..oder: wie immer! Alle lesen, aber keiner keiner schreibt
Tja, wie schon mal vor einigen Wochen geschrieben, ist das Verhalten der Blog-Besucher katastrophal. Und auch nach meinem letzten ernst gemeintem Blogbeitrag hat sich am Verhalten bei den Kommentatoren nichts geändert. Grade mal 4 kommentierende treue Leser aus einer Tausende umfassenden Leserschaft kriegen den Arsch hoch, bzw. die Finger auf die Tastatur.
Tja, Ich hatte eigentlich gedacht, dass nach dem letzten Warnschuss die nicht schreibenden Leser endlich wach geworden wären – und realisiert hätten, dass ein gut gemachter Blog eine Dienstleistung ist, in die viel Zeit investiert wird. Und dass ohne Feedback in Form von Kommentaren keinerlei Anreiz besteht, diese Zeit zu vergeuden. Aber scheinbar sind die Leute durch zu langes anschauen von Prekariats-Fernsehen zu verblödet, um zu kapieren was ich schreibe – gut, dass ich in fast jedem Blog-Beitrag ein paar Bilder packe, sonst hätte ich Angst, dass sie Legasthenikergleich nur verständnislos auf die Buchstaben starren und hoffen, dass sich deren Sinn ergibt
Die später gefundenen (und überwiegend dämlichen) Kommentare zu meinem Blogbeitrag “es ist alles schon mal gesagt worden” fand ich erstaunlicherweise auf Blogs, deren Betreiber bei mir kommentiert hatten.
Schlimm fand ich besonders, nachdem ich mal die Statistiken ausgewertet hatte, wie viele Leute im Netz ‘auf Lau’ unterwegs sind.
Dazu mal einen Screenshot, der das zeigt:
(still ruht der See, bis der Doc. mal wieder einen Beitrag schreibt. Was war denn am 19.3? Genau- mein Blogbeitrag “Single-Treff oder Knatterbörse” wurde veröffentlicht. Und auf einen Schlag stürzen sich über 11.000 Leute auf meine Seite!)
11.000 Zugriffe und fast 4.000 Feeds, eigentlich ein tolles Ergebnis.
Aber wenn man dann dagegen stellt, was an zählbaren Kommentaren zurück gekommen ist..
2 Kommentare bei 11.000 Besuchern? Wow – pro 5.500 Besuchern ein pieseliger Kommentar? Rechnen wir mal. Eine Kleinstadt hat ungefähr 5.000 – 20.000 Einwohner. Macht also maximal 4 Kommentare. Wie schön: selbst wenn jeder Einwohner einer Großstadt von 100.000 Einwohner auf meinen Blog kommen würde, wären bei dem Kommentarverhalten nicht mal 20 Kommentare in der Kollekte..
Man kommt sich vor wie ein Bettler, der in einer Einkaufszone sitzt, und darauf hofft, dass einem jemand einen Kommentar in den Becher wirft.
Nun, mein Leben ist im Umbruch! Mein Job ist stressig, und Abends habe ich meistens weder Zeit noch Lust mich an den Rechner zu setzen. Deshalb bin ich auch kaum noch Online..
Bloggen war während der Zeit meiner Arbeitslosigkeit ein Ventil, um nicht zu verblöden. Und um ein bisschen an der Welt des Web teil zu haben – ja, und auch, um dort Bekanntschaften zu schließen. Aber auch Freunde zu finden und sogar Partnerschaften waren möglich. Alles dies wurde wegen meines Blogs ermöglicht, der sicher in einigen Themen polarisiert, aber im großen und ganzen doch mit einer gewissen Leichtigkeit und Humor aufwartet.
Doch das war einmal:
Die meisten alten Netzwerkfreundschaften sind Geschichte. Und die meisten auch aus gutem Grund! Mal bin ich in Ungnade gefallen, weil man mir den Weggang von den Livespaces nicht verziehen hat – oder es besteht kein Kontakt mehr, weil der Blogbetreiber aus Koalitionszwang zur erstgenannten Gruppe mich auch geblockt hat- verkracht, weil irgendwann der Altersunterschied und die damit verbundene Mehrerfahrung zu einem unüberwindbaren Problem wird – aus den Augen verloren, weil die Blogbeiträge immer nur zu einem sehr speziellen (mich nicht interessierendem) Thema geschrieben wurden. Der Gründe, weshalb mein Netzwerk leer ist, sind Legion.
Letztlich weine ich niemandem hinterher. Wer meint, dass er gehen muss, dem sage ich: “Vergesse nichts, wenn Du gehst – nicht dass Du nochmal wieder kommen musst..”
Ja, ich bin rigoros in solchen Dingen – man sagt mir nach, ich wäre kalt wie eine Hundeschnauze. Doch das stimmt nur bedingt – ist eher Selbstschutz. Bevor mich jemand verletzt, verletz ich lieber zuerst..
Wie gesagt. Das MSN Social Netzwerk und das bloggen waren lange ein Großteil meines täglichen Lebens – mit den damit einhergehenden zwischenmenschlichen Geschichten und sogar Dramen.
Doch damals hatte mein Arbeitstag 24 Stunden Freizeit. Jetzt habe ich einen Vollzeit-Job, habe eine Menge Verantwortung – und von einem Nine to Five Tag kann ich nur träumen. Doch ich mag meinen Job – er ist für mich das wichtigste in meinem jetzigen Leben. Und weil dies so ist, sehe ich immer weniger ein, mich auch noch in meiner sehr knappen Freizeit zu ärgern.
Deshalb wird dieser Blog bald auf Privat umgestellt. Wer nicht kommentiert, braucht auch nicht zu lesen.
Meine treuen Leser können sich gerne registrieren – und haben dann Zugriff auf meinen Blog. Alle anderen sollen bleiben, wo der Pfeffer wächst…
Und dazu passt ein Bilderwitz, den ich heute zufällig bei Udo nach etlichen Jahren wieder gefunden habe, und den ich ziemlich genial finde:
(wenn der eine Hase zum Anderen „Langohr“ sagt – Doch, der Witz hat was, wenn er auch nicht unbedingt jugendfrei ist..)
Peter, auch bekannt als DOKTOR NERD, hat schon mal das Attribut "bester Allround-Blogger" von einer bekannten Bloggerin verliehen bekommen - Inoffiziell versteht sich. Er war früher in sozialen Netzwerken aktiv - bis er feststellte, dass die sozialen Netzwerke ohne Ihn besser dran sind (und umgekehrt!). Hier schreibt er über alle Themen, die grade aktuell sind (und dabei ist ihm kein… More »
herrlich geschriebener Artikel, allerdings sollte man es realistisch sehen. Ich komme im Schnitt gerade auf einen Kommentar pro Artikel. Da sollte man also andere Maßstäbe ansetzen. Es ist doch erfreulicher, dass Besucher auf den Blog kommen und die angefertigten Sachen lesen. Über VG Wort, etc. lässt sich das ja immerhin in einem gewissen Maße auch noch im Geldbeutel ankommen.
Ich persönlich wünsche mir sicherlich auch, dass ich mehr Feedback bekommen würde, stelle aber fest, je zufriedener die Blogbesucher, desto fauler sind sie mit ihren Comments.
Hallo Marc,
vielen Dank für den Kommentar. Es sit natürlich von den Besuchern sehr kurzsichtig, wenn die glauben, sollen doch die anderen kommentieren. Zu glauben, alles würde nur gemacht, um die Zongs zu unterhalten, zeigt wie einfach gestrickt viele Leser sind. Es gibt genügend Beispiele von wirklich guten Blogs (oder wenn wir weiterspinnen auch Softwarefirmen auf Freewarebasis, Webdeveloper auf Donationware-Basis), die Superprodukte nicht mehr weiterentwickeln, weil die User nicht mal einen Euro für ein Bier springen lassen, obwohl Sie die Software täglich einsetzen. Ein Kommentar kostet gar nichts, einzig vielleicht eine Minute Lebenszeit. Sicher gibt es wiederkehrende Besucher, die nicht zu jedem Blogbeitrag was beisteueren, weil das Thema „out of Focus“ für Sie persönlich ist. Aber wer über lange Zeit hier regelmäßig liest, und NIE was hinterlässt, soll sich verpissen, weil er unerwünscht ist!
Das ist so wie die Leute, die auf jede Party gehen, um zu schnorren, aber ihre eigene Geburtstagsparty lieber weg von Ihren Freunden im Urlaub feiern, oder sich hinterm Sofa verstecken, wenn Überraschungsgäste kommen.
Sorry, wenn ich das so hart sage, aber meine Haltung ist da rigoros… ;-)
hey…
dass ich mal wieder einen Kommentar schreibe… wow. Mich wundert es, dass du, wenn du angeblich so kalt bist, dir soviel daraus machst, wer alles Kommentare hinterlässt. Gerade in dem Fall hätte ich gedacht, dass du schreibst, um selbst zu schreiben. Um deinen zynismus, deine Gedanken, deine Freude oder deinen Frust rauszulassen. Auf deine zugegebenermaßen meist sehr unterhaltsame Art und Weise. Ich finde häufig, dass deine Blogeinträge eine in sich stimmige Sache sind. Ich lese sie gerne mal, wenn ich die Zeit finde (was momentan tatsächlich eher selten ist), aber dann auch kreuz und quer hier mal einen und da mal einen. Und meistens kommt es mir vor, als sei ein Kommentar von meiner Seite eher überflüssig und ungewollt als dass er reinpassen würde. Es ist quasi, entschuldige, eine einseitige Form der Unterhaltung. So, jetzt habe ich mal einen Kommentar geschrieben… und vielleicht lese ich auch einfach die falschen Einträge für Kommentare. Naja, vielleicht kommt jetzt auch mal öfter einer. Wir werden sehen. Falls ich denn weiterhin als Leserin geduldet bin =)
Ach Frede,
zuerst mal: Danke für den Kommentar!
Grundsätzlich: selbst ein „unpassender“ Kommentar ist besser als gar keiner.
Und ich denke, du kennst mich ein bisschen, und weisst, wie ich das mit dem „kalt“ meine. Wenn ich auch in bestimmten Situationen, in denen ich den Sinn des weiterführens einer Freundschaft, Partnerschaft, Liebe, Bekanntschaft (nenn es wie Du willst) nicht mehr sehe, lieber zum „Ende mit Schrecken“ als zum „Schrecken ohne Ende“ tendiere, was dem gegenüber manchmal überrascht, aber eigentlich das beste für beide ist, denn so haben beide Partner die Möglichkeit einen „besser passenden“ Partner zu finden, ohne in einer der oben genannten Beziehungsvariationen gefangen zu sein, so habe ich auf der anderen Seite auch durchaus warmherzige und liebevolle (was für ein romantisches Wort) Eigenschaften. Welches grade die Oberhand hat, liegt in der Reflektion der Gefühle des Partners für mich selbst begründet. (Oh Gott, habe wohl zu lange bei sophiapolis gelesen – ich bau hier auch schon so Katastrophenbandwurmsätze.. ;-)
Überhaupt denke ich, dass niemand von uns durchgängig Gut oder Böse ist, sondern wir immer gute und schlechte Eigenschaften in uns vereinen. Deshalb würde ich auch nicht das Wort Zynismus benutzen, welches mir dann doch einen etwas zu bösartigen negativen Beigeschmack hat, sondern lieber Sarkasmus, bzw. Ironie, welche eine etwas positivere Lebenseinstellung des Schreibers beinhaltet.
Das Problem mit den Kommentaren – Nun, zum einen liegt es an der Plattform WordPress selbst begründet. Bedingt dadurch, dass die schon seit Jahren WordPress benutzende Community einen eigenen Kommentar-Codex hat, der wesentlich rigoroser, Standardsätze a la: „Toller Beitrag!“ als Kommentar-Spam einstuft, der nur dazu dient einen Backlink zum eigenen Blog zu erzeugen, und deshalb gelöscht wird (womit ersichtlich ist, dass hier durchaus ein Wettbewerb um die Bekanntheit von Blogs herrscht – suche dazu vielleicht mal in meinem Blog nach „Blog-Marathon“), zum anderen aber auch aus unerklärlichen Gründen die früheren Netzwerkfreunde sich plötzlich mit Kommentaren zurück halten. Auf der rechten Seite siehst du einige alte Live-Space Blogbeiträge, die mehrere Dutzend Kommentare erzeugten – bei WordPress bin ich froh, wenn 3-4 Kommentare kommen (obwohl meine Leserschaft wesentlich umfangreicher geworden ist). Meine Blogroll (die mit der früheren Freundesliste vergleichbar ist), ist deshalb auch relativ leer, da ich nicht gerne Traffic für Blogger mache, welche nur 1-2 mal im Monat meinen Blog besuchen.
Natürlich liegt ein Grund des schlechten Kommentarverhaltens auch bei mir – das muss ich zugeben. Denn seitdem ich im Job bin, suche ich andere Blogs nur noch selten auf – wie überhaupt meine Internetpräsenz, grade auch in Chat-Programmen, drastisch weniger geworden ist. Selbst am Wochenende bin ich kaum im Netz unterwegs. Aber manche Dinge ändern sich eben – wie eben auch das ganze Leben ein aneinanderreihen von Veränderungen ist, was bewirkt, dass Prioritäten neu gesetzt werden müssen – und zum Teil haben diese Veränderungen auch Auswirkungen auf existierende Beziehungen..
Joah, nee
Liebe Grüße zurück
Peter
Und zum Schluss: Ja, du bist geduldet. Aber sei leise, wenn Du reinkommst – zieh die Filzlatschen über und mach nix dreckig.. Achja, und lass die Finger von der Hausbar… ;-)
Hallo Uwe,
Sorry für die verspätete Antwort – aber ich bin mitten in den FIBO Vorbereitungen, und da bin ich fast jeden Abend anderthalb Stunden länger im Büro, weil so viele Vorbereitungen zu treffen sind. Deshalb passiert Abends zu Hause nix internettechnisches mehr..
Ansonsten ja, können wir machen. Dieses Wochenende und nächstes kann ich nicht. Dieses WE ist schon verplant; 14.4. – 17.4 ist die FIBO. Also in knapp 2 Wochen sollten wir noch mal drüber reden wann wir uns treffen.
Mit besten Grüßen aus der Nachbarschaft
Tja Doc, was soll ich sagen? wir haben uns ja schon mehr als einmal über das Thema unterhalten. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass es auf die Sichtweise ankommt: für dich ist es eine erbrachte „Dienstleistung“, für mich, wie ich es gestern zu einer Freundin gesagt habe, eine „Fingerübung“.
Verständlich dass du auf ein Feedback wartest, ich freue mich zwar auch, aber wenn nicht, dann nicht. Wenn ich sehe, wie oft einzelne Beiträge von mir gelesen werden, dann reicht mir das.
Ich will in dem Zusammenhang auf folgendes hinaus: der alte Space oder so ist mit WordPress m. E. überhaupt nicht mehr zu vergleichen. Ich habe neulich mal wieder für einen befreundeten Journalisten Material gesammelt und habe dabei über die Schlagwortsuche auch WordPress entdeckt. Du weißt, ich bin ja relativer WordPress-Neuling ;-) Es gibt hier sehr interessante Seiten die sich von den üblichen (gewerblichen) Online-Angeboten abheben. Mir ist dabei aufgefallen, nach unserem Gespräch hatte ich besonders drauf geachtet, dass diese teilweise recht guten Beiträge kaum kommentiert worden sind. Es ist m. E. die große Masse, eine Flut von Beiträgen, die zwar zum Lesen einladen aber nie alle kommentiert werden können. Und mit einem „Schöner Beitrag Punkt“ wäre einem Beitragsverfasser auch nicht gedient, wenn dann sollte es auch etwas im Ansatz Substanzielles sein.
Ich sehe diese Plattform zurzeit so wie eine große Online-Zeitung, in der man zu allen möglichen Themen etwas lesen kann, sich bestimmte Bereiche heraus suchen kann, aber eben zum Lesen, zum Informieren.
Und weil es immer mehr Leute geben wird die Lesen und nicht Schreiben, Doc sind wir es, Leute wie du und ich, die die Leserschar „füttern“ – oder anfangen damit aufzuhören.
Natürlich ist alles auch eine Frage der Zeit. Meine mehrmonatige Pause hatte eben auch diese Gründe. Denn die virtuelle Welt hier ist nicht alles ….
wie auch immer, lass uns in Kontakt bleiben,
viele Grüße vom „Sven“
Hei Svennie..
Sorry, aber ich hab’s am Wochenende echt nicht geschafft dich anzurufen. Ich hoffe ich schaff es dieses – denn nächstes bin ich auf der FIBO.
Bis die Tage
Moin moin Udo, Kerstin und Richie,
zuerst mal DANKE für eure Kommentare!
Klar, die Gründe weshalb man seinen Blog betreibt sind vielfältig.
Als IT-ler habe ich ja schon berufsmäßig mit dem Medium Internet zu tun. Und an Richie gerichtet. Ich hatte vorher eine Webseite auf der etliche tausend User sich meine PDF Dateien zum Thema Programmieren für Anfänger heruntergeladen hatten. Nach 30.000! Downloads kam endlich mal eine Dankesmail (natürlich mit der gleichzeitigen Bitte um Erklärung eines Punktes, was die altruistische Motivation stark in Frage stellt). Deshalb futsch, gelöscht die Files!.. Sollen die Penner sich Ihr Wissen woanders klauen.
Doch zurück zum Thema:
Am Anfang – einfach nur neugierig auf das für mich neue Medium und ohne wirkliches Ziel oder Motivation, entdeckte ich nach ein paar Wochen (auch bedingt durch zahlreiche in der Zeit geknüpfte Kontakte) Spass daran. Allerdings war das damalige Umfeld von Microsoft, was die Möglichkeit Kontakte zu finden, wesentlich besser. Mein Schreibstil und die Themen änderten sich im Laufe der Zeit. Grade während meiner Zeit als Hartz 4 Bezieher waren die Beiträge besser, weil ich viele Dinge verarbeiten konnte, und ich mehr Zeit zum formulieren hatte – und natürlich auch mehr Zeit für die immer mehr werdenden Kontakte. Schon damals hielt ich allerdings mein Netzwerk bewusst unter 30 Mitgliedern. Eigentlich wird es schon ab 20 Freunden zu stressig alle Beiträge zu lesen und zu kommentieren.
Mein Schreibstil änderte sich – Mein literarisches Vorbild war Stanley G. Weinbaum, dessen Kurzgeschichte „A Mars Odyssee“ so toll geschrieben, lebendig und so bildlich vorstellbar war, wie ich es bei keinem anderen Autor gelesen hatte. Während meiner Zeit als Hartzer versuchte ich meine Beiträge bzw. meinen Schreibstil weiter zu verbessern – formulierte auch schon mal ein paarmal um, schrieb zum Teil ganze Passagen neu (weshalb ich immer das Datum der letzten Änderung unter den Beitrag schreibe)…
Doch the Times – they are achanging
Jetzt habe ich kaum noch Zeit – und bei dem gegenwärtigen Bloggerverhalten noch weniger Lust – Gechichten, Tips, Politisches oder einfach nur meine Gedanken zu veröffentlichen. Umso weniger, wenn ich sehe (und da hast Du lieber Udo leider total Recht) dass auf anderen Blogs jemand schreibt: {Blogbeitrag_Anfang}“Mir geht’s heut nicht gut..“{Blogbeitrag_Ende} und darauf 100 Kommentare bekommt. Da muss ich mich wirklich an den Kopf fassen und mich fragen: „ist das dein Problem? Bloggst Du auf zu hohem Niveau?“
Aber weder will, noch kann ich die Qualität meines Blogs runterfahren, damit Manta-Klaus und Friseusen-Uschi mir ihre „Voll krass Alter“ Bonmots unter die Beiträge dengeln.
Dann sterb ich lieber in Schönheit und mach hier dicht.
Moinsen Peter,
Das ist ein Phänomen! Das geht nicht nur dir so. Von 2004 -2006 hatte ich mein erstes ernst zu nehmendes Blog gestartet. Es sollte eine Info-Plattform für die FOA (Fachoberschule Abendkurs) werden. Hier fasste ich den Unterricht kurz zusammen, damit auch Nicht-Anwesende schnell nachschauen konnten, was behandelt worden war. [1] Nebenbei versuchte ich Diskussionen anzuregen und kommentierte auch viele Dinge aus dem Unterricht. Anfangs konnte oder wollte niemand damit etwas anfangen. Nach etwa einem halben Jahr – ich hatte nicht aufgegeben – wurde ich direkt in den Pausen angesprochen. Nur sehr selten kamen Kommentare. Manchmal bekam ich etwas via Mail und stellte es selbst ein. Nach einiger Zeit wurde das Blogg von vielen Schülern aus anderen Klassen gelesen und auch kommentiert. Nur die eigene Klasse war sich zu fein dafür. Der Physik- und Chemielehrer sprach mich, als einzige Lehrkraft darauf an und fand meinen Einsatz sehr beachtlich. Diesen Einsatz belohnte er in beiden Fächern mit einer 1! In den Klausuren war ich eher auf 2, aber er wertete das Blog als mündliche Mitarbeit. Auch sonst war ich nicht auf den Mund gefallen und somit hatte niemand etwas dagegen.
Aus irgendwelchen Gründen auch immer habe ich mich bei meiner Klasse durch das Blog aber auch nicht besonders beliebt gemacht. Einige nannten mich sogar Streber, was ich total lächerlich fand. Natürlich war ich ein Streber. Ich wollte den Abschluss erreichen, um mein schlechtes Realschulzeugnis ausbügeln zu können und neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu bekommen. Warum sollte ich dann nicht daran arbeiten? Geistig unreif! So tat ich damals das Ganze ab. Doch auch später als Schüler und auch als Dozent merkte ich, dass die Schüler heute dazu tendieren als Einzelkämpfer zu agieren. Mündlich Mitarbeit oder Gruppenarbeit sind uncool. Nehmen, nehmen, nehmen…
In den 1980er Jahren hatten wir all diese Möglichkeiten nicht. Kein Internet, keine Mail, keine Weblogs, keine Foren und nur 3 TV-Sender. Manche konnten noch Dänemark, Niederlande oder die Ostzone empfangen. Videogeräte waren Luxus. Einige Leute engagierten sich bei der Schülerzeitung, die aber vom Rektor abgesegnet werden musste. Also sinnfrei. Außerdem wurde man vom Kopieren mit diesen Matrizen halb besoffen, aber es roch sehr gut.
Na gut, wie Udo schon sagte: Es wäre wirklich schade. Überlege dir das doch noch mal. Das du nur noch einmal in der Woche bloggst, ist eben so. Die Arbeit sollte man festhalten. Das ist erst mal wichtig für dich. Alles andere ist ein nettes Hobby.
Gruß
Richie
Also ich versteh schon das dich das ärgert , wenn niemand kommentiert. Ich denke auch das jeder Blogger sich über Kommis freut, das ist ja sozusagen der Lohn für die Arbeit. Nur erzwingen kann man das halt nicht, du ziehst daraus deine Konsequenz und stellst deine Blogeinstellungen anders ein.
Ich lese auch nicht immer jeden Tag jeden Blog den ich abboniert habe oder gebe immer Kommis ab, das mache ich immer gerade immer so wie es kommt.
Das hängt wirklich auch davon ab , ob mich der Blog anspricht oder eben nicht so.
Ist doch klar das du jetzt weniger Zeit und Lust hast zum Bloggen, der Job ist eben wichtiger, ich denke das versteht auch jeder !
Wer gehen will, geht sowieso … also ärger dich nicht so über die faule Bande und freu dich doch das du so oft gelesen wirst, das ist doch ein Beweis das gaaaaanz viele Leute mögen was und wie du schreibst , ein schöneres Kompliment kann man doch nicht bekommen als Blogger, na ja höchstens ein Kommentar wäre noch das Non Plus Ultra ^^
Glück auf, Peter.
Das stimmt mich etwas traurig, dass das jetzt auch noch privatisiert werden soll. Ich sehe schreiben (und natürlich das Bloggen) eher als eine kleine Therapie für mich an. Man hält Gedanken fest, überarbeitet Eindrücke – vielleicht sogar Probleme. Über gute Kommentare freue ich mich auch, aber sie sind nicht das Wichtigste. Das Schreiben kann helfen, das geht jedenfalls mir so. Es wird auch Tage geben, an denen ich mein Blog links liegen lasse. Es ist zeitaufwendig, aber macht noch Spaß. Andere Leute gehen in Museen, trinken den ganzen Tag oder spielen Abfahrt mit ihrer Lego-Eisenbahn. Es gibt viele gute Autoren, die unentdeckt bleiben. Andere tippen ein paar Zeilen und werden enthusiastisch gefeiert. Das ist wohl so im Leben… Gruß Udo.
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Hallo,
herrlich geschriebener Artikel, allerdings sollte man es realistisch sehen. Ich komme im Schnitt gerade auf einen Kommentar pro Artikel. Da sollte man also andere Maßstäbe ansetzen. Es ist doch erfreulicher, dass Besucher auf den Blog kommen und die angefertigten Sachen lesen. Über VG Wort, etc. lässt sich das ja immerhin in einem gewissen Maße auch noch im Geldbeutel ankommen.
Ich persönlich wünsche mir sicherlich auch, dass ich mehr Feedback bekommen würde, stelle aber fest, je zufriedener die Blogbesucher, desto fauler sind sie mit ihren Comments.
Es scheint dann doch der Lauf der Dinge zu sein.
Gruß
Marc
Hallo Marc,
vielen Dank für den Kommentar. Es sit natürlich von den Besuchern sehr kurzsichtig, wenn die glauben, sollen doch die anderen kommentieren. Zu glauben, alles würde nur gemacht, um die Zongs zu unterhalten, zeigt wie einfach gestrickt viele Leser sind. Es gibt genügend Beispiele von wirklich guten Blogs (oder wenn wir weiterspinnen auch Softwarefirmen auf Freewarebasis, Webdeveloper auf Donationware-Basis), die Superprodukte nicht mehr weiterentwickeln, weil die User nicht mal einen Euro für ein Bier springen lassen, obwohl Sie die Software täglich einsetzen. Ein Kommentar kostet gar nichts, einzig vielleicht eine Minute Lebenszeit. Sicher gibt es wiederkehrende Besucher, die nicht zu jedem Blogbeitrag was beisteueren, weil das Thema „out of Focus“ für Sie persönlich ist. Aber wer über lange Zeit hier regelmäßig liest, und NIE was hinterlässt, soll sich verpissen, weil er unerwünscht ist!
Das ist so wie die Leute, die auf jede Party gehen, um zu schnorren, aber ihre eigene Geburtstagsparty lieber weg von Ihren Freunden im Urlaub feiern, oder sich hinterm Sofa verstecken, wenn Überraschungsgäste kommen.
Sorry, wenn ich das so hart sage, aber meine Haltung ist da rigoros… ;-)
Man diese Seite begeistert mich immer wieder aufs Neue
hi, Peter. bist ja wieder da. schön (H)
Tsss, als ob ich braves Mädchen was trinken würde :P Aber sehr erfreut, danke =) ich werde mich auf Katzenpfoten bewegen, versprochen ;)
hey…
dass ich mal wieder einen Kommentar schreibe… wow. Mich wundert es, dass du, wenn du angeblich so kalt bist, dir soviel daraus machst, wer alles Kommentare hinterlässt. Gerade in dem Fall hätte ich gedacht, dass du schreibst, um selbst zu schreiben. Um deinen zynismus, deine Gedanken, deine Freude oder deinen Frust rauszulassen. Auf deine zugegebenermaßen meist sehr unterhaltsame Art und Weise. Ich finde häufig, dass deine Blogeinträge eine in sich stimmige Sache sind. Ich lese sie gerne mal, wenn ich die Zeit finde (was momentan tatsächlich eher selten ist), aber dann auch kreuz und quer hier mal einen und da mal einen. Und meistens kommt es mir vor, als sei ein Kommentar von meiner Seite eher überflüssig und ungewollt als dass er reinpassen würde. Es ist quasi, entschuldige, eine einseitige Form der Unterhaltung. So, jetzt habe ich mal einen Kommentar geschrieben… und vielleicht lese ich auch einfach die falschen Einträge für Kommentare. Naja, vielleicht kommt jetzt auch mal öfter einer. Wir werden sehen. Falls ich denn weiterhin als Leserin geduldet bin =)
Trotzdem einen lieben Gruß,
Frede
Ach Frede,
zuerst mal: Danke für den Kommentar!
Grundsätzlich: selbst ein „unpassender“ Kommentar ist besser als gar keiner.
Und ich denke, du kennst mich ein bisschen, und weisst, wie ich das mit dem „kalt“ meine. Wenn ich auch in bestimmten Situationen, in denen ich den Sinn des weiterführens einer Freundschaft, Partnerschaft, Liebe, Bekanntschaft (nenn es wie Du willst) nicht mehr sehe, lieber zum „Ende mit Schrecken“ als zum „Schrecken ohne Ende“ tendiere, was dem gegenüber manchmal überrascht, aber eigentlich das beste für beide ist, denn so haben beide Partner die Möglichkeit einen „besser passenden“ Partner zu finden, ohne in einer der oben genannten Beziehungsvariationen gefangen zu sein, so habe ich auf der anderen Seite auch durchaus warmherzige und liebevolle (was für ein romantisches Wort) Eigenschaften. Welches grade die Oberhand hat, liegt in der Reflektion der Gefühle des Partners für mich selbst begründet. (Oh Gott, habe wohl zu lange bei sophiapolis gelesen – ich bau hier auch schon so Katastrophenbandwurmsätze.. ;-)
Überhaupt denke ich, dass niemand von uns durchgängig Gut oder Böse ist, sondern wir immer gute und schlechte Eigenschaften in uns vereinen. Deshalb würde ich auch nicht das Wort Zynismus benutzen, welches mir dann doch einen etwas zu bösartigen negativen Beigeschmack hat, sondern lieber Sarkasmus, bzw. Ironie, welche eine etwas positivere Lebenseinstellung des Schreibers beinhaltet.
Das Problem mit den Kommentaren – Nun, zum einen liegt es an der Plattform WordPress selbst begründet. Bedingt dadurch, dass die schon seit Jahren WordPress benutzende Community einen eigenen Kommentar-Codex hat, der wesentlich rigoroser, Standardsätze a la: „Toller Beitrag!“ als Kommentar-Spam einstuft, der nur dazu dient einen Backlink zum eigenen Blog zu erzeugen, und deshalb gelöscht wird (womit ersichtlich ist, dass hier durchaus ein Wettbewerb um die Bekanntheit von Blogs herrscht – suche dazu vielleicht mal in meinem Blog nach „Blog-Marathon“), zum anderen aber auch aus unerklärlichen Gründen die früheren Netzwerkfreunde sich plötzlich mit Kommentaren zurück halten. Auf der rechten Seite siehst du einige alte Live-Space Blogbeiträge, die mehrere Dutzend Kommentare erzeugten – bei WordPress bin ich froh, wenn 3-4 Kommentare kommen (obwohl meine Leserschaft wesentlich umfangreicher geworden ist). Meine Blogroll (die mit der früheren Freundesliste vergleichbar ist), ist deshalb auch relativ leer, da ich nicht gerne Traffic für Blogger mache, welche nur 1-2 mal im Monat meinen Blog besuchen.
Natürlich liegt ein Grund des schlechten Kommentarverhaltens auch bei mir – das muss ich zugeben. Denn seitdem ich im Job bin, suche ich andere Blogs nur noch selten auf – wie überhaupt meine Internetpräsenz, grade auch in Chat-Programmen, drastisch weniger geworden ist. Selbst am Wochenende bin ich kaum im Netz unterwegs. Aber manche Dinge ändern sich eben – wie eben auch das ganze Leben ein aneinanderreihen von Veränderungen ist, was bewirkt, dass Prioritäten neu gesetzt werden müssen – und zum Teil haben diese Veränderungen auch Auswirkungen auf existierende Beziehungen..
Joah, nee
Liebe Grüße zurück
Peter
Und zum Schluss: Ja, du bist geduldet. Aber sei leise, wenn Du reinkommst – zieh die Filzlatschen über und mach nix dreckig.. Achja, und lass die Finger von der Hausbar… ;-)
Macht nichts. Kommst du mit nach Recklinghausen zu Vadder Döbeling, Currywuäss essen?
Hallo Uwe,
Sorry für die verspätete Antwort – aber ich bin mitten in den FIBO Vorbereitungen, und da bin ich fast jeden Abend anderthalb Stunden länger im Büro, weil so viele Vorbereitungen zu treffen sind. Deshalb passiert Abends zu Hause nix internettechnisches mehr..
Ansonsten ja, können wir machen. Dieses Wochenende und nächstes kann ich nicht. Dieses WE ist schon verplant; 14.4. – 17.4 ist die FIBO. Also in knapp 2 Wochen sollten wir noch mal drüber reden wann wir uns treffen.
Mit besten Grüßen aus der Nachbarschaft
Peter
Hallo??? Ich heiße doch Uwe, nicht Udo. Aber egal. Nennt mich wie ihr wollt…
Ach Uwe, Sorry.. das war wohl eine Freudsche Fehlleistung…;-)
Tja Doc, was soll ich sagen? wir haben uns ja schon mehr als einmal über das Thema unterhalten. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass es auf die Sichtweise ankommt: für dich ist es eine erbrachte „Dienstleistung“, für mich, wie ich es gestern zu einer Freundin gesagt habe, eine „Fingerübung“.
Verständlich dass du auf ein Feedback wartest, ich freue mich zwar auch, aber wenn nicht, dann nicht. Wenn ich sehe, wie oft einzelne Beiträge von mir gelesen werden, dann reicht mir das.
Ich will in dem Zusammenhang auf folgendes hinaus: der alte Space oder so ist mit WordPress m. E. überhaupt nicht mehr zu vergleichen. Ich habe neulich mal wieder für einen befreundeten Journalisten Material gesammelt und habe dabei über die Schlagwortsuche auch WordPress entdeckt. Du weißt, ich bin ja relativer WordPress-Neuling ;-) Es gibt hier sehr interessante Seiten die sich von den üblichen (gewerblichen) Online-Angeboten abheben. Mir ist dabei aufgefallen, nach unserem Gespräch hatte ich besonders drauf geachtet, dass diese teilweise recht guten Beiträge kaum kommentiert worden sind. Es ist m. E. die große Masse, eine Flut von Beiträgen, die zwar zum Lesen einladen aber nie alle kommentiert werden können. Und mit einem „Schöner Beitrag Punkt“ wäre einem Beitragsverfasser auch nicht gedient, wenn dann sollte es auch etwas im Ansatz Substanzielles sein.
Ich sehe diese Plattform zurzeit so wie eine große Online-Zeitung, in der man zu allen möglichen Themen etwas lesen kann, sich bestimmte Bereiche heraus suchen kann, aber eben zum Lesen, zum Informieren.
Und weil es immer mehr Leute geben wird die Lesen und nicht Schreiben, Doc sind wir es, Leute wie du und ich, die die Leserschar „füttern“ – oder anfangen damit aufzuhören.
Natürlich ist alles auch eine Frage der Zeit. Meine mehrmonatige Pause hatte eben auch diese Gründe. Denn die virtuelle Welt hier ist nicht alles ….
wie auch immer, lass uns in Kontakt bleiben,
viele Grüße vom „Sven“
Hei Svennie..
Sorry, aber ich hab’s am Wochenende echt nicht geschafft dich anzurufen. Ich hoffe ich schaff es dieses – denn nächstes bin ich auf der FIBO.
Bis die Tage
liebe Grüße
Peter
Moin moin Udo, Kerstin und Richie,
zuerst mal DANKE für eure Kommentare!
Klar, die Gründe weshalb man seinen Blog betreibt sind vielfältig.
Als IT-ler habe ich ja schon berufsmäßig mit dem Medium Internet zu tun. Und an Richie gerichtet. Ich hatte vorher eine Webseite auf der etliche tausend User sich meine PDF Dateien zum Thema Programmieren für Anfänger heruntergeladen hatten. Nach 30.000! Downloads kam endlich mal eine Dankesmail (natürlich mit der gleichzeitigen Bitte um Erklärung eines Punktes, was die altruistische Motivation stark in Frage stellt). Deshalb futsch, gelöscht die Files!.. Sollen die Penner sich Ihr Wissen woanders klauen.
Doch zurück zum Thema:
Am Anfang – einfach nur neugierig auf das für mich neue Medium und ohne wirkliches Ziel oder Motivation, entdeckte ich nach ein paar Wochen (auch bedingt durch zahlreiche in der Zeit geknüpfte Kontakte) Spass daran. Allerdings war das damalige Umfeld von Microsoft, was die Möglichkeit Kontakte zu finden, wesentlich besser. Mein Schreibstil und die Themen änderten sich im Laufe der Zeit. Grade während meiner Zeit als Hartz 4 Bezieher waren die Beiträge besser, weil ich viele Dinge verarbeiten konnte, und ich mehr Zeit zum formulieren hatte – und natürlich auch mehr Zeit für die immer mehr werdenden Kontakte. Schon damals hielt ich allerdings mein Netzwerk bewusst unter 30 Mitgliedern. Eigentlich wird es schon ab 20 Freunden zu stressig alle Beiträge zu lesen und zu kommentieren.
Mein Schreibstil änderte sich – Mein literarisches Vorbild war Stanley G. Weinbaum, dessen Kurzgeschichte „A Mars Odyssee“ so toll geschrieben, lebendig und so bildlich vorstellbar war, wie ich es bei keinem anderen Autor gelesen hatte. Während meiner Zeit als Hartzer versuchte ich meine Beiträge bzw. meinen Schreibstil weiter zu verbessern – formulierte auch schon mal ein paarmal um, schrieb zum Teil ganze Passagen neu (weshalb ich immer das Datum der letzten Änderung unter den Beitrag schreibe)…
Doch the Times – they are achanging
Jetzt habe ich kaum noch Zeit – und bei dem gegenwärtigen Bloggerverhalten noch weniger Lust – Gechichten, Tips, Politisches oder einfach nur meine Gedanken zu veröffentlichen. Umso weniger, wenn ich sehe (und da hast Du lieber Udo leider total Recht) dass auf anderen Blogs jemand schreibt: {Blogbeitrag_Anfang}“Mir geht’s heut nicht gut..“{Blogbeitrag_Ende} und darauf 100 Kommentare bekommt. Da muss ich mich wirklich an den Kopf fassen und mich fragen: „ist das dein Problem? Bloggst Du auf zu hohem Niveau?“
Aber weder will, noch kann ich die Qualität meines Blogs runterfahren, damit Manta-Klaus und Friseusen-Uschi mir ihre „Voll krass Alter“ Bonmots unter die Beiträge dengeln.
Dann sterb ich lieber in Schönheit und mach hier dicht.
Moinsen Peter,
Das ist ein Phänomen! Das geht nicht nur dir so. Von 2004 -2006 hatte ich mein erstes ernst zu nehmendes Blog gestartet. Es sollte eine Info-Plattform für die FOA (Fachoberschule Abendkurs) werden. Hier fasste ich den Unterricht kurz zusammen, damit auch Nicht-Anwesende schnell nachschauen konnten, was behandelt worden war. [1] Nebenbei versuchte ich Diskussionen anzuregen und kommentierte auch viele Dinge aus dem Unterricht. Anfangs konnte oder wollte niemand damit etwas anfangen. Nach etwa einem halben Jahr – ich hatte nicht aufgegeben – wurde ich direkt in den Pausen angesprochen. Nur sehr selten kamen Kommentare. Manchmal bekam ich etwas via Mail und stellte es selbst ein. Nach einiger Zeit wurde das Blogg von vielen Schülern aus anderen Klassen gelesen und auch kommentiert. Nur die eigene Klasse war sich zu fein dafür. Der Physik- und Chemielehrer sprach mich, als einzige Lehrkraft darauf an und fand meinen Einsatz sehr beachtlich. Diesen Einsatz belohnte er in beiden Fächern mit einer 1! In den Klausuren war ich eher auf 2, aber er wertete das Blog als mündliche Mitarbeit. Auch sonst war ich nicht auf den Mund gefallen und somit hatte niemand etwas dagegen.
Aus irgendwelchen Gründen auch immer habe ich mich bei meiner Klasse durch das Blog aber auch nicht besonders beliebt gemacht. Einige nannten mich sogar Streber, was ich total lächerlich fand. Natürlich war ich ein Streber. Ich wollte den Abschluss erreichen, um mein schlechtes Realschulzeugnis ausbügeln zu können und neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu bekommen. Warum sollte ich dann nicht daran arbeiten? Geistig unreif! So tat ich damals das Ganze ab. Doch auch später als Schüler und auch als Dozent merkte ich, dass die Schüler heute dazu tendieren als Einzelkämpfer zu agieren. Mündlich Mitarbeit oder Gruppenarbeit sind uncool. Nehmen, nehmen, nehmen…
In den 1980er Jahren hatten wir all diese Möglichkeiten nicht. Kein Internet, keine Mail, keine Weblogs, keine Foren und nur 3 TV-Sender. Manche konnten noch Dänemark, Niederlande oder die Ostzone empfangen. Videogeräte waren Luxus. Einige Leute engagierten sich bei der Schülerzeitung, die aber vom Rektor abgesegnet werden musste. Also sinnfrei. Außerdem wurde man vom Kopieren mit diesen Matrizen halb besoffen, aber es roch sehr gut.
Na gut, wie Udo schon sagte: Es wäre wirklich schade. Überlege dir das doch noch mal. Das du nur noch einmal in der Woche bloggst, ist eben so. Die Arbeit sollte man festhalten. Das ist erst mal wichtig für dich. Alles andere ist ein nettes Hobby.
Gruß
Richie
[1] http://fos.blogg.de/
Hallo DocH ,
Also ich versteh schon das dich das ärgert , wenn niemand kommentiert. Ich denke auch das jeder Blogger sich über Kommis freut, das ist ja sozusagen der Lohn für die Arbeit. Nur erzwingen kann man das halt nicht, du ziehst daraus deine Konsequenz und stellst deine Blogeinstellungen anders ein.
Ich lese auch nicht immer jeden Tag jeden Blog den ich abboniert habe oder gebe immer Kommis ab, das mache ich immer gerade immer so wie es kommt.
Das hängt wirklich auch davon ab , ob mich der Blog anspricht oder eben nicht so.
Ist doch klar das du jetzt weniger Zeit und Lust hast zum Bloggen, der Job ist eben wichtiger, ich denke das versteht auch jeder !
Wer gehen will, geht sowieso … also ärger dich nicht so über die faule Bande und freu dich doch das du so oft gelesen wirst, das ist doch ein Beweis das gaaaaanz viele Leute mögen was und wie du schreibst , ein schöneres Kompliment kann man doch nicht bekommen als Blogger, na ja höchstens ein Kommentar wäre noch das Non Plus Ultra ^^
GLG TimeBandits
Glück auf, Peter.
Das stimmt mich etwas traurig, dass das jetzt auch noch privatisiert werden soll. Ich sehe schreiben (und natürlich das Bloggen) eher als eine kleine Therapie für mich an. Man hält Gedanken fest, überarbeitet Eindrücke – vielleicht sogar Probleme. Über gute Kommentare freue ich mich auch, aber sie sind nicht das Wichtigste. Das Schreiben kann helfen, das geht jedenfalls mir so. Es wird auch Tage geben, an denen ich mein Blog links liegen lasse. Es ist zeitaufwendig, aber macht noch Spaß. Andere Leute gehen in Museen, trinken den ganzen Tag oder spielen Abfahrt mit ihrer Lego-Eisenbahn. Es gibt viele gute Autoren, die unentdeckt bleiben. Andere tippen ein paar Zeilen und werden enthusiastisch gefeiert. Das ist wohl so im Leben… Gruß Udo.