..der Doc. ist wieder zu Hause…
Laut Definition ist ein Blog ja ein elektronisches Tagebuch. Da mein Tag heute so unglaublich spannend war, dass es ein Verlust für die Nachwelt wäre, würde er nicht veröffentlicht, werde ich heute mal reinschreiben, was mir so alles passiert ist, und was ich alles tolles gemacht habe…
Palimm-Palimm!! 6:30 Mein Handy hat mich unsanft geweckt…Nein, nein, es war ausnahmsweise keine/r meiner zahlreichen Bekannten. Es war nur der Wecker meines Handys, weil ich um 9:00 einen Nachtermin bei meinem Chirurgen hatte. Da ich Morgens immer so ein bisschen brauche (mindestens 2 Stunden), bis ich aus dem Quark komme (ohne vorher konsumierten Morgenkaffee, braucht mich niemand anzusprechen), habe ich den Wecker zeitig gestellt. Außerdem wollte ich vorher noch Passgenau eine der netten Tabletten des Doktors einwerfen, die mir nach spätestens einer halben Stunde den Schmerz nehmen, und mich kaum 40 Minuten nach Einnahme der Pille für knapp 2 Stunden wegpennen lassen. Wie befürchtet war beim Doc kurz vor den Feiertagen Notbesetzung. Schlimmer war: Die einzige bildhübsche Sprechstundenhilfe (die bei der das Pflasterziehen irgendwie GAR KEINE Schmerzen bereitete, weil Sie mir mit Ihrem Süßen Lächeln und ihren herrlichen blauen Augen immer so tief in meine vor Angst geweiteten Pupillen blickte, und BEI DEM BLICK HAT MAN(N) KEINE SCHMERZEN!) war natürlich nicht da. Dafür war Schwester Eisenbeiss persönlich anwesend. Dementsprechend schmerzhaft war denn auch das entfernen des „vom- Körper- des Delinquenten- zu- entfernenden- aber- entfern- resistenten“- Omnifix- Klebe- Pflasters. Folglich standen 10 nach Neun bereits die ersten Tränchen in meinen Äuglein. Selbstverständlich hatte die Wirkung der Schmerzmittel zu dem Zeitpunkt noch nicht eingesetzt, weil ich natürlich ausgerechnet dieses Zeug erst kurz vor verlassen der Wohnung eingeworfen hatte, und der Doc nur 15 Minuten entfernt seine Praxis hat.
Kurz nach 9 lag ich also mal wieder mit nackten Oberkörper und feuchten Seh-Organen auf dem OP-Tisch. Nachdem der Doc sich die Wunde angesehen hatte, und ein bisschen mit seiner Gummihandschuh-bewehrten Hand in dem Operationskrater rumgefummelt hatte (in der Zeit machten meine Beine sehr seltsame Dinge (bei Frauen ist es ja ein Zeichen der Lust, wenn sich die Zehen an den Füßen nach oben biegen), das zucken bei mir war ein Zeichen von unerträglichem Schmerz), lächelte er zufrieden!…
Lt. seiner Einschätzung war der Chirurg mit dem Heilungsverlauf sehr zufrieden, und er erzählte mir fast traurig (ein Chirurg möchte eben immer am liebsten schnippeln), dass er die Wunde scheinbar doch nicht “auslöffeln” muss, was dass auch immer bedeutete. Ich vermute aber mal was schmerzhaftes! Schwester Rabiata brauchte also nur eine Zaubersalbe in das Loch reinschmieren.. Mit einem zynischen Grinsen fragte Sie auch noch: “Tut es weh?”..Ich wollte Ihr erst antworten: “Nein, ich trainiere nur für die nächste Break-Dance-Meisterschaft, und wälze mich deshalb in solchen Verrenkungen über den OP-Tisch”. Da ich aber mal vermutete, dass dies die Ohnehin angespannte Beziehung vollends zerstören würde, ließ ich den netten Kommentar lieber. Glücklicherweise hatte der weibliche Folterknecht nach gefühlten 2 Stunden (es waren aber nach meiner Uhr nur 5 Minuten) ein Einsehen, und Sie hörte auf mich zu quälen, und irgendwelche Dinge in mich reinzustopfen (Sie trainierte wohl schon für das füllen der Weihnachtsgans).. Wahrscheinlich auch, weil Ihr aufgefallen war, dass meine Tränendrüsen keine Feuchtigkeit mehr enthielten, und Ihr das Foltern deshalb nur noch halb so viel Spaß machte.…
Neu gepflastert konnte ich dann so gegen kurz vor 10 die Praxis verlassen. Ich ging auf dem schnellsten Weg nach Hause, weil ich merkte, dass jetzt doch endlich das Schmerzmittel (zwar zu spät, aber immerhin) seine Wirkung tat. Zu Hause habe ich mich also in bequeme Fernseh-Sessel-Stellung gebracht, einen leckeren Kakao neben mich gestellt, und mich mit meiner Flausch-Decke eingemummelt. Dann noch den Einschalt-Knopf auf der Fernbedienung finden, drücken….Und…irgendwie werde ich plötzlich so schläfr-rrr-rrrr..….!
Ring-Ring…..Mein Handy schellt erneut! Ich sehe auf die Uhr! Es ist 14:30 Uhr!! Wow: mal eben 4 1/2 Stunden weggepennt…Im Halbschlaf gehe ich dran und melde mich mit verschlafener Stimme! Stimmt ja. Für Heute 14:30 war ein Rückruftermin von meinem zuständigen Arbeitsamt, da mein befristeter Arbeitsvertrag regulär am 31. März ausläuft, und ob der nochmal verlängert wird?
Knapp 10 Minuten später, ist auch das abgehakt. Mein Datensatz war ja vom letzten Mal vor knapp einem halben Jahr noch aktuell und komplett. Ich konnte also meine Ausführungen auf ein nettes Grunzen beschränken. Glücklicherweise bin ich jetzt erst mal über die Feiertage mit allem fertig. Zum Doktor muss ich erst wieder nächstes Jahr. Ich glaube er hatte etwas erzählt von dem Loch in der Brust etwas anheben, aber ich höre meistens gar nicht so richtig zu, wenn jemand mit einem Finger in einer OP-Wunde rumprockelt. Daran muss ich nächstes Jahr noch arbeiten!! Besser zuhören. Auch im Hinblick auf die Suche nach meiner weiblichen Seite….
Doch dazu habe ich ja noch ein paar Tage Zeit. Nachdem die nette Dame vom Arbeitsamt mit mir fertig war, grübelte ich so ein bisschen vor mich hin.. Hmmm…dadurch, dass mir ein bisserl Bewegung fehlt, nehme ich langsam aber sicher wieder zu. Schon letzte Woche spielte ich mit dem gedanken, wieder etwas mehr Bewegung in den Tagesablauf zu bringen. Und damit meine ich nicht die leeren Bierflaschen zur Bude zu bringen. Letztes Jahr (oder war es vorletztes)hatte ich mir vorgenommen jeden Tag mindestens 10 Kilometer zu gehen. In Verbindung mit meiner EXCEL-Diät-Tabelle hatte ich letztes Jahr 30 Kilo abgenommen. Momentan habe ich bedingt durch die Untätigkeit wieder ein paar Kilos drauf. Also habe ich heute ohne Vorwarnung, dafür aber unter bewusstseinstrübenden Medikamenten mein Trainingspensum wieder aufgenommen. Nach dem Gang zum Arzt am frühen Morgen, bin ich um 15:00 nochmals nach Hombruch geeiert. Ein kurzer Besuch auf der Bank zeigte mir dass ich Pleite war (was generell nix neues bei mir ist). Doch dann wagte ich die Herausforderung: Da ich noch ein paar Dinge für Weihnachten brauchte, die ich auf keinen Fall in meiner verträumten Hombrucher-Fußgängerzone bekommen konnte, fasste ich einen waghalsigen Entschluss! Ich bin zu Fuss in die Stadt zum Einkaufen gegangen.. Und ebenso zurück!! Das sind dann so knappe 10 Kilometer. Ungefähr das Pensum was ich letztes Jahr täglich über ein paar Monate hinweg durchgezogen hatte. Im Zusammenspiel mit einer geänderten Ernährung (Limettensaft statt Oettinger Urtyp) konnte man die Pfunde bei mir purzeln sehen. Nach diversen Umwegen, um nicht durch die Knuff- und Buff- gefährlichen Bereiche des Dortmunder Weihnachts-Marktes zu müssen (mir sind erst letzte Woche die Fäden gezogen worden, und ich wollte mein Glück nicht aufs Spiel setzen), kam ich tatsächlich zu den Geschäften, in denen ich die Dinge Bekommen konnte, die es sonst nirgends gab. Danach besuchte ich noch kurz einen alten Freund, der mitten in der Stadt wohnt, und der sich immer freut, wenn ich mal auf ein Schwätzchen vorbeikomme. Nach 2 Tässchen Kaffe und 2 Stunden Erfahrungsaustausch begab ich mich wieder per Pedes auf den Heimweg.
Jetzt bin ich wieder zu Hause, mir tut die Brust und die Beine vom latschen weh (2 Wadenkrämpfe hatte ich schon, das wird heute eine schmerzhafte Nacht), vom Kaffee habe ich Sodbrennen, aber ansonsten fühle ich mich als könnte ich Bäume ausreißen! !
Morgen muss ich das unbedingt wieder machen!!
Was muss sonst noch auf meine “ToDo”-Liste?
- Mein allseits beliebtes selbstgemachtes Ajoli zubereiten, damit ich über die Feiertage richtig schlemmen kann. Außerdem ist in dem Aioli soviel Knoblauch, dass ich rieche wie ein 100jähriger Weissrusse. Damit werde ich zu den Feiertagen wenigstens nicht wieder mit Sex-Angeboten überhäuft!Black Tiger Riesengarnelen habe ich heute schon gekauft. Die Zutaten für den Sud auch. Ebenso Giabatta-Brot. Fertig sieht’s dann so aus:
- Aber ganz WICHTIG: Als erstes Morgen Früh die Hausnummer abschrauben, damit mich die blöde Russen-Inkasso nicht findet, und ich wenigstens über die Feiertage meine Ruhe habe
Haha, war nur Spaß.. Glaubst Du mit einem Loch in der Brust, indem man gefühlt einen Smart parken kann, renn ich wie ein Geisteskranker auch nur einen Meter freiwillig durch das Heer der ganzen Einkaufsbekloppten? Das ist Lebensverkürzend statistisch ungefähr auf der gleichen Ebene wie ungeschützter Verkehr mit einer Prostituierten in Thailand…Neee, wenn mein Arzt sagt: Joh, min Jung, jetzt kannste mal wieder unter Leute, dann aber erst dann, werde ich die Wanderschuhe schnüren..
Ich weiß ja nicht, wie zügig Du läufst, aber übertreib´s nicht und nimm´ Dir das "stramme Sportprogramm" mal lieber für das nächste Jahr vor 😉 Ich wünsche Dir auf alle Fälle gute Besserung. LG Brigitte
Du arme S** (zensiert)! Sei froh, dass dein Arzt nicht rum gelöffelt hat. So ein Löffel hat nämlich rein gar nix mit dem gemeinen Suppenlöffel zu tun – von der Form vielleicht mal abgesehen. Der Griff hat was von deinem Womenspride 3000 und das eigentliche Löffelchen ist klein und scharf – weshalb das Instrument im Allgemeinen auch scharfer Löffel genannt wird. Damit kann man prima Wunden auskratzen und all so’n Kram.