Deutschland

  • “Es ist was faul im Staate Dänemark” – und in Deutschland stinkt’s auch ganz gewaltig!

    oder: Hamlet wusste es schon vor einigen hundert Jahren..

    Den meisten meiner Leser dürfte das Hamlet Zitat, welches Marcellus auf Schloss Helsingør sagte, bekannt sein. Nun, faul ist noch geschmeichelt, wenn man den Hintergrund weiß, wie die dänische Regierung in Shakespeares Tragödie an die Macht gekommen ist – nämlich durch feigen (und unehrenhaften) Giftmord.

    In dem Stück ist es zwar ein Monarch – doch da wir selber nicht mehr viel weiter weg von diesem Zustand eines neuen Feudalismus sind, als unser Hintern von dem Sessel auf dem wir sitzen, kann man es auch auf unsere Demokratie – welche ich als solche nicht mehr sehe – ummünzen..

    “Es ist was faul im Staate Dänemark” – und in Deutschland stinkt’s auch ganz gewaltig!

    (HAMLET – Ein starkes Stück, und wie vieles was Shakespeare seinerzeit geschrieben hat, auf die Jetztzeit anwendbar. Hier meine Sonderausgabe knapp 6 Kilo schwer mit handgemalten Grafiken und knapp 2000 Seiten.)

    Ja, mir stinkt gewaltig, in welche Richtung sich die Politik, Gesellschaft und Wirtschaft entwickelt. Der Bürger wird mit Absicht Dumm gehalten, denn die wenigen kritischen Sendungen zu brisanten politischen Themen werden zu nachtschlafender Zeit gesendet. Und da gab es einige in letzter Zeit: STUTTGART 21, Lobbyismus in der EU und Milliardenschieberei. Damit haben die Sender Ihren Informationsauftrag erfüllt – und als angenehmer Nebeneffekt bleibt der Großteil der Bevölkerung vor solch nachdenklich machenden Berichten verschont.

    Werden tagsüber Sendungen gezeigt, fragt man sich, ob man in eine schlechte Comedy-Veranstaltung geraten ist. Beispiel?

    https://youtube.com/watch?v=jcDFXmKUrLw%3Fhl%3Den%26hd%3D1

    (Bericht aus Berlin – Früher eine ernstzunehmende Nachrichten-Sendung – heute eine ungewollte Comedy-Veranstaltung)

    Wer will mitlachen? Dann bitte ich mal auf die folgenden Timecodes zu achten:

    05:14 Min:Sek – Henrik Euderlein spricht sich für das Rettungspaket für Griechenland aus.  Schön ist das Argument: weil die Griechen nicht bereit sind auf ein 14tes oder 15tes Monatsgehalt zu verzichten, schmeißt man Sie aus dem Euro-Raum. Glückwunsch Ihr lieben Griechen – kein Wunder, dass euer Land Pleite ist, wenn man mehr Gehälter zahlt, als es Götter auf dem Olymp gibt..

    Das es nicht gut vermittelbar ist, warum einem Land, welches außer Olivenöl, Hirtenkäse und selbstgebrannten Dachziegeln aus Kuhscheisse nichts zählbares produziert, Milliarden in den Schlund der gierigen Griechen schiebt, die Arbeitnehmer bereits mit 55 in Pension gehen, während man hier Glück haben muss, wenn man wenigstens 12 Gehälter bekommt, und nach der letzten Rentenpassung bis 67 schuften muss, ist wohl noch nicht ganz durchgedrungen – und ist wohl auch keinem klar denkendem Bundesbürger zu verkaufen. Außerdem bräuchten wir die Milliarden dringend selber. Die meisten kleinen Kommunen sind quasi pleite. Dass man da die Milliarden lieber einem maroden Land gibt ist unverständlich.

    Aber der nächste Schenkelklopfer ist nur eine knappe Minute entfernt:

    06:40 Min:Sek – der liebe Herr Kauder findet den Euro Klasse und fabuliert, dass durch die Euroeinführung die Jungendarbeitslosigkeit fast auf NULL gesunken ist. Abgesehen davon, dass dies nicht stimmt, denn ähnlich wie ein Arbeitsloser gerne in eine Schulungsmaßnahme gesteckt wird, damit er aus der Arbeitslosenstatistik rausfällt, handhabt unsere trickreiche Regierung dies bei Schulabgängern ebenso.

    Inwiefern der Euro auch nur einen Ausbildungsplatz geschaffen hat (grade vor dem Hintergrund, dass man unter der D-Mark eine starke Währung hatte) weiß wohl nur Herr Kauder selbst.

    Genauso gut hätte er sagen können: “Dank Euroeinführung haben wir den Krebs besiegt”, oder: ”wenn Du den Teller schön auf isst, scheint Morgen die Sonne..”

    Danach kamen die unfreiwilligen Lacher zwar nicht mehr im Minutenabstand, aber bei Timecode 17:20 Min:Sek – kam dann wider eine Frage, des Moderators, bei dem man aus verständnislosem Kopfschütteln nicht mehr rauskommen wollte.

    Da fragte er den ver.di-Vorsitzenden Frank Brirske, ob vor dem Hintergrund, dass es nun in Griechenland Menschen gebe, die wahrscheinlich jetzt von Armut und Arbeitslosigkeit bedroht sind, die 6,5% Prozent geforderten Lohnerhöhung,  völlig überzogen wären?

    UFF!! Da muss man erst mal tief Luft holen, ungläubig den Kopf schütteln, und trotzdem glaubt man nicht, was man da hört!

    Was um alles in der Welt juckt mich denn, ob irgend ein bescheuerter Grieche Arbeitslos ist? Scheinbar hat man sich in dem Land ja vor dem Eintritt in die Eu darüber auch nicht viele Gedanken gemacht.

    Die richtige Frage wäre gewesen, ob man vor dem Hintergrund, dass sich die Bundestagsabgeordneten mal eben wieder in einem Schnellschuss  nur so zwischendurch wieder 500,00 Euro mehr genehmigt haben (wohlgemerkt mal eben zwischendurch, denn die nächste Turnusmäßige Erhöhung steht automatisch nächstes Jahr wieder an), die 6,5% nach langen Jahren ewiger Lohneinbußen nicht noch viel zu wenig sind!

    Und an diesem Punkt kommen wir zu dem Eingangs angesprochenem Feudalismus. Ich sehe ein großes Risiko darin, wenn uns von den führenden Politikern (welche man im Vergleich zu damals von der Auslebung der Macht, Selbstherrlichkeit und Egoismus durchaus im übertragenen Sinne als Fürsten bezeichnen kann) gezeigt wird, wie maßlos unsere Lenker sind, und wie machtlos wir sind, dies zu ändern.

    Außer, dass wir bei der Arbeit nicht  mehr gepeitscht werden und wir nicht mehr in Lehmhütten wohnen, hat sich rein Rechtemäßig nicht viel geändert. Man fühlt sich wie ein Leibeigener, denn wir werden immer mehr gnadenlos zur Ader gelassen, müssen für Dinge zahlen, die wir nicht nutzen können oder dürfen, und können uns nicht dagegen wehren. Dazu kommt, dass die zur Wahl stehenden Parteien Ihre Ziele verloren haben. Die SPD ist nicht sozial, die CDU nicht christlich, die FDP nicht frei. Geht man zur Wahl hat man nur die Auswahl: Not oder Elend. Da wünscht man sich ja fast russische Zustände herbei wie jetzt bei der Putin Wahl. Da weiss man wenigstens vorher schon, dass man beschissen wird..

    Ehrlosigkeit und Maßlosigkeit werden uns immer wieder und in immer größeren Dimensionen vorgelebt. Momentan lässt die Diskussion um die zusätzlichen Bezüge von Wulff die Zornesader schwellen. Als Bundespräsident untragbar, grade mal etwas über ein Jahr im Amt und mit seinem zusätzlichem Abgeordnetengehalt von mindestens 10.000,00 € im Monat und dem Bundespräsidentischem Ehrensold von 200.000,00 € pro Jahr bis zum Lebensende bestens versorgt, möchte nun das doppelte, weil er ein Büro (welches er nicht braucht) einen Dienstwagen (der ihm nicht mehr zusteht) und Personenschützer (den braucht er allerdings, denn diesen Mann würde ich wegen seiner Maßlosigkeit und Ehrlosigkeit sofort mit verdorbenen Lebensmitteln bewerfen)

    Leider ist der Deutsche ja ein Sesselfurzer, der seinen Hintern nicht hochbekommt. Deshalb kann ja die Regierung mit uns machen was Sie will und tut es auch! Merke, wer sich verhält wie ein Schaf, der wird auch geschoren!

    Wenn ich da an Frankreich denke – ich wünschte mir, der Deutsche hätte mehr Feuer in sich und würde mal von sich aus auf die Straße gehen. Rente statt bisher 60 auf 62? Da brennen in Frankreich ganze Städte. Hier wird eh schon 5 Jahre länger geackert, und dann von 65 auf 67 erhöht und es gibt nicht mehr als eine kurze Fernseh-Diskussion, wo erklärt wird, warum es nötig ist.

    Es muss sich hier wirklich was ändern!

    Datum letzte Änderung: 12.03.2012 06:20 Uhr

  • ES IST HEISS! SEHR, SEHR HEISS!!…

    ..oder: ‘Publik Viewing’ draußen bei Affenhitze oder lieber ‘Group Viewing’ zuhause vor der Klimaanlage?

    Südafrika, Deutschland – Uff! Es ist eine Affenhitze in Deutschland! Vereinzelt waren die Temperaturen bei knapp 40° Grad.. im Schatten! Dabei die tollen deutschen Spiele der deutschen Mannschaft bei der WM beim Publik Viewing genießen? Auf Baumlosen Beton-Plätzen in der City, die keinen Schatten spenden? Da läuft einem der Schweiß in Sturzbächen den Rücken runter, man dehydriert in Rekordzeit, selbst das atmen draußen schmerzt! – Danke! Nicht für mich!

    Ich bin froh, dass ich die Hitze aussperren kann. Denn, es gibt nichts schöneres als zuhause eine Klimaanlage zu haben, die für erträgliche kühle Temperaturen in der Wohnung sorgt!

    Während draußen die brütende Hitze die aufgeheizte Luft auf den Straßen flimmern lässt, ist es in der Wohnung herrlich küüüühl! Noch wichtiger als die Kälte- Reduzierung ist aber auch das herausfiltern der hohen Luftfeuchtigkeit auf ein angenehmes Niveau.

     

    ES IST HEISS! SEHR, SEHR HEISS!!…(Wohnzimmer – erfrischende, fast kühle 20° Grad und kaum Luftfeuchtigkeit. In den restlichen Räumen 28° Grad und tropische, feuchtwarme Luft..)

    Da verzichtet man liebend gern auf “Publik Viewing”, sondern organisiert ein “Group Viewing” im kleinen Kreis unter Freunden – mit Chips, Bier, Grillen auf dem Balkon und leckeren Cocktails..

    Und dann ist Fußball ein richtig schönes und kräfteschonendes Erlebnis.

    Und wenn man sieht, was die Jungs um Jogi Löw auf dem afrikanischen Rasen mit ihren Gegnern anstellen, dann kommt man aus dem staunen nicht heraus: Australien mit 4:0 im Auftaktspiel schwindelig gespielt – England 4:1 (na sagen wir 4:2, denn dass dieses nicht gegebene Tor drin war, war ja offensichtlich.) vom Platz gefegt – Argentinien mit 4:0 die zweithöchste Niederlage der Geschichte beschert. Einzig gegen Serbien mit 0:1 verloren, und gegen Ghana NUR mit 1:0 gewonnen. Aber die anderen Weltmannschaften waren auch nicht besser – im Gegenteil. Die mit Superstars gespickten Mannschaften von Frankreich und Italien sind glanzlos schon in der Vorrunde ausgeschieden.

    Da kommt man ins grübeln, oder? Wie schafft die junge Truppe rund um den deutschen Bundestrainer das Kunststück die Weltklasse-Mannschaften der Rivalen quasi nach belieben aus dem Turnier zu werfen?

    Und dazu noch ohne medienwirksame Millionenstars. Im Gegenteil: Arne Friedrich spielt mit Berlin in der zweiten Liga. Klose und Podolsky haben in der Bundesliga eine katastrophale Saison gehabt. Müller, Özil, Kedira, CACAU, Tasci? Bis zur WM kannte ich die meisten Namen nicht mal…

    Und jetzt? Alle rennen füreinander, man hilft sich gegenseitig bei den Aufgaben – vorbei der Standfußball früherer Tage, als die Stars sich nur bewegten, wenn der Ball in ihre Richtung unterwegs war, und ansonsten in leichtem Trimmtrab versuchten sich warm zu halten. Das momentan zelebrierte Spiel der deutschen Mannschaft ist eines der dynamischsten, wirkungsvollsten und attraktivsten, die es bei der WM zu sehen gibt. Und ich wage sogar mal die Behauptung: „Der Ausfall Michael Ballacks war das Beste, was der Mannschaft passieren konnte, denn mit Mit Michael Ballack wäre die Deutsche Elf nicht so weit gekommen“. Weil diese WM gezeigt hat: Mannschaften, die um ein oder zwei Superstars gruppiert wurden, haben nicht funktioniert!

    Im Gegenteil. Diese WM war ein Paradebeispiel für den Satz: „Fußball ist ein Mannschaftsspiel“. Dies sagt auch die Presse. Denn was auffällt, wenn man mal durch ausländische Zeitungen zappt: Nirgendwo ist Häme gegen unser Team. Selbst die Engländer, die sonst nicht allzu zimperlich mit Ihrer Wortwahl Deutschland gegenüber sind, waren sehr fair, und hatten nach der Niederlage im Achtelfinale nicht dem neuen Flatterball Jabulani, oder das nicht gegebenen Tor als Ursache für das ausscheiden ihrer Mannschaft angeführt. Nein, sie haben erkannt, dass die deutsche Bundesliga wohl qualitativ doch nicht so schlecht ist, wie man in England meint, der momentan gespielte deutsche Fußball attraktiver und wirkungsvoller ist, als das englische System, und dass ihre Superwaffen Gerard, Lampert und Rooney gegen eine geschlossene Mannschaft wirkungslos bleiben mussten. Und als „Löws Wild Bunch“ Argentinien mit 4:0 vom Platz fegten, konnte man sogar schon wieder ein bisschen lachen, und meinte, mit dem 4:2 wäre man ja wenigstens besser als Argentinien..

    Was aber über den Fußballplatz und die Presse hinaus richtig toll ist, und was für Deutschlands Innenpolitik ein Zeichen setzen kann: In dieser Mannschaft spielen junge Fußballer aller möglichen Nationen –  Zwar mit deutschem Pass, aber mit Migrationshintergrund. Und alle zusammen setzen alle erdenklichen Kräfte ein, um das gemeinsam definierte Ziel für Deutschland zu erreichen.

    Hier kann etwas sehr großes in Bezug auf Ausländerakzeptanz in unserem Land heranwachsen. Wir dürfen es nur nicht wieder durch unüberlegte Äußerungen zerstören…

    Aber mal ganz davon ab – Wer glaubt jetzt noch, dass wir die WM NICHT gewinnen?

    Datum letzte Änderung: 05.07.2010 04:51 Uhr

     

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