..und es gibt Dinge, die halten von 12 bis Mittags!
Wir leben in einer Welt, die sehr schnelllebig ist. Dies merkt man an der Dauer der heutigen Beziehungen! Dies merkt man leider aber auch an den Produkten, die man kauft. Qualität steht mittlerweile weit hinter dem Preis zurück, und wenn man die Berichte im Fernsehen gesehen hat, wie bei den Lebensmitteln mit den Bezeichnungen getrickst wird, damit aus Holzresten und Tierkadavern ‘leckerer’ Himbeerjoghurt wird, den wundert dann so schnell nix mehr! Ich persönlich liebe ja den Begriff “Analog-Käse”, der so gerne bei Tiefkühlgerichten benutzt wird.
Doch verlassen wir mal den Bereich Lebensmittel, da ich sonst wieder dieses Würgegefühl im Hals habe. Auch bei anderen Produkten wird gespart auf Teufel komm raus. Kaum sind die Sachen an der Kasse vorbei aus dem Laden raus, lösen die sich in Ihre Bestandteile auf.
Letzten Sommer hatte ich eine Hose gekauft, die nach nicht mal 3 Monaten an etlichen Stellen zerschlissen und gerissen war. Da gingen Nähte auf, Knöpfe fielen ab, und im Schritt war der Stoff dünn wie Papier, und riss auch genauso leicht. Ich habe das Teil natürlich umgetauscht bekommen, aber so eine Qualität ist doch für den Hersteller letztlich teurer, als ein qualitativ hochwertiges Teil zu produzieren.
Jetzt hatte es meine Boots erwischt. Scheinbar sind die nicht für das lange Laufen gedacht. Die Sohle hat kaum noch Profil, und letztens beim gehen, machte der Schuh auf einmal “Quatsch-Quatsch”-Geräusche. Diagnose: Sohlenbruch.. 4 Monate alt die Schuhe!
(Bild rechts: Mittlerweile Alltag: Halbwertszeit von 12:00 Uhr bis Mittags! Nach 4 Monaten Tragezeit (Achnee, so heißt das glaube ich in der Tierwelt, oder?) Schuh-Totalschaden)
Allerdings gibt es auch noch Dinge, die ewig halten!
Ja, glücklicherweise bin ich im Besitz einiger Haushaltsgeräte, die scheinbar für die Ewigkeit gemacht wurden. Die Dinger funktionieren einfach. Da wäre zuerst mein Vorwerk Kobold Staubsauger VK 119. Das Teil ist geschätzte 100 Jahre alt. Habe es aus dem Erbe meiner Großmutter übernommen, die ihn selber schon etliche Jahre im Einsatz hatte. Bei mir auch schon über 10 Jahre im ständigen Betrieb. Einmal musste ich das Kabel kürzen, da es an einer Stelle einen Kabelbruch hatte. Ansonsten einschalten, und die Post geht ab. Das Ding ist einfach grundsolide. Ich hatte zwischenzeitlich mal 3 billige Staubsauger gekauft, die alle Schrott waren, und auch nach kurzer Zeit dort hin kamen. Da brach der Saugschlauch gleich mehrmals, oder die Saugleistung war so schlecht, dass man den Schmutz mit den Fingern aufnehmen musste, und die in den Saugstutzen halten, damit der Dreck vom Boden weg kam.
Nicht so beim Vorwerk! Alle paar Monate mal ein Filterwechsel, und das war’s. Vielleicht spendier ich ihm demnächst mal einen neuen Motor, der kostet zwar immerhin 75,00 Euro, aber wenn er es dann wieder 20 Jahre tut, ist es ein gutes Geschäft.
Ein weiteres Teil, welches ich in meinem Haushalt nicht missen möchte, ist meine SIEMENS Mikrowelle Plus. Das Teil ist von 1988, und ist der Hammer. Das fängt schon bei der Größe und dem Gewicht an. Der Gar-Raum ist wesentlich größer als bei den heutigen Mini-Dingern.
Hat auch nicht so einen pieseligen Drehteller, auf dem das Essen Karussell fährt, und überall an den Wänden aneckt, sondern oben im Deckel einen Motor, der die Mikrowellen gezielt reflektiert.
Darüber hinaus ist ein richtiger Umluft-Backofen integriert. Das Mörder-Teil war nämlich eher für die Gastronomie konzipiert gewesen. Und das Ding ist schwer.. Ich meine richtig SCHWER!!
(Bild links: Gemacht für die Ewigkeit! Was lässt sich über dieses Teil negatives sagen? NIX!! es funktioniert einfach ohne Murren! Ja – Vorwerk – so stabil wie die deutsche D-Mark)
Meine Mutter hatte mir die Mikrowelle überlassen, weil Sie nicht wusste wohin damit in ihrer neuen Wohnung. Ich müsste Sie mir nur selber abholen. Na klar, sagte ich.. kein Problem! Ja von wegen. Ich bin sicher kein Schwächling, also packte ich die Mikrowelle, und wollte die mal so locker mit beiden Händen nehmen…NIX! Bewegte sich nicht… Ich mit etwas mehr Kraft.. Nix! Erst mal geguckt, ob die irgendwo festgeschraubt ist am Boden? Nööö.. Also mal versucht mit Schieben und Drücken, das Teil wegzurücken… Jau, ging tatsächlich ein paar Millimeter… Also mit aller Kraft! Mir brach fast das Kreuz durch! Das Monstrum wiegt geschätzte 30 Kilo! Das ist keine Mikrowelle, sondern ein Panzerschrank!
(Bild rechts: Auch eine Gerätschaft aus der Rubrik: “Hält ewig, wenn’s nicht vorher zerstört wird!” Meine Mikrowelle Plus von Siemens. Momentan macht Sie grade auf einem Essteller mein Mittagessen warm. Ganz gut zu erkennen: Das Teil ist riesig groß!Übrigens kann man das Teil kombiniert benutzen. Also Backofen und Mikrowelle gleichzeitig)
Aber wenn man diesen Dinosaurier der Technik erst mal irgendwo hin verfrachtet hat, an dem er seinen Dienst verrichten kann, dann geht’s ab! Die Bedienung? Kinderleicht! Selbst ein Kleinkind käme damit klar. Nix mit tippen und Gericht wählen. Ein Drehknopf mit integrierter mechanischer! Uhr, die langsam rückwärts läuft, und am Ende “Pling” macht, 1 Einschalter, 1 Schalter für normale Mikrowelle und reduzierter Leistung zum auftauen. Und unten ein Drehknopf für den Umluft-Backofen (man kann aber auch grillen damit) mit Temperaturangabe in Grad. Das fängt schon bei 50° Celsius an.
Das reicht, völlig aus, um das Teil zu bedienen. Wäre doch alles im Leben sooo einfach und langlebig!
P.S. mit der neuen Mikrowelle kommt meine Technik-resistente Mutter übrigens nicht klar (zuviele Symbole). Haha!!….