SIEMENS EQ900 gegen SIEMENS EQ.9 connect – die Neue – eine Stufe besser ?..
Hidihi liebe Community! Heute gibt es einen Test, der eigentlich schon nicht mehr aktuell ist, denn der Vergleich zweier Kaffee-Vollautomaten – zudem mit einem Herausforderer, der schon 2 Jahre auf dem Buckel hat – wen interessiert das noch? Naja.. mich zum Beispiel! Denn ich habe den SIEMENS EQ900 gekauft obwohl ich mit dem SIEMENS EQ.9 connect S700 durchaus zufrieden war. Aber macht der Kauf Sinn?
Okay. Hier gilt die Maxime „Gut gegen Besser“ – das schicke (ist es wirklich!) Nachfolgemodell hat einige Features mehr und wirkt auch nicht mehr so altbacken. Manchmal tauscht man das alte Modell halt nur, weil das neue besser aussieht (außer bei meinen Freundinnen – da bleib ich natürlich treu, ich schwör!..) Deshalb gibt es hier den Vergleichstest SIEMENS EQ900 gegen SIEMENS EQ.9 connect.
(Bild links: Die EQ900 hat alles Gute von der EQ.9 übernommen – tatsächlich ist die Technik fast zu 100% baugleich: Tresterschale, Milchbehälter, Wassertank, Brühraumabdeckung und Brühgruppe lassen sich problemlos untereinander austauschen – aber das war auch schon so wie es beim Vorgängermodell konzipiert war, ziemlich perfekt – also warum verändern?)
Ein schickes Touch-Display, das man auch mal mit feuchten Fingern bedienen kann, ist aber nicht alles, was mich dazu gebracht hat Jeffs Angebot anzunehmen.
Hey Leute – wenn dich Jeff (genau: der Jeff Bezos von Amazon) persönlich anschreibt und sagt: „Dieses Angebot ist NUR für Dich!“ – würdest Du da Nein sagen und die innige Freundschaft und die kurzweiligen Stunden auf dem Golfplatz mit ihm aufs Spiel setzen? Na also!
Ich habe den SIEMENS EQ900 Vollautomaten zu einem attraktiven Preis bei AMAZON mit 0% Finanzierung für ein Jahr gekauft. Der Preis des neuen Modells ist gesunken und ich konnte meinen alten EQ.9 S700 zu einem guten Preis verkaufen.
Also habe ich nach kurzer Überlegung das Angebot von AMAZON genutzt und mir den SIEMENS EQ900 geschnappt. Ich fand die Maschine schon als die vor 2 Jahren herauskam todschick – aber ich hatte den Vollautomaten EQ.9 S700 zu dem Zeitpunkt erst seit knapp 2 Jahren und der Neukauf des Neuen für über zweieinhalbtausend Euro in Verbindung mit dem Verkauf des Vorgängers, wäre finanziell zwar machbar gewesen, aber sicher nicht kaufmännisch zu rechtfertigen gewesen.
Der Preis ist durch ein Neues Modell mit automatischer Reinigung nun etwas gesunken und damit finaziell attraktiver geworden. Und für die EQ.9 habe ich auch noch einen guten Verkaufspreis bei Kleinanzeigen bekommen (dort wird der EQ.9 S700 mit 2 Bohnenbehältern für ca. 700 € gehandelt). Also habe ich jetzt zugeschlagen..
Ich entschied mich bei der EQ900 auch wieder für das Topmodell mit 2 Bohnenbehältern und 2 Mahlwerken – es macht echt keinen Sinn vielleicht den besten Kaffeevollautomaten zu kaufen und dann nur die Billig-Ausführung mit einem einzigen Bohnenbehälter zu wählen. Dann sollte man es besser gleich lassen und weiter die Drecksplörre aus seiner Nespresso-Maschine saufen..
Die Testaspiranten – von außen zu 75% identisch..
Na, egal – fangen wir endlich mit dem Test an und schauen wir uns das Äußere der beiden Vollautomaten aus dem Hause SIEMENS mal an.
Was direkt mal auffällt ist das große Display auf der Vorderseite und das cleane Design ohne Knöpfe und Drehregler – die „Neue“ ist ohne Zweifel der Design-Sieger im Vergleich mit dem eher an Maschinenbau-Studenten adressiertem Einstellpanel der EQ.9.
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Die EQ.9 hatte auf einer Linie angeordnet, mehrere mechanische verchromte Druckknöpfe um die Menüpunkte aufzurufen. Mittels dem zentralen großen Drehrad an der Front scrollte man sich dann durch die verschiedenen Parameter. Das war zwar manchmal etwas langatmig – aber da dies zum Teil nur einmalig bei der Ersteinrichtung war und im späteren Betrieb nur, wenn man Einstellungen an seinem Kaffee ändern wollte, liess sich damit ganz gut leben. Vieles kann man darüber hinaus mittels der Home Connect App einstellen, wenn man die Maschine über die App mit dem heimischen Netzwerk verbunden hat.
(Bild rechts: die EQ900 bietet auf der Touchscreen-Oberfläche auch was für’s Auge. Je nach Aktion werden schöne Animationen (wie hier im Bild rauschendes Wasser) abgespielt – leider ist beim spülen kein Meeresrauschen zu hören – aber vielleicht kommt das noch per Firmware-Update.. )
Die neue EQ900 verzichtet völlig auf mechanische Knöpfe (sogar die manuelle Bohnenbehälterwahl durch Mikro-Taster auf der Oberseite) – alles wird über Tastenfelder auf dem Touch-Display eingeschaltet oder aufgerufen. Das wirkt schon alles sehr schick, vor allem, wenn der Automat ausgeschaltet ist und nur das hochglänzende schwarze Glasdisplay ohne störende Ablenkung zu sehen ist.
Beim einschalten ist man aber etwas enttäuscht, denn das farbige Display hätte auf der großen Glasfront ruhig noch etwas größer sein können. Im Vergleich zum Vorgänger EQ.9 ist es trotzdem riesig und man hat die Benutzeroberfläche durch schicke Animationen ordentlich aufgepeppt! Beim einschalten und dem ersten spülen vor dem Kaffee-Bezug erscheint eine gefällige Animation von sprudelndem Wasser. Bei der EQ.9 ist ein langweiliges SIEMENS Standbild mit ein paar Wassertropfen zu sehen. Auch während der Zubereitung der veschiedenen Kaffee-Spezialitäten zeigen Animation den Stand der Zubereitung an – doch das war auch bei der EQ.9 schon so.
Der vordere Kaffeeauslauf ist leider etwas weit zur Innenseite der Maschine gerückt worden und die Rückwand der Maschine abgeschrägt. Das macht sich unangenehm bemerkbar, wenn man einen Kaffeepot füllen möchte. Der Kaffeepot folgt in seiner Form nicht wie eine geschwungene Kaffeetasse oder einem bekannten Latte Macchiato Glas der abgeschrägten Rückwand, sondern steht gerade hoch. Dadurch vergrößert sich selbst wenn der Kaffeepot bis ganz zur Rückwand geschoben wird, der Abstand der Füllkante zur Rückwand so weit, dass durch den Teekannen-Effekt und langsamen brühen manchmal der Kaffee nicht in den Pott fließt, sondern vereinzelt ein kleines Rinnsaal an dem Metallgehäuse entlang in den Tresterbehältert tröpfelt.
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Durch verändern des Mahlgrades kann man die Fließgeschwindigkeit erhöhen, was den Effekt zumindest schon mal verringert und wenn man den Kaffeeauslauf weiter herunter zieht, kann man diesen Effekt ausschalten oder zumindest minimieren – aber wer denkt schon immer daran..
So anders die Front ist, so ähnlich sind die restlichen 3 Seiten der Maschine: hat man nur Fotos der Rückseite und der beiden Seiten für die Identifizierung zur Verfügung ist es unmöglich zu sagen welches Modell das ist. Der Milchbehälter steckt an der gleichen Stelle (ist sogar das gleiche Bauteil) und die beiden Behälter lassen sich ohne Probleme untereinander austauschen.
Genauso sieht es auf der anderen Seite mit dem Wassertank aus – auch hier ist alles baugleich und die beiden Teile sind untereinander austauschbar.
Selbst die Tresterschale auf der Vorderseite ist bei den beiden Geräten identisch und kann auch jeweils vom anderen Vollautomaten genutzt werden.
Die Technik – im inneren fast unverändert..
im Inneren geht das noch weiter: nimmt man den Wasserbehälter ab, ist die Klappe der Brühraumabdeckung dahinter in der gewohnten Form – auch die wird mittels zwei roten Schiebern, die mit Daumen und Zeigefinger zusammen gedrückt werden gelöst und dann herausgehoben.
(Bild links: welche Maschine ist welche? Würde man hier nicht teilweise die Bedienfront der EQ.9 sehen, könnte es auch die EQ900 sein – so sehr ähneln sich die beiden Maschinen von der Technik – selbst die Aufkleber auf der Klappe sind identisch..)
Die Brühgruppe ist ebenfalls ein alter Bekannter – und wird auch auf die gleiche Art und Weise mit einem einzelnen roten Verriegelungshebel gesichert.
Ihr vermutet es sicher schon – ja, auch die beiden roten Spritzabdeckungen aus Plastik passen sowohl in die eine wie auch in die andere Maschine.
Die gelungene putzfreundliche Form des Innenraumes, der wie bei der EQ.9 ebenfalls rund gehalten ist um möglichst wenige Kanten zu haben an dem sich feuchter, warmer Kaffeesatz aus Langeweile zum schimmeln motiviert sieht, wurde beibehalten. Der ist mit wenigen Handgriffen sauber gewischt und dann schnell wieder einsatzbereit.
Auch die Brühgruppe ist wie bei der EQ.9 mit einem Schieber gesichert und mit einem kurzen Schwenk nach rechts gelöst. Die Brühgruppe lässt sich dann einfach mit einem scharfen Waserstrahl von Kaffeerückständen reinigen und direkt wieder einbauen. Die Reinigung dieser Maschine sollte echt als Vorlage für Kaffeevollautomaten gelten. Maximal 3 bis 4 Minuten und das Gerät ist sauber und schon wieder bereit für den nächsten Kaffee..
Bei sovielen Übereinstimmungen stellt man sich die Frage: warum kauft man sich eine neue Maschine, wenn die alte noch funktioniert und dazu fast identisch ist?
Es gibt eben doch wichtige Unterschiede..
Und zurecht – wenn es nur um die bisherigen Punkte gehen würde, dann wäre der teure Neuerwerb einfach nur eine alte Maschine im schickeren Gewand. Es muss also noch etwas geben, was diese Maschine besonders macht – und diese Dinge gibt es, doch die passieren unter der Haube und sind in der cleveren Elektronik der EQ900 zu finden.
Das fängt schon damit an, dass man nicht mehr den Mahlgrad umständlich in den Bohnenbehältern verstellen muss. Da dies nur gemacht werden sollte, wenn der im Mahlvorgang ist, um Beschädigungen an Walze und Mahlwerk zu vermeiden ist das richtige Timing dafür wichtig – der Mahlvorgang dauert ja nur wenige Sekunden und es ist nicht jedermanns Ding seine Finger in der Nähe einer Kaffeebohnen zerbröselnden Mühle zu haben, während die läuft..
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Jetzt geschieht diese Einstellung direkt bei jeder einzelnen Kaffee-Konfiguration durch verschieben eines virtuellen Schiebereglers auf dem Touch-Display. Die Einstellung ist dann für den Kaffee dauerhaft hinterlegt. Ändern sich die Präferenzen kann die Änderung natürlich wieder gespeichert werden. Die EQ 900 (wie der Vorgänger auch schon) kann 10 verschiedene Personen-Profile speichern und dort kann jedes Familienmitglied seine eigenen Vorlieben bei den Kaffee-Spezialitäten einstellen und dauerhaft speichern.
Auch die Wahl des linken oder rechten Bohnenbehälters erfolgt nun über das Touch-Display an der Front der Maschine (bei der EQ.9 musste dafür der Schalter auf der Oberseite gedrückt werden). Die winzigen blauen LEDs auf dem Wahlschalter, die anzeigten welcher Kaffeebehälter während des brühens angesteuert wurde, machten großflächigen LEDs Platz, die über die ganze Breite des jeweiligen Bohnenbehälters reichen.
Neu ist in den Einstellungsparametern jetzt zusätzlich die Kontaktzeit – also die Zeit, die das Wasser bekommt um Inhaltsstoffe aus den gemahlenen Bohnen zu ziehen. Es gibt also einige Parameter an denen man justieren kann um den perfekten Kaffee zu bekommen.
BeanIdent – wenn die Kaffeemaschine weiss welche Bohnen es brühen soll..
Und dort kommen wir auch direkt zu der BeanIdent-Funktion. Kaffeebohne ist halt nicht Kaffeebohne – das hat auch SIEMENS erkannt und der EQ900 eine ziemlich clevere Funktion spendiert. Man kann der Maschine sagen, welche Bohne in welchem Behälter liegt und je nach hinterlegten Eigenschaften der Bohne wird der Brühvorgang optimiert.
(Bild rechts: der „Bean type finder“ oder auf deutsch „Kaffeebohnen-Assistent“ hilft dem Besitzer der Maschine den optimalen Geschmack aus der Kaffeebohne zu zaubern. So jedenfalls die Vorstellung von SIEMENS. Generell ist die Idee dahinter aber wirklich gut, auch dass man selber Kaffeesorten anhand eines Assistenten anlegen kann und auch gleich noch die Fotos der Packung einbinden kann.)
Einige Kaffeesorten sind schon in der Firmware hinterlegt – man kann aber über die App jederzeit neue Sorten hinzufügen und sogar Fotos der Packung dazu abspeichern. Hauptsächlich geht es um die Parameter Bohnensorte (Robusta, Arabica), Röstung (hell bis dunkel), Geschmacksnote (nussig, fruchtig, schokoladig, usw..) – ihr seht, da kommen schon so einige Dutzend Kombination zusammen.
Die eingespeicherten Kaffeebohnen kann man dann auch direkt den jeweiligen Bohnenbehältern zuweisen und weiß dann welche Bohne für welche Kaffeespezialität am geeignetsten ist. Das finde ich schon eine echte Vereinfachung, grade für Kaffeetrinker, die nicht stundenlang rumexperimentieren wollen, bis sie „Ihren“ Geschmack gefunden haben.
Die ganze Welt der Kaffee-Spezialitäten – Coffee World und Coffee World +
Eine richtig tolle Idee ist die Integration der Coffee World – also die Möglichkeit Kaffeemixgetränke aus anderen Ländern der Welt zu trinken. Dabei ist man nicht nur auf Heißgetränke begrenzt, sondern mit Coffee World + gibt es auch kalte Kaffeemixgetränke.
(Bild links: das sieht doch schon mal so lecker aus wie in einem italienischem Eis-Cafe – und mit der EQ900 ist das sogar möglich, dass dir diese erlesenen Spezialitäten gelingen (Ingridenzien vorausgesetzt). Die App bindet die Maschine bei der Zubereitung mit ein und sagt dir wann das Programm an die Maschine geschickt wird – fast wie Guided Cooking bei der KENWOOD Cooking Chef XL connect. Der Rest ist pure Magie…)
Natürlich kann die EQ900 keinen kalten Kaffee zubereiten, den muss man schon heiß brühen, abkühlen lassen und dann im Kühlschrank aufbewahren – aber die Rezepte für die Zubereitung, der zum Teil mit kalten Zutaten wie Eis oder Cocktail-Grundstoffen, beziehen die EQ900 mit ein und sagen genau, wann die Maschine ihren Part erfüllen soll. Dann wird das entsprechende Brühprogramm gestartet.
Das funktioniert in der Praxis ganz gut – wenn die Benutzeroberfläche der App auch nicht den Design-Preis gewinnt, so hat sie doch einiges an Potential und nette Features, die weit über die Zubereitung von Kaffee hinaus geht. Zutaten die dir zur Zubereitung fehlen, lassen sich beispielsweise auf eine Einkaufsliste setzen, oder nach „Brings“ exportieren.
Eine App sie zu knechten, sie alle zu binden..
Die Home Connect App von SIEMENS bindet nicht nur deren Kaffeevollautomaten ein, sondern auch andere Küchengeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen und ähnliches. Deshalb überschneiden sich einige Funktionen, was durchaus positiv ist: SIEMENS und BOSCH gehören ja beide zur selben Gruppe – der BSH GROUP (Bosch Siemens Haushaltsgeräte) und da auch Rezepte vom Bosch Cookit dort angezeigt werden und man Lebensmittel zu einer Einkaufsliste hinzufügen kann ist da schon einiges an Mehrwert drin.
Nicht vergessen möchte ich auch die Möglichkeit der Sprachsteuerung über den google Assistenten oder auch wahlweise Alexa: wenn man im Home Office sitzt kann man mal fix über den Sprachbefehl „hey google – schalte meinen Kaffeeautomaten ein“ und „mach mir einen Kaffee“ einen Kaffee von der Maschine brühen lassen (eine leere Tasse unter dem Ausfluss vorausgesetzt) – nur holen muss man ihn sich dann schon noch selber. Zu diesem Zweck ist es auch möglich das automatische spülen vor dem Kaffeebezug zu deaktivieren – sonst landet vor dem Kaffee die Spülplörre mit in der Tasse – und das will wohl keiner..
In der Regel wird die Herstellung eines Kaffees wohl nach der traditionellen Methode geschehen: man latscht die paar Meter zur EQ900, schaltet die ein, wartet bis die gespült hat, angelt sich dann bei Bedarf den Milchbehälter aus dem Kühlschrank, wählt sein angepeiltes Getränk, pfriemelt den Milchbehälter wieder ab und stellt den in den Kühlschrank um dann abzudackeln um den Kaffee in Ruhe zu genießen.
..und wie arbeitet die Maschine so?..
Ich war überrascht, als ich die Maschine das erste mal einschaltete und einen Kaffee brühte: Die EQ900 ist merklich lauter als die EQ.9!
Das liegt zum einen an einigen mechanischen Geräuschen aus dem Inneren (ob hier die elektronisch gesteuerten Mahlwerke justiert werden?), aber auch der Mahlvorgang der Kaffeebohnen ist deutlicher zu hören. Beim Vorgänger EQ.9 war der Sound beim mahlen ungefähr vom Geräusch vergleichbar mit raschelnden Blättern – bei der EQ900 als wenn man kleine Kieselsteine in eine Schüssel wirft und herumwirbelt. Dies hätte ich wirklich nicht vermutet – grade weil die EQ.9 fast schon berühmt für ihre fast flüsterleise Zubereitung ist und ich erwartet habe, dass die EQ900 nochmal etwas leiser wäre.
Kommen wir also endlich mal zum fertigen Produkt: dem Kaffee!
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Die Qualität eines Vollautomaten lässt sich auch am Trester messen. Je nach Einstellung ist der Kaffeepuck, der im Auffangbehälter landet mehr oder weniger trocken und unterschiedlich stark gepresst. Wenn der Automat solche Briketts herstellen kann, die in feinster Stufe fast trocken im Auffangbehälter landen und dabei nicht zerbröseln sondern sich einzeln mit den Fingern herausnehmen lassen, dann hat die Maschine ordentlich Muckis..
Das zeigt sie bei der Kaffeezubereitung: der Kaffee schmeckt je nach gewünschtem Aroma immer Klasse und hat eine perfekte kleinporige, feste Crema.
Bei der Zubereitung von Kaffeespezialitäten mit Milch kann die EQ900 gegen SIEMENS EQ.9 connect aber wirklich nochmal glänzen und übertrifft den Vorgänger bei weitem – der Milchschaum ist perfekt! Und zwar, ohne dass an irgendwelchen Düsen manipuliert werden muss (was bei der Maschine auch gar nicht geht). Bei der EQ.9 war der Milchschaum häufig kein Schaum sondern eine heiße Wasser/Milch-Mixtur mit ein paar Blasen.
(Bild links: die Qualität eines Vollautomaten lässt sich auch an den Kaffeepucks ablesen – wenn die wässrig sind und bereits beim herauspressen zerfallen stimmt was mit dem Druck und der Einstellung des Mahlgrades nicht. Optimal sind Pucks wie hier im Bild: die werden beim brühen so gepresst, dass sie fast trocken im Tresterbehälter landen. Man kann jeden einzelnen mit den Fingern herausnehmen, ohne dass die auseinanderfallen.)
Die EQ900 ist da Top – die Tresterpucks lassen sich fast als Ziegelsteine benutzen, so fest sind die gepresst (das ist natürlich auch vom Mahlgrad des Kaffees abhängig).
Fazit:
Die neue EQ900 ist ganz klar die bessere Maschine. Das Konzept von SIEMENS war stimmig: Man hat keine komplett neue Maschine entworfen, sondern dem alten Top-Modell ein modernes Make-Over verpasst und sie dann noch an den Stellen verbessert, wo es etwas zu verbessern gab – Stichwort: Milchschaum, Kontroll-LEDs am Bohnenbehälter, elektronisch verstellbares Mahlwerk.
SIEMENS EQ900 gegen SIEMENS EQ.9 connect S700
Positiv
- 2 Bohnenbehälter
- sehr feinporiger Milchschaum
- elektronisches Mahlwerk
- gute App
- gute Benutzerführung
Negativ
- beim mahlen lauter als die EQ.9
- keine Möglichkeit den Milchschaum zu konfigurieren
- wenig Zubehör mitgeliefert
Trotzdem: Wer nur Wert auf einen guten Kaffee und Espresso legt, der ist mit einer gebrauchten EQ.9 S700 gut beraten. Preislich mit 500,00 bis 700,00 € im Rahmen, bequem zu reinigen, kaum Reparaturanfälligkeit und eine Top Kaffeequalität – wer aber das volle Programm an Kaffee und Kaffee-Spezialitäten will, perfekten Milchschaum möchte und häufig an den Kaffeeeinstellungen rumdoktorn will, der sollte den teuren Nachfolger kaufen (eventuell auch gebraucht zu einem erschwinglichem Preis). Grade wer die technischen Gimmicks wie Touch-Display, BeanIdent, elektronische Mahlwerke und Sprachsteuerung cool findet, der sollte bei der EQ900 zuschlagen.
Und Ihr so? Habt Ihr zu Hause auch einen Vollautomat – oder wäre euch so ein Gerät zu teuer? Oder nutzt ihre eine Kapselmaschine? Eventuell sogar eine klassische Kaffeemaschine?
Vergleichstest SIEMENS EQ900 gegen EQ.9 connect S700
Preis/Leistungsverhältnis
Aussehen
Verarbeitung
Haptik
Bedienung
Zubehör
Energieverbrauch
Gesamtergebnis
Im direkten Vergleich mit der bei mir lange Jahre im Einsatz befindlichen SIEMENS EQ.9 connect S700 ist die neue (obwohl auch schon 2 Jahre auf dem Markt) EQ900 der strahlende Sieger. Das liegt daran, dass SIEMENS die EQ.9 genommen hat und an der nur das verbessert hat, was man noch verbessern konnte und der dann zudem noch ein schickes Face-Lifting verpasst haben. Die Zeiten von Knöpfen und Drehreglern sind vorbei: bei der EQ900 wird alles über ein Touchpad und die Home Connect App gesteuert. Damit ist man auch im Bereich Kaffeevollautomaten endlich in der Jetztzeit angekommen. Preis/Leistungsverhältnis: Der Preis für das Top-Modell ist mit aktuell 2.000 € angemessen. Man erhält immerhin einen Vollautomaten mit 2 Bohnenbehältern und 2 Mahlwerken. Das findet man nur im Premium-Segment. Aussehen: Das Aussehen ist Geschmackssache - aber ich mag das cleane Design ohne Knöpfe und Drehregler. das scharze Glas in Verbindung mit dem Edelstahl-Gehäuse ist einfach schick. Verarbeitung: Die Verarbeitung ist wie gewohnt auf hohem Niveau. Bei dem Vorgänger zeigten sich an einigen Stellen des Edelstahlgehäuses nach ein paar Jahren zwar minimale Rostansätze, aber die ließen sich auch schnell wieder entfernen. Im Betrieb verrichtet die Maschine ohne murren ihren Dienst. Überraschend ist, dass die EQ900 beim mahlen lauter ist als die EQ.9. Haptik: bei der Maschine fühlt sich nichts billig an. Von außen ein Edelstahlgehäuse und ein Touchscreen aus Glas - da freuen sich die Nervenenden der Finger und fassen das gerne an. Auch die Kunststoffbehälter der Kaffeebohnen fühlen sich qualitative hochwertig an und die Deckel haben Gummidichtungen und sitzen fest ohne zu klappern. Bedienung: Die EQ900 ist ganz klar auf optimale Bedienung und minimalste Benutzereingaben ausgelegt. Wer möchte, der muss gar nichts tun, sondern kann mit den Standardeinstellungen direkt loslegen. Wer mehr will, dem bietet diese Maschine das volle Programm an Einstellmöglichkeiten: über BeanIdent lassen sich die Kaffeebohnen in den jeweiligen Behältern für optimalen Geschmack einstellen, über Coffeeworld können Kaffee - und Kaffee-Milchmix-Spezialitäten gebrüht werden. Unverständlich ist, dass man immer noch nicht daran gedacht hat den Milchschaum justiern zu können. Zubehör: wie beim Vorgänger ist auch das Zubehör überschaubar. Der Milchbehälter ist zwar dabei - einen Adapter um direkt aus einer Milchpackung das Kuhgold anzusaugen hat man sich eingespart. Es gibt einen Brita-Wasserfilter + einen Teststreifen für die Wasserhärte und jeweils eine Entkalkungs und Reinigungs-Tablette. Energieverbrauch: Na, was soll ich sagen? Es ist eine Maschine, die Wasser schnell zum kochen bringt - natürlich kostet das Energie. Der maxima Energieverbrauch sind 1.500 Watt. Man kann die Ausschaltzeit der Maschine einstellen - die kürzeste Zeit ist 10 Minuten nach dem letzten Bezug - im Standby-Modus ist der Energieverbrauch aber minimal.