der Fernsehturm von Pecs – Blick über die Baranya
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Nach dem Besuch im Biergarten den Abend zuvor schlief ich – auch aufgrund der vereinnahmten Hefe-Kaltschalen der Firma Budweiser – etwas länger. Die gut funktionierende Klima-Anlage sorgte für angenehme 19° Celsius im Apartment und blies fast geräuschlos kalte Luft in die Schlaf-Wohn-Küche.
Das aufstehen morgens war nicht nur wegen dem Abends zuvor genossenem Alkohol schwierig – es lag auch an dem Futon, welches als Bett diente. Früher fand ich ja einen Futon Cool (oder „Knorke“ – wie alte Leute im Pott früher sagten. Und wer sich an dieses Wort erinnert, der hat wahrscheinlich aus Altersgründen seine Zähne im Becher neben dem Bett stehen) – aber das aufstehen von diesen flachen Dingern ist echt nix für in die Jahre gekommene Geriatrie-Patienten.
Den Akt des aufstehens möchte ich nicht näher beschreiben – stellt euch einfach einen altersschwachen Seebären vor, der versucht auf eine ständig schwappende Eis-Scholle zu klettern – dann seid Ihr nah dran wie es aussah..
(Bild: Brot und die bekannte Fettcreme aus deutschen Landen – Frühstück kann starten. Der Kaffee war zwar nur löslicher Natur – aber dank 2 Extralöffel Pulver war das ein guter Wachmacher. )
Nach dem ersten löslichen Kaffee mit viel Milch und noch mehr Zucker sah die Welt aber wieder besser aus. Ich schmierte mir vom gekauften Brot 2 Scheiben mit Margarine und belegte die satt mit einer ungarischen Salami, die Torsten mir im Supermarkt empfohlen hatte. Ja, das war lecker, fand der Magen und hörte auf miesgrämig zu knurren. Dermaßen gestärkt war ich bereit für neue Abenteuer – die nicht lange auf sich warten liessen..
Den Abend zuvor hatte Torsten mir nämlich gesagt, dass er mit mir auf den Fernsehturm von Pecs wollte, damit ich das Umland von Pecs – die Baranya – mal sehen konnte. Um kurz vor 9 Uhr fragte Torsten über Whatsapp nach, ob ich wach und bereit wäre für einen weiteren spannenden Tag – klar, war ich. Hömma – ich komm aus dem Ruhrpott, Abenteuer ist mein zweiter Vorname!
Ich watschelte also die paar Meter zu ihm, wir brachten noch seinen Sohn zum Violinen-Unterricht und danach setzten wir uns in sein Passat Coupe, wo ich mir tagelang aufgrund des niedrigen Daches ständig beim einsteigen den Bumskopf am Dachscheller angeballert hatte. Nach dem x-ten Male entfuhr es Torsten beiläufig, dass seine Frau den Sitz so hoch eingestellt hat, damit Sie besser sieht – man den aber auch tiefer stellen kann. Nachdem ich den Sitz dann ungefähr einen halben Meter tiefer runtergekurbelt hatte, passte sogar eine ganze Handfläche zwischen mein lichtes Haupthaar und den Dachhimmel. Sogar ein – und aussteigen klappte, ohne dass Passanten auf der Straße herbei eilten und sich anboten mir aus dem Auto zu helfen.
Ein Blick vom Fernsehturm..
Die Fahrt zum Fernsehturm ging aus der Stadt hinaus eine geschwungene Serpentinen-Straße hoch. Mein Rennfahrer-Herz meldete sich und ich meinte, dass dies eine coole Rennstrecke wäre. Torsten bejahte das – tatsächlich ist diese Strecke eine Wertungsprüfung für die in Ungarn statt findende Mecsek-Rallye.
(Bild: der Fernsehturm von Pecs ist die beste Stelle um sich das Gebiet der Baranya rund um Pecs anzuschauen. )
Am Wochenende ist der Turm ein begehrtes Ausflugsziel – als wir da waren, war es leider eine halbe Baustelle, denn es werden da nagelneue Nebengebäude gebaut. Dort soll eine komplett neue Gastronomie entstehen und – wenn ich das richtig verstanden habe – eine Sportstätte. Das hatte aber auch etwas gutes: Parkplätze waren genügend vorhanden.
Also wieder aus dem Auto rausgepellt und einen neu gepflasterten Weg zum Turm hoch. Der Turm ist 1973 fertig gestellt worden und damit einige Jährchen jünger als ich – aber er wirkt beim näheren hinsehen echt vergammelt. An vielen Stellen platzt die weiße Farbe ab, man sieht teilweise rostige Moniereisen aus dem Beton ragen, an manchen Stellen sind tiefe Risse im Boden. Auf der offenen Aussichtsplattform sollten Menschen mit Höhenangst und aus Deutschland bekannten Sicherheitsvorkehrungen mit unüberwindbaren Geländern nicht gehen. Wer sich von dem Turm in den Tod stürzen möchte, der braucht sich nur weit genug über das mit wenigen Schrauben angetüddelte Geländer beugen – den Rest erledigt die Schwerkraft und bröckeliger Beton.
(Bild: dank 10fach Zoom meines Samsung S23 Ultra habe ich den Förderturm des Zechengebietes mal etwas näher herangeholt. )
Ich versuchte mich damit zu beruhigen, dass der Turm bis jetzt durchgehalten hat, nicht zusammen zu brechen – da würde er es mit etwas Glück auch noch solange schaffen, bis ich das Areal weit genug hinter mir gelassen habe.
Da Torsten mit seiner Familie mehrmals im Jahr dort hin fährt hatte er Dauerkarten, die aussahen wie eine Telefonkarte. Damit konnten wir ohne Eintritt zu bezahlen den Turm betreten. Mit einem Aufzug wollten wir erst zur Aussichtsplattform und danach ins Restaurant.
(Bild: die „kleine Josefs-Aussichtsplattform – erbaut 1908“ – so glaube ich, ist die Übersetzung – ist der Standort des darauf errichteten Fernsehturms. Leider ist er von Sozialisten gebaut worden. Das heißt: mieses Baumaterial in allen Bereichen)
Es dauerte etwas, bis der Aufzug kam – ich war überrascht, als sich die Metalltür öffnete. Es gibt dort tatsächlich noch einen Fahrstuhlführer. So etwas habe ich in Deutschland schon Jahrzehnte nicht mehr gesehen. Und bei der Wahl zwischen 2 Haltepunkten – nämlich Erdgeschoss und Aussichtsplattform auch eher überflüssig. Aber vielleicht erzählte der Mann während der Fahrt interessantes über den Turm. Mein Freund unterhielt sich jedenfalls mit ihm. Ich verstand wie immer kein Wort.
Auf der Aussichtsplattform wehte ein kräftiger Wind. Klar, der Fernsehturm steht frei mitten in der Landschaft auf dem Berg Misina, der knapp 500 Meter hoch ist (also eher ein großer Hügel) – pack da noch mal die 170 Meter bis zur Plattform drauf – da zieht der Wind schon ganz ordentlich an den Klamotten.
Die Baranya – die Gegend um Pecs..
Die Aussicht war aber tatsächlich schön. Torsten – quasi als Einheimischer – erzählte mir etwas von der Baranya (die Gegend um Pecs) und zeigte mir die markanten Orte. Auffallend war, dass die Gegend sehr grün war und dicht bewaldet. Torsten zeigte mir auch das Weinanbaugebiet, das er mir einen Tag später zeigen wollte.
(Bild: Blick auf Pecs. Das Wetter war leider etwas diesig, deshalb ist die Fernsicht ziemlich eingeschränkt. Bemerkenswert ist die dichte Bewaldung zwischen Pecs und dem Turm, die sich dazu über das ganze Gelände und die Hügel im Umfeld ausdehnt.)
Der Plan sah aus, dass wir mit einem alten Zug (Torsten nannte die liebevoll „Zeitmaschine“) – der Begriff Bimmelbahn trifft es ziemlich gut – dorthin fahren wollten. Das Wetter machte uns dann aber einen Strich durch die Rechnung, denn an dem Tag regnete es stark und wir fuhren nur einmal schnell mit dem Auto durch das Gebiet der Weinberge und Weinkellereien. Diese Tages-Exkursion wollen wir beim nächsten Besuch nachholen.
(Bild: Der Fernsehturm ist sowohl außen als auch innen in einem nicht besonders anschaulichem Zustand. Gesprungene Fenster mit monatelang nicht geputzten Scheiben, die schon fast wie Milchglas aussehen und blind wirken und auf den niedrigen Sockeln an der Fensterfront Lachen mit rostigem Wasser, für das sich niemand zuständig fühlte, es dort weg zu wischen. Ebenso, ein schon länger dort stehendes fast leeres Glas mit dem Rest einer undefinierbaren Flüssigkeit drin. Nee… Wohlfühl-Ambiente geht anders – und mit dem Personal sollte man mal dringend ein Gespräch über das Thema „Sauberkeit“ führen..)
Nachdem wir auf dem Turm einmal ringsherum gegangen sind, gingen wir über eine Treppe ein paar Stufen ins Turmrestaurant. Der desolate Zustand des Turmes offenbarte sich auch dort.
Es ist eigentlich schade, dass man das Teil so verkommen lässt. Und ein Alter von 50 Jahren ist ja für ein Gebäude aus Beton eigentlich ein Klacks (außer man ist eine Autobahnbrücke auf der A45. Da weiß man, dass der Tag kacke endet, wenn der Mann vom Abriss-Unternehmen mit einer Kiste voller Sprengstoff auftaucht).
Der Kaffee war zwar lecker, aber die Bedienung hatte scheinbar wichtigere Aufgaben zu tun, als mal für etwas Sauberkeit in dem Laden zu sorgen. Ich bin sicher nicht „Meister Propper“ (auch wenn ich fast so aussehe) – aber selbst mein nur durchschnittlich entwickelter Junggesellen-Schmutz-Sensor bimmelte Alarm, als ich mir das Ambiente mal etwas genauer ansah.
Die Tische und Stühle schienen ziemlich neu – ebenso der Bodenbelag. Das war es dann aber auch leider schon mit der Herrlichkeit. Die Fenster des Restaurants waren schon ewig nicht mehr von außen geputzt worden und das Glas schon fast blind. Einige Sprünge in den Scheiben ließen vermuten, dass hier entweder beim Bau gepfuscht wurde, oder durch starke Temperaturschwankungen, oder Materialspannungen zwischen den 2 ungleichen Materialien dieser Schaden aufgetreten ist – ich vermutete stark ersteres. So wirklich schien sich aber niemand an den Rissen zu stören.
Auch an Haustieren der besonderen Art herrschte kein Mangel: Aus den Fensterrahmen kletterten andauernd „Stink-Käfer“, liefen ein kurzes Stück über die Scheibe um dann wieder die Deckung der metallenen Festung aufzusuchen. Aufgrund der Häufigkeit und den verschiedenen Orten des auftauchens vermutete ich, dass dort ein ganzes Volk der Stinkwanzen heimisch war. Der Anruf bei einem Kammerjäger schien mir mehr als überfällig.
Ebenso störte sich niemand an dem Ambiente des Restaurants, oder besser dessen Reinlichkeit. Ringsum an der Fensterfront war ein niedriger Sockel von vielleicht 30 Zentimetern Höhe, indem sowohl Klimaanlagenausläße als auch Heizkörper verbaut waren. Die Ventile der Heizkörper schienen undicht zu sein, denn kleine Pfützen mit rostigem Wasser standen dort (anhand der getrockneten Wasserränder gewiss schon länger) und warteten auf einen Lappen zum aufputzen. Putzen schien aber leider nicht die Kernkompetenz der Bedienung zu sein, denn auch ein fast leeres Glas mit einer undefinierbaren Flüssigkeit, welches verloren neben einer Wasserlache stand, wartete vergeblich aufs abräumen. Dafür machte Sie lieber Party hinter dem Tresen und übte Dance-Moves. Bei google hätte es dafür einen mickrigen Stern gegeben und den vernichtenden Kommentar „sie war bemüht“…
Das heruntergehen durch das Treppenhaus des Turmes um etwas Sport zu treiben, ging leider nicht – der Zugang zum Treppenhaus war durch Scherengitter und Ketten gesperrt. Auch Kisten und Baumaterial schien dort zwischen gelagert zu sein. Sofort fielen mir Katastrophenfilme ein und der Satz, der in jedem deutschen Fahrstuhl klebt „AUFZUG IM BRANDFALL NICHT BENUTZEN!“ – in Ungarn ist man im Umgang mit Gefahren wohl relaxter als bei uns.
Die Speisung der Armen..
Wir fuhren nach Pecs zurück, denn Torsten wollte mir noch etwas zeigen, dass es in Ungarn gibt, sich aber auch in Deutschland gut machen würde.
(Bild: im „Fiaker“ einer Kneipe, Gaststätte – so genau kann man das nicht trennen, gibt es täglich ein Menü für kleines Geld. Die Möglichkeit für ein Taschengeld satt zu werden nutzen viele Ungarn gerne. Und häufig.)
Der Hintergrund ist, dass Torsten und seine Frau Lilla sehr eng getaktete Tage haben. Kinder zur Schule bringen, abholen, Arbeit, Kinder zum Training bringen – da ist man froh, wenn man nicht kochen muss, denn das kostet Zeit, die man manchmal nicht hat.
Da gibt es eine schöne Einrichtung, die gerne von den Ungarn benutzt wird.
Gaststätten bekommen Steuervergünstigungen, wenn Sie täglich ein wechselndes Menü für umgerechnet 3 € anbieten. Das ist dann entweder Vorspeise und Hauptspeise – oder Hauptspeise und Nachtisch. Dazu gibt es noch ein nichtalkoholisches Getränk. Eigentlich ist dieses Konzept dazu gedacht die ärmere Bevölkerung mit wenigstens einer warmen Mahlzeit am Tag zu versorgen, doch es wird auch von besser verdienenden gerne angenommen. Es ist sogar möglich sich das Essen einpacken zu lassen. Torsten hatte für seinen größeren Sohn zwei große Dosen mitgenommen, die er dort füllen ließ.
An diesem Tag bestand das Menü aus einer Vorspeise in Form einer Mehrfrucht-Kaltschale, die aufgrund der bläulichen Färbung für eine Blaubeer-Kaltschale gehalten werden konnte, aber durch Zugabe von Johannisbeeren, Brombeern und Erdbeeren etwas mehr Frucht enthielt (Na gut – die Erdbeeren waren aufgrund Farbe und Konsistenz eindeutig erkennbar aus der Dose – aber man muss ja beim kochen auch die Kalkulation der Zutaten etwas im Blick haben).
Mir hätte die große Schüssel mit Kaltschale schon gereicht, aber es gab ja noch das Hauptgericht. Das war ein großer Teller mit Reis und 2 Stücke gebratenes und paniertes Schweinefleisch, mit einer Füllung aus Kräutern und Frischkäse. Es erinnerte von der Machart her, an das hier bekannte Schnitzel „Cordon Bleu“ – außer dass Käse und Kochschinken durch Schmand und Kräuter ersetzt wurde. Ich fand den Geschmack aber interessant und auch lecker und werde das in Zukunft bei mir zu Hause sicherlich häufiger so zubereiten. Leider gab es zum Reis keine Soße – das war ein kleiner Minuspunkt. Aber es handelte sich ja auch nicht um ein 5 Sterne-Menü.
In Ungarn habe ich aber noch ein anderes leckeres Rezept gefunden – das werde ich demnächst mal im Blog zum besten geben.
Den Nachmittag verbrachte ich wieder in der Pecser City in dem Straßencafe vom Vortag. Die Passanten zu beobachten macht einfach Spaß..
(Bild: so eng sind eigentlich alle Straßen und Gassen in der historischen Altstadt von Pecs. Für verwöhnte Wessis, die gewohnt sind 2 Fahrspuren zu haben, eine echte Ungewöhnung.)
Zum Abendessen war ich bei Torstens Familie eingeladen. Seine Frau Lilla hatte auf dem Markt frische Lebensmittel eingekauft und einige nette Dinge daraus gezaubert. Das kaufen von regionalen Lebensmitteln auf dem Markt ist in Ungarn noch üblicher als hier, wo man lieber in Supermärkten für teures Geld herangekarrte Lebensmittel aus der ganzen Welt kauft um die im Kühlschrank verrotten zu lassen und nach 2 Wochen in der Bio-Tonne entsorgt.
Was es zu Essen bei Lilla gab, verrat ich aber nicht – das werde ich als Rezept demnächst veröffentlichen – und es war total lecker..
Nach dem Essen gingen wir alle auf das Fest. Den Abend sollte eine Blues-Band auf der Bühne vor der größen Moschee spielen. Wir aßen davor erst mal in einem Schnellrestaurant noch etwas. Ich entschied mich für einen Döner – ein Fehler, denn nach dem Essen sah ich aus wie ein Baby nach einer Spinatschlacht. Überall war die Sauße aus dem Teigmantel geflossen, hatte meine Händer überflutet und von außen die Pide aufgeweicht. Dadurch plumpsten auch die übrigen Bestandteile des Döners durch den löchrigen Teig auf den Tisch. Es war eine Riesen-Ferkelei! Ich brauchte 3 Servietten um mich zu säubern und wieder Strassentauglich auszusehen.
Aus dem Schnellrestaurant brauchte man nur aus der Tür zu gehen und man war auf dem Marktplatz. Wir fanden dann echt schnell einen Platz für uns 5 auf den Bänken, die links und rechts von langen Tischreihen standen. Die Blues-Band fing auch kurz darauf mit einem Sound-Check an, der mindetens eine halbe Stunde dauerte – bei einer ohrenbetäubenden Lautstärke, die wirklich unangenehm war.
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Nach dem Soundcheck fing die Band an zu spielen – nach nicht mal 2 Liedern stieg dichter Qualm von der Bühne auf und die Musik brach abrupt ab. Die Nebelmachine hatte wohl ihren ganzen Inhalt frei gegeben und die Musiker sahen nichts mehr. Aufgrund der Lautstärke brachen wir aber nachdem die Band die technischen Problemen im Griff hatte auf. Die beiden Söhne mussten ins Bett.
Nachdem Torstens Frau mit den Kindern nach Hause gegengen war, gingen Torsten und ich dann in „seine“ Kneipen – das Publikum bestand aus vielen jungen ungarischen Studenten, die richtig Party machten. Das erinnerte mich an meine Zeit auf Studentenpartys, die ähnlich exzessiv mit Alkohol und Sex gefüllt waren.
Na gut, ich habe nie studiert – aber das heisst ja nicht, dass man nicht auf die Studentenpartys gehen darf, wenn man weiß, wie man dort reinkommt..
Oder wie Papa sagte: „Ein guter Jäger weiss, wo das Wild steht“..
Ich fühlte mich da jedenfalls wesentlich besser aufgehoben als in den angesagten In-Lokalen am Pecser Marktplatz mit den affektierten Medizin-Studenten. Echt jetzt: Ein Publikum, das nur wichtig aussehen will und mit der Rolex am Handgelenk wackelt, um weibliche Nacktschnecken zu ködern – das kann ich auch jeden Tag in der Dortmunder City sehen..
Aber hier war richtig Leben und Musik in der Bude. In Zweierreihen am Tresen stehen – die Zeiten sind in der Dortmunder Nachtszene lange vorbei! Auch dieser Abend endete mit der Vernichtung von Brauerzeugnissen aus tschechischen und irischen Brauereien um das überwiegend jugendliche Publikum vor übermäßigem Alkoholkonsum zu schützen.
Das war auch leider schon der letzte Abend in Pecs, denn einen Tag später ging es auch schon wieder zurück nach Dortmund.
Das war der vierte Teil meiner Ungarn-Reise. Ich hoffe, er hat auch gefallen. Und ich verspreche, der letzte Teil ist der spannendste und nervenaufreibenste – das war die Heimreise jedenfalls für mich!
Was, der bröckelige Selbstmörder-Turm hat auch noch Eintrittsgeld gekostet? Das gibt es jawohl nicht… aber den Gedanken, dass es da noch einen Fahrstuhlführer gibt, finde ich irgendwie charmant. Wenn wir schon Angst haben müssen, dass das Ding stecken bleibt, welche Ängste steht der arme Mann Tag für Tag aus? (Gar keine vermutlich, er macht sich da wohl kaum einen Gedanken drum…)
Es ist eine schöne Idee, die Restaurants mit einem finanziellen Anreiz dazu zu ermuntern, auch mal Mahlzeiten für weniger verdienende zuzubereiten. Solcher sozialer Projekte könnte es hier bei uns mehr geben. Irgendwie hält sich in Deutschland noch immer der Gedanke fest, dass man besser etwas wegwirft, anstatt es einem „Schmarotzer“ zukommen zu lassen. Sehr schade.
So, dann schaue ich mir jetzt Teil drei an, die Ankündigung lässt Spannendes erwarten 😉
Hi Kasia,
ja, das ist für die Menschen, die daruf angewiesen sind menschlicher und nicht so erniedrigend als sich hier bei der Tafel anstellen zu müssen. Es verschleiert etwas den sozialen Status, weil das eben auch von der „normalen“ Bürgerschicht gern genutzt wird.
Man könnte hier vieles tun, was den Bedürftigen das Leben erleichtern würde. Ich glaube, man will es nur nicht und versteckt sich hinter der Bürokratie. Und das Beispiel von Dir zeigt ja den ganzen Irrsinn. Bananen, die nicht genug gebogen sind, Äpfel mit Druckstellen, usw. das landet bei den Supermärkten im Müll, weil die sonst als Spende versteuert werden müssen.