..oder: ist es innovativ, dann ist es withings..
Hidiho liebe Community! Heute will ich euch mal eine etwas andere Smartwatch vorstellen: die “withings Horizon Scanwatch” ist bei mir im Test.
Diese Uhr ist anders als alle Smartwatches die man kennt – nicht weil Sie tolle neue Funktionen hat. Nein, denn der withings Horizon Test zeigt, dass die Uhr nur die gleichen Sensoren zur Körperüberwachung wie das letztjährige Smartwatch-Modell von SAMSUNG hat: also Blutsauerstoff, Herzschlag, 1-Kanal-EKG – das war’s dann auch schon.
(Bild links: ist es ein Chronograph – oder ist es eine Smartwatch? Nein, es ist beides in einem – nämlich eine Scanwatch (so nennt jedesfalls withings derlei Uhren). Withings hat einen schicken Chronographen mit den üblichen Körpersensoren entwickelt und nennt den “Horizon”. Ich finde den Namen gut gewählt..)
Da kann man jetzt natürlich die Nase rümpfen, denn SAMSUNG hatte diese Sensoren schon in der letztjährigen Watch3 und zusätzlich eine Blutdruckmessung (die aber – jedenfalls bei mir – nicht wirklich zuverlässig war. Eine Differenz von 20 Druckeinheiten zwischen der Messung der Uhr und einem geeichten Blutdruckmessgerät ist einfach zu groß).
Mit dem aktuellen Nachfolger – der Watch4 gab es letztens auch noch die Analyse der Körperzusammensetzung on Top. Da könnte man jetzt mit dem Finger auf die Horizon zeigen, mit dem Finger das “L” Zeichen auf der Stirn zeigen und mit dem Mund das Wort “Loser” formen.
Doch da muss man einen wichtigen Punkt beachten: viele Funktionen (wie die Blutdruckmessung, das EKG und auch die Überwachung der Schlafapnoe) kann man eben auch nur mit einem Smartphone von SAMSUNG nutzen. Diese Verkaufsmasche macht zwar die Aktionäre wegen zusätzlicher Einnahmen glücklich, relativiert aber den Nutzen für Besitzer der Uhren mit normalen Andoid Handys auf gesundes Mittelmaß.
Mit der aktuellen Watch4 sind iPhone User sogar ganz raus, denn das neue Betriebssystem der Watch4 ist das google wearOS – und das verweigert die Zusammenarbeit mit dem IOS von Apple.
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Warum also kaufe ich mir als bekennender Nerd eine “Smartwatch”, die technisch scheinbar ein Rückschritt ist? Die Antwort ist simpel: DIE SIEHT EINFACH GEIL AUS!!
“Jaja”, werden die Mädels jetzt sagen: “typisch Kerl – immer zuerst auf’s Aussehen gucken, die inneren Werte zählen nicht..” Ok, das sagen nur die hässlichen Enten, die keinen abkriegen, aber ja, stimmt schon – diese Uhr hat bei mir sofort einen Kaufwunsch ausgelöst, denn Sie ist eben ganz anders als die üblichen Smartwatches.
Die withings Horizon im Video..
Wer die Uhr mal im Video sehen will – ich habe für euch eines auf YouTube hochgeladen:
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Tatsächlich ist diese Uhr so gar nicht wie die gewöhnlichen Smartwatches, denn withings hat hier einen schicken Chronographen mit Smartwatchfunktionen entwickelt und nicht wie die anderen Hersteller einen Minicomputer, der aussehen will, wie ein Chronograph. Die withings Uhren haben echte Zifferblätter und echte Zeiger. Die Zifferblätter schimmern wirklich, wenn sich das Sonnenlicht darin spiegelt und nicht, weil ein Gyrosensor eine Animation auf dem Display abspielt. Dieser vermeintliche Rückschritt in ein Zeitalter vor Erfindung des Mikrochips hat aber einen enormen Vorteil: die Akkulaufzeit ist gigantisch!
(Bild rechts: der nächste innovative Hammer ist die withings Körperwaage, die ungefähr Mitte des Jahres erscheint. Nicht nur das Gewicht wird erfasst, sondern auch Gefäßgesundheit, Körperzusammensetzung und als Bonus gibt es ein 6-Kanal EKG. Das ist fast eine Klinik im eigenen Hause. Ich vermute aber, dass deine Krankenkasse die Waage nicht bezahlen wird. Der Preis soll um die 300 € liegen)
Während die SAMSUNG Smartwatch jeden Tag auf das Ladepad muss, braucht die withings Horizon, dies nach deren Aussage auf der Webseite nur noch einmal im Monat. Die anderen Scanwatch-Uhren aus dem Hause withings kommen sogar bis zu einem Jahr! Ja, Du hast richtig gelesen – EIN GANZES JAHR! mit einer Akkuladung aus. Wie gesagt – das sagt withings. Diese Aussage wird später leider im Beitrag relativiert.
Die meisten werden dann gar nicht mehr wissen, wo Sie seinerzeit das beiliegende Ladepad gelagert haben und verzeifelt danach suchen. Doch selbst beim suchen, braucht keine Hektik aufkommen, sondern man kann sich Zeit lassen. Selbst mit erschöpftem Akku funktioniert die Uhr noch 20 Tage – klarerweise mit eingeschränkten Funktionen.
OK, OK.. werden wir wieder Ernst – Produktinfos auf Webseiten sind ja sowas von Münchhausen. Aber mehr dazu unten, unter dem Punkt “Wahrheit VS. Werbeversprechen: Akkulaufzeit von 30 Tagen? Busted!”.
Leider funktioniert das aufladen nur mit dem beiliegendem Ladepad von withings. Der Qi-Ladestandard, den viele andere Hersteller unterstützen – ja, selbst Apple iPhones lassen sich auf Ladepads anderer Hersteller laden (dass ich das noch erleben darf) – und das damit auch mögliche Reverse Loading, ist nicht möglich. Dann könnte man bei schwächelndem Akku die Uhr auf das Smartphone legen, um es aufzuladen.
Doch widmen wir uns mal anderen Themen als dem Akku und schauen wir im Withings Horizon Test auf die Funktionen der Uhr: Der – vermeintliche – Verzicht auf die Funktionen, die nun die SAMSUNG Watch 4 mitbringt, ist kein wirklicher Verzicht. Withings bringt im Sommer eine neue revolutionäre Waage, die Body Scan heraus. Die übertrifft die gängigen 1-Kanal EKGs aller anderen Scanwatches mit einem 6-Kanal EKG bei weitem und die Körperzusammensetzung wird mittels in einem Haltegriff integrierten Sensoren sogar auf Körperpartien ausgeweitet. Der Preis wird um die 300 € liegen. Ihr wisst schon warum ich jetzt mal langsam anfange, draußen das Dosenpfand zu sammeln, oder?
Ein paar Worte zu withings: Withings ist bekannt für innovative Technik im Bereich Gesundheitsvorsorge und Körperfunktionsüberwachung. Eine Zeitlang war NOKIA der Inhaber der Marke und die Produkte wurden mit dem bekannten Logo aus Finnland gebrandet, doch NOKIA waren die Umsätze zu niedrig – weshalb es zurück an die alten Inhaber verkauft wurde.
Die machten es besser: sowohl produkttechnisch als auch innovativ sind die Franzosen immer eine Nasenlänge voraus. Dazu kommt, dass die Geräte zum Teil klinisch getestet sind und für den Gebrauch in Arztpraxen zertifiziert. Dies unterscheidet Sie von vielen anderen Herstellern, die zwar auch die Funktionen anbieten, diese Funktionen, bzw. Produkte aber nicht klinisch validiert sind. Solche Zertifizierungen kosten halt Zeit und auch Geld. Dass muss auf die Produkte umgelegt werden und schmälert die Gewinnmarge im Konkurrenzkampf.
(Bild oben: Über meinen Account bei withings.com habe ich ein übersichtliches Webinterface zur Verfügung. Ich glaube mit den Werten kann ich als Ü60 ganz zufrieden sein. Nur mein Fitness-Level muss noch besser werden, sagt die Uhr. Dann wollen wir mal daran arbeiten, gelle?)
Withings Produkte setze ich schon lange ein. Sowohl die Body Cardio Waage, wie auch die Schlafmatte habe ich im Einsatz. Mittels der App “Health Mate” und der Weboberfläche bin ich immer ganz gut im Bilde, wie mein Gesundheitszustand ist. Der ist gar nicht mal so schlecht, würde ich sagen..
(Bild rechts: die Uhr ist für den Withings Horizon Test “umgeschnallt”. Gut zu erkennen ist das obere runde Display. Dort werden verschiedene Infos angezeigt – abhängig von der Aktivität entweder die Workouts, Herzschlag, Sauerstoffgehalt des Blutes, Uhrzeit – aber auch Textnachrichten werden in Laufschrift eingeblendet. Das untere runde Display zeigt keine Sekunden an, sondern die erreichte Tagesleistung in %)
Doch wir wollen ja hier die withings Horizon auf dem Prüfstand testen. Also zurück zur Uhr. Die ist tatsächlich ein schweres Kaliber (Uhrenexperten werden diesen Wortwitz verstehen) und wiegt 145 Gramm – dagegen ist die SAMSUNG Watch3 mit 64 Gramm ein echtes Leichtgewicht. Das liegt an der soliden “Hardware” – ein Gehäuse aus massivem Edelstahl mit einem Armband aus dem gleichen Material wiegt nun mal mehr als ein Gehäuse aus leichtem Aluminium und einem Lederarmband.
Ich mag Uhren die so schwer sind, dass man Sie im Falle einer Auseinandersetzung dem Gegner an den Kopf werfen kann um Ihn auszuschalten – vielleicht habe ich aber auch nur zu viele schlechte Action-Filme gesehen..
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Jedenfalls bin ich ein absoluter Fan von Chronographen – hauptsächlich Pilotenuhren. Wahrscheinlich weil ich auch gefühlt tausende Stunden den microsoft Flugsimulator gespielt habe. Jedenfalls kaufte ich mir um 1970 von einem Weihnachtsgeld eine schicke Pilotenuhr – die Seiko FLIGHTMASTER (für teure 398,00 DM). Danach wurde mein Fundus an Chronographen und Herstellern mit den Jahren umfangreicher. Zu SEIKO gesellten sich Uhren von PULSAR, CITIZEN und anderen. Das letzte Modell war eine CASIO Edifice. Viele der damaligen Uhren habe ich nicht mehr – aber die Vorliebe für Uhren, die nach etwas mehr am Handgelenk aussehen ist geblieben.
Deshalb gefiel mir diese Armband-Uhr auch sofort auf den ersten Blick. Ich wollte Sie schon letztes Jahr kaufen – doch die komplette Serie war innerhalb kürzester Zeit ausverkauft!
(Bild links: diese Versandbox ist mal eine Überraschung zum gängigen Standard anderer Hersteller. Ein stabiler Pappschuber in dem nicht nur die Uhr in Form-Schaumstoff sicher gelagert ist, sondern auch ein zweites Armband aus Fluorelastomer. Ein Lade-Nubsi ist auch dabei, ebenso 3 zusätzliche Glieder für das Metallarmband. Mit dem ebenfalls dazu gepacktem qualitativ hochwertigen Werkzeug kann damit das Metallarmband auf die richtige Länge angepasst werden. Ähm, ja – da können sich andere Hersteller, dessen Namen ich hier nicht erwähne, um meinen Mund nicht mit Seife auswaschen zu müssen, mal ein Beispiel nehmen..)
Nun war Sie zum Valentinstag wieder verfügbar. Getreu dem Motto: ”die schönsten Geschenke sind die, die man sich selber schenkt!” wechselten 500 Euro den Besitzer und ich wartete auf die Lieferung. Auf der Webseite stand dass die Uhr wieder in 2-3 Wochen verfügbar sei.
Doch dann ging es plötzlich ganz schnell: Schon einen Tag später bekam ich im Laufe des Nachmittags die Nachricht, dass meine Uhr für den Versand vorbereitet wird, Abends wurde Sie im Lager Frankreich abgeholt – den gleichen Tag nach Paris zum Flughafen gebracht – kurz nach Mitternacht hob der Frachtflieger dort ab, um etwas über eine Stunde später in Köln zu landen – um 3:00 Uhr war das Paket im Lager in Dortmund und bereits morgens um kurz vor 9:00 Uhr schellte der DHL Express-Bote. Das ging ja mal Megafix! Gut dass ich schon angezogen war – ältere Menschen schlafen ja gerne etwas länger..
Das Unboxing: tatsächlich ein Erlebnis!
Das auspacken war ja fast mal was für ein Unboxing-Video. So einen Kartoninhalt findet man ja heutzutage kaum noch. Es gibt nicht nur die Uhr, die dazu auch noch auf einem Schaumstoffpolster ruht, sondern auch ein Ladegerät. Das wäre ja noch normal – aber hier ist auch noch ein zweites Armband aus Elastomer-Kunststoff dabei. Natürlich farblich zum Zifferblatt passend (die Horizon gibt es mit einem grünen und einem blauen Zifferblatt).
Die Überraschung im Withings Horizon Test ist aber, dass withings tatsächlich zusätzliches Werkzeug beilegt, um das Metallarmband auf das Handgelenk des Trägers anzupassen – denn die Uhr muss richtig sitzen um die Körperdaten messen zu können. Das Werkzeug wirkt nicht wie der typische China-Schrott, sondern durchaus professionell. Der Hammer hat einen geriffelten Griff um besser gehalten werden zu können und hat auf einer Seite einen Kunststoffkopf um beim abrutschen keine Kratzer im Armband zu verursachen.
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Mittels eines beiliegenden passenden Dorns lässt sich der Sicherungsstift leicht heraushämmern. Dazu legt man das Armband in den beiliegenden Uhrhalter. Auch die Richtung in der man den Stift heraus pressen soll, ist auf der Rückseite des Armbandes eingeprägt. Ebenfalls dabei ist ein aus 3 Gliedern bestehendes Stück des Armbandes. Wenn ein ganzes Glied zu viel ist um die Uhr bequem tragen zu können – im Armband gibt es ein Glied, welches nur halb so breit ist. Durch Austausch einer ganzen Breite mit der halben Breite, kann man dann eine Zwischengröße einstellen. Das hat bei mir gut funktioniert.
Die Uhr passte also schon mal gut. Schauen wir uns das schicke Teilchen für den Withings Horizon Test doch mal genauer an..
Der Withings Horizon Test: Das Gehäuse – sportlich und hochwertig
Das grade angesprochene Armband aus ebenfalls mattiertem Edelstahl fügt sich harmonisch an die Uhr Stege der Uhr an. So wirken Armband und Uhr aus einem Guss.
Das Gehäuse ist aus mattiertem Edelstahl. Die Lünette (also der Drehring auf der Außenseite) ist ebenfalls aus Edelstahl und geriffelt. Die Riffelung ist relativ “hart” – heißt, die Kanten sind gut spürbar. Das gefällt mir gut, weil Sie dadurch mit feuchten Fingern besser greif- und drehbar ist. Das drehen der Lünette geht nur gegen die Uhrzeiger-Richtung in 2 Einrastungen pro Sekunde. Eine komplette 360° Grad-Umdrehung der Lünette hat also 120 Rastungen. Dass Lünetten bei Taucheruhren sich nur in eine Richtung drehen lassen ist ebenfalls ein durchdachtes Feature, dass man übernommen hat.
Das Uhrglas ist aus kratzfestem Mineralglas und ragt minimal über die Lünette hinaus. Das Zifferblatt ist je nach Version entweder Dunkelblau oder Dunkelgrün und hat einen Sonnenschliff. (Info: Als Sonnenschliff bezeichnet man einen Zierschliff für kreisrunde Flächen: Ändert sich beim Schwenken der Uhr der Einfallswinkel des Lichtes, wandert das von der geschliffenen Fläche reflektierte Licht im Kreis). Der Ring der Lünette ist farblich identisch dazu. Auf dem Zifferblatt gibt es nur zwei Zeiger: einen Stunden und einen Minutenzeiger. Beide Zeiger sind eher minimalistisch gehalten und in der Mitte gelocht.
Auch die Zeiger sind mit Leuchtmittel beschichtet um in Dunkelheit die Zeit ablesen zu können. Auf einen Sekundenzeiger hat man unverständlicherweise verzichtet. Grade bei einem Chronographen würde ein schön geformter Sekundenzeiger als Eyecatcher gut passen.
Ich könnte mir vorstellen, das fehlen des Sekundenzeigers liegt am verwendeten relativ simplen Uhrwerk, denn der Minutenzeiger “springt” bei der vollen Minute weiter. Höherwertige mechanische Chronographen haben eher eine “schleichende” Anzeige. Das heißt, der Zeiger bewegt sich kontinuierlich in winzigen Schritten weiter. Ein Sekundenzeiger benötigt aber eine zusätzliche Achse und damit mehr Mechanik.
Ich vermute, man gab der springenden Anzeige den Vorteil, weil eine schleichende Anzeige ein aufwändigeres und größeres Uhrwerk benötigt. Dies in Verbindung mit einem Akku, Display und den nötigen Sensoren in ein einziges Gehäuse zu packen war vermutlich nicht machbar.
Das einstellen der Uhrzeit erübrigt sich: die Uhrzeit wird beim koppeln per Bluetooth automatisch an die Uhr übertragen. Damit entfällt auch das umstellen von Sommerzeit auf Winterzeit, wie man das von mechanischen Uhren kennt.
Auch eine mechanische Datumsanzeige sucht man vergeblich – wer wissen will, welchen Wochentag man hat, der muss einmal auf die Krone drücken – dort steht in digitalen Ziffern die Uhrzeit, der abgekürzte Wochentag und das Datum.
(Bild rechts: die withings Horizon im Vergleich zu einer anderen Pilotenuhr. Gut zu erkennen ist das gelungen ans Gehäuse angepasste Armband. Auch das sehr schöne Dunkelgrün des Zifferblattes und der Lünette wirkt an der Uhr sehr edel.)
An der Seite der Uhr sitzt eine drehbare Krone. Sie ist nicht verschraubt (Info: Dies ist ein Feature bei Taucheruhren um das eindringen von Wasser zu verhindern. Die Kronen haben ein Feingewinde und können bei Tauchgängen hineingedrückt werden. Durch drehen wird die Krone wie eine Schraube ins Gehäuse getrieben, wodurch diese Gehäuse-Öffnung wasserdicht verschlossen wird). Mittels Druck auf die Krone wird das obere LED-Display aktiviert und durch drehen und drücken werden die einzelnen Menüpunkte angewählt und aktiviert.
Obwohl die unverschraubte Krone prädestiniert für das eindringen von Wasser ist, gibt withings eine Wasserdichtigkeit von 100 Metern für die Horizon an.
Auf dem Zifferblatt sind 9 Indices (das sind die Stundenmarkierungen auf dem Zifferblatt) mit Leuchtbeschichtung angeordnet. Die sind in 2 Größen aufgebracht. Oben und unten sind 2 runde Zifferblätter, von denen das obere eine LED-Anzeige ist. Das untere ist eine mechanische Anzeige in Form eines runden Ziffernblattes. Es zeigt aber keine Zeit, sondern das erreichte Tagesziel an Schritten.
Jetzt ging es ans eingemachte im Withings Horizon Test: die Kopplung mit einem Smartphone. Dazu sollte zuerst mal die App installiert werden. Die gibt es sowohl für ANDROID, als auch für das Apple IOS. Das ist auch schnell erledigt. Wer die schon auf seinem Smartphone hat, weil er bereits andere Produkte von withings im Einsatz hat, braucht nur in der App bei Einstellungen auf “Gerät hinzufügen” klicken. Die Watch ist beim einschalten im Setup-Mode und wird innerhalb von Sekunden erkannt. Dann nur noch den 6stelligen Autorisierungs-Code für die Bluetooth-Kopplung eingeben und die Uhr ist mit dem Smartphone gekoppelt.
(Bild rechts: die Horizon mit aktiviertem oberen Display. Nach dem Druck auf die Krone kann man sowohl Uhrzeit, wie auch Datum in digitaler Anzeige ablesen. Die Zeiger haben sich dafür, um die Sicht nicht zu behindern, in die 2:00 und 10:00 Uhr Position gestellt. )
Danach wird in der App auf einige Funktionen der Uhr hingewiesen. Die animierte und schrittweise Einweisung ist gut gemacht und leicht zu verstehen. Im Rahmen der Einweisung werden auch gleich die ersten Messungen gemacht. Danach ist die Uhr eigentlich fertig konfiguriert.
Das schöne ist, dass man nicht wie bei anderen Smartwatches andauernd gestört wird. Einige Käufer werden das vielleicht vermissen, denn Multimedial ist die Uhr ein Versager. Wer also gewohnt ist, dass die Uhr Musik abspielt oder Du sogar darüber telefonieren kannst – vergiss das ganz schnell! Dies ist hauptsächlich eine Uhr – kein Smartphone mit dran gedengeltem Armband..
Aber grade die dezente Zurückhaltung ist das gewisse mehr an Komfort. Man schaut nämlich nicht andauernd auf das Display der Smartwatch um zu prüfen, ob Dir jemand auf whatsapp was geschrieben hat, ob dir per email ein Bänker aus Afrika einen Millionenbetrag überweisen will, oder dein Facebook Channel in Tränen aufgelöst ist, weil META vielleicht Deutschland verlässt. Wer trotzdem nicht darauf verzichten kann, der kann in den Einstellungen festlegen, welche Programme mit der Uhr kommunizieren dürfen, um dir Produktinformationen oder anderen Kokolores auf die Fontanelle zu ballern. Im Falle einer Benachrichtigung vibriert dann die Uhr, um dich über den Nachrichteneingang zu informieren.
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Einige Features sind in den Einstellungen standardmäßig nicht aktiv: so habe ich das “Quicklook” aktiviert – wenn man die Uhr anhebt, wird das kleine Display mit der Uhrzeit aktiviert. Das geht schneller als auf die Zeiger des Ziffernblattes zu schauen – besonders Nachts. Denn auch wenn die Zeiger und die 9 Stundenmarker (die anderen 3 auf 3, 6 und 12 Uhr mussten dem withings – Logo und dem oberen Display und der unteren Fortschrittsanzeige weichen) Lumineszierend sind – das selbstleuchten ist nicht für altersschwache Augen.
Außerdem habe ich die Helligkeit des kleinen Displays auf Minimal gestellt. Das ist Tagsüber völlig ausreichend und Nachts blendet es nicht. Es kommt dann auch irgendwie dezenter rüber..
Wahrheit VS. Werbeversprechen: Akkulaufzeit von 30 Tagen? Busted!
Das war doch bisher im Withings Horizon Test alles recht positiv, oder? Tja, die nicht fremdfinanzierten und Everybodys Darling sein wollenden Dr. Nerd Labs, wären nicht wie Sie sind, wenn ich nicht im withings Horizon Test doch einen Punkt gefunden hätte, der mich extrem stört. Denn es gibt – wie könnte es auch anders sein, ein “Geschmäckle” – das ist die Akkulaufzeit: Das angegebene Szenario, unter dem der Akku die versprochenen 30 Tage hält, ist auf der Support Webseite von withings folgendermaßen definiert:
Beispiel-Szenario
- Aktivität:
5.000 Schritte pro Tag
30 Minuten körperliche Aktivität pro Woche bei aktiviertem Trainingsmodus und deaktivierter Option „Bildschirm immer an“ oder wenn ScanWatch Laufen erkennt. Beachten Sie, dass die Verwendung von Connected GPS keinen Einfluss auf die Akkulaufzeit hat. - Schlaf:
8 Stunden Schlaf pro Nacht
Atmungs-Scan aus
Automatische Sauerstoffsättigungsmessung während der Nacht aus - Herzgesundheit:
Live-Prüfung der Herzfrequenz einmal pro Tag
Erkennung und Benachrichtigung bei unregelmäßigen Herzschlägen (VHF)
Ein Elektrokardiogramm (EKG) und eine Messung des Blutsauerstoffgehalts (SpO2) alle 3 Tage - Einstellungen:
Verbindung zum Smartphone 12 Stunden am Tag über Bluetooth®
5 Benachrichtigungen pro Tag
„Quicklook“-Funktion aus
Alarm/Weck-Funktion aus
Automatische Anpassung der Bildschirmhelligkeit aus
Gesamtbildschirmzeit bis zu 5 Minuten pro Tag
Aber ist dieses Szenario für eine Smartwatch “normale Nutzung”?
Schaut man im Internet in die umgetexteten Pressemitteilungen (sorry, meine natürlich Testberichte der anderen Blogger-Kollegen) und auf der Webseite von withings, dann ist überall von 30 Tagen Akkulaufzeit die Rede. Diese Zeit ist nicht wirklich realistisch – das muss ich hier ganz klar sagen! Originaltext auf der Herstellerseite: “Eine einzige Akkuladung hält bis zu 30 Tage bei normaler Nutzung”. Was versteht man denn bei withings unter normaler Nutzung? “30 Minuten körperliche Aktivität pro Woche” – Das habe ich ja schon, wenn ich nur zum Keller runterlaufe um die Waschmaschine zu füllen. Und was mache ich den Rest der Woche? Bewegungslos im Wach-Koma liegen?
Die Horizon Scanwatch – was ist eine „normale“ Nutzung?
Wenn man eine Scanwatch hat, dann benutzt man Sie eben auch – was macht das Teil denn sonst schon vom Namen her für einen Sinn? Hat man so ein tolles Gerät, dann will man natürlich die Funktionen nutzen – ich verstehe das sinngemäß unter der angegebenen “normalen Nutzung”.
Doch tut man das, also tägliches Aktivitätstracking in Verbindung mit aktiviertem Bluetooth (benötigt um per connected GPS mit einem anderen gekoppeltem Smartphone den GPS-Standort zu bestimmen), laufende Überwachung von Blutsauerstoff, Schlafüberwachung und so weiter, dann ist auch hier der Akku in Kürze leer gesaugt. Im Withings Horizon Test habe ich festgestellt, dass der Akku dann nur 3 bis maximal 4 Tage hält – das ist dann aber nur 1/10 der versprochenen Laufzeit-Dauer von einem Monat.
Im oberen Text habe ich alles gelb markiert, was ich für zu niedrig angesetzt halte:
- 30 Minuten körperliche Aktivität in der Woche? Da lohnt sich das tracken ja gar nicht erst. Für realistisch halte ich mindestens 1-2 Stunde Pro Tag. Das ist dann schon mal ein Verbrauch, der 14 x höher ist.
- automatische Sauerstoffsättigung während der Nacht aus? Nur wenn die an ist, kann man Schlafapnoe feststellen. Ist also eine wichtige Funktion, die eingeschaltet sein sollte. Die Sauerstoffmessung saugt Richtig am Akku: ca. 20% Akkukapazität gingen bei mir im Durchschnitt nur für die Sauerstoffmessung drauf – pro Nacht versteht sich..
- Live-Prüfung der Herzfrequenz einmal pro Tag? Was ist damit gemeint? Da es nicht das EKG ist, wird doch die fortwährende Pulsmessung gemeint sein.
- Verbindung zum Smartphone 12 Stunden? Die Uhr ist natürlich 24 Stunden verbunden. Allerdings ist das synchronisieren nicht sehr Akkuschädlich – dieser Punkt ist also nicht sehr relevant.
- 5 Nachrichten pro Tag? Alleine die emails, die ich am Tag bekommen gehen in die Dutzende. Ich halte diese Zahl nicht für realistisch. Ab 30 ist man aber eben auch schon im mittleren Energieverbrauchsfenster. Da bleibt im Prinzip nur das ausschalten übrig.
- Quicklook Funktion aus? Diese Funktion finde ich sehr nützlich, weil es bequemer ist und schneller geht, die Uhrzeit auf dem Display abzulesen, als über die Zeiger. Diese Funktion lässt aber schon den Energieverbrauch hochschnellen.
- Alarm/Weck-Funktion aus? Kann man drüber streiten, weil das Handy ja meistens auch neben dem Bett liegt und man auch dort einen Wecker einstellen kann – aber wenn man Nachts das Handy nicht neben dem Bett liegen haben will? Wer hat denn heutzutage noch einen Wecker? Dazu kommt, dass die Scanwach als Feature „Smart Wake-Up“ bewirbt. Das kann aber nicht funktionieren, wenn der Alarm ausgeschaltet ist.
Derlei schöngefärbte Verkaufsversprechen finde ich suboptimal, wenn Hersteller ein “normales” Benutzungsszenario erfinden, welches nicht der Realität entspricht. Aber ich will ja nicht schon den nächsten Hersteller in die Hölle verdammen, in der Werbetexter den ganzen Tag erzählen, dass die nur deshalb in der Hölle sind, weil es da unten so schön warm ist und die auch wegen Ihrer Höhenangst gar nicht in den Himmel wollen. Um die 30 Tage Akkuleistung zu erreichen, muss die Uhr also quasi ständig im “Energiesparmodus” sein. Wenn ich den aber bei normalen Smartwatches einschalte, hält der Akku auch eine Woche, anstatt nur einen Tag..
Falls jemand ebenfalls Probleme mit dem Akkuverbrauch hat – hier unten im Bild könnt Ihr mal checken, was Ihr eingeschaltet lassen könnt, und was Ihr besser ausschaltet.
(Bild oben: Da meine Horizon im Withings Horizon Test zu stark am Akku naschte, habe ich mal die Support-Seite von withings aufgerufen und fand diese Info. Anhand dieser Info konnte ich den Akkuverbrauch für mein Anwendungsprofil auf ein “normales” Maß eindämmen. Er ist aber trotzdem noch weit von den versprochenen 30 Tagen entfernt. Der Akku hält nun im Schnitt 10-12 Tage. Für eine Smartwatch ist das dann schon ein guter Wert. Es ist aber tatsächlich möglich durch weitere Reduktion von Features die angepeilten 30 Tage zu erreichen.)
Die benötigte Software im Withings Horizon Test: die Health Mate App
Eine Scanwatch macht natürlich nur Sinn in Verbindung mit einer Software, die die Gesundheitsfunktionen erfasst, analysiert und dann die Ergebnisse übersichtlich aufbereitet. Withings bietet dafür eine App an, die sowohl für ANDROID-Geräte, wie auch für das IOS von Apple geeignet ist.
(Bild rechts: Die Withings App “Health Mate” zeigt zurückgelegte Strecken übersichtlich an. Voraussetzung ist ein gekoppeltes Smartphone mit GPS – aber das haben ja heute alle, oder? Ebenso wird die Geschwindigkeit, der Herzschlag und die Höhenmeter aufgezeichnet. Damit lässt sich ein aussagekräftiges Trainingsprofil abbilden.)
Die App ist übersichtlich gemacht – auch die anderen erfassten Daten von anderen withings Produkten, wie dem Thermometer, der Waagen oder ähnlichem werden gesammelt. So kann der Benutzer ein komplettes Gesundheitsprofil von sich erstellen.
Withings hat zahlreiche innovative Produkte im Portfolio: Berührungslose Thermometer, coole Blutdruckmessgeräte und Körperwaagen mit Diagnose – und Analysefunktionen der Körperzusammensetzung wie Fett, Wasser, Muskeln und Knochen. Alle Geräte lassen sich in dieser einen App integrieren. Damit hat man alle Gesundheitsdaten gesammelt an einer Stelle. Diese Daten lassen sich auch per PDF an den Arzt schicken. In Deutschland ist so was aber wohl nicht wirklich üblich.
Die App hat im Withings Horizon Test nur ein einziges Manko – die Erfassung von Nahrungsmitteln ist nicht implementiert. Hier lässt sich zwar mit der MyFitnessPal App eine andere App mittels Schnittstelle einbinden, aber die ist zum einen in der Abo-pflichtigen Pro-Version ziemlich teuer und wenn man die kostenlose Version nimmt, mit Werbung überfrachtet. Dazu wird immer darauf gedrängt zur kostenpflichtigen Pro-Version zu wechseln. Das nervt ungemein. Da dies auch eine amerikanische Firma ist, deren Server vermutlich ebenfalls in den USA angesiedelt sind, ist dies Datenschutzrechtlich zum Teil bedenklich. Ehrlich gesagt kann ich die Software MyFitnessPal App nicht wirklich empfehlen.
Die SAMSUNG Health App ist ebenfalls sehr übersichtlich und die Erfassung von Lebensmitteln und die damit verbundene Kalorienaufnahme ist umfangreich implementiert. Ich muss sagen, dass die SAMSUNG App ihren Job hier klar besser macht.
Die Körpersensoren im Überblick: was wird getrackt – und wie funktioniert’s?
Die Uhr hat auf der Rückseite die Sensoren für die Blutsauerstoff-Messung und für das EKG. Will man eine Messung durchführen drückt man einmal auf die Krone der Uhr, um das obere Display zu aktivieren. Standardmäßig wird dort dann die Uhrzeit und das Datum in digitaler Anzeige eingeblendet. Im gleichen Moment drehen sich Stunden – und Minutenzeiger auf die 2:00 Uhr und 10:00 Uhr Position um den Blick auf das Display nicht zu verdecken.
Durch drehen der Krone scrollt man von der Uhrzeit zur Uhr. Dort kann man die Funktionen Stoppuhr, Timer oder Wecker einstellen, bzw. ein und ausschalten. Dreht man die Krone weiter, ändert sich die Anzeige und darunter wird dann der Herzschlag pro Minute angezeigt, und vor wie vielen Minuten er zuletzt gemessen wurde. Weiteres drehen scrollt auf die zurückgelegte Tagesstrecke in Metern. Noch eine Position weiter kommt man zu der Stelle an der man Workouts starten kann. Welche angezeigt werden sollen, kann man in der Health Mate App freigeben und anordnen. Das reduziert das scrollen durch Workouts, die man nicht braucht.
(Bild rechts: Größenvergleich der Withings Horizon mit einem anderen Chronographen – hier mit einer CASIO edifice Pilotenuhr.)
Noch eine Kronendrehung weiter runter werden die Schritte angezeigt und darunter die zurückgelegten Etagen. Noch eine letzte Drehung weiter kommt man endlich zum ersten Körpertracker: dem EKG. Durch drücken auf die Krone wird die Messung gestartet, die 30 Sekunden dauert. Während der Messung muss man die andere Hand auf die Lünette der Uhr legen um den Stromkreislauf für die Messung zu schließen.
Das erste Mal kann das schief gehen, denn man muss aufpassen, dass die andere Hand richtig auf der Lünette liegt und kein Finger auf der anderen Seite der Uhr den Arm berührt. Es dauerte bei mir so knapp 5 bis 6 Versuche bis ich es raus hatte. Danach erschien dann auch bei mir die Meldung “normaler Sinusrhythmus”. Bei Herzschrittmacher-Trägern kann das EKG verfälscht sein oder “nicht eindeutig”, bzw. „zu verrauscht“ anzeigen.
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Für das Messen des Blutsauerstoffs, der noch eine Drehung weiter runter gestartet werden kann braucht man die Hand nicht auf die Lünette legen. Diese Messung dauert auch 30 Sekunden.
Eine Überraschung im Withings Horizon Test war das Ergebnis des Schlaftrackings. Während andere Smartwatches (und auch die von withings erhältliche Schlafmatte) beim diagnostizieren des Schlafs sowohl das Wach sein, den Leichtschlaf, REM und Tiefschlafphasen erkennen, unterscheidet die Horizon nur zwischen Wach, Leicht und Tief. Die REM Phasen werden scheinbar nicht erkannt oder diagnostiziert. Das ist dann leider ein Rückschritt.
Der Withings Horizon Test – das Fazit:
Ich empfinde die Uhr jetzt nach knapp einer Woche im Gebrauch immer noch als echten Hingucker. Grade weil die nicht auf den ersten Blick wie eine Smartwatch aussieht. Unschön ist, dass die angegebenen 30 Tage Akkulaufzeit nur erreicht werden, wenn man einige gesundheitsrelevanten Prüfungen deaktiviert. Besonders das erkennen von Schlafapnoe mittels des nächtlichen Atmungs-Scans ist ein echter Akku-Killer.
Withings Horizon Test
- sehr schicke Smartwatch, in Chronograph-Optik
- zweites Armband aus Kunststoff dabei
- Metallarmband lässt sich gut auf erforderliche Länge einstellen
- drehbare Lünette in Farbe des Zifferblattes
- übersichtliche App
- GPS funktioniert nur mit gekoppeltem Smartphone
- Akkulaufzeit bei weitem nicht so hoch wie angegeben
- Vitalfunktionen messen funktioniert nicht immer
- Chronograph hat keinen Sekundenzeiger
sehr schöne und wertig aussehende Smartwatch mit Sensoren zur Überwachung der Vital-Funktionen. Durch das kostenlos mitgelieferte Kunststoffarmband in der Farbe des Zifferblattes lässt sich die Uhr bequemer am Handgelenk tragen wie mit dem Metallarmband. Leider ist die versprochene Akkulaufzeit unrealistisch und im Alltagsbetrieb kommt man nicht annähernd auf die angegebenen 30 Tage. Das erfassen von Laufstrecken mittels GPS ist nur mit einem gekoppelten Smartphone möglich.
Reduziert man die leistungshungrige Funktionen, dann sind die 30 Tage Laufzeit im Withings Horizon Test erreichbar. Das aufzeichnen von Trainings (die Uhr erkennt einige automatisch) und das erfassen der Herzfrequenz und GPS-Daten gehört glücklicherweise zu den sehr Akkuschonenden Funktionen. Das ist besonders für sportlich veranlagte Besitzer der Scanwatch wichtig.
Wie ist es mit euch? Habt Ihr auch schon mal einen verstohlenen Blick auf die Uhr geworfen – oder schrecken euch die 500 €? Was setzt Ihr für eine Smartwatch, bzw. Scanwatch ein?
Preis/Leistungsverhältnis - 80%
Aussehen - 91%
Verarbeitung - 93%
Haptik - 95%
Kompatibilität - 93%
Bedienung - 85%
Zubehör - 100%
Energieverbrauch - 20%
82%
Ergebnis
Die withings Horizon Scanwatch spaltet die Gemüter: Dem einen ist Sie nicht Smartwatch genug - dem anderen nicht genug Chronograph. Recht haben irgendwie beide Lager.Trotzdem schafft die withings Horizon Scanwatch irgendwie den Spagat sowohl das eine, wie auch das andere zu sein: Smartwatch (obwohl withings ihre Uhren "scanwatches" nennen) UND Chronograph. Aber eben leider nicht Beides perfekt. Für einen Top-Chronographen fehlt Ihr der Sekundenzeiger und die schleichende Anzeige - für eine Smartwatch die multimedialen Fähigkeiten.Beim Preis/Leistungsverhältnis schluckt man bei 500 € erst mal - es gibt Smartwatches, die man für ein Fünftel des Preises bekommt. Selbst gute Mittelklasse Chronographen gibt es bereits für die Hälfte des Preises.
Im ersten Moment erkennt man am Aussehen der Uhr nicht, dass in der schicken Edelstahluhr die wichtigsten Sensoren zur Körperüberwachung stecken. Dies merkt man erst beim zweiten Mal hinschauen.
Withings sieht die Horizon wohl für sportliche Männer, die das Understatement lieben.
Das Finish der Uhr passt! Farbe von Ziffernblatt und Lünette sind gut gewählt: es gibt ein dunkles Grün und ein dunkles Blau. Die Lünette ist drehbar - rastet jeweils in 2 Schritten pro Sekunde gegen den Uhrzeigersinn ein.
Das Zifferblatt ist schlicht. Es zeigt keine Zahlen, sondern nur die Indices an. Die Zeiger sind ebenfalls sehr einfach - oder minimalistisch - designt.
Leider hat man auf einen Sekundenzeiger verzichtet. Für einen Chronographen ist das schon fast ein Affront - wieso heisst die Uhr wohl Chronograph? Das finde ich persönlich schade - und dafür gibt es auch nicht die volle Punktzahl!
Das bei Lieferung angebrachte Metallarmband passt harmonisch ans Gehäuse. Wer es etwas leichter am Arm möchte oder flexibler mit der Weitenverstellung des Armbandes sein möchte, der kann das ebenfalls beiliegende Kunststoffarmband aus flexiblem Elastomer anbringen.
Auch für das Metallarmband ist Werkzeug vorhanden um es zu kürzen oder zu verlängern. Da hat withings an alles gedacht. So etwas ist bei normalen Uhren nicht üblich.Verarbeitung und Haptik ist auf hohem Niveau. Das gebürstete Edelstahl von Gehäuse und Armband wirkt aus einem Guss. Das Armband fügt sich nahtlos an die Form des Uhrgehäuses an und ist sehr sauber gearbeitet. So ist der Steg verdeckt und keine Lücke sichtbar. Auch die Kanten des Armbandes sind minimal abgeschrägt . Das verhindert das unangenehme einschneiden in die Haut beim tragen und anwinkeln des Handgelenks.
Die Kompatibilität der Uhr ist gut. Sie kann über die withings Health Mate App sowohl mit ANDROID als auch mit Apples IOS gekoppelt werden. Die Software ist gut durchdacht und zeigt die Daten übersichtlich an. Über den Account lassen sich die Daten auch in einer übersichtlichem Darstellung in einem Webbrowser auf anderen Endgeräten anzeigen.
Die Bedienung der Uhr ist einfach: vieles kann man über die App machen, mit der die Uhr gekoppelt ist - aber auch mittels drücken und drehen der Krone lässt sich die eine oder andere Funktion schnell starten.
Beim Zubehör kann withings punkten: Wo andere Hersteller für jedes Extrachen die Hand aufhalten, legt withings bei der Uhr alles dabei, was man braucht - sogar noch mehr. Selbst ein Werkzeug-Set um das Metallarmband zu kürzen ist mit dabei.
Leider gibt es beim Energieverbrauch nur eine niedrige Punktzahl: Statt der versprochenen 30 Tage Akku-Laufzeit schaffte die Uhr bei mir grade mal 3-4 Tage. Das liegt an dem Szenario, welches withings als "normalen Gebrauch" definiert, welches aber m.M.n. nicht die realen Bedingungen und Gewohnheiten eines selbst mittelmäßig sportlichen und Technik-affinem Nutzers abbildet. Die 30 Tage sind nur realisierbar, wenn einige Features deaktiviert sind.
Einen kleinen Abzug gibt es auch für das aufladen. Hier muss zwingend das withings Ladegerät benutzt werden. Der QI Ladestandard wird nicht unterstützt. Deshalb kann man auch nicht Reverse-Loading betreiben, wie es andere Hersteller können.
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