Huawei P20 Pro

  • der DJI OSMO Mobile 2 Gimbal im Test..

    ..oder: hochwertige Videos dank Gimbal und Stativ Unterstützung

    Prolog: Ja, ich weiß – das HUAWEI P20 Pro ist NUR ein Kamerahandy – und doch werden im Internet “professionelle Fotografen” nicht müde, dieses Smartphone mit den verschiedensten Kameras und Objektiven, welche alleine schon das doppelte wie das HUAWEI kosten, zu vergleichen. Dass ein Smartphone dabei nur verlieren kann (und soll) ist klar, oder? Doch das HUAWEI will und kann sich natürlich nicht mit einer DSLR Kamera vergleichen. Der Vorteil eines Handys ist eben, dass man es immer bei sich trägt  – eine mehrere Kilo schwere Fotoausrüstung aber nicht.

    Doch alleine schon der Grund, dass es solche Tests gibt, in denen verängstigte Fotografen um ihren Berufsstatus kämpfen, und deshalb Äpfel mit Birnen vergleichen, zeigt, wie nah dran ein Smartphone mittlerweile an Profi-Equipment ist.

    smooth-4-ProduktbildEs ist fast schon logisch, dass man so ein Kamerahandy wie das von mir HIER getestete HUAWEI P20 Pro mit professionellem Equipment verbessern möchte um auch noch das letzte Quentchen aus der Kamera heraus zu holen.

    Besonders ein Gimbal (Handgriff mit kardanischer Aufhängung zur Bildstabilisierung) kann hier für eine Verbesserung der Videos sorgen und für Hollywood-Reife Kamerafahrten sorgen. Doch die Stabilisierung durch den Zhiyun Smooth 4 Gimbal auszugleichen brachte mich fast zum Wahnsinn. Der Gimbal machte alles – nur nicht das, was ich wollte. Der “Follow ME”-Modus brach nach ein paar Sekunden ab und das Handy tanzte wie wild auf dem Gimbal herum um das verlorene Objekt wieder einzufangen – erkannte es aber leider nicht mal, wenn es wieder im Fokus war. Ein Hauptkaufgrund war auch der VERTIGO-Effekt, den in dieser Art kein anderer Gimbal hat – doch der funktionierte nun wie alles andere auch leider überhaupt nicht.

    (Bild Links: der Zhiyun Smooth 4 Gimbal – leider war die Firmware nicht mit dem Huawei P20 Pro kompatibel. Das arbeiten mit dem Gimbal war mehr Frust statt Lust)

    Ständig verlor der Gimbal die Bluetooth-Verbindung zum Handy (hier kommunizieren die beiden Geräte über Bluetooth Low Energy 4.0). Dass auf dem beiliegendem Zettel das Huawei P20 Pro zu den nicht unterstützten Kamerahandys aufgeführt war, ist natürlich toll, wenn auf der AMAZON Webseite extra auf die Verwendung mit dem Huawei P20 Pro hingewiesen wird.

    Dieser Gimbal ging also zurück an den Hersteller – mit dem danach erworbenem Gimbal DJI OSMO Mobile 2 hatte ich mehr Glück, und es scheint so zu sein, dass nicht nur die Apple Smartphones sondern auch die Android Kamera-Handys 100%ig kompatibel zu den angebotenen Gimbals sind. Doch wir werden sehen – aktuell versieht der DJI Osmo Mobile 2 seine Arbeit jedenfalls perfekt. (Update: Mittlerweile soll es wohl ein Firmware Update gegeben haben, welches die Verwendung des Zhiyun Smooth 4 mit ANDROID Kamerahandys ermöglicht. Ich kann dazu aber keine Erfahrungen beisteuern.)

    KF CONCEPT Stativ

    Um die Hände frei zu haben, benutze ich zusätzlich auch noch ein Fotostativ.  Das am Anfang eingesetzte Heoysn Stativ für ca. 60,00 € musste dem K&F Concept TM2534T für knapp 120,00 € weichen, welches mehr Funktionen bietet. Insbesondere die Verwendung des Gimbals auf einem Ausleger, sowie als 1-Bein Tripod brachten hier die Kaufentscheidung für das doch erheblich teurere Modell.

    Doch sprechen wir wieder über den Gimbal DJI Osmo Mobile 2: Und zwar zuerst über das was man bekommt, wenn man das Paket erhält:

    Im bunten Hochglanzkarton ist ein relativ sperriges Styroporbehältnis, welches aufgeklappt werden kann und den Gimbal enthält. Ist ganz nett – wird aber wohl kaum genutzt werden, weil dieses Styroporungetüm einfach zu groß ist um es in einen Rucksack zu stecken. Nimmt man den Gimbal aus seinem Schutzpanzer fällt einem das äußere Gehäuse aus grauem Plastik auf, welches aber trotzdem eine angenehme Haptik hat. Auch wenn Metall wahrscheinlich wesentlich wertiger gewirkt hätte – wir sprechen hier von einem Einsteiger-Gimbal für Smartphones für grade mal etwas über 100 € – da muss man wohl ein paar Abstriche machen. Durch den Einsatz von Kunststoff ist das Gewicht von knapp 500 Gramm auch längere Zeit problemlos in der Hand zu halten, sodass man keine Angst haben muss, dass die Hand während des Filmens beim spannendsten Moment kraftlos nach unten fällt.

    Doch kommen wir zu den Funktionen: Hierzu muss erst mal aus den entsprechenden Stores der Smartphones die DJI App herunter geladen werden und auf dem Handy installiert werden. Nur mittels dieser App sind die Funktionen des Gimbals verfügbar. Und davon gibt es einige: Sehr gut gefällt mir die “Follow Me” Funktion – man markiert einen Gegenstand oder eine Person im Sucher und der Gimbal steuert über seine Motoren die einzelnen Arme der Achsen so, dass der/die fokussierte Gegenstand/Person ständig in der Bildmitte bleibt.

    Hier sollte man aber auch keine Wunder erwarten – starke Lichtschwankungen um das Objekt oder zu schnelle Bewegungen bringen auch die Software und Mechanik des Gimbals an seine Grenzen, und er verliert das fixierte Objekt.

    Auch die Möglichkeit den Gimbal einen vorgegebenen Pfad filmen zu lassen ist ein nettes Feature. DJI nennt die Funktion Motion Lapse. Man wählt die Funktion – positioniert das Smartphone per Hand in die gewünschte Position – drückt auf “speichern” – bewegt das Handy zur nächsten Position – drückt auf “speichern” – und so fort. Dann gibt man noch an, wie lange das Video dauern soll – den Rest macht die Software. Auch hier gibt es aber ein kleines Wermutströpfchen: Man kann nicht speichern, wie lange eine programmierte Position beibehalten wird. Möchte man ein Video von 20 Sekunden Länge drehen, welches sich z.B. 3 Sekunden an der gespeicherten Position 1 aufhält, dann 5 Sekunden zur Position 2 – weiter dann 10 Sekunden an Pos. 3 und letztlich 2 Sekunden zu Pos. 4 fährt, dann kann man nur dumm aus der Wäsche gucken, denn bei einem Video wird die Gesamtlänge des Streifens auf alle Positionen gleichmäßig aufgeteilt. Hier müsste man sich also mit zusätzlichen Keyframes behelfen, da aber nur maximal 5 Positionen gespeichert werden können, ist dies nicht möglich.

    Die Bedienung des Gimbals erfolgt über 3 runde Buttons oberhalb des Griffs, wovon einer als Jog-Shuttle – wie man es von einem Joystick kennt – ausgebildet ist, sowie einem Schieber an der Seite des Griffs. Alle Bedienelemente sind mit dem Daumen gut steuerbar. Der Jog-Shuttle ist für die Kamerabewegungen zuständig, wenn der Gimbal z. Bsp. fest auf einem Stativ montiert ist und die Gefahr besteht, dass sich das gefilmte Objekt aus dem  Fokus bewegt. Dann kann sowohl die Neigung wie auch die Drehung angepasst werden.

    Die anderen beiden Knöpfe dienen zum ein und ausschalten und dem Modiwechsel, sowie als Auslöser für die Kamera. Der Schieber an der Seite ist für den Zoomfaktor zuständig.


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    Über den 3 Haupt-Buttons sind noch 4 LED angebracht. 3 davon informieren über den Akkustand – die 4. über den Operationsmodi. Zugegebenermaßen ist die Anzahl der Buttons und Drehräder im Vergleich zum Zhiyun Smooth 4 Gimbal eher mickrig – sie reichen aber vollkommen aus.

    Nun wird das Fotohandy in den Haltearm eingesteckt. Ich schaffe dies am besten, indem ich es an einer Seite der Halterung drücke und dann die andere Halterung mit der Hand vom Handy wegziehe, bis das Handy auf die Bodenplatte gedrückt werden kann. Dann noch nach unten in die Fußaufnahmedrücken und das Handy so mittig auf der Bodenplatte hin und her verschieben, bis es beim leichten anstupsen in die waagerechte zurückkehrt. In Längsrichtung muss man die Rändelschraube des Tragarms lösen und den soweit herausziehen, bis das Handy auch in Längsrichtung beim kurzen anstippen in eine waagerechte Lage zurückkehrt. Dann die Schraube wieder anziehen und der Gimbal nebst Handy sind zum Einsatz bereit.

    Will man den Gimbal auf ein Stativ montieren, so geht dies mittels eines Gewindes im Griff des Gimbals problemlos. Das Gewinde ist Standard für die meisten Fotostative – viele Stative haben Fixierungsplatten, die man nur einmal anschraubt und dann am Gimbal lassen kann und die bei Bedarf schnell ins Stativ einspannt.

    DJI-Osmo-mobile-2

    In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch auf die FILMIC Pro App hinweisen, die von beiden im Erfahrungsbericht erwähnten Gimbals angesprochen werden kann. Diese Software geht bereits in den professionellen Bereich und man kann damit die Aufnahmequalität und Effekte der Videos stark verbessern.

    (Bild rechts: der DJI Osmo Mobile 2 – nicht besonders aufregend, aber versieht klaglos und ohne Fehler seinen Dienst)

    Wenn auch die Gimbals im täglichen Betrieb klaglos funktionieren, sind trotzdem ein paar Punkte anzumerken, bei denen man merkt, dass hier mit dem Rotstrich entwickelt wurde. Beide Gimbals können mittels separat erhältlicher USB Kabel während des Betriebs das im Gimbal eingesteckte Smartphone mit Strom versorgen – grade bei Langzeitaufnahmen wäre dies ein großes Plus (wenn es denn funktionieren würde). Denn da das Display des Smartphones während der ganzen Zeit beleuchtet ist und auch die CPU während des Filmens stark gefordert sind, schwindet die Akkuleistung schnell.

    Doch leider sind die Tragarme der Gimbals nicht ausreichend lang dimensioniert (jedenfalls nicht für das HUAWEI P20 Pro) um das entsprechende Smartphone bei eingestecktem USB-Kabel auszubalancieren (selbst spezielle Kabel mit abgewinkeltem USB C-Anschluß erwiesen sich in der Praxis als untauglich). Versucht man es trotzdem, bekommt man pausenlos Fehlermeldungen der Firmware, weil die die das Handy nur unter starker Belastung oder gar nicht ausbalanciert bekommt. Hier wäre es den Herstellern mal gut angeraten gewesen, wenn man sich mal die aktuelle Fotohandy-Palette und die Größe derselben vorgenommen hätte – ein nur wenige Millimeter längerer ausziehbarer Arm und mit dem Huawei könnte man einen ganzen Tag lang problemlos filmen. Auch das Gewicht der Smartphones ist im Kaufentscheid zu berücksichtigen. Lt. Hersteller unterstützt es nur Smartphones bis 240 Gramm. Der Einsatz von Gegengewichten um ein Handy auszubalancieren verbietet sich damit quasi von selbst. Und in der Zeit in der die Geräte immer größer werden, könnte da bald der Gimbal an seine Grenzen kommen oder man muss einen für eine DSLR-Kamera erwerben – mit entsprechendem Preisaufschlag.

    Je stärker die Motoren arbeiten müssen, umso stärker wird natürlich auch der eingebaute Akku des Gimbal beansprucht. Auch wenn der DJI Mobile 2 mit bis zu 15 Stunden Akkulaufzeit angegeben ist, so ist dies im Alltagsbetrieb kaum zu erreichen. Positiv ist hier anzumerken, dass man die Stellgeräusche der Elektromotoren nicht hört.


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    Auch das zoomen mit dem Gimbal ist leider alles andere als butterweich. Man merkt doch beim filmen ziemlich stark die einzelnen Zoomfaktoren – da ist noch Luft nach oben..

    Ansonsten ist ein Gimbal eine schöne Sache, wenn man zum Beispiel eine Familienfeier filmen will und auch mal mit auf das Video möchte oder eine Langzeitaufnahme machen möchte, bei der die Kamera auf einer Stelle fixiert ist ohne zu verwackeln..

    Was meint Ihr? Nutzt Ihr auch einen Gimbal oder ist euch dieses Gimmick zu teuer?

    Der DJI Osmo Mobile 2 im Test

    Preis/Leistungsverhältnis
    Aussehen
    Verarbeitung
    Haptik
    Kompatibilität
    Zubehör
    Geräuschentwicklung
    Energieverbrauch

    Gesamt

    Wie kann man ein Spitzenmäßiges Kamera-Smartphone wie das HUAWEI P20 Pro noch verbessern? Man filmt mit einem Gimbal. Den meisten wahrscheinlich eher unbekannt, mausern Sie sich zu einem nützlichen Tool für Semiprofessionelle Youtuber oder andere Benutzergruppen. Hier teste ich das DJI OSMO Mobile 2 - ein Einsteiger-Gimbal, welches den Start in die verwackelfreie Videografie erleichtert. Leider funktionieren die Gimbals im Allgemeinen nicht mit allen Fotohandys gleich gut. Schon das einspannen und ausbalancieren des Handys kann zum Problem werden - man sollte das in einem Laden für das gewünschte Handy besser mal ausprobieren - am besten gleich mit einem Ladekabel für das Handy.

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  • Das HUAWEI P20 Pro Smartphone im Test – ist die Kamera tatsächlich der Überflieger?..

    Vor knapp 2 Wochen bekam ich über SPARHANDY.de das HUAWEI P20 Pro als neues Smartphone im Rahmen eines neuen Mobilfunkvertrags. Mein alter Mobilfunkbetreiber gibt dieses nur Neukunden – Bestandskunden dürfen maximal das Huawei P20 (ohne Pro) bei einer Vertragsverlängerung bestellen.

    Aber das kennt man ja mittlerweile: lieber werden alle möglichen Anstrengungen unternommen Neukunden zu gewinnen, als langjährigen Kunden mal Ihre Treue zu vergüten. Derlei Geschäftsgebaren war dann der Punkt, meine jahrzehntelange Mitgliedschaft bei dem Mobilfunkbetreiber mit dem V im Namen zu beenden und sowohl das gewünschte Handy, wie auch einen wesentlich preiswerteren Vertrag zu ergattern.Huawei P20 Pro Twilight

    (Bild oben: das Huawei P20 Pro mit der schicken „Twilight“ Rückseite)

    Der Wunsch ausgerechnet das HUAWEI P20 Pro zu ergattern waren ganz klar die tollen Bewertungen der in Kooperation mit Leica verbauten Kamera. Eine vernünftige Kamera ist mir bei einem Handy das wichtigste Feature – noch wichtiger als der Hersteller oder das Betriebssystem – egal ob nun Apple, LG, SONY, Motorola, Samsung oder eben Huawei auf dem Gehäuse steht.

    Und Fakt ist: die Kamera ist – zum jetzigen Zeitpunkt – tatsächlich die beste, welche jemals in meinen Smartphones verbaut worden ist. Allerdings gibt es ein “ABER” – doch dazu später

    Das Huawei P20 Pro im Test. Ist das von allen Medien so hochgelobte Smartphone mit der momentan einzigartigen 3 Linsen-Kamera wirklich so überragend? Hier gibt es den Vergleichstest..

    Doch betrachten wir erst mal das komplette HUAWEI P20 Pro: Huawei ist der der drittgrößte Hersteller von Mobiltelefonen – das merkt man dem Handy an. Die Verarbeitung ist hochwertig – der Gehäuserahmen ist aus stabilem Metall und das Finish ist tadellos. Das Display sitzt nahtlos eingebettet im  abgerundeten Rahmen. Knöpfe und Lautstärkewippe haben keine scharfen Kanten und sind leichtgängig – der “Start-Button” (mit integriertem Fingerabdruck-Sensor) am unteren Ende, des fast komplett vom Display ausgefüllten Rahmens, ist kein mechanischer Button wie beim iPhone 6s und 6s Plus, sondern ein unter Glas liegender Sensor – mechanischer Verschleiß ist also ausgeschlossen. Der Slot für die 2 Sim-Karten ist nahtlos integriert – das Handy ist  zum Schutz des tollen Finishs geschützt (ich hatte die Ausführung mit der auffälligen “Twilight”  Rückseite bestellt) denn der Produktverpackung  lag eine klare Silikon-Hülle bei und selbst das Display war ab Werk mit einer Display-Schutzfolie geschützt.

    Diesen Aufwand, das eigene Produkt vor Blessuren im Alltag zu schützen, kenne ich von anderen Herstellern nicht. Wir bewegen uns aber beim Huawei auch im hochpreisige Segment – fast 900,00 € Listenpreis bei Kauf ohne gleichzeitigem Vertragsabschluss sind wahrlich kein Pappenstiel..

    Leica Kamera LogoAls Betriebssystem kommt Android 8.1 mit einigen Anpassungen seitens HUAWEI zum Einsatz. Die stören aber nicht. Im Gegenteil: der eingebaute Launcher überzeugt mich im Vergleich mit anderen zum Teil kostenpflichtigen aus dem google App-Store am meisten. Mittels des Freeware Tools “Theme Editor” kann man die bestehenden Huawei Themes editieren und je nach eigenem Geschmack auch andere Icon-Pakete einbinden.

    (Bild rechts: das Leica-Logo – Indiz für deutsche Kamerabaukunst)

    Beim Antutu Benchmark Ergebnis kommt das Huawei P20 Pro auf passable, aber nicht ganz so berauschende 208.410 Punkte und rangiert damit zwar vor dem älteren Samsung S8 und vergleichbaren Smartphones aber bereits gut 17% hinter dem S9+ von Samsung, und bereits ca. 30% hinter den beiden ganz neu vorgestellten Asus Zenfone 5Z oder dem SONY XPeria XZ2. Huawei hat hier wohl eine Standard CPU verbaut. Trotzdem ist das Huawei deshalb keine lahme Krücke – 8 CPU Kerne, von denen 4 mit 2,36GHz und 4 mit 1,8GHz getaktet sind, zeigen im Alltagsbetrieb keine Schwächen. Da ruckelt nichts und Apps öffnen sich ohne Verzögerung.


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    Dass die Kerne bei voller Leistung ganz ordentlich am Akku saugen merkt man schnell. Trotz 4.000 mAh ist der Akku nach einem Tag fast leergesaugt. Mein iPhone 6s Plus mit einem nur 3.000 mAh fassendem Akku schlägt sich genauso gut. Wahrscheinlich hat Huawei deshalb eine Quickcharge Funktion eingebaut, die den Akku innerhalb von 1,5 Stunden wieder vollständig auflädt. Ebenfalls ein Manko: das HUAWEI P20 Pro lässt sich nicht induktiv laden sondern muss immer an ein USB Kabel angesteckt werden.

    Im Bereich Audio kann das P20 Pro dann wieder punkten: es hat an jedem Gehäuseende jeweils einen Lautsprecher – die dadurch mögliche doppelte Lautstärke ist ein nettes Feature, wenn man mal Musik im Umkreis von 2-3 Metern mit anderen Menschen hören möchte. Inwiefern die Dolby Atmos Funktion in einem Smartphone Sinn Macht – da entzieht sich mir die Logik. Sie ist aber vorhanden – nutzen wird man dieses Feature wohl kaum.

    Das HUAWEI P20 Pro Smartphone im Test – ist die Kamera tatsächlich der Überflieger?..

    Beim Thema Sicherheit setzt HUAWEI sowohl auf die Gesichtserkennung als auch auf den altbewährten Fingerabdruckscanner. Der Fingerabdruckscanner ist – wie bereits oben geschrieben – auf der Vorderseite wie beim iPhone am unteren Ende des Displays angebracht. Ich persönlich finde den Ort dort besser aufgehoben, als auf der Rückseite, wie es andere große Hersteller machen.

    (Bild Rechts: ein echtes „Pixelmonster“ – das Huawei P20 Pro knallt (sofern man will) 40 Megapixel pro Bild in den Speicher des Smartphones.

    Doch widmen wir uns wieder dem eigentlichen in der Überschrift genannten Thema: Der Kamera des Huawei P20 Pro. Und da muss ich ganz klar sagen: Im direkten Vergleich mit 2 anderen Smartphones aus meinem Fundus – dem iPhone 6s Plus mit seiner 12 Megapixel Kamera und dem NOKIA LUMIA 930 mit einer satten 20 Megapixel Kamera und Zeiss-Optik schneidet die Kamera des HUAWEI etwas besser ab. Besser ja, aber nicht so, dass es für die beiden Vergleichshandys peinlich sein müsste.

    Dies liegt sicher an der Kooperation mit dem bekannten Kamerahersteller Leica, der im Hochpreissektor ansässig ist. Wenn ein Hersteller Kameras baut, die preislich erst ab knapp 3000,00 € (ja das ist kein Schreibfehler – die Leica Kameras kosten wirklich ab dreitausend Euro aufwärts und sind damit nichts für Otto Normalverbraucher) beginnen, dann geht man davon aus, dass hier ein gewaltiges Know-How und hohe Qualitätsansprüche miteinander einhergehen.


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    Und in der Tat ist es so. Ist nämlich die Kamera des Huawei bei Tageslicht schon im KI-gesteuerten Modus (hier übernimmt die Kamera alle Einstellungen – man muss nur noch das Objekt anpeilen und auf den Auslöser drücken) Spitze, sind im Pro Modus noch bessere Fotos möglich. Überhaupt: die KI ist eine Nummer für sich – sie erkennt in Sekundenbruchteilen, was man fotografieren möchte und wählt die korrekten Einstellungen – nachjustieren ist fast nie nötig – und die meisten User sind wohl auch ganz froh darüber, wenn Sie sich nicht mit ISO-Werten, Weißabgleich, Blendengrößen und Auslösezeiten herumschlagen müssen.

    Egal, auf was man die Kamera richtet – es dauert nur einen Augenblick und das richtige Programm wird gewählt: Du bist in einem Park und willst einen Baum fotografieren? Schon wird dir das “Pflanzen” Programm angeboten. Du willst einen Sonnenaufgang aufs Bild bannen? Die Kamera erkennt das und lädt die “Sonnenaufgang/Sonnenuntergang” Einstellung. Eine Word-Dokument-Webseite deines Laptops willst Du als Foto verschicken? Die KI merkt es und lädt das “Scanner” Programm – und schon wird der Text wie bei den Programmen Office Lens von Microsoft oder Adobe Scan perspektivisch grade gerückt.

    (aus dem linken – schräg von der Seite fotografiertem – Text wird dank der KI der Huawei Kamera der rechts dargestellte Text. Damit haben sich Programme wie Office Lens oder Adobe Scan erlrdigt..)

    Bei deinem Restaurantbesuch willst Du die gelungene Vorspeise auf Instagram posten? – kaum anvisiert erscheint die “Essen” Voreinstellung. Selbst eine Einstellung „Katze“ gibt es – falls man seine Haustiere auf „Platte“ bannen möchte – und selbstverständlich gibt es auch ein Selfie-Programm, welches selbst das unansehnlichste Gesicht mittels optischer Retuschen strahlend schön erstrahlen lässt.

    Es hat wirklich schon etwas fast magisches, was die KI draufhat. Dazu kommt, dass bei jedem Bild im Foto-Modus 40 Millionen Farbpunkte gespeichert werden. Beim Anschauen der einzelnen Schnappschüsse auf den jeweiligen Handy-Display mag dies nicht so stark auffallen – aber zieht man die Fotos zum vergrößern auf, dann erkennt man bei den Aufnahmen der P20 Pro noch Details, wo bei den Konkurrenten nur noch Artefakte zu sehen sind.

    Die Bilder sind bei normalem Tageslicht schon gut, doch richtig genial sind Fotos, die bei sehr schlechten Lichtverhältnissen und sogar in der Nacht geschossen werden. Wo Apple und Nokia nur schmieriges Pixelrauschen erzeugen,  schafft es das P20 PRO gut erkennbare Bilder zu fabrizieren – und das sogar ohne Blitz.

    In der der unteren Tabelle habe ich ein abendliches Testbild von meinem Balkon aufgenommen. Bei allen 3 Handy-Kameras wurde kein Blitz eingesetzt und auf Einstelloptionen verzichtet um die Kamera-Qualität in den Händen eines Laien zu kommentieren.

    Lumia-930-Nachtaufnahme-1024pxHuawei P20 Pro Nachtaufnahme-1024pxiPhone-6s-Plus-Nachtaufnahme-1024px

    Hier das Bild der Lumia 930 (mit Windows 10) – trotz 20 Megapixel und Zeiss Optik: dieses Bild als Foto zu bezeichnen ist schon fast eine Beleidigung. Die LED-Lampen auf den Nachbarbalkonen sind kaum als solche zu erkennen. Die Baumwipfel im Hintergrund grenzen sich  kaum ab und über dem ganzen Bild ist hohes Pixelrauschen

    HUAWEI P20 Pro – im Vergleich zu den beiden Konkurrenten ein Quantensprung in Bezug auf Ausleuchtung und Schärfe. Die LEDs sind gut zu erkennen und die Bäume im Hintergrund zeichnen sich scharf vor dem Himmel ab.

    Und wie gesagt, dies ist nicht mal im Nachtmodus fotografiert..

    iPhone 6S Plus – nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Das Bild ist nicht so verrauscht wie beim Lumia 930, aber die LEDs sind nur als Lichtpunkte erkennbar und die Baumwipfel im Hintergrund sind kaum vom Himmel zu unterscheiden.

    Seltsam ist aber der Umstand, dass bei der Einstellung 40 Megapixel keine Zoomfunktion zur Verfügung steht. Umso mehr, da die Kamera einen echten 3fachen optischen Zoom hat und mit digitaler Unterstützung Bilder bis zu 10facher Vergrößerung „schießen“ kann. Diese Funktion ist aber nur bis zur Auflösung 10 Megapixel verfügbar – bei 40 Megapixel sind derlei Hilfen nicht verfügbar. In der Praxis bedeutet dies, dass Bilder mit 10 Megapixel und aktiviertem 3fach-Zoom mehr Details liefern als die 40 Megapixel Monsterbilder.

    Und wie sieht das ganze bei Videos aus? Tja, damit sind wir beim obengenannten “ABER”: Auch die Videos sind natürlich von hoher Qualität – aber hier gibt es einige Dinge, die für Konfusion sorgen: ja, man kann mit dem Huawei P20 Pro natürlich 4K Videos aufnehmen – aber nur mit 30 FPS – das aktuelle iPhone X kann aber 4K Videos mit 60 Frames pro Sekunde aufnehmen. Damit geht der Punkt klar an Apple. Dazu kommt erschwerend, dass man bei dieser Auflösung beim P20 PRO auf eine Bildstabilisierung verzichten muss. Wieso Huawei hier schwächelt? Keine Ahnung..

    Es ist fast schon logisch, dass man so eine Kamera mit professionellem Equipment verbessern möchte. Besonders ein Gimbal (Handgriff mit kardanischer Aufhängung zur Bildstabilisierung) kann hier für eine Verbesserung der Videos sorgen und für Hollywood-Reife Kamerafahrten sorgen.

    Wie ist es mit euch? Habt Ihr ähnliche Erfahrungen mit dem Huawei P20 Pro gemacht, oder habt Ihr gar ein besseres Kamerahandy?

    das Huawei P20 Pro im Test

    Preis/Leistungsverhältnis
    Aussehen
    Verarbeitung
    Haptik
    Kompatibilität
    Zubehör
    Energieverbrauch

    Ergebnis

    Ein Smartphone gekreuzt mit einer Leica Kamera - kann das funktionieren? Ja, das geht. Zum aktuellen Zeitpunkt ist das Huawei P20 Pro jedenfalls noch das beste Kamerahandy. Trotzdem gibt es ein ABER, denn die aufgenommenen Fotos sind von erstklassiger Qualität, doch dass man es bei diesem Handy nicht schafft 4K Videos mit 60 FPS aufzunehmen ist schon ein Wermutstropfen. Ansonsten kann das Huawei überzeugen: die Optik ist je nach Geschmack dezent schwarz oder midnight stylisch und die Haptik ist dank der Hochglanzrückseite sehr gefällig. Auch dass der Fingerabdrucksensor nicht auf der Rückseite angebracht ist, sondern auf der Voderseite ist ein Plus.

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