oder: Home-Entertainment mit einer NAS und PLEX – einfach umgesetzt und perfekt im Handling..
Seit einigen Wochen habe ich nun meine Neuerwerbung, die QNAP TVS-473e bei mir zu Hause im Einsatz. Nachdem ich anfänglich alles mögliche an Programmen installiert und getestet habe, haben sich nun die Anwendungen auf diejenigen beschränkt, die ich hauptsächlich mit der QNAP nutze. QMail, QContacts QKalender, die zusammen ein Microsoft Outlook ersetzen können sowie einige andere Programme wurden wieder deinstalliert, da ich über meinen Arbeitgeber mit dem HUP (Home Use Program) ein Microsoft Office Professional Paket für knapp 20 € erwerben konnte – billiger geht legal nicht…
Bei mir hat die QNAP nun zum einen die Aufgabe, meinen Datenbestand der Rechner zu sichern und mir andererseits die Daten – wobei es sich hauptsächlich um Musik und Videos handelt – Online zur Verfügung zu stellen. Ebenso sollen die Medien im heimischen Netzwerk gestreamt werden können. Und als Sahnehäubchen wäre es schön, wenn ich meine zahlreichen Mediadaten auch überall auf der Welt auf portablen Geräten empfangen könnte.
Ein weiterer Grund, warum ich die TV-Programme nicht direkt auf einer an einem TV angeschlossener Festplatte speichere, sondern auf einer NAS ist simpel: die Fernsehgeräte verschlüsseln die aufgenommenen Sendungen. Deshalb kann man nicht mal eben die Festplatte mitnehmen und an einem anderen TV anschließen um vielleicht bei Freunden eine lange Filmnacht zu machen. Die Medien könnten nicht wieder gegeben werden.
(Bild links: der AVM DVB-C Repeater schlägt 2 Fliegen mit einer Klappe. Zum einen ist er ein reinrassiger Repeater, der das heimische WLAN-Netz erweitert – zum anderen lässt er sich mittels T-Adapter am Antennenanschluss zwischen Buchse und Endgerät zwischenschalten und streamt das TV-Signal auf alle Endgeräte. Es lassen sich ebenfalls Senderlisten exportieren, die aus dem VLC-PLayer importiert werden können)
In meinem Fall besorgt die Aufnahme des TV-Programms der PLEX Media Server, der dazu auch noch in der Lage ist, das heimische Fernsehprogramm übersichtlich bereit zu stellen. Voraussetzung für die Aufnahmen von Fernseh-Programmen ist ein DVR-Recorder. Dank dem in meinem heimischen Netzwerk eingesetztem AVM Fritz WLAN Repeater DVB-C, der zwischen Smart-TV und Antennenbuchse angeschlossen wird, kann der Plex-Server TV-Programme aufnehmen, die man ganz bequem mittels EPG auswählt.
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Das besondere daran: der PLEX erkennt mittels der Infos des EPG sowohl die einzelnen Folgen der Staffeln als auch die einzelnen Staffeln selber und bereitet die optisch ansprechend mit den jeweiligen Covern auf (selbst die Titelmelodie spielt er dezent im Hintergrund . Ebenfalls ein nettes Goodie: mittels der Plex-App kann man von überall auf der Welt mittels Internet das heimische TV-Programm genießen.
Die Einrichtung verlangt beim ersten Mal etwas Handarbeit – ist das erledigt, wird man aber schnell merken, wie toll das ist, überall auf diesem Planeten das heimische TV-Programm schauen zu können – natürlich ausreichend schnelle Verbindung vorausgesetzt..
Mein Router ist die FritzBox 7590, welche im heimischen WLAN mit 2,4 GHz und 5 GHz mit meinen Endgeräten kommunizieren kann. 5GHz können nicht alle Geräte – aber nach und nach tausche ich ältere gegen neue Modelle aus, die den schnelleren Standard unterstützen. Router und Repeater sind so angeordnet, dass die Wohnung komplett mit 5 GHz “ausgeleuchtet” ist. Das schnelle, aber nicht so weit reichende Netz ist also für alle schnellen Endgeräte verfügbar. Auch die NAS hat zusätzlich zu den 4 serienmäßigen Gigabit – Ethernet Anschlüssen, noch einen 5 GHz WLAN Adapter, so dass die Datengeschwindigkeit unter allen Bedingungen gegeben ist.
(Bild rechts: der PLEX DVR = Digitaler Video Recorder. Obwohl offiziell nicht unterstützt, erkennt und unterstützt er den Fritz Repeater. Bei der Einrichtung werden die Signale des Repeaters korrekt interpretiert. Das fummeligste ist die Auswahl des korrekten EPGs und die Zuordnung der richtigen Kanäle. Im Bild sieht man, dass ich die PSYCH-Serie aufnehmen möchte)
Darüber hinaus ist die NAS Hardwaremäßig voll aufgerödelt worden: neben 4 x 3 TB Red Dot WD HDDs als Massenspeicher, werkeln 4 x 16 GB RAM als Arbeitsspeicher, 4 x 1 TB NVMe M.2 SSDs als schneller Datenpool in einer zusätzlich verbauten PCIe-Steckkarte für Videos und 2 x 1 TB M.2 SSD als schneller Tiering-Speicher – Mehr geht nicht! Dieses “tunen” hat seinen Preis. Aktuell repräsentiert die QNAP TVS-473e einen Gegenwert von 2.500,00 € – da bekommt man schon einen flotten Gaming-PC für.
Neben der Hardware braucht man dann noch etwas Software – glücklicherweise bietet QNAP die im Download-Center direkt an. Der Plex-Server schafft die Voraussetzungen, dass man die Multimedia-Dateien von überall nutzen kann. Da die Entwickler durchaus rege sind, wird der Plex (den es nun schon 10 Jahre gibt) ständig verbessert.
Im QNAP – Club gibt es auch noch die bekannte KODI-Lösung. Die ist aber wie alles dort nicht offiziell von QNAP zertifiziert. Mir persönlich gefällt auch die Einfachheit, mit der man den Plex-Server konfiguriert, besser – Kodis Konfiguration ist mehr “Tüddelkram”..
(Bild links: die QNAP TVS-473e – ein echtes Arbeitstier im Bereich Multimedia. Befeuert wird sie von einem AMD R-Serie-Quadcore-Prozessor mit integrierter Grafikeinheit. Dazu hat Sie trotz kompakter Form alle Features, die auch die wesentlich teureren High-End NAS haben. Statt 1 oder 2 Speicherbänken hat Sie derer 4 und kann opulente 64 Gigabyte RAM verwalten. Ebenso können 2 zusätzliche PCI Express Steckkarten in das Gehäuse eingebaut werden und für zwei M.2 SSD Festplatten ist im Gehäuse tatsächlich auch noch PLatz.)
Etwas Vorarbeit auf der NAS ist natürlich von Nöten – das fängt bei der Ordnerstruktur und bei der Dateibenennung an, denn PLEX kann anhand des Dateinamens schon wichtige Dinge erkennen und liefert beim abspielen das gewünschte Ergebnis.
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Dass die TVS-473e ganz besonders auf Medienstreaming abzielt, sieht man auch, wenn man Filme abspielen will – man bekommt gleich die Option, jeden Film in verschiedenen Auflösungen zu transkodieren – und das sowohl in Echtzeit, als auch als Hintergrundaufgabe. Dabei sollte man aber aufpassen. Je nach Anzahl der Filme, kann die Transkodierung den Speicherplatz der NAS schnell füllen, denn wenn ein Film in 4 verschiedenen Auflösungen abgespeichert wird, sind schnell mal 5 GB futsch. Bei meinen über 1200 Filmen, wäre die NAS schon wieder Pickepackevoll und würde auf der letzten Rille rödeln. Man sollte dann lieber weniger Ordner zum transkodieren wählen oder die Anzahl der möglichen Auflösungen reduzieren.
(Bild rechts: Da geht was – wer möchte kann die Medien passend für jedes Endgerät bereitstellen (genügend Festplattenspeicher vorausgesetzt). 5 verschiedene Streaming-Auflösungen stehen zur Verfügung – damit ist vom Smartphone bis zum TV-Ungetüm alles abgedeckt.)
Generell sollte es dabei pro Film einen eigenen benamten Ordner geben (am besten mit dem Erscheinungsjahr des Filmes in Klammern). Der große Vorteil besteht darin, das „Local Media Assets“ (also z.B. Untertitel, individuelle Filmplakate, usw.) zusammen mit dem Film immer ordentlich in einem Verzeichnis liegen. Selbst wenn der Film nicht am Stück, sondern in mehreren Schnipseln vorliegt, kann Plex ihn zusammenhängend abspielen, wenn man sich an folgende Richtlinie (der Text ist ein Auszug von der PLEX-Webseite) hält:
Wenn ein Film in mehreren Teilen vorliegt (z.B. DVD1 und DVD2), kann Plex durch die richtige Dateibenennung diesen Film in der Web App trotzdem als ein einzelnes Medium darstellen. Einzige Einschränkung: Es werden maximal acht einzelne Teile pro Film erkannt.
Für die korrekte Indexierung der einzelnen Teile einer Medien-Datei muss man sich bei der Benennung also nach einem bestimmten Schema richten:
- Film-Name (Erscheinungsjahr) – Aufteilung.mkv
Der Abschnitt „Aufteilung“ muss dann einer der folgenden Möglichkeiten entsprechen, wobei # für den jeweiligen Teil steht (DVD 1, DVD 2, usw..):
dvd#, cd#, disc#, disk#, part#, pt#
Dadurch, dass die QNAP TVS-473e auch noch 2 HDMI-Ausgänge hat, musste Sie ihren bisherigen Standort auf dem Schreibtisch, direkt neben dem Router, räumen und wurde stattdessen in die TV-Bank zu meinem 55” Smart-TV verpflanzt. Dort kann man dann die auf der NAS liegenden Medien über ein HDMI-Kabel streaminglos im ganz großen Format betrachten.
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Wie TV-Filme und Serien auf der NAS gespeichert werden, ist also schon mal geklärt – sicher kommt bei euch aber auch die Frage auf: “wie ist es aber mit dem heimischen DVD und Bluray-Fundus?”
(Bild links: Nero Disc to Device ist ein nettes Tool um DVD Inhalte auf den heimischen Rechner zu speichern. Das Videoformat und die Auflösung lässt sich anpassen. Einziges Manko: Die DVDs dürfen nicht kopiergeschützt sein und dürfen nicht das DTS-Soundformat haben. Dann brauchen wir die Programme AnyDVD bzw. MakeMKV)
Hier kommt einiges an Software ins Spiel: zum ersten mal das NERO Brennprogramm (oder genauer die Komponente “Disc to Device”, sowie AnyDVD um den Kopierschutz der DVDs auszuhebeln. Auch das Programm “makeMKV” kommt bei den DVDs/BluRays zum Einsatz, bei denen der Sound im DTS-Format auf der Disc vorliegt – hier scheitert Nero nämlich leider. Da bei vielen DVDs die einzelnen Episoden nicht einzeln, sondern am Stück vorliegen muss man mit Nero Video schneiden. Das ganze Prozedere ist nicht ganz trivial und würde hier zu lange dauern. Ich werde dem Thema demnächst deshalb einen eigenen Blogbeitrag widmen.
Und wie steht es bei euch? Streamt Ihr auch eure eigenen Mediendateien im eigenen Netz – oder nutzt ihr lieber Abos von Netflix, Spotify und Co.?
Home Entertainment mit der QNAP TVS-473e
Preis/Leistungsverhältnis - 86%
Bedienung - 84%
Geschwindigkeit - 90%
Kompatibilität - 92%
Installation - 86%
Funktionsumfang - 89%
Energieverbrauch - 54%
83%
Ergebnis
Will man Home-Entertainment betreiben ist die QNAP TVS-473e und die dafür erhältliche Software PLEX die erste Wahl. Die QNAP stellt die Dateien zur Verfügung und hat tolle Multimedia-Qualitäten - die Plex-Software bringt eine tolles GUI mit um auf alle Dateien zuzugreifen. Auch das aufnehmen von Fernseh-Sendungen ist möglich. In meinem Fall wird dies über den Fritz Repeater realisiert. Zu beachten ist, dass die QNAP genügend Ram hat und der Stromverbrauch sich bei 24 Stundenbetrieb auf der Jahresabrechnung bemerkbar macht.