..oder: wie ein Global Player Support, Nachhaltigkeit und Verkaufspraktiken interpretiert, hat Konsequenzen..
HidiHo liebe Community! Oder auch: „Auf Nimmer Wiedersehen SAMSUNG“ – denn Heute gibt es mal einen Beitrag, der sich gewaschen hat – beim lesen werden einige verdutzte Gesichter machen: ist diese Geschichte doch fast etwas für eine Comedy Sendung – wenn es mich nicht selber betroffen hätte..
Und vielleicht würde ich sogar ein Auge zudrücken, wenn der Global Player SAMSUNG – denn um den geht es hier – sich nicht in den letzten 2 Jahren immer mehr auf das Niveau einer Hinterhof-Autoschrauberbutze herunternavigiert hätte – Nein, noch schlimmer: Jeder schmierige Karossen-Panscher, der einen nach einem 3fachen Salto Mortale verunfallten Totalschaden die glatt gebügelte und zu 50% aus Spachtelmasse bestehende Karosse als Unfallfrei verkauft, verdient dagegen einen Orden mit der Aufschrift: “Verkäufer Ihres Vertrauens”..
Doch dröseln wir mal chronologisch auf, warum ich Produkte von SAMSUNG nicht mehr käuflich erwerbe, um hier auf meinem Blog das Testergebnis zu veröffentlichen und auch generell dem Hersteller ein schlechtes Zeugnis ausstelle:
(Zur Info: Das was ich teste, kaufe ich auch selber – von daher geben alle meine Tests, Reviews und Meinungen meine eigene ungeschönte, aber auch ehrliche Meinung wieder. Und die ist nicht uneingeschränkt positiv schöngefärbt, um es mir nicht mit dem Hersteller zu vermiesen, um dann – quasi zur Strafe – keine weiteren kostenlosen Test-Exemplare mehr zur Verfügung gestellt zu bekommen)
(Bild rechts: meine Produkte sind zu sehen – meine Rechnungen will mir SAMSUNG aber nicht zeigen. Klar, Datenschutz ist ja wichtig. Aber wieso kann ich dann die Seriennummern sehen und warum kann ich mein Profil bearbeiten? Die Logik dahinter hinkt ja wohl ganz schön..)
- seit Juli 2018 war ich stolzer Besitzer der HUAWEI Smartphones. Zuerst war das P20 Pro Bestandteil meines Equipments (Test hier). Ein Jahr später – also August 2019 rüstete ich auf: das HUAWEI P30 Pro ersetzte das Vorgängermodell. Mit diesem Top-Handy war ich wunschlos glücklich. Das was mir an einem Smartphone am wichtigsten ist – die Kamera – war überragend. Zu der Zeit kaufte ich auch meine erste SAMSUNG Smartwatch: die Gear S3 frontier. Diese Uhr funktionierte noch ohne Einschränkungen mit der Health-App von SAMSUNG. Alles hätte also so schön sein können..
- doch im August 2020 kaufte ich die Samsung Galaxy Watch3 (Test und weitere Infos dazu hier) – und damit fingen meine Probleme mit SAMSUNG und der äußerst rigiden und Kundenunfreundlichen Produktpolitik an. Der Kaufentscheid für die neue Smartwatch waren die zusätzlichen Gesundheits- und Körpersensoren. Lt. Aussage SAMSUNGS sollte sowohl eine EKG Funktion, Blutdruckmessung wie auch Sturzerkennung problemlos mit anderen Smartphones funktionieren. Auch aufgrund dieser (im nachhinein falschen) Aussage kaufte ich diese Uhr.
- Die EKG-Funktion und Blutdruck-Funktionen waren am Anfang nicht in Deutschland zugelassen sondern wurde noch von den zuständigen Gesundheits-Behörden geprüft. Da kann ich SAMSUNG nun keinen Vorwurf machen. Doch der Pferdefuß kam später: als die Zulassung mit Verspätung dann endlich kam, wurde diese nur für Smartphones von SAMSUNG frei gegeben. Auch dazu hatte ich zu dem Zeitpunkt (im Februar 2021) einen Blogbeitrag geschrieben. An die vorige Aussage, dass dieses Feature auch auf Smartphones anderer Hersteller angezeigt werden könnte, wollte sich bei SAMSUNG plötzlich niemand mehr erinnern.
- Zähneknirschend verkaufte ich das HUAWEI P30 Pro und kaufte im April 2021 das Smartphone Top-Modell von SAMSUNG – das S21 Ultra, eigentlich aber nur, damit ich dieses für mich wichtige Feature der Herzfunktionsüberwachung nutzen konnte. Und auch, weil nur das Top-Modell auch eine Top-Kamera haben sollte. Doch die ersten Kameratests zeigten schon, dass dieses S21 Ultra nicht mit der überragenden Kamera des HUAWEI P30 Pro mithalten konnte. Diverse softwareseitige Nachbesserungen des Herstellers verbesserten zwar das Kameraergebnis marginal – ließen das Top-Modell von SAMSUNG aber nicht mal annähernd in die TOP-Ten des renommierten DxOMark vorrücken.
- Im August 2021 wurde die neue Galaxy Watch 4 veröffentlicht. Natürlich hatte auch diese Uhr wieder neue Funktionen: unter anderem eine Schlafapnoe-Erkennung die aus den Werten der Blutsauerstoffmessung und dem mit (natürlich nur mittels dem Mikrofon eines unterstützten SAMSUNG Smartphones) aufgenommenen schnarchen des Schläfers aussagekräftige Werte zur Schlafqualität errechnen konnte. Auch mit der neuen Watch4 versucht SAMSUNG die Kunden zu nötigen, ein Smartphone aus eigenem Hause zu kaufen. Dass es technisch kein Problem wäre, diese Funktion auch auf Smartphones anderer Hersteller zu ermöglichen, haben die Entwickler der XDA-Developers hier dokumentiert.
Dass es möglich ist genau andersrum zu agieren zeigt zum Beispiel withings mit deren Körperwaage: Am Anfang hatte diese Waage die Möglichkeit der Pulswellengeschwindigkeit eingebaut, musste die aber aus rechtlichen Gründen deaktivieren. Später wurde diese nicht nur wieder freigegeben, sondern seit ein paar Monaten gibt es auch die Möglichkeit das Gefäßalter zu bestimmen – alles mit der gleichen unveränderten Hardware. Da kann sich SAMSUNG mal eine Scheibe von abschneiden!
- Die Uhr von mir – obwohl aus dem Jahr zuvor, hat ebenfalls die Sensoren für die Blutsauerstoffmessung und das SAMSUNG Smartphone Topmodell habe ich auch. Trotzdem wurde diese Funktion wieder nur dem neuesten Smartwatch Modell vorbehalten. Ein Anfrage meinerseits an den Support wurde lapidar abgetan mit der Aussage, dass diese Mess-Funktion nur manuell durchgeführt werden könnte – was absoluter Quatsch ist, denn softwaremäßig wäre es ein leichtes diese Funktion freizuschalten. Zu diesem Fauxpas habe ich bereits seinerzeit einen Artikel veröffentlicht.
- doch das war noch nicht das Ende negativer Erfahrungen mit SAMSUNG und der rigiden Verkaufspolitik, denn das nächste verständnislose Kopfschütteln trat bei mir auf als ich im November 2020 das SAMSUNG Tablet S7 kaufte – auch dies hatte ich im Test. Eigentlich nur als Bedienhilfe für die Kenwood Cooking Chef XL gedacht um damit Rezepte vom Tablet an die Kenwood zu schicken, kam ich auf die absurde Idee, die SAMSUNG Health-App auf das Tablet zu installieren. Auf einem großen Tablet Display würden die zahlreichen Infos wohl besser dargestellt werden, als auf einem kleinen Handy-Display. Doch weit gefehlt: die App wurde gar nicht erst im Shop angezeigt, denn Sie ist nicht für das Tablet frei gegeben. Dazu gibt es folgenden Hinweis in der SAMSUNG Community. Findige Entwickler haben aber die .APK-Datei zum Download bereitgestellt. Anhand des Fotos kann man sehen, dass diese App eben doch ohne Probleme auf einem Tablet läuft.
- Etwas, was mich nicht selbst betraf, aber ein weiteres Puzzle-Steinchen war um mir ein Bild dieses Herstellers zu machen, ist folgende Geschichte, die für SAMSUNG wohl rechtliche Konsequenzen haben wird. Man kann von der Sache halten, was man will – aber wäre ich Hersteller würde ich NIEMALS versuchen einem Kunden ein minderwertigeres Produkt als das ausgepreiste anzudrehen. Im Gegenteil: grade jetzt, wo die Veröffentlichung des S22 unmittelbar bevorsteht, würde ich Größe zeigen und das benötigte Kontingent dort abzweigen und an die Kunden verteilen.
Das, was Du bisher gelesen hast, war aber nur eine Einstimmung auf das folgende Desaster. Bleib stark! Was nun kommt, lässt Dir die Haare zu Berge stehen – Versprochen!
(Bild links: von wegen, die Health App von SAMSUNG ist nicht für das Tablet aus eigenem Haus geeignet. Die läuft sogar sehr gut. Natürlich kann Sie sich nicht mit der Uhr verbinden – dass muss Sie aber auch nicht. Die Synchronisation läuft ja über den SAMSUNG Account, und auf den kann ich aus dem heimischen WLAN zugreifen)
Mir reichte es nun – ich wollte mich von meiner sämtlichen SAMSUNG Hardware trennen, benötigte als Eigentumsnachweis aber dafür die Rechnungen. Dafür loggte ich mich auf meinem SAMSUNG Account ein, sah meine Produkte und schaute in meine Kundenhistorie um die Bestellungen und die damit verbundenen Rechnungen herunterzuladen.
Ich klickte mich durch die Webseite und fand zwar eine Übersicht meiner Produkte – immerhin 9 Stück an der Zahl – aber die einzigste noch vorhandene Rechnung war die meines letzten Kaufs: ein Silikon-Cover mit S-Pen für das S21 Ultra.
Doch wo waren die Rechnungen des ganzen Rests abgeblieben?
Auf der Mitte der Seite gab es einen Hinweis:
Du hast deine Bestellung vor dem 14.07.2021 platziert?
Dann bitten wir dich folgenden Link zu verwenden: https://www.samsung.com/de/web/old-order-search
Zu dumm, dass man auf der Seite zwingend die Bestellnummer eingeben musste um weiterzukommen – denn die war natürlich – genau wie die Rechnungen – nicht mehr unter meinem Kundenkonto zu finden.
Bis dahin war ich noch guten Mutes, dass es nur eine email benötigen würde, um die Rechnungskopien zu bekommen. Also schrieb ich eine Mail an den SAMSUNG Support. Was nun geschah, kann als Lehrbeispiel für den SJGS (schlechtesten jemals geleisteten Support) herhalten.
Am Samstag, 25. Dezember 2021 um 08:52 PM schrieb ich an den SAMSUNG Support (im folgenden Verlauf sind alle Namen entfernt worden und alle Daten anonymisiert worden):
Betreff: Rechnungskopie Tablet S7 und Tastatur SM-T870
Hallo Support-Team, aufgrund der Umstellung eurer Webseite sind fast alle Kaufdaten von mir nicht mehr verfügbar. Wer kommt denn auf so einen Blödsinn?
Da ich sowohl mein Tablet SAMSUNG Galaxy S7 (SM-T870 – Seriennummer: x9x9x9x9) wie auch die von mir später erworbene Tastatur EF-DT870 (SN: X9X9X9) verkaufe, benötige ich den Eigentumsnachweis in Form der Bestellunterlagen oder der Rechnung. Das Kaufdatum müsste so um den Oktober bis November 2020 sein..
Vielen Dank
Mit freundlichen Grüßen [Signatur]
am gleichen Tag bekam ich die Bestätigung, dass die Mail bei SAMSUNG angekommen war und schnellstens bearbeitet werden würde – so weit, so gut, dachte ich.
Am 28.12.2021 bekam ich eine Antwort vom Support:
Hallo XXX, vielen Dank für deine Mail!
Bitte entschuldige die verspätete Antwort, aktuell erreicht uns ein sehr hohes Aufkommen an Anfragen, welches wir versuchen so schnell wie möglich zu bewältigen. Schick uns bitte deine Bestellnummer (die fängt mit DE211 an) damit wir dir die Rechnung nachschicken können.
Herzlichen Dank und bleib gesund!
Freundliche Grüße aus Schwalbach
Das war zwar nett – aber die Bestellnummer hatte ich ja nicht. Hätte ich Sie, dann hätte ich Sie ja schon auf der Webseite, die ich ein paar Tage vorher besucht hatte eingegeben. Diese Mail war also nicht hilfreich. Ich schrieb also am gleichen Tag noch zurück:
Hallo, das ist ja das Problem!
Woher soll ich die Bestellnummer wissen, wenn es zu meinen in meinem Account aufgeführten Geräten keine Daten mehr gibt, die älter sind als 6 Monate? Genau deshalb habe ich ja die Seriennummer mitgeschickt. Ich bitte nochmals höflich um Übersendung der Rechnungen – gerne als PDF per mail.
Mit freundlichen Grüßen [Signatur]
Auch hier bekam ich am gleichen Tag die Eingangsbestätigung und den Hinweis, dass sich die Mitarbeiter darauf freuen mein Problem zu lösen – na dann kann ja nix mehr anbrennen, oder? Ja, denkste.. Bereits am gleichen Tag, dem 28.12.2012 bekam ich eine Antwort:
Hallo Herr XXX, bitte entschuldigen Sie die verzögerte Antwort.
Unsere Aktionen erfreuen sich größter Beliebtheit! Deshalb erreicht uns ein hohes Aufkommen an Anfragen. Leider kann ich mit Ihren Serien-nummern keine Bestellung auffinden. Wir brauchen Ihre Bestellnummer oder z.B. den Vor-und Zunamen mit dem Sie die Bestellung getätigt haben.
Ich hoffe Ihr Anliegen damit zufriedenstellend gelöst zu haben und freue mich über Ihre positive Bewertung zu meiner Person am Ende der E-Mail.
Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Ich wünsche Ihnen viel Gesundheit. Falls Fragen offengeblieben sind, antworten Sie einfach auf diese E-Mail oder rufen Sie uns an. Wir sind für Sie da! Ihnen und Ihrer Familie eine besinnliche Weihnachtszeit.
Freundliche Grüße aus Schwalbach
Ab dieser Mail möchte ich ein paar Dinge anmerken, weil da Dinge stehen, die m.E.n im Support gar nicht gehen und die mir als Kunde auch – sagen wir es ganz klar – scheißegal sind! Am 28.12. ist die Weihnachtszeit vorbei – da sollte man mal die Textbausteine langsam anpassen. Gut, möglicherweise ist die zentrale IT nur während der Weihnachtszeit knapp besetzt um das zu ändern und das ist auch nur eine Kleinigkeit.
Es interessiert mich aber ganz sicher nicht, ob der Support in Arbeit untergeht, der Web-Shop geräubert wird oder Schwalbach in Flammen steht! Ich habe als Kunde ein verdammtes Problem und das will ich gelöst bekommen. ENDE! Auch dass wieder auf die Bestellnummer verwiesen wird, bei der schon vorher klar ist, dass ich die nicht habe, ist Blödsinn und zeigt, dass hier jemand bei der Arbeit gar nicht nachdenkt. Und der Hinweis auf alternativ den Vor und Zunamen? Sorry! Liest der Supporter die Mails nicht? Hätte der mal einen Blick in die Signatur geworfen, die am Ende der Mail steht, wäre die Frage überflüssig. Scheinbar nicht, und selbst wenn die Mail-Signatur nicht zwangsläufig auch der Käufer sein muss, dann hätte ich – um mich nicht als Volldepp zu outen – an seiner Stelle den Satz so formuliert: “Ist der Name in der Signatur, der, unter dem Sie die Produkte bestellt haben? Oder wurde das unter einem anderen Namen bestellt? Geben Sie mir doch bitte kurzes Feedback, dann werde ich mich persönlich darum kümmern.“
Wenn nach einer solchen Nichtleistung dann der Satz kommt: “Ich hoffe Ihr Anliegen damit zufriedenstellend gelöst zu haben und freue mich über Ihre positive Bewertung zu meiner Person am Ende der E-Mail.”, ist das eine pure Frechheit!
Doch es wurde noch schlimmer:
Zwar schon mit 180 Puls, aber noch höflich, schrieb ich einen Tag später – es war der 29.12.2021 folgende Mail zurück:
Hallo lieber Support,
der Name unter dem bestellt wurde, ist der gleiche wie in der email-Signatur: [Signatur]
Auch hier bekam ich am gleichen Tag die Eingangsbestätigung – dafür dauerte die Beantwortung nun schon länger. Am 8.1.2022 bekam ich wieder eine Mail vom Support:
Hallo XXX, vielen Dank für deine Mail!
Wir entschuldigen uns für die verzögerte Antwort. Unsere Aktionen erfreuen sich größter Beliebtheit! Deshalb erreicht uns ein hohes Aufkommen an Anfragen.
Die Rechnung zu deiner Bestellung können wir dir nur für das Bestellte Silicone Cover für das Galaxy S21 Ultra 5G senden, wir haben mit diesen Daten nur diese Bestellung gefunden. Wir würden dir gerne helfen aber leider finden wir diese Bestellung nicht.
Hast du keine Rechnung früher bekommen auf deine Mail mit der Bestellungsnummer?. Danke im Voraus auf deine Antwort, Verständnis und Geduld.
Den Status und deine Rechnung kannst du alternativ auch ganz einfach und bequem über den folgenden Link abrufen: https://shop.samsung.com/de/mypage/orders
Falls du den Link nicht öffnen kannst, kopiere ihn bitte in die Adresszeile eines Browsers und drücke ENTER. Warst Du zufrieden mit unserem Service? Dann freuen wir uns über Deine Bewertung mit einem einfachen Klick in der Zufriedenheitsbefragung am Ende dieser E-Mail. Falls Fragen offengeblieben sind, antworte einfach auf diese E-Mail oder ruf uns an. Wir sind für Dich da!
Herzlichen Dank und bleib gesund!
OK, auch hier ein paar Worte zu der Mail: Wie bereits erwähnt interessiert es den Kunden nicht, warum der Support so zögerlich reagiert. Der subtil versteckte Hinweis doch mal in den Angeboten zu schnuppern um vielleicht noch mehr Geld für den Schrott auszugeben, mit dem ich grade Probleme habe ist vielleicht auch nicht sonderlich zielführend und deeskalierend.
Der angegebene Link ist Blödsinn, denn wie ja bereits im Verlauf mehr als einmal geschrieben habe ich keine Bestellnummer. Die brauche ich aber um auf der Seite meine Bestellungen zu sehen. Also entweder hat der Supporter keine Ahnung von der eigenen Webseitenstruktur, oder er denkt einfach nicht mit. Dass auch hier die Aufforderung zu einer positiven Bewertung kommt, obwohl der Kunde unverrichteter Dinge wieder nach Hause geschickt wird ist – na, na? Genau – Du weißt was ich meine..
Dementsprechend war meine Mail vom 8.1.2022 durchaus gepfeffert, denn es waren nun bereits fast 2 Wochen um und ich war meinen Rechnungen nicht ein Stück näher gekommen:
Hallo Support Team, so langsam platzt mir der Kragen!
Die Rechnung für das blöde Silikon Cover sehe ich selber!
Ich bitte nochmals um die Übersendung der Rechnungskopien der angefragten Produkte aus meiner ersten Mail! Wenn SAMSUNG schon den Zugang zum Kundenportal absichert wie Fort Knox, dass man erst immer durch die ganze Bude laufen muss um das Handy zu suchen damit man den blöden Code eingeben kann, dann kann man ja wohl auch die Kaufhistorie Online im Kundenportal lassen.
Sie einfach nach einem halben Jahr zu löschen und darauf zu verweisen, dass man für die Suche die Bestellnummer braucht zieht nicht – denn die ist ja ebenfalls weg!
Nehmen sie sich mal ein Beispiel beim Otto Versandhandel, Paypal oder bei Amazon – um nur 3 zu nennen. Da kann ich selbst nach Jahren noch immer sehen, was ich wann gekauft habe und dort auf die Rechnungen zugreifen. SAMSUNG als Global Player ist dazu nicht in der Lage? – oder sollte ich lieber schreiben nicht willens?
Ich möchte darauf hinweisen, dass sowohl das HGB sowie das UStG eine Verwahrdauer von Geschäftsunterlagen von 6-10 Jahren vorschreibt. Die Antwort „wir können nichts finden“ ist deshalb lächerlich. Dann suchen Sie mal richtig!
Ich gebe Ihnen letztmalig 7 Werktage Zeit die Rechnungsunterlagen beizubringen – ansonsten werde ich zum Thema Samsung Support und den seltsamen Geschäftspraktiken (siehe bspw. hier: https://stadt-bremerhaven.de/samsung-superdeals-moeglicherweise-rechtswidriges-vorgehen-des-herstellers/) einen gepfefferten Blogbeitrag schreiben. Ebenfalls behalte ich mir gerichtliche Schritte vor.
Hochachtungsvoll {Signatur]
Wie gewohnt, bekam ich noch am gleichen Tag die Bestätigung, dass meine Mail angekommen ist und alle Mitarbeiter in Schwalbach darauf erpicht mir zu helfen.. wie schön – doch irgendwie wollte ich das nicht so recht glauben..
Diesmal reagierte der SAMSUNG Support schneller – bereits 2 Tage später – am 10.1.2022 bekam ich eine Mail einer Mitarbeiterin, die mein Problem gelöst hatte – so dachte Sie:
vielen Dank für deine Mail!
Ich habe dir soeben die Rechnung auf deine Email zugesandt.
Die Rechnung zu deiner Bestellung erhältst du in den nächsten Tagen automatisch mit unserer Zustellbestätigung. Den Status und deine Rechnung kannst du alternativ auch ganz einfach und bequem über den folgenden Link abrufen: https://shop.samsung.com/de/mypage/orders
Falls du den Link nicht öffnen kannst, kopiere ihn bitte in die Adresszeile eines Browsers und drücke ENTER. Warst Du zufrieden mit unserem Service? Dann freuen wir uns über Deine Bewertung mit einem einfachen Klick in der Zufriedenheitsbefragung am Ende dieser E-Mail. Falls Fragen offengeblieben sind, antworte einfach auf diese E-Mail oder ruf uns an. Wir sind für Dich da!
Herzlichen Dank und bleib gesund!
Freundliche Grüße aus Schwalbach
Ich konnte es selber kaum glauben, dass doch jemand in Schwalbach meine Rechnungen gefunden hatte. Beim Blick in den E-Mail-Anhang relativierte sich auch mein kurzzeitiges Glücksgefühl: Nicht die Rechnungen des Tablets und der Tastatur schickte mir die nette Dame, sondern die Rechnung des Silikon-Covers. Also dem einzigen Produkt, welches ich auch selber in meinem Account sehen konnte und dessen Rechnung ich hatte.
Anmerkung: Diese Mail lässt alles vermissen, was einen guten Supporter auszeichnet. Weder wurde die Mail richtig gelesen, denn im Betreff steht ganz klar, welche Rechnungen ich brauche, noch wurde der Mail Verlauf durchgelesen – denn dann wäre klar gewesen, dass es nicht um das Silikon-Cover geht. Dass es hier auch nicht um eine aktuelle Bestellung geht, die noch auf dem Versandweg ist macht den Kohl dann auch nicht mehr fett. Das hier ist ein einziges Totalversagen. Als Schulnote wäre das eine 6 mit Sternchen!
Doch ich gab nicht auf. Zum wiederholten Male antwortete ich auf die Mail. Der Betreff bei den vielen “AW:AW:AW:AW:AW:” in der Betreffzeile ließ sich fast nur noch erahnen – gut dass ich hier an einem 27” Monitor sitze. Es wäre sonst eng geworden. Am 11.1.2022 schrieb ich nach der Einnahme eines Blutdrucksenkers zurück:
Hallo, ich weiß nicht, was so schwer an meiner Mail zu verstehen ist?
Im Betreff steht doch schon was ich benötige. Warum schicken Sie mir die Rechnung von dem Silikon-Case?
Ich benötige die Rechnungen der im Betreff genannten Produkte: Tablet S7 und Tastatur SM-T870 Anbei die Paypal-Daten der Käufe. Damit sollten Sie die Rechnungen ja finden können. Folgende 2 Rechnungen brauche ich als Eigentumsnachweis: Datum: 29. Oktober 2020 Betrag: 194,86 € PayPal Transaktionscode: xxxxx Bestelldetails: DExxxx-xxxx Rechnungsnummer: 9999999 Datum: 30.09.2020 Betrag: 685,00 € PayPal Transaktionscode: xxxxxx Bestelldetails: DExxxxxx-xxxxxx Rechnungsnummer: 999999
Bitte lesen Sie den Mail-Verlauf – dann haben Sie alle Infos.
mfg [Signatur]
Wie gewohnt bekam ich innerhalb kürzester Zeit die Info, dass alle Menschen in Schwalbach bereits Heiligenstatuen von mir schnitzen würden und ich gute Chancen hätte selig gesprochen zu werden. Danach passierte erst mal nicht..
Die Zeit ging ins Land.. es verging Woche um Woche… und noch eine Woche..
Ich war bereits drauf und dran ein Einschreiben mit Rückschein an den Geschäftsführer Man Young Kim zu schreiben um Ihm persönlich zu fragen, ob er sich so guten Support vorstellt und ob er meine Rechnungen vielleicht versehentlich verschlampt hat oder die zusammengefaltet unter einer Ecke seines Schreibtischs stecken um das wackeln zu verhindern – als ich am 1.2.2022 (also locker 3 Wochen nach meiner letzten Mail) eine Mail von SAMSUNG bekam. Als Anhang tatsächlich endlich die beiden Rechnungen. Dafür musste ich 5 emails schreiben und es hat mich 6 Wochen Zeit gekostet. WOW!
So, und jetzt sag Du was dazu…
Hallo Peter,
schön finde ich ja auch die Abfolge Deiner Schlussformeln.
Von Hochachtungsvoll bis mfg 😉
In Ehrfurcht ersterbend
Peter Lohren
Hi Peter,
ja als Profi kennt man die Abstufungen der Grußformeln und Bedeutungen von Alias-Sätzen in Emails, wie in auch in Beurteilungszeugnissen. Von: „hat seine Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit erfüllt“ bis „hat sich bemüht“.. 😉
Das hier war letzteres. Dementsprechend war dann auch der Gruß.. 🙂
Bleib gesund mein Lieber..
P.S. Ich bin schon wieder an den Rezepten dran – habe aber die Slide-Show von oben erst mal ausgeblendet um dich nicht in Gewissenskonflikte und zu heimlichen Fress-Attacken zu bringen.. 😉
CU
P.
Lieber Peter,
das ist der Hammer. Wenn Du es nicht schon so hervorragende geschrieben hättest, würde ich Dich jetzt um eine Koproduktion für meine Agentursatire bitten … Bin sehr beeindruckt. Nicht von Samsung, sondern von Dir!
Also dann, beste Grüße
o … und eine fröhliche Karnevalszeit!
o … und eine frohe Osterzeit!
o … und eine friedliche Weihnachtszeit!
Was die Support-Textkiste halt so hergibt.
Dein Buddy
Hi Buddy,
Ja, die guten alten Textbausteine – die können Fluch oder Segen sein..
Wenn Du mal einen Ghostwriter brauchst, oder Brad aus Zickigkeit mal nicht mit Dir spricht (eigentlich ist ja immer das Gegenteil der Fall, nämlich dass er dann seine Meinung kund tut, wenn man besser mal schweigt) dann ruf an – ich bin dein Mann. Vorlaute Elektrogeräte hat ja jeder im Haus: meine Cooking Chef furzt mich jedesmal in der Küche an, dass ich Sie mal wieder benutzen soll – Sie fühlt sich überflüssig und meint unsere Liebe wäre erkaltet.. Weiber halt..
Bleib gesund meinb Lieber!
CU
P.
Was den Support angeht, ist Samsung da leider kein Einzelfall. Was mir immer mehr auffällt: je größer das Unternehmen und je teurer die Produkte, desto mieser ist der Service.
Zu einem großen Teil liegt das wohl auch daran, dass der Support ausgelagert wird.
Hi Richard,
Support darf ja nix kosten – ist ja immer so, dass die wichtigsten Dinge am wenigsten Kosten dürfen. Ist ja mit der IT das gleiche. Alle Unternehmen klagen, dass die eigene IT viel zu teuer ist – aber wenn ein Standort nicht arbeiten kann, weil ein Server ausfällt und der Hochofen abkackt, was Millionen kostet, dann machen die Trottel plötzlich dicke Backen und sagen „Uuups, na das hätte man uns aber vorher sagen müssen..“ – hatte man aber vorher monatelang immer wieder in den Meetings angesprochen. Hat nur keinen interessiert..
Und ja, der Support von SAMSUNG ist sogar ziemlich sicher ausgelagert. Wahrscheinlich nicht mal in Deutschland, denn aufgrund der Namen, die in den Mails auftauchten müsste Schwalbach überwiegend aus Bewohnern mit türkischen Wurzeln bestehen. Nun, das kenne ich von anderen Unternehmen. Die Call-Center sitzen in der Türkei, Ungarn, Polen, sogar Indien..
Dazu nicht mal Teil der Firma, sondern über Ausschreibungen für einen Zeitraum X gechartert. Die haben natürlich keine Ambitionen sich übermäßig anzustrengen – die arbeiten stur Ihre Checkliste ab, schicken Standardmails raus und dann haben die ihre Arbeit gemacht. Wahrscheinlich wissen viele nicht mal die internen SAMSUNG Abläufe oder welche Stabsstellen für welches Problem zuständig ist. Aber das darf ja als Kunde nicht mein Problem sein. Bei Trustpilot scheint aber SAMSUNG mit nicht mal 2 Sternen (von 5 Möglichen – und einen Stern muss man vergeben um überhaupt eine Wertung abgeben zu können) so ziemlich den miesesten Support des Universums zu liefern.. 🙂
Autsch – da hat der Kundenservice ganz schön gepatzt.
Oh, ein neues Gesicht auf meinem Blog.. Hi Thorsten, schön, dass Du vorbeischaust!
Ja, dieses Support-Versagen war nur noch die Kirsche auf der Torte – das SAMSUNG sich aufgrund seiner Verkaufs-und Produktstrategie bei mir ins Aus geschossen hat, war aber schon vorher abzusehen. 😉
Bleib gesund..
CU
P.