qualität ist nicht besonders berauschend (bei mir war die Auflösung mit 1920 x 1080 zwar hoch – aber verpixelt und die Framerate des Videos war bei lausigen 8 FpS. Trotzdem ist die Funktion aus rechtlicher Hinsicht interessant, weil man nachhalten kann, wer etwas gesagt hat.
- weiter links sind die Ein/Ausschalter für Ton und Video der Webcam. Verweilt man etwas länger auf den Buttons öffnet sich das entsprechende Feld mit den Einstellungsmöglichkeiten. (Das Video eröffnet einem die Möglichkeiten des auf den Mac heimischen Photobooth: man kann nämlich den Hintergrund anpassen. So ist man wahlweise in einem schicken Büro oder in einem Kinderzimmer oder an einem Palmenstrand. Da man eigene Bilder verwenden kann, sind der persönlichen Kreativität keine Grenzen gesetzt – bei Geschäftsmeetings sollte man aber eher nicht das Bild aus dem heimischen SM-Studio nutzen). Das herausberechnen der Person aus dem realen Hintergrund funktioniert sehr gut. Man sieht kaum Artefakte um einen herum – eine gute Ausleuchtung sollte aber gegeben sein..
- Der Telefonhörer beendet das Gespräch/Chat/Video.
- Chat ist genau das, was es bedeutet: während eines Meetings kann man damit schriftlich Zwischenfragen stellen, wenn es z.Bsp. aufgrund der Anzahl der aktiven Teilnehmerzahl nicht sinnvoll ist oder man den Vortrag eines Redners nicht stören will.
- Bildschirm teilen – dies ist ganz sinnvoll, wenn man ein Dokument oder eine Webseite auf dem Monitor hat und man diese Infos den anderen Mitgliedern des Meetings auch zeigen will.
- “Hand heben” ist eine Stufe dringender als der Chat, der in einer Seitenleiste passiert und auch mal schnell vergessen wird einzublenden. Klickt man auf den Button “Hand heben” wird das Video-Bild desjenigen, der aufgezeigt hat, mit einem farbigen Rahmen kenntlich gemacht. So kann man schnell auf Fragen reagieren.
- “Reagieren” ist für die Spielkinder – hier kann man Smileys während des Meetings versenden.
- hinter den “3 Punkten” mit der Beschriftung “mehr” verbergen sich die Einstellungen für Video und Audio sowie für die Hintergrundeffekte.
- ganz oben links die 3 waagerechten Balken zeigen die vergangenen Chats/Meetings an. Durch klick darauf werden Sie ein oder ausgeblendet.
- oben Rechts die Icons maximieren das Meeting auf Vollbild und das ganz rechte Icon mit dem Avatar und dem + Zeichen lädt andere Personen zum Meeting ein.
(Bild links: Ordentlich aufgebohrt. Wie wollen wir denn heute mal die Freunde neidisch machen. Palmenstrand als Hintergrund und Calypso-Musik als Sound aus dem Radio – oder mal aus der versteckt gehaltenen Lager-Halle den heimischen Fuhrpark zeigen? Als Astronaut auf der ISS? Oder vielleicht mal ganz intellektuell aus dem Lesesaal einer englischen Bibliothek als Aufenthaltsort?)
Dadurch, dass man Einladungen an andere Personen verschicken kann – selbst wenn die Personen nicht momentan bei SKYPE online sind, kann man perfekt Meetings planen. Das beitreten ist auch kinderleicht: einfach auf den mitgeschickten Link klicken und man landet automatisch in der richtigen Gruppe.
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Eine Software kompatibel mit allen Endgeräten
Ein weiterer Vorteil von SKYPE ist die Fähigkeit, dass es auf ALLEN Endgeräten läuft (PC, Mobilphone, Tablet) und nicht auf eine Mobilfunk-Verbindung angewiesen ist. WhatsApp hat zwar auch eine Software für den PC – aber die benutzt weiterhin das Telefon als Transmitter. Zwar ist dann (wenn eingeschaltet) im heimischen Netzwerk die Datenübertragung per WLAN aktiv, aber es ist ja nicht grade sinnvoll, Daten erst von einem Endgerät an ein anders zu schicken – und dann erst zum eigentlichen Empfänger.
Ist doch gar nicht mal so schlecht, was SKYPE da so verpasst bekommen hat, oder?
Ich werde es in Zukunft jedenfalls nun wesentlich häufiger als WhatsApp nutzen. Wie ist es bei euch? Können euch die neuen Funktionen überzeugen, Skype nun häufiger zu nutzen?
das "Neue" Skype im Test
Preis/Leistungsverhältnis - 98%
Funktionsumfang - 97%
Kompatibilität - 94%
Bedienung - 94%
Installation - 92%
95%
Ergebnis
Lange Zeit wurde Skype seitens Microsoft sehr stiefmütterlich behandelt - das lag sicher daran, dass für den Endanwender andere Plattformen wie Facebook bereits eingebaute Chatfunktionen hatten und WhatsApp wesentlich weiter verbreitet, da man sein Mobiltelefon fast immer dabei hat. Doch während der Corona-Pandemie hat Microsoft wohl erkannt, welcher Markt Ihnen da verlorengeht. Aufgrund der Kontakteinschränkungen bietet eine Software mit Videofunktion die Möglichkeit quasi virtuell seinen Freunden gegenüber zu stehen. Da Microsoft im Business-Bereich mit der Software Teams erfolgreich ist, hat man SKYPE für den Privatanwender ordentlich aufgebohrt und mit coolen Funktionen ausgestattet. Das aktuelle SKYPE ist deshalb nicht nur für den Heimanwender sondern auch für kleine Firmen interessant, da kostenlos und auf allen Endgeräten lauffähig.