der Vorwerk Kobold VK7 Akkusauger – sauteuer oder saugut?
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Hidiho liebe Community! Heute teste ich zur Abwechslung mal nicht ein schickes Smartphone oder ähnliche Gimmicks. Der Test heute ist eher trivialer Natur: es geht um einen schnöden Staubsauger – genauer den neuen Vorwerk Akkusauger: Hier kommt der Vorwerk VK7 Test..
der Autor
„Echt jetzt?..“ – Werdet Ihr euch fragen – gefolgt von der Überzeugung, dass ich nun langsam alt werde und in naher Zukunft Testberichte von Produkten wie Erwachsenenwindeln und Rollatoren hier auf dem Blog erscheinen werden.
Naja, ganz so schlimm ist es nicht – ich hatte vor etlichen Jahren (genauer gesagt, war das im Jahre 2009) mal geschrieben, dass es Dinge gibt, die ewig halten, am Beispiel einer SIEMENS Mikrowelle und einem Vorwerk-Staubsauger.
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Nun 2009 ist lange her und irgendwann muss man sich eingestehen, dass die Technik in den Jahren weiter fortgeschritten ist. Die Haushalts-Geräte werden leichter, leistungsfähiger, haben mehr Funktionen, lassen sich in die Haustechnik integrieren und sind stromsparender. Mein alter Vorwerk war ein Musterbeispiel für alles das nicht – im Gegenteil. Er war ein schwerer Klotz, Kabelgebunden und seine Geräuschkulisse beim saugen, liess alle Hausbewohner vor Schreck in Schockstarre fallen.
Es wurde Zeit mal einen Nachfolger für den Staubsauger-Opa zu suchen. Der kam „aus Gründen“ aus dem gleichen Haus. Und weil das so ist, gibt es deshalb nun hier den Vorwerk Akkusauger Test.
Der Vorwerk Kobold VK7 Test beginnt – warum wieder ein Vorwerk Kobold?
Warum es wieder ein Vorwerk sein sollte, hatte mehrere Gründe:
- zum einen wollte ich unbedingt ein Gerät, welches nicht nur saugt, sondern auch wischt (ich hatte nämlich keine Lust, nach dem saugen auch noch mit einem Putzeimer und Schrubber über meinen Vinyl-Boden in Dielen-Optik wienern zu müssen um meine Kleckerflecken von verschütteten Getränken, übergeschwappten Saucen oder anderen klebrigen Flüssigkeitsresten zu entseuchen. )
- es sollte ein Akkugerät sein, damit ich nicht andauernd beim saugen über das blöde Kabel rolle, oder dass wiederspenstige und immer im Weg liegende Teil sich an irgendwelchen Stühlen, Vasen oder anderen Gegenständen verhaken kann und beim ziehen dann für eine mittelschwere Scherben-Katastrohe von runtergerissenem Deko-Nippes sorgt.
- Die anderen „Hippen“ Staubquirle, bei denen man sieht, wie die unappetittlichen Dreckpartikel durch eine klare Kunststoff-Trommel wirbeln sind mir eher suspekt. Der Dreck muss mir nicht noch optisch unter die Nase, bzw. vor die Augen gerieben werden. Deshalb kam für mich auch nur ein Beutelsauger in Frage. Echt Leute: ich will nicht wissen, was im Beutel ist (der ist nicht ohne Grund blickdicht) – im optimalen Fall will ich den nicht mal mit blossen Fingern berühren.
- ein Saugroboter sollte es nicht sein (obwohl ich den schon ziemlich cool finde), da deren Saugleistung schon durch deren Bauart nicht an einen Stielstaubsauger herankommt.
- aus Gründen der Nachhaltigkeit, wollte ich ein Teil, welches Grundsolide ist und wieder knapp 40 Jahre hält. Na gut, das Teil würde mich und mein Ableben dann wahrscheinlich überleben und auf meiner Beerdigung stilvoll die Trauerhalle sauberwischen – andererseits, dass die Geräte heute auch noch Jahrzehnte halten, wage ich ernsthaft zu bezweifeln, aber ich hatte in der Vergangenheit diverse Staubsauger (auch von namhaften Firmen) die im Zeitraffer-Tempo zeigten, dass die hauptsächlich billiger Schrott ohne vernünftige Saugleistung sind und das Material sehr schnell Auflösungserscheinungen erleidet. Ein Saugschlauch, der nach einem halben Jahr schon gebrochen ist? Bei Vorwerk undenkbar!
- es sollte eine gewisse Wertigkeit ausstrahlen. Einfach nur zusammengeschobene Befestigungsteile ohne richtige Führung und Verbindungs- und Verriegelungsmechanik fielen gleich mal raus – damit waren dann auch die Staubsauger aus der „China-Klasse“ im Preissegment für um die 200 € gleich mal raus..
(Bild links: Alter, durch etliche Staubschlachten veruselter Klopper gegen filigrane Schönheit – das ist fast so, wie der Vergleich von Wall-e gegen „EVE“. Aber grundsätzlich hat sich an der Technik, dem Aussehen und der Bedienung nicht wirklich viel geändert. By the way: wall-e fand ich cooler als Eve.. )
Ich schaute mir also verschiedene Modelle an, blieb aber immer wieder an einem Gerät hängen: der Vorwerk VK7 (wobei VK die Abkürzung für Vorwerk Kobold ist – der Name „Kobold“ ist vor allem älteren Bodenpflege-Enthusiasten bekannt, denn er ist quasi das Synonym für das Staubsauger-Modell) sprang mir immer wieder in Anzeigen ins Auge.
Normalerweise hätte selbst ich bei einem Preis von knapp 1.400 € für das letztlich doch erworbene Set abgewunken – aber ich hatte eine stattliche Steuerrückerstattung vom Finanzamt auf mein Konto überwiesen bekommen, welche die Kaufsumme deckeln würde. War das vielleicht ein himmlisches Zeichen?
Jetzt ist es mit meiner Lebenserfahrung schwer, göttliche Gewalt und Kapitalismus logisch in einem Zusammenhang zu bringen – außer, wenn man sich vor Augen hält, dass die Kreuzzüge und das einbehaltene Vermögen der Opfer der Inquisition der Kirche ordentlich Pinke in die Taschen gespült hat. Aber vielleicht geht dieser Gedankengang etwas über den Inhalt des Vorwerk VK7 Test hinaus..
Sagen wir einfach: die Kohle für den Vorwerk Akkusauger war da und alle anderen Staubsauger, die ich mir angeschaut hatte, sahen mir entweder zu überkandidelt, zu Plastikhaft, zu fragil oder schlichtweg kacke aus..
Was gibt es denn für das viele liebe Geld? Das Unboxing des Vorwerk Kobold..
(Bild links: ich hatte mich für das Rundherum Frühlings-Set entschieden. Auf dem Bild sieht man, was das Set beinhaltet: Das Kobold-Grundgerät, die elektrische Boden – und Teppichbürste, den Feuchtwischer-Aufsatz, ein Verlängerungsrohr, eine kleine Steckbürste (Fugenbürste), ein Anschlußstück mit Flexi-Schlauch, eine Flächendüse, 6 Staub-Beutel, 3 Putztücher für den Saugwischer, einen Schultergurt und einen Bohrstaubabsauger)
Fast anderthalb Tausend Euro wechselten also den Besitzer und machten den Weg frei für den Vorwerk Akkusauger. Schon einen Tag später war mein neuer Vorwerk Kobold auf dem Weg zu mir. Die Zustellung hatte ich auf den Samstag terminiert, da ich die ganze Woche über ganztägig im Hauptsitz der Firma rumgeistern musste.
Die Lieferung kam pünktlich und der DHL-Bote übergab mir einen ziemlich großen aber relativ leichten Karton. Ich war etwas verdutzt, denn gemessen am Vorgänger – dem Methusalem Kobold 119 – musste der neue Kobold (obwohl ich ihn noch nicht ausgepackt hatte) ein echtes Leichtgewicht sein. Für den Vorwerk VK7 Test musste ich also nicht vorher ins Body-Building-Studio, wie es bei der KENWOOD Cooking Chef XL connect, der Fall war.
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Der Originalkarton war eher schmucklos.: ein brauner Karton, welcher mit diversen stilisierten Vorwerk Geräten in grün bedruckt war. Neugierig, wie ich nun mal bin, schnell oben mit einem Messer das grüne Klebeband mit dem bekannten Vorwerk-Logo durchgeritzt, und den Karton aufgeklappt.
(Bild rechts: Klar, könnte diese Verbindung im Vorwerk VK7 Test noch besser gelöst sein, aber diese Steckverbindung gehört schon zu den besseren im Staubsauger-Umfeld. Selbst an ein Dichtungsgummi wurde gedacht – was nicht selbstverständlich ist. Die Verriegelung schnappt einfach ein und lässt sich ohne großen Kraftaufwand durch einfaches schieben des grünen Hebels wieder lösen. Inwiefern diese Plastiknase am Vorwerk Akkusauger mit der Zeit ausleiert, wird sich zeigen)
Was kam denn da alles zum Vorschein? Zuerst mal nur andere Kartons – ebenso schmucklos, wie der Umkarton. Diese Schachteln enthielten die diversen Zubehörteile. Obenauf lag noch die Rechnung und die Bedienungsanleitungen der diversen Vorsatz-Teile. Beim auspacken wurde an nicht recyclebarem Verpackungsmüll gespart. Sehr positiv und nicht unbedingt erwartbar im Vorwerk VK7 Test.
Einzig ein Plastikbeutel um den eigentlichen Kobold-Sauger war nicht kompostierbar. Alles andere war in gut zerreissbaren Papp-Kartons und Schächtelchen verstaut. Nach dem zerreisen der Kartons blieb ein Jute-Beutel voll Pappe für den Altpapier-Container.
Es lag nach dem auspacken also einiges an schick geformten Kunststoff-Teilen vor mir. Jetzt ging’s an zusammenbauen – oder besser zusammenstecken, damit der Vorwerk VK7 Test weitergehen konnte.
Der Kobold wird auf seinen Einsatz vorbereitet.
Den Kobold hatte ich ja schon als erstes von der Plastiktüte befreit und das Hauptgerät lag nun vor mir. Zum Versand wird der Haltegriff um 180° gedreht. Das ist platzsparend, hat aber auch noch einen anderen und ziemlich cleveren Grund: Der Kobold lässt sich sowohl als Tragegerät einsetzen, als auch als Bodengerät. Je nach Stellung des Haltegriffs, macht sich der Kobold also klein oder groß.
(Bild rechts: Staubtuch war gestern – dank der FD7 Flächendüse und dem saugstarkem Kobold Akkusauger, in Verbindung mit dem Flex-Schlauch, lässt sich nun viel einfacher der Staub von Oberflächen entfernen. )
Das drehen des Griffs erfolgt ganz einfach, indem man einen Knopf auf der Drehachse des Griffs am Vorwerk Akkusauger drückt.
Ich wollte ihn zuerst mal als Bodengerät einsetzen – mein Vinyl-Boden schrie gradezu nach einer Staub- und Schmutzentfernung der Kategorie 1 (mittelschwerer Vulkanausbruch).
Dann mal kurz geschaut, was sich anbot, an den Kobold gesteckt zu werden: Der Saugwischer (Bezeichnung SP7) wäre ein bisschen to much für den Anfang, also die elektrische Bodenbürste mit der Bezeichnung EB7 geschnappt und die so hingestellt, dass die Aufnahme für den Anschlussstutzen gut zugänglich ist.
Ein bisschen Zielwasser kann nicht schaden, wenn man den einführen will – ist aber nicht so kompliziert als wenn man eine Luftbetankung mit dem Eurofighter versucht und der Tankrüssel des Betankungsflugzeugs bei 500 Km/h in der Luft rumtanzt. Na gut, ich schweife ab..
Das Oberteil rastet durch den Druck den Eigengewichts gut ein und auch die elektrischen Verbindungen zur Bürste sind damit hergestellt, denn die Bürste benötigt den Akku des Kobold um die am Boden angebrachten Reinigungsbürsten zu drehen.
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Ich war nach dem einschalten überrascht, dass der Sauger beim Vorwerk VK7 Test bereits bei der kleinsten Stufe der Saugleistung fast alles vom Boden aufnahm. Auch die Wendigkeit der EB7 ist ganz easy, dank rollender Gummiräder, die nicht haltlos über den Boden schleifen, sondern den Aufsatz gezielt führen. Durch die niedrige Bauhöhe der Bodenbürste und des flachen Querschnitts des Kobolds macht sich die Konstruktion sehr flach und kann unter den Möbeln bis zur dahinterliegenden Wand saugen. Wer ganz sicher gehen will, dass er auch die kleinste Mikrobe aus den Spalten zerrt, der kann die Saugleistung stufenweise erhöhen – muss sich aber im klaren sein, dass die Akkukapazität dramatisch einbricht und das saugen zu einem Quickie wird.
Vorwerk hat auch eine App..
Wie fast alle Hersteller gibt es auch aus dem Hause Vorwerk eine App für die hauseigenen Geräte. Die dient dazu das Verbrauchsmaterial im Auge zu behalten und erinnert den Besitzer des Kobolds daran die diversen Filter auszutauschen, bzw. relevante Teile wie Dichtungslippen oder Tuchhalter nach den vorgegebenen Einsatzstunden zu reinigen.
(Bild links: ganz sinnvoll ist die App von Vorwerk. Sie informiert über den Stand des Verbrauchsmaterials. Ebenso lassen sich dort Voreinstellungen speichern. Dass Sie über die verbrauchten Kalorien informiert und über die geputzten Quadratmeter – inwiefern das Sinn macht möchte ich aber hinterfragen)
Für Statistik-Freunde informiert die App dann auch noch über die gesäuberten Quadratmeter der Wohnung und wieviele Kalorien man verbraucht hat – wobei ich mich frage, wie dies ohne die Körperdaten des Besitzers ausgerechnet werden kann und mit welchen der verschiedenen Vorsatzgeräten dies zustande gebracht worden ist.
Es ist ebenfalls möglich bestimmte Einstellungen als Standard zu speichern. Das ist sinnvoll, wenn man merkt, dass die kleinste Saugstufe nicht reicht und man die komplett überspringen will, so dass der Kobold beim Start des Saugvorgangs direkt mit der in der App gewählten loslegt.
der Vorwerk Kobold VK7 Test – Ein ernstes Wort zur Qualität des Kobold Akkusauger..
Reden wir im Vorwerk VK7 Test doch mal kurz über die Qualität: Was die Haptik des Kunststoffes angeht, da setzt man bei Vorwerk beim Kobold auf hohe Qualität. Der Kunststoff fühlt sich wertig an und hat eine matte Oberfläche. Das ist sicher Geschmackssache – wenn ich auch persönlich finde, dass eine matte Oberfläche schlechter zu reinigen ist, als eine Hochglanzoberfläche, weil sich in die kleinen Poren Dreck leichter festsetzen kann.
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Die Steckverbindungen zwischen dem Kobold und den einzelnen Vorsatzgeräten wirken im Vorwerk VK7 Test durchaus solide. Dank Gummidichtungen ist das System dicht und hält die Saugleistung auch über längere Strecken im Gerät aufrecht. Die einzelnen Komponenten rasten im Vorwerk VK7 Test gut und sicher ein und haben eine gute Passung ohne Spiel.
Der Entriegelungshebel oben am Gehäuse des Kobold Akkusaugers knarzt aber bedenklich. Ob ein langer Seilzug bis unten die richtige Lösung zum entriegeln der motorbetriebenen Vorsätze ist? Ich bin da skeptisch – die Zukunft wird es zeigen.
Zu diesem Beitrag gibt es auch ein von mir gemachtes Video:
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Mehr InformationenZusätzlich sei angemerkt, dass der Griff im Vorwerk VK7 Test bereits nach einer Woche ziemliches Achsspiel hat. Sowas ist nicht in Ordnung – da ist der Griff an dem über 30 Jahre alten Vorgänger VK119 im Vergleich fester montiert. Das ist wirklich ganz schwach von den Vorwerk-Entwicklern, weil es extrem stört und man den Griff ja ständig in der Hand hat und auch häufiger umdreht um den Kobold VK7 von Bodengerät zum Trage-Gerät mutieren zu lassen. Ich vermute – ohne das Teil auseinander geschraubt zu haben – dass die Auffang – und Verriegelungsmechanik des Griffs konisch ist und mangels hoher Federkraft deshalb zu viel Spiel hat. Leider kann man das nicht nachregeln.
(Bild rechts: eine Wartungsklappe aus der Hölle – zu klein, lässt sich nicht weit genug öffnen um in den Ecken sauber zu machen und schließt auch nicht vernünftig. Mit anderen Worten: echter Murks. Naja, was kann man für 500 € auch schon groß erwarten.)
Und auch der Ein-Aus-Schalter mit den Tastern für die Saugleistungssteuerung ist funktional – wirkt aber trotz allem billig in meinem wirklich sehr ambitioniertem Vorwerk VK7 Test. Es ist keine echte Wippe, sondern man biegt wiederholt ein Stück Kunststoff in Richtung des Griffs auf einen Mikroschalter. Inwieweit hier irgendwann der Weichmacher im Kunststoff versagt und der nach Jahren aushärtet und bricht – auch das wird man sehen
Die Zusatzteile wie die Bodenbürste und der Saugwischer hinterlassen ebenfalls im Vorwerk VK7 Test an manchen Stellen das Gefühl, dass die Ingenieure es mit dem sparen etwas zu gut meinten. War an alten Bodenbürsten noch eine unkaputtbare Abdeckung aus Metall, ist nun alles nur noch Kunststoff. Auch dass die Wartungs-Öffnungen an billige Batteriefach-Abdeckungen aus der Reste-Abteilung eines 1€-Shop erinnern, trüben etwas das eigentlich gute Gesamtbild.
(Bild links: das war’s dann mit der Herrlichkeit – nicht mal eine Woche um, und der Saugwischer schaltet auf stur. Alle Versuche, das störrische Ding davon zu überzeugen, dass kein Wasser angesaugt wird prallen am Kunststoffgehäuse ab. Die Meldung tritt sogar auf bevor der Sauger überhaupt angefangen hat zu saugen – also quasi Minority Report-mässig. Das ist mal eine gewiefte KI!)
Dass bereits nach nicht mal einer Woche im Vorwerk VK7 Test der Saugwischer streikte und auf dem Display des Kobold-Akkus der Fehler „ER 35“ erschien, brachte meine früher unerschütterliche Meinung zu der tollen Vorwerk-Qualität ins wanken – und zwar ordentlich! Der Fehler 35 tritt auf, wenn beim Saugwischer Feuchtigkeit mit aufgesaugt wird. Dann schaltet der VK7 aus Schutzgründen ab.
Nur dumm, wenn gar keine Flüssigkeit aufgesaugt werden konnte und der Sauger diese Meldung bereits anzeigt, bevor er überhaupt angefangen hat zu saugen. Kann der Kobold eventuell in die Zukunft schauen? Bei dem magischen Namen wäre das ja fast zu erwarten. Die Anleitung zur Fehlerbehebung bei dem Vorwerk Saugwischer ist leider nicht zielführend: die blöde Wartungsklappe, die zum einen nicht richtig schließt, wenn man Sie mal unvorsichtigerweise aufgemacht hat, lässt sich dafür dann zum anderen nicht mal richtig öffen, um die von Vorwerk empfohlene Problemlösung durchzuführen.
(Bild rechts: fast schon unverzichtbares Zubehör, da Vorwerk weder einen Zweitakku beilegt, noch eine Schnellladefunktion hat, ist eine Wandhalterung mit der Möglichkeit einen weiteren Akku zu laden. Dieses Set: Akku + Wandhalterung kostet dann nochmal 260,00 € )
Eher in den Bereich Nachhaltigkeit gibt es eine Anmerkung zum Akku in diesem Vorwerk VK7 Test. Erfreulicherweise lässt der sich schnell wechseln. Warum der Akku aber fest mit dem Display gekoppelt ist, verstehe ich nicht. Ein Akku ist ein Verschleißteil – ein Display eher weniger. Das ist dann schon wieder eine unnötige Ressourcenverschwendung und damit kann man sich auch die ebenfalls erhältliche Displayschutzfolie DS7 (zum Preis von 3,00 € pro Stück) für den Akku ersparen.
Ein weiteres Manko, was mir im Vorwerk VK7 Test zum Thema Akku auffiel: es gibt keine Schnellladefunktion für den Akku. Bei Profigeräten ist dies teilweise Standard. Auch blöd: der Ladeadapter des Staubsaugers lässt sich nicht einfach an den Akku stecken. Dann könnte man einfach einen zweiten Akku kaufen und während man mit dem Kobold saugt, den anderen laden. Doch dafür braucht man wieder einen Adapter wie den CA7 für 20,00 € oder gleich die PC7 Wandhalterung mit Ladestation für 119,00 €.
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Vielleicht zeigt aber dieses erhältliche Zubehör, wo man diesen Akkusauger gerne von der Zielgruppe her einordnen würde. Als Lifestyle Produkt, welches man eher im Freundeskreis stolz herumzeigt, wie den Thermomix aus gleichem Haus, anstatt als schwer arbeitendes Profi-Gerät, das auch mit etlichen Macken, Schmutz und Beulen noch ohne Probleme seine Arbeit verrichtet.
Diese genannte Abdeckung der Wartungsklappe kostet als Ersatzteil übrigens stattliche 6,00 €. Man sollte also acht geben, dass nicht allzuviele Verlustmeldungen nach den Saug-Gefechten und Staub-Scharmützeln eintrudeln. Könnte sonst teuer werden auf Dauer. Der Autor
Wir sprechen hier immerhin von einem Staubsauger, der höchste deutsche Qualität präsentieren soll und auch einen entsprechenden Preis hat – da kann man etwas aufwändigere Verarbeitung erwarten als bei einem Discouter-Modell im unter Hundert Euro-Bereich.
(Bild links: schick ist er ja, „der Neue“ – fügt sich harmonisch in mein Ambiente ein. Aber reicht das um mich glücklich zu machen? Wir werden sehen.. )
Zur Ehrenrettung sei angemerkt dass es der Vorwerk Akkusauger nicht komplett in diesem Bereich des Vorwerk VK7 Test vergeigt: die Rollen der im Einzelkauf 400,00 € teuren EB7 Elektrobürste, haben geräuschdämmende Laufreifen aus Gummi und sind nicht komplett aus Hartplastik gefertigt. Dazu rollen Sie satt über den Boden und haben kein Achsspiel.
Der SP7 Saugwischer zum noch höheren Preis von 499,00 € wirkt da wesentlich wertiger – aber man muss sich auch vor Augen halten, dass es Hersteller gibt, die für diesen Preis ein komplettes Staubsauger-Set anbieten – MIT einem Wischer.
Doch auch der Saugwischer patzt bei einer einfachen Sache: nach dem öffnen der Wartungsklappe und dem wieder verschließen steht die Klappe etwas hoch und sieht aus, als wäre Sie nicht richtig geschlossen. Ich verstehe nicht, wie Vorwerk solche Dinge bei der Qualitätskontrolle durchgehen..
Die Saugleistung: stark in der Leistung – schwach in der Ausdauer..
Regen wir uns nicht weiter auf, sondern kommen wir im Vorwerk Kobold VK7 Test zu einem anderen Thema: schon beim auspacken fiel mir beim Vorwerk Akkusauger auf, dass der „Kobold“ (also das Grundgerät) sehr leicht ist. Grade mal 3 Kilo inklusive Akku, bringt der Sauger auf die Waage. Nur allein der riesige Motor des uralten Vorgängers K119 wog schon so viel. Ich war also durchaus skeptisch, was die Leistung beim saugen anging.
Dies erwies sich im Vorwerk VK7 Test aber als unbegründet – jedenfalls in den höheren Saugstufen. Der Vorwerk hat eine Super-Saugleistung, aber die Akkus sind bei Nutzung der höchsten Saugleistung und gedrücktem Boostknopf an der Unterseite des Griffs im Vorwerk VK7 Test auch Ratzfatz leergeballert – und damit meine ich in maximal 7 Minuten – da sollte man beim saugen nicht allzu lange rumtrödeln!
Wer nicht die maximale Saugleistung benötigt und den „Boost“-Button an der Unterseite des Stiels zur Verstärkung der maximalen Leistung nur kitzelt, der schafft maximal eine halbe Stunde beim saugen – sollte er aber den Saugwischer-Aufsatz einsetzen, dann reduzieren sich die beiden Zeiten nochmals deutlich, denn die Motoren des Saugwischers werden ebenfalls durch den Akku des Kobold gespeist.
Das erneute aufladen dauert dann leider knapp 2 1/2 Stunden. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich habe keinen Bock nach so langer Zeit meinen Hintern wieder von der Couch zu bewegen, um noch ein oder zwei weitere Zimmer wieder bewohnbar zu machen.
Der Autor
Ein Plan B wäre ein schneller Akkutausch. Der ist auch mit wenigen Handgriffen durchgeführt. Leider schlägt auch der zusätzliche Akku mit 149,00 € ein unschönes Loch in die Haushaltskasse.
Das ist leider generell beim Vorwerk Zubehör der Fall: Billig (oder sagen wir preiswert) ist eigentlich nichts. Ein 12er Pack Staubsaugerbeutel (der mit grade mal 800ml Inhalt nicht wirklich viel Inhalt hat) kostet 34,00 €. Dazu kommt noch der Versand. Da ist man bei knapp 3,00 € pro Tüte.
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Die Reinigungstücher für den SP7 Saugwischer sind wahrscheinlich auch aus Gold gewebt. Vorwerk möchte für ein 3er Pack der Tücher stolze 39,90 €. Natürlich kostet auch hier der Versand extra. Da kostet ein einzelnes Wischtüchlein so knapp 14,00 €. Dieses Reinigungsgerät scheint sich also eine am unteren Ende der Gehaltsskala angesiedelte Familie nicht leisten zu können.
(Bild links: ohne Kabel ist der VK7 ein ideales Gerät um auch als platzsparendes Handgerät genutzt zu werden. Dank Teleskopstangen, Verlängerungsschläuchen und etlichen Saugaufsätzen hat er sich im Vorwerk VK7 Test als sehr flexibel erwiesen)
Dies scheint aber auch nicht die angepeilte Zielgruppe von Vorwerk zu sein – jedenfalls, wenn man sich die Produktbilder und Werbevideos anschaut. Da werden Videos von Wohnungen gezeigt, in denen junge hippe Menschen dieses Teil über den Boden schieben.
Der Saugwischer machte im Vorwerk Kobold VK7 Test einiges wieder wett, denn die Wischfunktion war einer der Hauptgründe, weshalb ich den VK7 gekauft hatte. Dazu bedarf es etwas Vorbereitung: eines der 3 mitgelieferten Wischtücher muss man auf dem Tragerahmen befestigen und eine Dosierspitze voll Koboclean Reinigungsmittel muss in den 300ml Reinigungsflüssigkeitmischung fassenden Behälter gegossen und dann mit Wasser aufgefüllt werden. Ist alles wieder eingeklipst, kann das Abenteuer starten.
Hundebesitzer werden glauben, dass ihre Fellnase die Nachbarskatze im Garten gesehen hat und auf einmal wild an der Leine zieht, denn der Wischmop hat vor, die Wohnung im Alleingang zu erkunden – man sollte also den Griff gut festhalten und das neugierige Biest am Stiel dahin navigieren, wohin man es haben will und nicht es dem eigenen Willen überlassen. Das Reinigungsergebnis ist sehr gut und zügig erledigt – grade weil saugen und wischen in einem einzigen Arbeitsschritt geschieht. Da aber nicht klar nachgespült wird, sieht man auf Hochglanzflächen den getrockneten Flüssigkeitsfilm, welches bei matten Böden aber nicht weiter auffällt.
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Leider hat dieses Teil bereits nach 3 Tagen und nicht mal 50 Minuten Einsatz-Zeit schon einen Fehler (ERR 35), den ich nicht aus dem Gerät bekomme. Der Saugwischer ist der Meinung, dass Flüssigkeit aufgesaugt wurde und schaltet direkt ab – noch bevor der Sauger überhaupt startet. Das verzweifelte puhlen mit Läppchen und Küchenpapier, gefolgt von stundenlangem austrocknen an der Heizung um die – nicht vorhandene – Feuchtigkeit aus dem Gerät zu vertreiben bringt leider gar nichts. Der Saugwischer wischt mal wieder ein Minütchen bei niedrigster Reinigungsmittelzugabe – um dann stundenlang zu schmollen und den Dienst einzustellen.
Das Fazit des Vorwerk Kobold VK7 Test: „Sauberwischer“? Licht und Schatten..
Kommen wir zum Fazit: Mir persönlich ist der Vorwerk Akkusauger auf der einen Seite teilweise zu billig verarbeitet (was in einem Atemzug mit Vorwerk früher gar nicht auszusprechen war) oder aber auf der anderen Seite zu überteuert – da kann man sich jetzt etwas aussuchen. Dazu ist er unzuverlässig, denn ein Saugwischer der nicht saugwischt ist natürlich absolut nutzlos.
Die Saugleistung ist im Vorwerk Kobold VK7 Test zwar grundsätzlich sehr gut – besonders bei hohen Saugstufen und dem zugeschaltetem „Boost“ – dass aber der Akku dann nur wenige Minuten durchhält und man zum stundenlangen pausieren gezwungen ist, trübt das Gesamtergebnis. Da der Hersteller auch keinen Ersatzakku zu dem Vorwerk Akkusauger beipackt, sondern sich den auch noch für teuer Geld bezahlen lässt, ist ebenfalls ein Schmutzfleck auf dem traditionsreichem Namen.
Pros und Contras
+
- sehr hohe Saugleistung
- reichhaltiges Zubehör erhältlich
- Akku problemlos wechselbar
- sehr flexibel anwendbar
- bekannte Marke mit langer Ersatzteilbeschaffungsgarantie
-
- sehr hoher Anschaffungspreis
- Verarbeitung zum Teil billig wirkend
- kurze Akkulaufzeit
- keine Schnellladefunktion
- Verbrauchsmaterail sehr teuer
- Saugwischer nicht zuverlässig
Es gibt gute Ideen, aber die grundsätzlich guten Ansätze vergeigt man in meinem Vorwerk Kobold VK7 Test durch eine in dieser Preisklasse nicht erwartbaren teilweise minderen Qualität. Dazu ist das Zubehör und das Verbrauchsmaterial für den Vorwerk Akkusauger teuer. Ich möchte hier noch nicht von einem Fehlkauf sprechen, denn was die Langzeitqualität angeht, dazu gibt es noch keine Erfahrungswerte – aber die Freude über den Kauf ist mittlerweile verraucht und der Erkenntnis gewichen, dass sauteuer nicht immer auch saugut ist.
Und? Wie gefällt euch der Vorwerk Kobold VK7 Test? Würdet Ihr den kaufen, oder sagt Ihr euch, das so ein teures Gimmick wie der Vorwerk Akkusauger euch nie ins Haus kommen würde? Oder habt Ihr ihn vielleicht schon und würdet Ihn nicht mehr hergeben wollen?
der Vorwerk Kobold VK7 Saugwischer im Test
Preis/Leistungsverhältnis
Reinigungsleistung
Aussehen
Verarbeitung
Haptik
Bedienung
Zubehör
Energieverbrauch
Gesamtergebnis
Im Vorwerk VK7 Test hinterlässt der neue Kobold einen zwiespältigen Eindruck. Viele Features basieren auf einer guten Grundidee - haben aber Umsetzungsprobleme, bzw. erscheint die Verarbeitung zu schlampig (Beispiel drehbarer Haltegriff mit Spiel). Die Saugleistung ist grundsätzlich als sehr gut einzustufen, aber durch den Akkubetrieb ist die Laufzeit stark eingeschränkt. Auch der Saugwischer-Vorsatz ist ein sehr gutes Produkt - nur 500,00 € nur für einen motorisierten Wischmop, der nicht mal klarspült finde ich aber überteuert. Dass Wartungsklappen nach dem öffnen Spiel haben, bzw. aussehen, als wären Sie nicht richtig geschlossen - das lässt Zweifel an der früher bekannten Vorwerk-Qualität aufkommen. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich den VK7 eher als hippes Lifestyle Produkt sehe, nicht so sehr wie ein echtes Arbeitsgerät. Von daher kann ich ihn nicht vorbehaltlos empfehlen.
Steuerrückerstattung nicht in Bars und Kneipen durchgebracht, sondern für die Reinlichkeit ausgegeben? Na lass das mal nicht die heiratswilligen Frauen in Dortmund und Umgebung erfahren, die rennen Dir sonst die Bude ein 😉
Im Ernst: Der Akku dürfte immer der große Schwachpunkt sein. Ich hatte seinerzeit mal eine Akkusauger in Gebrauch, exakt nach Garantieablauf ging der kaputt, ein neuer Akku war für ca. 300 Euro zu haben, die Hälfte des Geräteneupreises. Seitdem vertraue ich wieder auf den kabelgebundenen Sauger für 69,90 ‚- Wenn der alle drei Jahre den Geist aufgibt, dann ist das halt so. Klar, ist nicht im Sinne der Nachhaltigkeit, aber was will man als Kunde machen?
Ich hatte allerdings vermutet, dass Vorwerk tatsächlich noch richtige Qualität für’s Geld baut, ähnlich wie Miele bei den Waschmaschinen. Ich kann mich gut an den Servicemonteur erinnern, (sowas gab‘ s mal), der von meiner Mutter zu hören bekam, dass 30 Jahre für eine Waschmaschine ja wohl kein Alter sei und wenn was defekt wäre, sollte er das gefälligst reparieren 😉
Gruß aus dem Sauerland
Hi Peter,
danke Dir, für den Hinweis – werde mein Profil bei Tinder entsprechend anpassen.. 😉
Ja, Nachhaltigkeit – wird ja immer gerne als Verkaufs und Qualitätssteigerungs-Argument benutzt – hält sich nur niemand dran. Wenn es Nachhaltigkeit geben würde, dann müssten die ganzen 1€-Shops verboten werden, wo man nur billigsten Rohstoff-Verschwendungsschrott kaufen kann. Da kaufst Du eine Packung mit 15 Kugelschreibern für 2 €, von denen 13 direkt defekt sind. Zurück gehen tut man nicht, weil einem die Zeit dafür zu kostbar ist. Also hat man pro Kugelschreiber niedrigster Qualität einen ganzen Euro bezahlt und die Plastikmüllhalde im Ozean wird um einiges an Schreibmaterial reicher.
30 Jahre hat der Herd meiner Großmutter auch durchgehalten – war ein NEFF. Ich bin davon überzeugt, das mein BOSCH nicht mal die Hälfte schafft, bevor bei dem irgend ein wichtiges und nicht mehr lieferbares Ersatzteil das Ende auf dem Wertstoff-Hof einläutet. Für meinen LG Side by Side war bereits nach 5 Jahren kein Ersatzteil mehr zu bekommen.
Aber so funktioniert der Kapitalismus doch nur: immer mehr Ressourcen verbrauchen, damit Konzerne Gewinne machen, der dumme Malocher in Arbeit ist und nicht auf dumme Gedanken kommt.
Wenn man versucht dagegen was zu unternehmen oder dagegen zu argumentieren, bist Du gleich ein Öko-Terrorist.
Ich liebe die Menschen.. 🙂
Bleib gesund und beste Grüße aus dem Pott..