FIFA-WM

  • Sonntagsgedanken: von Kampf, Sieg und dem politisch korrekten Umgang mit der Freude über einen grandiosen Triumph..

    ..oder: Warum der Deutsche sich nicht freuen darf..

    Am 13.7.2014 Sonntagnacht war es endlich nach 24 langen Jahren wieder soweit! Die deutsche Fußballnationalmannschaft hatte sich in einem mit vom Gegner mit radikaler Härte geführtem Spiel den Weltmeisterpokal erobert. Die deutsche Mannschaft – übrigens die fairste während der Veranstaltung – bekam auf die Socken dass es krachte, und zwar buchstäblich. Christoph Cramer bekam so einen auf die Omme, dass er für den Rest des Tages einen Blick wie Clarence der schielende Löwe hatte und sich nicht mal mehr an die Busfahrt zum Stadion erinnern konnte, Bastian Schweinsteiger einen Cut unter dem Auge, dass ein Ringarzt beim Boxen den Kampf wahrscheinlich abgebrochen hätte – und auch der Rest der Mannschaft hätte gut daran getan die Stutzen aus Gusseisen umzuschnallen, den bei Argentinien galt die Devise: “erst der Mann, dann der Ball”.

    Doch es nutzte nichts: Mario Götze schoss in der 30 minütigen Verlängerung kurz vor Ende ein Tor – und die Argentinier waren geschlagen. Der Jubel war riesig, und das zu Recht – doch hier enden dann auch schon die guten Nachrichten, denn wie wir wissen war die Fairness der deutschen Mannschaft nur Fassade. Das minutenlange trösten der Brasilianer nach der 7:1 Niederlage eine riesige Heuchelei. Die Pressekonferenzen in denen Worte wie: “Fairness”, “Verständnis für den Gegner”, und andere Schleimereien fielen, nur Propaganda.

    Denn kaum aus dem Flieger geklettert zeigte sich die braune Fassade des typischen Deutschen. Die rassistische Fratze von bis ins Mark unsportlichen Untermenschen. So interpretierten – BEZEICHNENDERWEISE NUR DEUTSCHE – Zeitschriften, jedenfalls eine Bühneneinlage von einigen Jungs der deutschen Nationalmannschaft.

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    Ja, es muss wohl so sein: Wenn sich der Deutsche freut, dann läuft irgendwas auf dieser Welt falsch. Dann gehen die anderen Länder schon wieder zitternd in Deckung, aus Angst, Er hätte die Q-Bombe erfunden und will wieder die Menschheit unterjochen – wir wissen ja, wie das vor 70 Jahren war, nicht wahr??.

    Wenn sich der Deutsche freut, dann weint gleichzeitig irgendwo auf der Welt ein Kind – und das ist falsch. Dann hat er sofort eine Hilfsorganisation zu gründen und sich – verdammt nochmal, denkt an eure schlimme Vergangenheit – des Problems anzunehmen und es zu beheben.

    Wenn sich der Deutsche freut, dann hat er gefälligst im Keller zu lachen – und wenn er es schon öffentlich tun muss, dann gefälligst mit der nötigen politischen Korrektheit – schon wegen seiner dunklen Vergangenheit (hatte ich das bisher vergessen zu erwähnen?) – und man wird nicht müßig bei jeder  sich bietenden Gelegenheit darauf hinzuweisen – besonders die in Selbstkasteiung ebenfalls weltmeisterlichen Mahner, Oberlehrer und Political Correctness-Beauftragten aus eigenem Lande werden nicht müde es bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit aufs Brot zu schmieren. Wahrscheinlich sind deshalb in den Sitcoms die Lacher schon eingebaut – man könnte sonst an falschen Stellen lachen und man hätte den Ruf weg mit der braunen Brut zu sympathisieren – schließlich spielt ja fast überall ein Quotenfarbiger mit..

    Wie gesagt: TYPISCH DEUTSCH! Denn während in anderen Ländern die Affäre gar nicht als solche erkannt wurde, besser noch: der Gaucho-Tanz sogar in Argentinien nur lapidar mit den Worten: “die Deutschen feiern Ihren Sieg mit einem kleinen Tanz”  und selbst Argentinier auf öffentlichen Plattformen der “Bundesliga” schreiben, dass Sie das sogar ganz witzig fanden – ist der deutsche Saubermann bis ins Mark erschüttert und möchte am liebsten den Weltmeisterpokal zurück geben.

    Aber was war eigentlich passiert, dass einige Zeitschriften schon den Untergang des Abendlandes an die Wand malen? Ich habe die Ankunft der Nationalmannschaft auf dem Flughafen, die Fahrt mit dem Bus und den Auftritt auf der Bühne gesehen. Und was ich gesehen habe, war eine Mannschaft, die seit 2 Tagen quasi unter Dauerstrom standen, voller Glückshormone waren, aber auch wegen der Dauerfeierei schon leichte Ausfallerscheinungen hatten – was ich selbst durchaus nachvollziehen kann.

    Und nun sollten diese Truppe (nach Pavillon in dem Sie während der WM zusammen wohnten) auf die Bühne kommen und vor knapp 400.000 begeisterten Fans, die schon seit den Morgenstunden dort warteten etwas darbieten.

    Geht’s noch? Was erwartet man denn von diesen jungen Sportlern, die seit 2 Tagen im Freudentaumel sind, sichtlich gefeiert haben, zum Teil völlig erschöpft sind und die man dann auf die Bühne zerrt um irgendwas zum Besten zu geben? Eine „Lets Dance“ Einlage von der Qualität einer Ballerina, die selbst Palina Rojinski zu Freudentränen rührt ? Mehrstimmige Kirchen-Choräle, die unserem “The Voice” Team Mitglied Lena Meier Landruth zu kleinen spitzen Begeisterungsschreien animiert?? Am besten noch auf schnell selbst geschnitzten Instrumenten (natürlich aus nachwachsenden Rohstoffen – sonst gibt’s ja den nächsten Skandal) begleitet?
    Meine Güte – das sind Fußballer – also werden Sie was aus der Fußballwelt zum Besten geben – da gehören solche Gesänge dazu.  Nun ist dieser Goucho-Dance noch eine harmlose Version, den Gegner zu necken. Wer die Bundesliga und die Rivalität zwischen einigen Vereinen kennt, der wird diesen Gesang als Kindergartenlied abtun. Was in Bundesligastadien zum Teil gesungen wird, ist echte Fäkalsprache.

    Wahrscheinlich wäre allen Schreiberlingen, die sich über das „unmögliche und unsportliche“ Verhalten aufregten, diese Pose am liebsten gewesen:

    Demut

    in Demut wegen dem Sieg über die anderen armen Fußballnationen trauernd andächtig kniend – und bereit für einen herzhaften Arschtritt!

    Deshalb, an alle, die der Meinung seid, dies wäre eine Freveltat gewesen:

    1. Wer nur um der Quote willen, ein ganzes Land aus einem Freudentaumel holt, um Ihm ein schlechtes Gewissen einzuimpfen, der sollte sich den nächsten Tag in der Schlange des Arbeitsamtes anstellen dürfen – und zwar ganz hinten.

    2. ein Journalist der nicht in der Lage ist, Patriotismus, Nationalsozialismus und Rassismus zu unterscheiden, der sollte nicht für eine Zeitung schreiben sondern sich fragen ob ein Job in der Systemgastronomie für Ihn nicht besser geeignet wäre.

    3. an die ganzen selbstbeauftragten Political Correctness-Beauftragten: kriecht unter die Steine zurück unter denen Ihr hervorgekommen seid. Wir sind seit 24 Jahren endlich wieder ganz oben – das lassen wir uns nicht vermiesen. Im Gegenteil. Nie war der Zeitpunkt besser das Diktum der “grausamen Vergangenheit” endlich mal abzulegen und sich wirklich stolz und aufrecht der Welt zu zeigen.

    4. Es gibt in diesem Land wirklich genug, was richtig Scheisse läuft. Und dieses „Wir sind Weltmeister“ – Gefühl ist für viele Menschen in diesem Land das wenige – vielleicht sogar das einzige – Ehrenvolle, an das Sie sich klammern können, während Sie täglich versuchen von ALG 1, HARTZ IV oder Minirente zu überleben. Da sollte man nicht das bisschen Glückshormon zu dem der Deutsche zu bilden in der Lage ist, durch solche dummen Zeitungsartikel atomisieren.
    Es gibt genug andere Länder, die bei allen möglichen Gelegenheiten uns versuchen ein schlechtes Gewissen einzureden – wir müssen es weiß Gott nicht auch noch selber tun..

    Und deshalb singe ich jetzt auch ein kleines Liedchen: “so gehen die Anderen, die andren die gehen so – so geht der Deutsche, der Deutsche der geht so.. – und jetzt alle zusammen!

    Datum letzte Änderung: 17.07.2014 22:42 Uhr

  • Sonntagsgedanken: Die Tribute von Panem: “Fröhliche Hungerspiele” – wenn die Realität die Fiktion im Sauseschritt überholt..

    ..oder: Sportsgeist vs. Olympiaden und FIFA Fussballweltmeisterschaften – wieviel Gier ist legal.

    Letztes Wochenende war ich auf einer Party. Ich kann euch sagen – das war ein verdaaaammt langes Wochenende, denn ich hatte einiges auf der Agenda. Samstag Morgen um 04:00 Uhr saß ich schon am Rechner, weil ich meinem Blog einen mehr Vintage lastigen Stil verpassen möchte und deshalb bei Google Fonts die passenden Schriftarten suchte (wie Ihr gemerkt habt, ist dies noch nicht passiert – ich bin halt immer unterwegs – vermute mal das ist die Midlife Endcrysis). Um 06:00 Uhr frühstückte ich etwas und um 8:00 Uhr stand ich bereits einkaufswütig im Netto Markt, weil die spezielle Samstagsangebote haben und ein Kilo Tomaten für 0,69 Cent? Eben, da kann man mal schnell hin flitzen – vor allem weil ich seit Wochen statt Gerstensaft Tomatensaft trinke. Ehrlich gesagt: ich weiß nicht mal weshalb. Plötzlich hatte ich einen Heißhunger – oder muss es heißen: “Heißdurst”? –  auf Tomatensaft – und seit der Zeit trinke ich das Zeug literweise. Naja, es gibt schlimmeres, was einen beunruhigen könnte, wenn man hübschen Mädchen nicht mehr hinterher starrt beispielsweise – doch dazu später. Ich schreib mich ja mal grade erst warm..

    Zurück aus dem Netto ging’s direkt in die Westfalenhalle. Meine frühere Geschäftsleitung (bis vor 3 Monaten war ich als Assistent der Geschäftsleitung für eine Firma tätig, die für die größte amerikanische Firma im Bereich Kampfsport den Europa-Vertrieb als Vertriebspartner betreut) hatte mich zum NAGA Event in Dortmund eingeladen. Die NAGA ist die North American Grappling Association – was übersetzt so viel bedeutet wie Nordamerikanische Ringer Vereinigung. Dieses  Ringen ist aber naturalmente “the american way” – lässt sich also ungefähr mit dem klassischen griechisch römischen Ringen vergleichen, wie europäischer Fussball mit American Football. Da die Westfalenhallen nur einen Katzensprung von mir entfernt sind bin ich natürlich hin.

    Naga schwarz weiss (Bild oben: NAGA Event in Dortmund in der Westfalenhalle 3. Hier waren Kämpfer aus allen möglichen Stilrichtungen am Start – selbst UFC Kämpfer habe ich gesehen. Das ist also kein Kindergeburtstag – obwohl die NAGA Events durchaus Familien-Charakter haben.)

    Dort ein bisserl mit früheren Mitarbeitern und Kunden gequatscht, ein paar Fotos geschossen – und dann zurück nach Hombruch, weil ich noch andere Dinge einkaufen musste und mich mein langjähriger Freund Klaus bereits gegen Mittag zur Party abholen wollte.

    Die Party war Klasse und die letzten 3 Überlebenden Klaus, Jörn (ein Musiker bei der irischen Folk Band “Ten Pints After” – und klar, die Musiker sind eh Party-Champions) und ich saßen dann bis Sonntagmorgen um 06:00 Uhr im Garten – erlebten noch den herrlichen Sonnenaufgang, bis wir uns ein paar Stunden Schlaf gönnten. Ich hatte den längsten Streichholz gezogen und durfte im Bettchen seiner 17jährigen Tochter schlafen – Okay, Stop! Alle Tugendwächter den erhobenen Finger wieder einklappen! Keine Angst, die junge Dame war die Nacht selber auf Party und deshalb gar nicht zu Hause – aber wenn Sie wieder Erwarten doch gekommen wäre – Na, da hätte Sie aber verwundert die Augen gerieben, wenn da plötzlich ein schnarchender nach Bier müffelnder Brummbär in Ihrem Bettchen schläft.

    Ich war nach wenigen Stunden aber wieder wach. Bei so herrlichem Sonnenwetter hält es mich nicht lange im Bett. Ich setzte mich dann lieber in den Wintergarten und genoss die ersten Sonnenstrahlen. Es dauerte noch eine ganze Weile bis die beiden anderen sich mit Lebenszeichen bemerkbar machten – als alle halbwegs wieder grade gucken konnten frühstückten wir noch  lecker – Zuhause war ich dann aber trotzdem erst gegen 15:00 Uhr. Alles in allem kann man sagen: “erfolgreiches Wochenende gehabt!”

    Jetzt ist die NAGA das eine – schaue ich mir aber die Nutznießer der Fußball-Gemeinde wie die FIFA als Ausrichter und die Sportartikelhersteller wie ADIDAS, PUMA und NIKE an, dann gerate ich doch etwas in Wut wie dort mit Mammon und Menschenleben geschachert wird.

    Unten habe ich mal die Firmenlogos der großen 4 der Absahner eingefügt:

    FIFA Logo PrintNike logoPuma Logo

    FIFA

    ADIDAS

    NIKE

    PUMA

    Ich gebe zu, dass ich nicht einer der größten Fans des Fußball-Sports bin. Das mag daran liegen, dass ich früher aktiv Basketball gespielt habe und ich bis Heute nicht kapieren kann, dass es ein mit Millionen Euro geködeter Fussball-Söldner es nicht schafft einen verpissten 30 Zentimeter großen Lederball aus 2 Meter Entfernung in ein riesiges Tor zu dreschen, ein Basketballer aber einen in der Größe ungefähr identischen Ball durch einen nur minimal größeren Ring knallt – der dazu noch in 3 Meter Höhe hängt und das während eines Spiels auch noch um ein vielfaches öfter als jeder Fußballer.

    Das heißt natürlich nicht, dass ich – der ja in der Fußball-Stadt Dortmund, mit dem nicht ganz unbekanntem BVB 09 lebt – die buchstäblich schwarzgelb tickende Umwelt ausblenden kann. Klopp finde ich als Trainer und als Type großartig. Außerdem schafft er es sich einigermaßen verständlich zu artikulieren. Das haben auch die Werbefirmen erkannt. Deshalb ist der Dortmunder Trainer im Fernsehen auch Omnipräsent und wirbt für Produkte von Opel, Sky, PHILLIPS, PUMA – um nur die großen zu nennen. Glaubt man den offiziellen Angaben, bekommt Jürgen Klopp alleine durch die Werbeverträge über 2 Millionen € auf sein Konto geschaufelt. Pro Jahr. Kein schlechter Nebenverdienst..

    Die Firmen scheinen also großzügig mit Geld um sich zu schmeißen – doch weit gefehlt!  Denn diejenigen, die die eigentliche Arbeit machen – nämlich die Näherinnen in China, Afrika, Russland oder Mexiko – bekommen nur einen Hungerlohn. Ihr merkt, wir nähern uns langsam der Überschrift.

    FIFA Trikot SchlandIn der letzten Ausgabe der Sendung „die Anstalt“ wurde das Thema “FIFA” dann auch angeprangert. (Die komplette Sendung ist oben über dem Beitrag als YouTube Video verlinkt. Ich habe mir die Sendung aber auch als Podcast heruntergeladen – zur Sicherheit). In dem Sketch wurden irrtümlich falsche Zahlen genannt – die Realität ist noch viel, viel schlimmer.  Eine Näherin in Mexiko bekommt einen Stundenlohn von 79 Cent. Das ist bei einem Verkaufspreis von 79,00 € für ein Shirt natürlich ein Prozent (so wird es in “der Anstalt” gesagt), aber eine Näherin arbeitet dort im Akkord und näht natürlich nicht nur ein Shirt pro Stunde zusammen.

    (linke Seite: bitte zahle knapp 80,00 € – und Du darfst dich wenigstens äußerlich ein bisschen wie Götze und Co. fühlen. Öhh, nöö, die Mega Kohle kriegst Du natürlich nicht. Die braucht ADIDAS natürlich um Sie genau denen, die den Fummel auf dem Rasen tragen in den Rachen zu schmeißen)

    Ich würde mal vermuten, dass es knapp 100 Shirts pro Stunde sind, die dort unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen genäht werden.  Damit sind wir bei einem Stücklohn von 0,79 Cent – also nicht mal ein ganzer Cent. Eine Summe, die in der Kalkulation unter den Tisch fallen könnte – oder selbst, wenn man den armen Schweinen dort das doppelte zahlen würde, damit Sie einigermaßen über die Runden kommen, in der Bilanz kaum auffallen würde und das Shirt nicht einen Cent teurer machen würde!! Entschuldigung lieber Leser – aber wenn einem deutschen Nationalspieler dann im Gegenzug 300.000,00 € im Monat gezahlt werden, damit er so ein Piss-Teil trägt – Sorry, aber das ist einfach nur noch pervers.

    Die Näherinnen in Mexiko sind das eine – das Geschacher um die Austragungsorte das andere. Denn auch dort regiert nur das dicke Geld. Mit anderen Worten: Wer dem FIFA Boss Herrn Blatter den dicksten Geldkoffer bringt, der darf in seinem Land dann die nächsten Fußballweltmeisterschaften (es muss natürlich FIFA vorne stehen – denn auch das ist Bestandteil der Auflagen) ausrichten.

    Zu glauben dass die FIFA auch nur einen Cent in den Stadionbau oder in die Infrastruktur investiert ist auf dem Holzweg. Geld fließt grundsätzlich nur in eine Richtung – nämlich zur FIFA. Dann darf das Land mal zusehen, wie es die Milliarden für hippe neue Stadien, die niemand nach der WM mehr braucht und nach 20 Jahren Bauruinen sind, aufbringt, und wo es die hin baut. Da kann es dann eben auch schon mal passieren, dass hunderttausende Bürger einfach aus Ihren Häusern vertrieben werden und die Armee bereit steht um Aufstände dieser Fußball Verweigerer nieder zu ballern.  Das sind dann halt FIFA-WM Kollateralschäden. Natürlich sind solche Stadien nicht sinnlos. Die Militär Junta in Chile hat in den 70er Jahren gezeigt, dass solche gigantischen Stadien sehr gut geeignet sind dort Regierungsgegner zusammen zu treiben. Da wird dann aus einem FIFA Fußball WM Stadion ein FIFA Fußball KZ. Wahrscheinlich muss man dafür auch noch an Herrn Blatter zahlen (ja, ich weiß, dass ist jetzt echt bitterster Zynismus)

    Ich werde deshalb dieses Jahr (und die nächsten und übernächsten – ach sagen wir einfach ALLE!) Europa und Weltmeisterschaften mit Missachtung strafen. Sport sollte fair sein –  Nicht nur zwischen den aktiven Sportlern – auch zwischen Malochern und Funktionären. Doch Fairness sucht man im bezahlten Profi-Sport vergebens – den findet man weder bei den Akteuren in den Arenen, noch bei den Aktionärsversammlungen – und ganz sicher nicht in den Sklavenbetrieben von Schwellenländern..

    In diesem Sinne: Fröhliche Hungerspiele! 

  • ES IST HEISS! SEHR, SEHR HEISS!!…

    ..oder: ‘Publik Viewing’ draußen bei Affenhitze oder lieber ‘Group Viewing’ zuhause vor der Klimaanlage?

    Südafrika, Deutschland – Uff! Es ist eine Affenhitze in Deutschland! Vereinzelt waren die Temperaturen bei knapp 40° Grad.. im Schatten! Dabei die tollen deutschen Spiele der deutschen Mannschaft bei der WM beim Publik Viewing genießen? Auf Baumlosen Beton-Plätzen in der City, die keinen Schatten spenden? Da läuft einem der Schweiß in Sturzbächen den Rücken runter, man dehydriert in Rekordzeit, selbst das atmen draußen schmerzt! – Danke! Nicht für mich!

    Ich bin froh, dass ich die Hitze aussperren kann. Denn, es gibt nichts schöneres als zuhause eine Klimaanlage zu haben, die für erträgliche kühle Temperaturen in der Wohnung sorgt!

    Während draußen die brütende Hitze die aufgeheizte Luft auf den Straßen flimmern lässt, ist es in der Wohnung herrlich küüüühl! Noch wichtiger als die Kälte- Reduzierung ist aber auch das herausfiltern der hohen Luftfeuchtigkeit auf ein angenehmes Niveau.

     

    ES IST HEISS! SEHR, SEHR HEISS!!…(Wohnzimmer – erfrischende, fast kühle 20° Grad und kaum Luftfeuchtigkeit. In den restlichen Räumen 28° Grad und tropische, feuchtwarme Luft..)

    Da verzichtet man liebend gern auf “Publik Viewing”, sondern organisiert ein “Group Viewing” im kleinen Kreis unter Freunden – mit Chips, Bier, Grillen auf dem Balkon und leckeren Cocktails..

    Und dann ist Fußball ein richtig schönes und kräfteschonendes Erlebnis.

    Und wenn man sieht, was die Jungs um Jogi Löw auf dem afrikanischen Rasen mit ihren Gegnern anstellen, dann kommt man aus dem staunen nicht heraus: Australien mit 4:0 im Auftaktspiel schwindelig gespielt – England 4:1 (na sagen wir 4:2, denn dass dieses nicht gegebene Tor drin war, war ja offensichtlich.) vom Platz gefegt – Argentinien mit 4:0 die zweithöchste Niederlage der Geschichte beschert. Einzig gegen Serbien mit 0:1 verloren, und gegen Ghana NUR mit 1:0 gewonnen. Aber die anderen Weltmannschaften waren auch nicht besser – im Gegenteil. Die mit Superstars gespickten Mannschaften von Frankreich und Italien sind glanzlos schon in der Vorrunde ausgeschieden.

    Da kommt man ins grübeln, oder? Wie schafft die junge Truppe rund um den deutschen Bundestrainer das Kunststück die Weltklasse-Mannschaften der Rivalen quasi nach belieben aus dem Turnier zu werfen?

    Und dazu noch ohne medienwirksame Millionenstars. Im Gegenteil: Arne Friedrich spielt mit Berlin in der zweiten Liga. Klose und Podolsky haben in der Bundesliga eine katastrophale Saison gehabt. Müller, Özil, Kedira, CACAU, Tasci? Bis zur WM kannte ich die meisten Namen nicht mal…

    Und jetzt? Alle rennen füreinander, man hilft sich gegenseitig bei den Aufgaben – vorbei der Standfußball früherer Tage, als die Stars sich nur bewegten, wenn der Ball in ihre Richtung unterwegs war, und ansonsten in leichtem Trimmtrab versuchten sich warm zu halten. Das momentan zelebrierte Spiel der deutschen Mannschaft ist eines der dynamischsten, wirkungsvollsten und attraktivsten, die es bei der WM zu sehen gibt. Und ich wage sogar mal die Behauptung: „Der Ausfall Michael Ballacks war das Beste, was der Mannschaft passieren konnte, denn mit Mit Michael Ballack wäre die Deutsche Elf nicht so weit gekommen“. Weil diese WM gezeigt hat: Mannschaften, die um ein oder zwei Superstars gruppiert wurden, haben nicht funktioniert!

    Im Gegenteil. Diese WM war ein Paradebeispiel für den Satz: „Fußball ist ein Mannschaftsspiel“. Dies sagt auch die Presse. Denn was auffällt, wenn man mal durch ausländische Zeitungen zappt: Nirgendwo ist Häme gegen unser Team. Selbst die Engländer, die sonst nicht allzu zimperlich mit Ihrer Wortwahl Deutschland gegenüber sind, waren sehr fair, und hatten nach der Niederlage im Achtelfinale nicht dem neuen Flatterball Jabulani, oder das nicht gegebenen Tor als Ursache für das ausscheiden ihrer Mannschaft angeführt. Nein, sie haben erkannt, dass die deutsche Bundesliga wohl qualitativ doch nicht so schlecht ist, wie man in England meint, der momentan gespielte deutsche Fußball attraktiver und wirkungsvoller ist, als das englische System, und dass ihre Superwaffen Gerard, Lampert und Rooney gegen eine geschlossene Mannschaft wirkungslos bleiben mussten. Und als „Löws Wild Bunch“ Argentinien mit 4:0 vom Platz fegten, konnte man sogar schon wieder ein bisschen lachen, und meinte, mit dem 4:2 wäre man ja wenigstens besser als Argentinien..

    Was aber über den Fußballplatz und die Presse hinaus richtig toll ist, und was für Deutschlands Innenpolitik ein Zeichen setzen kann: In dieser Mannschaft spielen junge Fußballer aller möglichen Nationen –  Zwar mit deutschem Pass, aber mit Migrationshintergrund. Und alle zusammen setzen alle erdenklichen Kräfte ein, um das gemeinsam definierte Ziel für Deutschland zu erreichen.

    Hier kann etwas sehr großes in Bezug auf Ausländerakzeptanz in unserem Land heranwachsen. Wir dürfen es nur nicht wieder durch unüberlegte Äußerungen zerstören…

    Aber mal ganz davon ab – Wer glaubt jetzt noch, dass wir die WM NICHT gewinnen?

    Datum letzte Änderung: 05.07.2010 04:51 Uhr

     

  • JETZ’ GEHT’S LOS! JETZ’ GEHT’S LOOOS!..

    ..oder: WIR SIND DEUTSCHLAND! Aber nur bis spätestens 11. Juli..

    Südafrika – Alle 4 Jahre ist es wieder soweit: Jedes andere Land dieses irren Planeten wird einen Monat lang zu einem ‘Gegner’ Deutschlands, an den Stammtischen werden Nachbesprechungen der ‘Kämpfe’ geführt, und ‘taktische Marschrouten’ besprochen, um aus den nächsten ‘kämpferischen Auseinandersetzungen’ siegreich hervor gehen zu können.

    Wenn dieses marzialische Verhalten Einzug in die Eckkneipen hält, wissen wir: Die FIFA WM hat begonnen! Dann erwacht der Nationalstolz  des deutschen Homo Fussballus Vulgaris. Und mit der festen Überzeugung: “So weit kommt’s ja noch, dass ein anderes Land uns in unserem ureigenen National-Sport besiegt!” , sind auf einmal alle anderen Länder schlimmer als der Antichrist..

    Um diesen temporären Patriotismus auch nach außen zu präsentieren, wird alles was eine einigermaßen rechteckige Oberfläche hat mit den Farben unseres Landes verschandelt, sodass in den Baumärkten die Lacktöpfchen- Bestände der Farben schwarz, rot und gelb in den Verkaufsregalen große Lücken aufweisen. Es wird ‚geflaggt‘ auf Teufel komm raus.  Wer etwas auf sich hält, stülpt wenigstens die schwarzrotgoldenen Stoff-Überzieher über seine Außenspiegel. Patrioten mittelschweren Kalibers setzen noch links und Rechts ein Wimpelchen drauf. Und die ganz stolzen Deutschen drappieren gleich die komplette Motorhaube mit der Deutschlandfahne. Damit auch jeder zufällig durch dieses Land Reisende bemerkt, dass sich dieses Land im Ausnahmezustand, sozusagen kurz vor Ausruf des Kriegsrechts befindet, trägt man das Leibchen der deutschen Fußballnationalmannschaft in den Farben der Kriegsflagge der früheren kaiserlichen Kriegsmarine.

    JETZ’ GEHT’S LOS! JETZ’ GEHT’S LOOOS!..JETZ’ GEHT’S LOS! JETZ’ GEHT’S LOOOS!..

    (Tschingderassa.. Tschingderassa.. Fehlt nur noch Marschmusik und Pickelhaube)

    Spätestens jetzt ist klar – ES IST KRIEG!! – Oder sagen wir mal, wir mögen die anderen Länder nicht so gern..
    Glücklicherweise ist der Länderzwist zeitlich befristet, und findet nur auf abgesperrten Gebieten statt. Und eigentlich soll es sogar nur ein sportlicher Wettkampf sein. Doch wenn man mal schaut, was unten auf dem Rasen unter den Spielern abgeht, fragt man sich schon, ob das noch Sport ist, oder doch schon ein Gladiatoren Wettkampf mit blanken Waffen.

    Da wird versucht (natürlich vom Schiedsrichter unbeobachtet) sich gegenseitig die Knochen zu ruinieren, indem man mit den Stollen mit Absicht auf die Füße tritt. Da wird der Ball regelwidrig mit der Hand geführt, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Eisenharte Kerle, die Bierflaschen mit ihren Zähnen öffnen, lassen sich bei der leichtesten Berührung des Gegners fallen wie ein Sack Zement, winden sich aber theatralisch vor (eingebildeten) Schmerzen, dass man seinen Kindern am liebsten die Augen zuhalten würde, damit Sie das Leiden dieser armen misshandelten Kreatur nicht ansehen müssen (die nach Verabreichung der Medizin in Form einer gelben Karte für den Gegner, wie weggeflogen sind), und zu allem Überfluss pfeifen Schiedsrichter bei dieser WM, die selber den Namen Pfeife verdient haben. Und die Vorrundenspiele waren so mit das Torloseste, was ich bis jetzt erlebt habe. Da kann eine falsche Schiedsrichterentscheidung das Aus für das ganze „Unternehmen WM-Titel“ bedeuten

    Ich gebe es offen zu:

    Ich bin kein Fußball-Fan. Witzigerweise wohne ich in einem wunderhübschen Vorort von Dortmund, und quasi in Spuckweite zum Signal-Iduna Park, den ich zu Fuß in knapp 10 Minuten erreiche. Jeder Borussia Dortmund Fan würde wahrscheinlich ein Auge dafür geben hier wohnen zu dürfen.

    Ich fühl mich aber nur genervt, wenn alle 2 Wochen die Heerscharen von alkoholisierten und laut bölkenden Schlachtenbummlern hier rum eiert, die U-Bahnen voll mit lallenden und pöbelnden „Fans“ sind.

    Dass ich Fußball nicht mag, liegt wohl daran, dass ich diesen Sport für ein Spiel von Bewegungslegasthenikern halte. Gut, ich bin etwas vorbelastet, da ich früher Basketball gespielt habe, und schon als es noch gar kein 3 Punkte Wurf-Regel gab, schon Bälle von der Seitenlinie im Korb versenkt habe. Wenn man sich vorstellt, wie klein der Korb beim Basketball ist, der Ball mal grade so eben durch den Ring passt, und bei guten Spielen schon mal dreistellige Punkte erzielt werden, fragt man sich, wie ein Multi-Millionen Euro verdienender Fußballstar, einen Ball aus 2 Meter Entfernung, an einem Tor, welches die Größe seiner in Monaco vor Anker liegenden Hochssejacht hat, vorbei ballern kann..

    Ich gebe auch zu, dass ich das Public Viewing nur deshalb gut finde, weil ich dort leichte Jagdbeute in Form von knackigen jungen angesäuselten Junghühnern finde. Deshalb ist die WM auch nicht grundsätzlich schlecht, sondern hat auch ihre schönen Momente (jedenfalls für mich)…

    Was mich etwas stört, ist das Phänomen, dass gefühlte 30 Sekunden nach Abpfiff des Finales (sofern WIR im Endspiel sind, ansonsten natürlich 30 Sekunden nach ausscheiden der deutschen Mannschaft) der Patriotismus genau wie der ganze Autofahnen, Vuvuzelas, Wimpel, Trikot-Krempel in die gelbe Tonne entsorgt wird.

     

    JETZ’ GEHT’S LOS! JETZ’ GEHT’S LOOOS!..

    (Einigkeit und Recht und Freiheit – Oder doch eher: Seligkeit und Geld und Freizeit.. oder so.. und ja, ist die deutsche Fahne, glaub ich- oder die belgische?..)

    Dann macht sich wieder die deutsche Gleichgültigkeit breit, die Public Viewing Areale werden wieder zu stinkenden Fischmärkten, statt dem deutschen Nationaltrikot wird der Fallschirmseidenjogger übergestreift und das Gehirn des Bundesbürger verfällt wieder in Standy-By.

    Ein bisschen traurig, dass Patriotismus in Deutschland ein Zustand ist, der nur alle 4 Jahre auftritt, und nur einen knappen Monat andauert. Wenn alle sich etwas mehr mit dem Land, der Politik und dem ‚Miteinander‘ auseinandersetzen würden, würde es in diesem Land wohl etwas besser aussehen. Aber wie heisst es in unserer Hymne? Einigkeit und Recht und Freiheit – Und damit hat jeder die Freiheit nicht Denken zu müssen. Und Dummheit gehört für viele eben auch zum demokratisch verbrieften Recht ihrer Persönlichkeitsentfaltung…

    In diesem Sinne: DEUTSCHLAND VOR! NOCH EIN TOOOR!

    letzte Änderung: 23.06.2010 09:57 Uhr

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