..oder: wenn die Abnehm-Hormone wirken, passt die Badehose wieder…
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Hidiho liebe Community! Heute geht es um ein „gewichtiges“ Thema: Mein Wegovy Selbstversuch – Warum? Darum: Im Frühjahr musste ich nach dem katastrophalem Winter ohne Trainingseinheiten und einem überwiegend sitzendem Job in beängstigender Nähe zum Kühlschrank leider realisieren, dass ich langsam aber stätig wieder am Bäuchschen Fett angesetzt habe. Das erschien mir erst mal nicht so schlimm, denn ich war der Meinung, dass ich ab Ende April durch den internen Wechsel in eine andere Abteilung und der dort durch mehr körperliche Aktivität geschuldeten vermehrten Kalorienverbrennung auch schnell wieder abnehmen würde.
der Wegovy Selbstversuch – schon klar: aber warum?
Tja, was soll ich sagen: der Jobwechsel klappte – das abnehmen nicht. Trotz 15.000 bis 25.000 Schritten am Tag (gemessen mit meiner SAMSUNG Watch 5 Pro LTE – Test hier) nahm ich einfach nicht ab. Ich pendelte wochenlang bei 117 bis 118 Kilo – mal etwas darüber mal etwas darunter. Ich nahm zwar glücklicherweise nicht weiter zu, aber meine etwas naive Vermutung, dass ich bis spätestens zum Herbst wieder die über den Winter angefutterten Pfunde verlieren würde, verpufften mit dieser Erkenntnis wie eine auf einer Nadelspitze landenen Seifenblase.
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Nach 3 Monaten morgendlichem verzweifeltem Blick auf die Waage, war also klar: das wird so nix. Da Anfang August auch ein Termin beim Kardiologen ansteht und eventuell eine darauf folgende OP wollte ich eine Risikominimierung – sprich: die Kilos mussten wieder runter – und zwar schnell! UND EGAL WIE!!
Ich besprach das Problem mit meiner Hausärztin, die auch meine Ex-Diabetologin war, und mir – als ich noch Diabetiker war – das Präparat OZEMPIC vom dänischen Hersteller Novo Nordisk verschrieben hatte. Zu diesem Thema gibt es hier auch für interessierte Leser 3 Artikel, die chronologisch die Entwicklung der Diabetes, die erfolgreiche Behandlung mit Ozempic und das Ergebnis nach einem Jahr dokumentieren:
- Das Wundermittel Ozempic im Selbstversuch – die Diabetes Diagnose und erste Behandlungsversuche
OZEMPIC Selbstversuch – das tolle Wundermittel bei Übergewicht und Diabetes (Teil 2) – eine Übersicht nach einem Dreivierteljahr
Ozempic Erfahrungen und Abschlußbericht – das Ergebnis nach 1 Jahr ist eindrucksvoll – das Fazit nach einem Jahr Ozempic
Jetzt gibt es beim Medikament Ozempic ein riesiges Problem – es ist selbst für Diabetiker nur äußerst beschränkt verfügbar und ich wollte nicht den Patienten, die auf das Präparat angewiesen sind, das ohnehin schon knappe Wundermittel weg klauen. Es gibt aber mit Wegovy den gleichen Wirkstoff Semaglutid als Abnehm-Präparat für Übergewichtige. Der einzige Nachteil: Der Preis für dieses Medikament ist wesentlich teurer und wird nicht von der Krankenkasse erstattet!
Die Firma Novo Nordisk (der Hersteller der Präparate Ozempic und Wegovy) hat Kapazitätsprobleme die Dosierpens in ausreichender Menge herzustellen. Aus diesem Grund kaufte die dänische Firma vor einigen Monaten ein paar Firmen, die solche Pens herstellen, doch die Umstellung der Produktion dauert etwas.
Viele Patienten wollen aber statt Wegovy zur Gewichtsreduktion lieber Ozempic haben, da es weniger als die Hälfte von Wegovy kostet: ca. 77 € zu 180 € (je Pen für 4 Wochendosen). Die Krankenkassen übernehmen die Kosten von Wegovy zudem nicht, da es als Medikament zur Gewichtsreduktion eher zu den „Live-Style“ Medikamenten zählt. der Autor
(Bild rechts: Der Pen mit angeschraubter Injektionskanüle – selbst Menschen mit einer Spritzenphobie würden hier nur müde lächeln. Der Pieks mit einem Blutzuckermessgerät im Finger schmerzt mehr, als die Injektion des „Wundermittels“ durch eine kurze 4 Millimeter lange und nur einem Drittel Millimeter dicke Kanüle..)
Nun ist Geld für mich erst mal kein Problem – mein Problem sind die Fettpölsterchen am Bauch. Wir einigten uns darauf, dass ich als Selbstzahler ein Privatrezept bekam und statt der anfänglichen 0,25 mg Dosis begann ich mit der 0,5 mg Dosis.
In der Apotheke wollte der mich bedienende Apotheker erst mal darüber aufklären, dass Wegovy quasi nur als Reimport für knapp 400 € zu bekommen wäre. Ich sagte ihm, dass ich das Produkt zum regulären Preis von ungefähr 180 € bei diversen Online-Apotheken gesehen hatte – dazu auch verfügbar, ich würde es mir dann da bestellen und wollte mit meinem Rezept wieder gehen.
Daraufhin schaute er mal auf sein Terminal – und siehe da: in einer befreundeten Apotheke hatte man 3 Pens vorrätig und ich könnte meinen Pen dann einen Tag später hier abholen – zum normalen Preis. Muss ich dazu noch was sagen?….
Ich holte also einen Tag später den Pen und begann mit der Medikation. Jetzt ist die Anfangsdosis des Medikaments 0,25 mg – ich hatte aber einen 0,5 mg Pen. Die Mechanik des Pens ist darauf ausgelegt aus jeder beliebigen Stellung der Dosierhilfe die Injektion auszulösen – darüber hinaus kann man auf der Skala ziemlich genau sehen. wo die Mitte der Dosis ist. Also habe ich alter Schlaufuchs den Pen nur zur Hälfte der Dosis aufgezogen und statt der 0,5 Dosis eine annähernde 0,25 Dosis gespritzt.
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Wenn das meine Hausärztin lesen sollte, wird sie mich wahrscheinlich an den Ohren ziehen, aber das funktioniert tatsächlich super (ich habe in 8 Wochen bis jetzt über 9,5 Kilo Fett „verdampft“) – der 0,5er Pen lässt sich ohne weiteres auf 8 Dosen zu 0,25 mg strecken – oder zu 4 x 0,25 (empfohlene Anfangsdosis) und dann zu 2 x 0,5 mg (nächsthöhere Medikation). Das relativiert auch dann den Preis von knapp 50 € pro Dosis auf etwas über 25 – 35 € pro Woche – und das ist wesentlich weniger als das was ihr weniger mampft, denn statt des wöchentlichen Einkaufs muss PICNIC bei mir nun nur noch einmal im Monat kommen!..
Wegovy ist teuer – doch alles ist relativ..
im ersten Moment sind Übergewichtige vielleicht erschrocken, wegen den fast 200 € Kosten für einen Pen, denn der Preis ist schon eine Hausnummer und leider wird sich nicht jeder diese Therapie leisten können. Das ist aber nur der Eindruck im ersten Moment. Im Verlauf der Therapie spart man hohe Summen durch den Wenigerverbrauch an Lebensmitteln wieder ein. Ich habe mal meine Bankdaten zu Rate gezogen und direkt überprüft, was ich durch das Medikament Wegovy an Lebensmittel einspare. Dafür habe ich die Abbuchungen des letzten Dreivierteljahres von meinen Picnic-Bestellungen monatlich addiert und als Vergleich herangezogen, damit meine Aussage Wasserdicht ist:
- Oktober 23: 250,00 €
- November 23: 290,00 €
- Dezember 23: 170,00 €
- Januar 24: 160,00 €
- Februar 24: 170,00 €
- März 24: 230,00 €
- April 24: 95,00 €
- Mai 24: 390,00 €
- Juni 24: 60,00 €
Ich glaube, die zahlen sprechen für sich, oder? Im Durchschnitt 219 € pro Monat stehen nun 60 € entgegen. Das entspricht einem Wenigerverbrauch von 159,00 €. Da hat man den Wegovy Pen schon fast gegenfinanziert.
Vertrauen ist gut – aber ohne Kontrolle ist alles nix!..
(Bild rechts: da das Hormon Semaglutid direkt auf die Bauchspeicheldrüse wirkt, die für die Insulinproduktion und damit auch für den Blutzuckerspiegel verantwortlich ist, wurde der während der Medikation von mir überprüft. Gut, wenn man als Ex-Diabetiker noch die Software und die Blutzuckermessgeräte hat. Der errechnete Blutzuckerverlauf liegt bei 5,3 – das ist ein Wert, bei dem man sich keine Gedanken machen muss – der errechnete Wert ist nach meiner Erfahrung in der Regel 0,5 bis 1 höher als der von einem Labor ermittelte aus einer Blutprobe.)
Da das Hormon Semaglutid direkt auf die Bauchspeicheldrüse wirkt und damit auf die körpereigene Insulin-Ausschüttung habe ich auch meinen Blutzuckerspiegel während der Medikation getrackt. Mein HBA1C Wert war bei seinerzeit unter 100 Kilo Körpergewicht (niedrigstes Gewicht waren vor 2 Jahren 99,8 Kilo) bei 4,6 (das entspricht dem Wert eines gesunden Menschen). Er ging dann etwas hoch, als auch die Kilos mehr wurden – man sieht da den direkten Zusammenhang zwischen Übergewicht und Diabetes – und lag dann bei dem letzten Check-In bei 5,6. Das ist zwar immer noch nicht im Pre-Diabetes Bereich – aber eben kurz davor (5,7 – 6,4). Und da wollte ich nun wirklich nicht wieder hin!
Das Hormon wirkt sofort – der Hunger ist weg..
Am 1. Juni 2024 injizierte ich direkt morgens das erste Mal das Hormon. Der kleine Pieks am Bauch mit einer Injektionsnadel ist kaum zu spüren. Diese Nadeln sind nicht mit den Riesenspritzen aus alten Horror-Filmen zu vergleichen. Die heutigen Injektionsnadeln der Pens haben nur eine Länge von 4 bis 12 Millimeter (wobei die dem Präparat vier beiliegenden Einwegkanülen eine Länge von nur 4 Millimetern haben) und einen Durchmesser von 0,23 Millimeter – richtig: nur ein Fünftel Millimeter! Selbst Menschen mit einer Spritzenphobie sollten das hinbekommen, denn den Mini-Pieks unten am Bauch merkt man meistens nicht mal.
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Relativ schnell machte sich die Wirkung des Hormons bemerkbar: hatte ich sonst morgens schon beim morgendlichen aufstehen gegen 4:00 bis 5:00 Uhr ein leichtes Hungergefühl, das ich aber unterdrückte, bis ich so gegen 8:00 Uhr in der hauseigenen Kantine ein Brötchen aß, war das Magenknurren und der Wunsch etwas zu essen verschwunden.
Es ist etwas schwer die Wirkung des Hormons auf den Körper und das Eßverhalten zu erklären – das bekannte grummeln im Bauch und das Hungergefühl machten einem anderen Gefühl Platz – es fühlte sich an, als wäre der Magen gut gefüllt, obwohl da doch ab und an ein grummeln zu hören war.
(Bild links: das Hormon Semaglutid wirkt bei mir phänomenal! Egal ob als Diabetiker mit Ozempic therapiert oder nun zur Übergewichtsbekämpfung mit Wegovy – der Gewichtsverlust ist einfach imposant! Und man hat zu keiner Zeit das Gefühl, dass man sich quält, um abzunehmen – das ist das Beste daran..)
Wenn man keinen Hunger verspürt, dann isst man auch nichts – und sollte dann auch nichts essen. Menschen, die sich angewöhnt haben, zu festen Zeiten zu essen, werden unter Umständen nicht so schnell abnehmen, wie „Bedarfs-Esser“ (also die Menschen, die wirklich nur was futtern, wenn Sie hungrig sind) – aber auch bei denen sollte das Hormon ausreichend gezielt wirken, um eine Reduzierung des Gewichts zu ermöglichen.
Falls Du glaubst, die Kilos wären wieder durch Völlerei angefressen, hier eine kleine Rechnung: Bevor ich „Wegovysiert“ wurde, holte ich mir Morgens in der hauseigenen Kantine 3 belegte Brötchen – die aß ich während der täglichen Dienstzeit. Abends versuchte ich mich kalorienmäßig zurück zu halten: mal einen Thunfisch-Salat, mal 2 Scheiben Brot mit Spiegelei. Dazu ein Bierchen. Habt Ihr mitgezählt? drei belegte Brötchen mit Salami haben knapp 900 Kalorien – eine Flasche Bier mit 500 ml hat 300 Kalorien – 2 Scheiben Brot mit Butter haben 560 Kalorien und die 2 Eier haben 180 Kalorien.
Insgesamt sind das 1940 Kalorien – alleine mein Grundumsatz bei über 110 Kilo wären 2500 Kalorien – und da meine ich ohne den Hauch einer Bewegung! Ich wäre Kalorienmäßig locker im Minus und hätte abnehmen müssen – tat ich aber nicht!
Aktuell hole ich mir morgens in der Kantine 2 Brötchen. Ich bin aber von normalen Weizen-Brötchen zu Körnerbrötchen geschwenkt um dem Darm mehr zu tun zu geben. Diese 2 Brötchen halbiere ich, indem ich Sie mit einem Messer durchschneide. So kurz nach 11 esse ich dann das erste halbe Brötchen. Je nach Arbeitsaufwand esse ich gegen 14:00 Uhr oder kurz vor Feierabend etwas später die 2. Hälfte des ersten Brötchens.
Das zweite Brötchen nehme ich dann mit nach Hause als Abendessen! Das Pilsken am Abend (aber nur eines!) habe ich beibehalten. Meine Kalorienzufuhr ist damit auf nur knapp 1.000 Kalorien runtergefahren worden, ohne dass ich Hunger verspüre. Die Kilos schmelzen jetzt tatsächlich wie Schneeflocken in der Sahara…
Aber genug des Vorgeplänkels – kommen wir zum Ergebnis. Gestartet habe ich die Injektionen am 1.6.2024. Nach 8 Wochen zu je 4x der Anfangsdosis von 0,25 mg und 4 x der nächsthöheren Dosis von 0,5 mg sank mein Gewicht um über 10 Kilo von etwas über 118 Kilo auf unter 108 Kilo.
Das ist einer der Vorteile von dem Hormon. Man isst einfach wie immer: damit meine ich, man muss keine teuren Lifestyle Abnehm-Shakes mixen, die nach verschimmeltem Waschlappen schmecken, oder eine spezielle Diät mit teurem Superfood, das nur die Firma reich macht, bei der Du auf die utopischen und völlig unrealistischen Spam-Mails mit Werbeversprechen von „8 Kilo weniger in einer Woche“ reingefallen bist.
Man mampft ganz einfach das, was man sonst auch in sich reinstopft – aber eben nur einen Bruchteil davon, weil man keinen richtigen Heißhunger darauf hat.
Man muss hier aber auch anmerken, dass das abnehmen kein Durchmarsch ist – auch bei mir gab (und gibt es) es während des Wegovy Selbstversuch Fressattacken: auf Tage an denen ich den ganzen Tag über nichts oder nur 2 halbe Brötchen aß, folgten Tage, an denen ich Abends echt sündigte und die Waage den Tag drauf erst mal wieder ein Kilo mehr anzeigte und man wieder 2 Tage braucht um wieder reinzuholen, was sich da wieder an Hüftgold angesammelt hat..
Wegovy Test im Selbstversuch
Gut
- schnelle Gewichtsreduzierung
- keine (bei mir!) negativen Nebenwirkungen
Schlecht
- ziemlich teuer
- Kosten werden von Krankenkassen nicht übernommen
- höhere Dosierungen teurer – die Pens mit den Dosierungen 0,25, 0,5 und 1 mg kosten knapp 172 €. Der Pen der Dosierung 1,7 mg kostet bereits circa 237 € an, und die Dosierung 2,4 mg kostet ungefähr 302 € pro Pen.
- durch Lieferengpass schwierig zu bekommen
- unseriöse Händler im Internet bieten das Mittel zu Mondpreisen an
- wird ungern von Ärzten verschrieben
die dunke Seite des Produktes..
(Bild rechts: teure TV-Werbung muss ja irgendwie wieder reinkommen. Die bekannte Shop-Apotheke nimmt deshalb mal kurz das doppelte für das Medikament Wegovy. Ja, Herr Jauch – ich weiss.. sie lesen ja auch nur ab..)
Eine Warnung an dieser Stelle: Finger weg von unseriösen Händlern oder Versandapotheken aus der EU! Bei der Recherche haben selbst scheinbar seriöse Klinken wie das Universitätsklinikum Bonn auf ihrer Webseite auf einen überteuerten Online-Händler mit Sitz in London geführt. Da diese Seite aber bei der Suche auf der Hauptseite des Klinikums nicht gefunden wurde, könnte die von Hackern dort auf den Server platziert worden sein. Dafür spricht auch die nicht ganz identische Darstellung der Seite im Vergleich zur Hauptseite.
Ebenfalls könnte man auf die Webseite „hausapotheke24“ kommen. Diese Seite hat nicht mal ein Impressum, was rechtlich nicht in Ordnung ist – man preist aber dort Wegovy zu günstigeren Preisen als üblich an (aktuell am 24.7.2024 zu 144,70 €) an. Folgt man den Links landet man auf 3 verschiedenen Online-Apotheken: „treated“, „DOCTORABC“ und „DOKTERONLINE“.
Diese Medikamenten-Versender haben alle ihren Sitz irgendwo in der EU – aber nicht in Deutschland. Auf den genannten Webseiten ist dann auch keine Rede mehr von 144 € pro Pen, sondern man wird knallhart über den Tisch gezogen und soll knapp 600 € für einen Pen bezahlen. Bei dem Preis soll man dann auch noch die „Behandlungsgebühr“ von 29,90 bezahlen. Ich nehme hier mal vorsichtig das Wort Wucher in den Mund und kann nur jedem raten diese Webseiten zu meiden.
Doch auch bei bekannten Online-Apotheken kommt man aus dem staunen nicht heraus. Die durch das Fernsehen bekannte und in den Niederlanden angesiedelte Internet-Apotheke Shop-Apotheke möchte für die kleinste Dosis über 420 € haben und übertrifft den in Deutschland normalen Verkaufspreis von knapp 180 € um weit über das doppelte!
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Auch von Webseiten auf denen eine durch Ärzte durchgeführte „Online-Diagone“ für einen Festpreis von ca. 30 € durchgeführt wird rate ich ab. Man klickt sich als Patient durch einen Fragebogen und ein völlig unbekannter Arzt schaut kurz auf den ausgefüllten Fragebogen und nickt dann das Rezept ab? Irgendwie habe ich da Magengrummeln – und das liegt nicht daran, dass ich nichts gegessen habe. ZAVA mit Firmensitz in Irland geht noch den berühmten Schritt weiter und bietet sogar ein Hautscreening für 24 € an – anhand von Fotos, die der Patient online einreicht. Solche Diagnose-Formen halte ich einfach nicht für seriös!
Wie sieht es bei euch aus? Habt Ihr auch über den Winter und im Home Office hartnäckige Fettpölsterchen angesammelt, die nicht freiwillig verschwinden? Trainiert ihr mehr um die zu verdampfen? Macht Ihr Diät oder Fastet ihr? Oder reibt Ihr Abends an einem Wunschstein und hofft, dass die am anderen Morgen verschwunden sind? Oder spielt ihr sogar mit dem Gedanken auch mal das Hormon Semaglutid auszuprobieren?
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich skeptisch bin bezüglich vergleichbarer Medikamente. Das Mittel wirkt simpel und effektiv, aber es ist noch lange kein Lerneffekt dabei entstanden bezüglich Ernährung… Bewegung… Lebensstil… Es besteht die Gefahr, dass das Gewicht nach dem Absetzten wieder steigt. Bei der Berechnung des Grundumsatzes sollte auch das Verhältnis Muskelmasse zu Fettmasse berücksichtigt werden (Muskeln verbrauchen mehr Energie). Hast du einen Plan B, wie es weiter geht, wenn du die Applikationen beendet hast?
Hallo Kasia,
im Prinzip ist Wegovy ja nichts anderes als Ozempic – anderer Name aber gleiches Hormon. Meine Diabetes hat das Semaglutid durch den starken damit verbundenen Gewichtsverlust erfolgreich bekämpft. Deshalb fiel meine Wahl wieder auf das Hormon um die wieder entstandene Kilos zu verdampfen. Es gibt zwar „Experten“-Stimmen, die sagen, dass man dieses Hormon sein Leben lang nehmen muss um nicht rückfällig zu werden. Ich hatte seinerzeit geschrieben, dass ich das für Kokolores halte (schon wenn ich das Wort „Experte“ höre krieg ich 180 Puls) und es möglich ist, das Gewicht durch eine vernünftige angepasste Ernährung UND Bewegung auch ohne das Hormon halten zu können.
Ich glaube das auch immer noch (Inwiefern es genetisch einen Zusammenhang zwischen Übergewicht und einem Mangel am körpereigenen Hormon Semaglutid gibt, sollte aber vielleicht mal untersucht werden..) und das hat bei mir auch funktioniert, bis die Bewegung wieder wegfiel. Du kennst die „Home Office Kilos“ ja glaube ich selber und Du hast ja wesentlich mehr Tatendrang und Bewegungslust als ich.
Bei mir kommt erschwerend dazu, dass ich nun pendeln muss – das bedeutet 3-4 Stunden Fahrzeit am Tag. Ich stehe immer morgens um 4:00 bis 5:00 Uhr auf, fahre um 6:00 Uhr zur Arbeit um gegen halb acht dort zu sein. Um 16:00 Uhr ist Feierabend und ich bin gegen 17:30 bis 18:00 Uhr zu Hause. Normal müsste ich dann noch mindestens 2 Stunden latschen um die benötigten Kalorien zu verbrennen. Kann mich dazu aber kaum aufraffen.
Vor dem Jobwechsel war das einfacher: 5:00 Uhr aufgewacht, 6:00 Uhr eingeloggt, 14:00 Uhr Feierabend und bei gutem Wetter die 2 bis 3 Stunden Bewegungsdefizit nachgeholt. Um 16:00 bis 17:00 Uhr war ich wieder zuhause, hatte aber mein Bewegungsdefizit ausgeglichen.
Mein Plan B? Der sieht so aus: Ich denke, dass ich spätestens nächstes Jahr im Juli meinen Tagesablauf auf mehr Bewegung ausrichten kann, denn ich denke nicht, dass eine weitere Verlängerung bei dem strikten Sparprogramm bei uns durchgewunken wird, so dass ich dann in Rente gehen werde und den ganzen Tag gammeln kann – oder eben Sport treiben.
Man wird sehen…
Bleib gesund und Finger weg vom Kühlschrank im Home Office.. 😉
CU
P.
Das mit den Zusatzkilos kann ich verstehen, da ich auch ein Mensch bin, der immerzu am kämpfen ist. Leider gehöre ich zu jenen, bei denen sich jeder Fehler rächt. Das mit der Bewegung ist so eine Sache. Wie du sagst: wenn man den ganzen Tag irgendwo unterwegs war, ist man nach Feierabend einfach erledigt. Ich denke, dass du das schaffst; jetzt hast du ja bereits Erfahrungswerte mit gesammelt. Achte auf genügend Schlaf, denn Schlafmangel fördert Heißhunger (meine Erfahrungswerte…)
Mit freundlichen Grüßen
DIE EXPERTIN 😉
Mein lieber Dr. Nerd,
das Thema dieses Blogbeitrags ist mir zu gewichtig, als dass ich mich leicht an einen Kommentar gemacht hätte. Bin ich selbst doch nur ein Strich in der Landschaft, gut, genau genommen mehrere Striche und etwas Farbe, aber selbst unterm Strich nur ein Leichtgewicht, dem leicht etwas zu schwer wird.
Jedenfalls hast Du mich sehr beeindruckt – mit Deiner Konsequenz und mit Deiner Akribie, mit der Du die Pfunde hast verschwinden lassen. Was mich schon noch interessiert: Wenn Du nicht mehr piekst, wie lange bleibt der Zustand bei normaler Nahrungs- und Getränkeaufnahme dann erhalten? Oder musst Du immer wieder mal eine Kur einlegen?
Take care, wir lesen uns!
Dein Buddy
Hallo mein lieber Buddy,
für einen zweidimensionalen Strich hast Du verdammt viel Tiefe, was deine Kommentare angeht.. ich bin eigentlich von mir selbst enttäuscht, dass ich es nicht geschafft habe mein Gewicht von unter 100 Kilo längere Zeit zu halten (da brauche ich auch keine 40 Ausreden um das schön zu reden).
Nach absetzen des Hormons blieb das Gewicht tatsächlich erst mal ein paar Monate konstant, weil ich genügend Bewegung hatte und auch weil man sich an die geringe Nahrungsaufnahme mit kleinen Portionen gewöhnt – oder sagen wir arrangiert hatte. Ich hoffe, damit deine Frage soweit erst mal beantwortet zu haben?
Zwischendurch auftretende kulinarische Exkursionen erhöhten das Gewicht mal um ein oder zwei Kilo – wurden aber auch sofort wieder runtergelatscht. Mit der Gewissheit das im Griff zu haben, wurden die Schlemmereien zwar mehr – die Bewegung aber weniger – auch bedingt durch die plötzliche schlechte Fitness aufgrund des Herzens.
Von täglich 10 Kilometern, die ich nach der Arbeit latschte, rutschte mein Pensum auf 5 bis 7 Kilometer. Dieses Verbrennungsdefizit reichte um das Gewicht langsam aber stetig wieder in die Höhe zu treiben, denn es gab nicht genug Kompensation durch körperliche Bewegung um die angefutterten Kalorien zu verbrennen.
Der Plan durch den Jobwechsel mehr Bewegung zu bekommen erwies sich im nachhinein auch als Eigentor, denn trotz anfänglichen Kilometer runterrasseln durch hausinterne arbeitsintensive Umzüge, die dann aber bald abgeschlossen waren, sitze ich jetzt aufgrund von immer noch bestehendem Home Office der Anwender hier häufig alleine im Büro – tatsächlich habe ich sogar weniger Bewegung, denn die täglich zurück gelegte Strecke reduziert sich nun nur noch auf den Fußweg aus dem Büro zur Haltestelle der U-Bahn, ein paar Metern auf Bahnsteigen und dann ein paar wenigen hundert Metern bis zu meiner Wohnung. Und um nach anderthalb bis zwei Stunden Heimweg noch mal 2 Stunden draußen rum zu latschen fehlen mir echt die Nerven.. da fehlt mir wohl auch der Biss – den habe ich nur, wenn ich ein Jägerschnitzel mit Pommes sehe.. 😉
bleib so schlank wie Du bist..
wir lesen uns!
Beste Grüße
P.
Schau mal, die SZ schreibt über Abnehmspritzen. Hätten Dich auch mal fragen sollen. https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/gesundheit/abnehmspritzen-wegovy-herzinfarkt-rauchen-alkoholsucht-alzheimer-e921538/ Kannst Du den Link öffnen?
Hallo mein lieber Buddy,
den Link öffnen kann ich zwar, aber das ist leider eine SZ PLUS Beitrag, der sich hinter einer Paywall versteckt.
Was meint der/die Autorin denn? Werden wir dank Wegovy nun alle ewig leben oder verleitet die Spritze zur Völlerei, weil man ja jederzeit die Kilos wieder runterspritzen kann?
Ewig leben, nun ja, leider nein. Aber das Zeug wirkt positiv bei allen Suchtgefahren, aufs Herz, auf den Kreislauf, und sogar auf die Fruchtbarkeit. Letzteres bei Frauen, also mach Dir keine Sorgen. Du wirst nicht schwanger.