..oder: “hast Du Bohnen in den Ohren?”…
Hidiho liebe Community! Willkommen beim Test SONY WF-1000XM3 gegen Galaxy Buds Live. Warum es diesen Test gibt? Ihr habt es sicher auch schon gemerkt: Der Sommer neigt sich dem Ende zu – die Temperaturen sinken, das Wetter ist “usselig”, wie man im Pott sagt. Brr.. so nasskalt, da zieht man sich fürs Spazierengehen draußen ein bisschen dicker an. Schal, Handschuhe, Mütze und nicht zu vergessen die doofe Covid-19 Maske, gehören leider jetzt zum Outfit dazu.
Blöd, wenn man gern beim stundenlangem einsamen Kilometer runterreißen um sein Gewichtsziel zu erreichen, etwas Musik zur Abwechslung hören möchte. Pudelmütze und Over-Ear-Kopfhörer? Das klappt nicht richtig, denn die Mütze verhindert, dass der bisher von mir im Einsatz befindliche SONY WH-1000XM3 Kopfhörer richtig sitzt. Alle naselang verrutscht das Ding und der Klang durch eine umgekrempelte Mütze ist auch nicht grade dazu angetan spitze Begeisterungsschreie auszustoßen ..
Der letzte Black Friday war die Lösung meines Problems: gleich 2 der kleinen In-Ear Ohrhörer (oder heißt es bei denen auch Kopfhörer?) landeten aufgrund der stark reduzierten Preise erst im Einkaufswagen der bekannten Online-Shops und folgerichtig Augenblicke später in den Dr. Nerd Labors zur weiteren Begutachtung.
(Bild links: Da liegt ‘ne Menge Schallübertragungsgedöns – Der SONY WH-1000XM3 als klassischer Over-Ear Kopfhörer, die Sony WF-1000XM3 und die SAMSUNG Galaxy Buds Live dagegen als in-Ear Ohrstöpsel. Je nachdem, für was man die einsetzen möchte oder welche Klangqualität man möchte, sollte man das entsprechend geeignete Konzept wählen. Spoileralarm: die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht..)
Da waren zum einen der SONY WF-1000XM3 – zum anderen die SAMSUNG Galaxy Buds Live. Die Buds hatten auf der Webseite von SAMSUNG einen Listenpreis von 169,00 €. Ich habe Sie mit dem Black Friday Rabatt für 69,00 € gekauft. Die SONY waren mit einem Kaufpreis von 99,00 € etwas teurer – doch deren Listenpreis lag auch bei 249,00 € (aktuell bei 149,00 € auf der SONY Webseite, da es mit dem SONY WF-1000XM4 bereits einen Nachfolger gibt). Also 2 Paar der qualitativ besseren Ohrhörer für 170,00 €, anstatt für 420,00 €. Da kann man nicht meckern, oder?
Warum der Test WF-1000XM3 gegen Galaxy Buds Live? Mein Dank geht raus an Covid-19!..
Früher habe ich tatsächlich häufig während der Fahrt zur Arbeit in der S-Bahn die SONY WH-1000XM3 Over-Ear Kopfhörer getragen. In den Zügen der S-Bahn ist es glücklicherweise nicht so kalt, dass man eine Mütze braucht. Als Brillenträger gibt es natürlich das bekannte Problem, dass das Ohrpolster auf das Ohr drückt – das wiederum auf den Brillenbügel. Das ist echt unangenehm bei längerer Fahrt..
Und dank Covid und den Beförderungsbestimmungen, dürfen um die Ohren auch noch die Schlaufen der Covid-Ansteckungsverhinderungsmasken geklöppelt werden. Das fahren in der S-Bahn ist also vergleichsweise mit dem berühmten 3. Grad bei Verhörmethoden: Brille beschlagen wegen der warmen Atemluft, die durch die Maske an die Brillengläser klopft, wunde Ohren wegen dem scheuerndem Maskengezampel und dann noch einen Kopfhörer, der versucht die Ohrmuschel über die Brillenbügel in eine andere Form zu pressen? Danke. Auch meine Leidensfähigkeit kennt Grenzen..
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(Video oben: Ja, die älteren Semester kennen dies Video von Gus Backus vielleicht noch. Und wie oft haben früher Eltern ihre Kinder gefragt: „Hast Du eigentlich Bohnen in den Ohren?“ wenn Die nicht gehört haben. Damals gab es aber die Buds Live noch nicht..)
Eine Zeitlang habe ich dann die bekannten kabelgebundenen kleinen Ohrstöpsel getragen. Nervend war es, wenn man den Kopf drehte, weil da häufig wegen einem zu kurz bemessenem Kabel, die Stöpsel aus dem Ohr gezupft wurden. Auch blöd, dass man immer eine Hemdentasche oder Innentasche der Jacke suchen musste, die weit genug oben am Kopf war um das dämliche rausgezuppel der Stöpsel zu vermeiden. Auch blieben die doofen Kabel ständig an Sitzlehnen oder anderen vorstehenden Teilen hängen. Das rausreißen der Dinger wenn man grade irgendwo aussteigt und man erst mal damit beschäftigt ist, die blöden baumelnden Ohrstöpsel wieder einzufangen und das Kabel um die Lehne entwirren – natürlich mitten im Gang stehend um die anderen Fahrgäste beim aussteigen zu blockieren. Immer wieder schön, wenn einen andere Mitfahrer für den größten Trottel des Tages halten..
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Um derlei Fallstricken des Schicksals aus dem Wege zu gehen, wollte ich diese neumodischen Dinger mal ausprobieren.
Und wie tragen sich diese kabellosen Ohrstöpsel im Vergleich zu den kabelgebundenen Pendants oder “richtigen” Kopfhörern? Und wie ist überhaupt der Klang im Vergleich zu einem großen Kopfhörer? Das erfährst Du jetzt..
Das einsetzen und tragen von Ohrhörern – oder: “Hallo Erdanziehungskraft!”
Wenn ich ehrlich bin, bin ich etwas zwiespältig, was den Tragekomfort und den Halt im Ohr angeht. Das liegt daran, dass im Gehäuse der kabellosen Ohrhörer natürlich neben der reinen Technik zur Schallerzeugung eben auch ein ausreichend großer Akku und die Bluetooth-Technik untergebracht werden muss. Das macht den Ohrhörer schwerer als ein reines kabelgebundenes Modell. Ein Platz für eine ausreichend große Bedienfläche muss auch vorhanden sein um die wichtigsten Funktionen aufrufen zu können. Ein größeres Gehäuse bedeutet aber gleichzeitig mehr Gewicht. Jetzt kommt die Physik ins Spiel: höhere Masse reagiert stärker auf die Erdanziehungskraft.
Natürlich kommt bei den Kabelgebundenen Ausführungen noch das Gewicht des Kabels hinzu. In der Praxis merkt man davon aber kaum etwas. Ein wichtiger Vorteil des Kabels ist aber folgender: Purzelt einem ein Ohrstöpsel während des Tragens aus dem Ohr, dann hängt er immer noch an der “Sicherheitsleine”. Grade bei den hochpreisigen Ohrstöpseln von 200 oder mehr Euro Anschaffungspreis geht es da schnell ins Geld – vor allem weil man die nicht einzeln bekommen kann, um ein verlorenes Stöpselchen zu ersetzen – es muss immer ein ganzes Paar gekauft werden.
Da die Stöpsel nur ins Ohr gesteckt werden und entweder in den Gehörgang geschoben (wie bei den SONY WF-1000XM3) oder in die Ohrmuschel gedreht (wie bei den SAMSUNG Buds), ist der Halt eher mittelprächtig. Solange man die beiden Ohrhörer unter einer Mütze oder einem Stirnband trägt, kann da nichts passieren. Aber beim fahren auf dem Rad (obwohl ich aus Sicherheitsgründen das tragen dort nicht empfehlen würde) und ein Schlagloch – da würde ich schon mal einen Satz neue Ohrhörer bestellen, denn das Teil fliegt meterweit durch die Gegend. Viel Spaß beim suchen..
Ein großer Kopfhörer hält durch den gefederten Bügel besser. Da der SONY WH-1000XM3 auch gut gepolstert ist liegt er kaum merklich oben auf dem Kopf auf und durch das Over-Ear Prinzip umschließen die Ohrmuscheln das Ohr komplett und liegen am Kopf an anstatt wie ein On-Ear Kopfhörer auf der Ohrmuschel aufzuliegen und dort die Ohrmuschel zu belasten.
(Bild rechts: selbst mir passieren manchmal dumme Fehler. beim Test WF-1000XM3 gegen Galaxy Buds Live wunderte ich mich am Anfang über den schlechten Klang der SAMSUNG Bugs Live, bis ich dahinterkam, dass ich die für Schallkanäle mit Lautsprechermembranen gehaltenen “Auswüchse” nicht in den Gehörgang stecken soll, sondern die der Befestigung in der Ohrmuschel dienen. Der Klang kommt genau am anderen Ende heraus.)
Selbst das einsetzen ins Ohr war nicht so einfach, wie ich mir das vorstellte. Besonders bei den SAMSUNG Galaxy Buds Live habe ich mich am Anfang ziemlich dämlich angestellt, weil ich die Ohrhörer zwar ins richtige Ohr gesteckt hatte – aber um 180° Grad verkehrt herum. Ich war im Glauben, dass der “Nüpsel” ins Ohr gehören würde. Doch der gehört in die Ohrmuschel. Muss man auch erst mal drauf kommen..
Der Tragekomfort? So semi..
Da jedes menschliche Ohr anders ist, gibt es Adapter, damit die Ohrhörer passen. Es hat sich zum Standard herauskristallisiert, dass bei Steckern, die im Gehörgang fixiert werden, 3 verschieden große “Einsätze” mitgeliefert werden um eine hohe Passgenauigkeit und einen guten Tragekomfort zu gewährleisten. Beim SONY ist man da generös: zusätzlich zu 3 Silikonpolstern gibt es auch 3 “Antislip” Schaumstoff-Einsätze.
Bei SAMSUNG ist man (wie könnte es nach meinen Erfahrungen auch anders sein) wesentlich spartanischer: grade mal eine andere Passstück-Variante ist dabei. Richtig passen davon tut keine..
Da sind wir auch schon beim leidlichen Punkt: Der Befestigung – oder der Frage: wie schafft man es ein Großserienprodukt so zu konstruieren, dass es in jedes menschliche Ohr passt? Antwort: Gar nicht!
Der SONY wird in den Anfang des Gehörgangs geschoben und soll dort mittels den passenden Adaptern fixiert werden. Ist der Adapter zu klein, hat der Ohrstecker Spiel und purzelt bei der kleinsten Bewegung wieder raus. Der Effekt verstärkt sich wenn Körperschweiß mit im Spiel ist, was während sportlicher Betätigung häufiger auftritt. Ist der Adapter aber zu dick, hat man ständig ein Druckgefühl im Ohr, was einem auf Dauer auch auf den Sack geht, weil es einfach nervt. Dazu finde ich die “Tontrompete” zu kurz. Eine etwas längere Tontrompete – eventuell sogar flexibel – und das Problem wäre vom Tisch.
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Der SAMSUNG hat keinerlei Ambitionen sich Zugang zum Gehörgang zu verschaffen. Na gut, was nicht im Gehörgang sitzt, kann dort nicht drücken. Der Bud liegt auf dem Eingang zum Gehörgang auf und hofft, dass schon alles gut gehen wird. Das funktioniert sogar aufgrund der Bohnenform, die sich in etwa der Anatomie der menschlichen Ohrmuschel anpasst. Das Gefühl, dass dies ein stabiler Halt ist, stellt sich aber trotzdem irgendwie nicht ein.
Wir ziehen Resümee: Was den Tragekomfort angeht, ist ein großer Bügel-Kopfhörer meiner Meinung nach immer noch die beste Wahl.
Die Bedienung? Von einfach über gewöhnungsbedürftig bis nervig..
Es geht weiter mit dem Test WF-1000XM3 gegen Galaxy Buds Live:
Wie funktioniert denn die Bedienung der drei Vergleichsaspiranten? Fangen wir beim großen Bruder, dem Over-Ear Kopfhörer SONY WH-1000XM3 an. Der hat an der linken Ohrmuschel 2 Buttons. Einen benutzt man zum ein-und ausschalten, den anderen zum wählen der Geräuschunterdrückung. Die Steuerung erfolgt durch tippen auf die großen Außenflächen der linken und rechten Ohrmuscheln. Da die wirklich groß sind ist Falschbedienung fast ausgeschlossen.
(Bild links: zu hochpreisigen Kopfhörern gehört auch eine App. Hier die von SONY. Die Stärke der Umgebungsgeräuschfilterung lässt sich in mehreren Stufen anpassen. Gut erkennbar sind auch die Ladestände von Etui und Ohrstöpseln)
Bei den kleinen in-Ear Ohrhörern gibt es keine drückbaren Schalter sondern nur ziemlich kleine Sensorflächen. Ein nerviger Effekt tritt beim einsetzen auf, weil man nicht vermeiden kann mit den Fingern auf den Sensorflächen zu landen, wodurch der Ohrhörer fortwährend ein- und ausgeschaltet wird und anfängt Musik zu dudeln oder unvermittelt wieder stoppt. Bei den Sony Ohrhörern sind die Sensorflächen relativ gut zu erreichen – auch weil Sie aus der Ohrmuschel herausragen.
(Bild rechts: Auch die SAMSUNG Buds haben eine App zum steuern. Die ist aber in der Wearable App integriert)
Die SAMSUNG Buds reagieren zwar auch auf Berührung, doch da die Buds in der Ohrmuschel liegen ist deren Sensorfläche schlecht zu erreichen. Meistens braucht man dafür mehrere Versuche, bis man den gewünschten Effekt erreicht. Da man auch nicht ganz sicher ist, ob man die richtige Stelle erwischt hat tippt man nochmal – und das wird als Doppeltipp gewertet – schon stoppt die Musik nicht, sondern das nächste Lied wird gespielt.
Im Test WF-1000XM3 gegen Galaxy Buds Live funktionierte das telefonieren mit Ihnen vergleichsweise gut – auch der Klang ist OK. Ebenso sind die Mikrofone empfindlich genug damit auch das Gegenüber einen gut verstehen kann. Beim tragen einer Mütze ist das allerdings schon wieder anders, denn das Mikrofon wird dann ja abgedeckt.
Und wie ist nun der Klang?
Hat man die beiden Ohrstöpsel mal im direkten Vergleich – einmal den SONY in das linke und den SAMSUNG ins rechte Ohr gesteckt und schaltet mal während der Wiedergabe vom Smartphone durch die Ohrhörer, dann steht der Sieger schon nach wenigen Sekunden fest. Der SONY WF-1000XM3!
Das Konzept, den Schall direkt in den Gehörgang zu pusten ist einfach effizienter. Das merkt man direkt an der Lautstärke. Bei gleichem Lautstärkepegel auf dem Telefon ist der SONY gefühlt doppelt so laut, wie die SAMSUNG Buds Life. Selbst bei höchster Laufstärkenstufe auf dem Telefon sind die Buds noch im Bereich “Echt? Das war schon alles?”. Das erstaunt auch deshalb, weil die Membrane der Lautsprecher mit 12 mm Durchmesser vergleichsweise groß ist. SONY hat bei den In-Ear nur 6 mm Durchmesser (der Over-Ear hat 40 mm Durchmesser). Doppelter Durchmesser ist aber nicht doppelte Fläche, sondern vierfache Fläche. Der Klang müsste also umso kräftiger sein, je größer die schwingende Schallmembran ist. Dazu ist der Ton der Buds im direkten Vergleich mit dem SONY schwammig, ja fast plärrend und besteht hauptsächlich aus Mitten. Der SONY differenziert die einzelnen Frequenzen klarer und hat einen echten Bass-Wumms.
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Wie gesagt – dies ist das Ergebnis im direkten Hör-Vergleich mit dem SONY, der preislich und Ausstattungsmäßig aber auch in einer anderen Liga ist. Im Vergleich mit anderen In-Ear Ohrstöpseln wird der Bud Life wahrscheinlich sogar recht gut abschneiden.
Es muss ehrlicherweise auch gesagt werden, dass selbst der beste In-Ear Ohrhörer klanglich nicht an einen qualitativ hochwertigen “echten” Kopfhörer wie den WH-1000XM3 herankommt. Auch das ist der Akustik und den Gesetzen der Physik geschuldet. Einen wirklich umfangreichen Frequenzgang von 4 Hz bis 40.000 Hz bekommt nur der “echte” Kopfhörer Sony WH-1000XM3 hin. Und auch den nur mit Kabel. Bei Bluetooth-Verbindung fängt die niedrigste übertragbare Frequenz bei 20 Hz an – geht dann aber auch bis 40.000 Hz, sofern das Format LDAC gewählt wird. Das wird den meisten Benutzern ziemlich wurscht sein. Dies sind so hohe Frequenzen, die ein Techno-Jünger nach 10 Jahren Dauerbeschallung in der Disco eh nicht mehr hören kann..
In reinen technischen Daten sieht das so aus:
Sony WH-1000XM3 | Sony WF-1000XM3 | SAMSUNG Galaxy | |
Kopf-Ohrhörerformat | Over-Ear | In-Ear | In-Ear |
KOPFHÖRER-TYP | geschlossen, dynamisch | geschlossen, dynamisch | keine Angabe |
Gewicht | 255 Gramm (Stück) | 8,5 Gramm (Stück) | 5,6 Gramm (Stück) |
Frequenzgang | 20–20.000 Hz (44,1 kHz Sampling) 20–40.000 Hz (LDAC 96 kHz Sampling, 990 Kbit/s) 4–40.000 Hz (bei Kabelbetrieb) | 20 Hz–20.000 Hz (Sampling 44,1 kHz) | keine Angabe |
Bluetooth | 4.2 | 5.0 | 5.0 |
Akkulaufzeit Musik (NC an) | Max. 30 Stunden (NC EIN) | Max. 6 Stunden (NC EIN) | keine Angabe |
Akkulaufzeit Musik (NC aus) | Max. 38 Stunden (NC AUS) | Max. 8 Stunden (NC AUS) | Maximal 6 Stunden |
AKKULAUFZEIT (UNUNTERBROCHENE GESPRÄCHSZEIT) | Max. 20 Stunden (geschätzt) | Max. 4 Stunden (NC EIN) Max. 4,5 Stunden (NC AUS) | Max. 4,5 Stunden (NC AUS) |
Akkuladezeit | Ca. 3 Stunden (Komplettladung) | Ca. 1,5 Stunden | keine Angabe |
Besonderheiten | DSEE HX auch Kabelbetrieb möglich | DSEE HX | induktives Laden des Etuis möglich |
So klein und schon Noise Cancelling?
Beide Ohrhörer und auch der Kopfhörer sollen ja auch ein wirksames Noise Cancelling haben. Ich bin kein Hörgeräte-Akustiker aber natürlich stelle ich mir die Frage, wie man Schall unterdrückt, der ungehindert in den Gehörgang eindringen kann? Der Sony macht ja quasi schon durch seine “Presspassung” den Gehörgang dicht. Da ist für Schall von außen kaum noch eine Möglichkeit störend auf den – der himmlischen Musik lauschenden – Zeitgenossen einzuwirken. Doch glaubt es oder nicht – auch die SAMSUNG Buds Life schaffen es die Umgebungsgeräusche wirkungsvoll abzuschirmen. Dies funktioniert tatsächlich ziemlich gut, selbst wenn die Lautstärke komplett herunter geregelt ist.
(Bild links: das Prinzip aktiver Geräuschunterdrückung. Parallel zur Schallwelle des störenden Geräuschs wird eine weitere Schallwelle erzeugt, die genau entgegengesetzte Polarität hat. Die beiden Wellen heben sich gegenseitig auf. Das Prinzip nennt sich “destruktive Interferenz”)
Dazu sollte man wissen wie Noise Cancelling funktioniert. Es kommt nämlich nicht darauf an anderen Schall nicht ins Ohr kommen zu lassen, sondern die ins Ohr eintretenden Störgeräusche mit einem genau berechnetem Gegenschall aufzuheben. Dazu werden die zu unterdrückenden Umgebungsgeräusche mit dem integriertem Mikrofon aufgenommen und ein genau berechneter Schall mit gegensätzlicher Wellenform erzeugt. Schall ist ja eine Wellenform mit Bergen und Tälern – wenn man diese Welle genau andersrum abspielt, hebt sich der Schall auf.
Dies funktioniert bei einem gleichbleibendem längerem Geräusch mit gleicher Frequenz sehr gut – stößt aber bei plötzlichen lauten Geräuschen an seine Grenzen. Das liegt daran, dass der störende Schallimpuls zuerst über das Mikrofon aufgenommen werden muss, als Störgeräusch erkannt, und dann der genau passende Gegenschall erzeugt werden muss. Das dauert nun mal einen kleinen Moment. Trotzdem kann man bei allen 3 Kopf- und Ohrhörern sagen: “Jau, Noise Cancelling funktioniert!”
Bedienung? Dafür gibt’s doch ‘ne App!
Wie es sich für namhafte und etwas kostspieligere Ohrhörer gehört, lassen sich die Mukkestöpsel per Software konfigurieren. Bei den Buds ist die Möglichkeit zur Konfiguration in den Einstellungen der SAMSUNG Wearable App integriert. Bei iPhone Usern, die die Buds benutzen wollen gibt es eine extra App nur für die Buds. Dies liegt möglicherweise daran, dass SAMSUNG die neuen Galaxy Watch 4 mit dem google Betriebssystem ausliefert. Diese Uhren sind nicht mehr unter iPhones nutzbar. Tja, Krieg der Welten..
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Die SONY haben dafür auch eine eigene App, die man im jeweiligen Apple oder google Play Store herunterladen kann. In den Apps kann man grundlegende Funktionen zur Steuerung aber auch die Klangeigenschaften einstellen. Im Test WF-1000XM3 gegen Galaxy Buds Live gibt es hier einen Gleichstand..
Hallo Akku! Bist Du noch da?
Am Anfang hatte ich ja kurz geschrieben, dass die kleinen Biester einen Akku brauchen um zu funktionieren. Ist ja klar, wenn der Strom nicht aus dem Kabel kommt, um die Lautsprechermembranen zum schwingen zu bringen und die Funktionen zu steuern, dann muss er im Stöpsel irgendwo gespeichert werden. Die verbauten Mini-Akkus sind konzipiert ca. 4-6 Stunden Musik zu spenden. Das variiert auch etwas, ob man mit NC (Noise Cancelling) unterwegs ist oder dabei auch mal telefoniert.
Danach müssen die Stöpsel wieder in das Etui zum laden. Denn das ist ein weiteres Manko: Akkulaufzeiten von 21 oder sogar 24 Stunden beziehen sich nicht darauf, dass die Minis 24 Stunden im Ohr bleiben können, sondern dass die Ladeetuis, die man also besser immer auch dabei haben sollte, selber genug Saft gespeichert haben um die leergelutschten Ohrstöpsel 3 bis 4 mal mit dem nötigen Strom neu aufzuladen.
Da die Ohrstöpsel NUR in dem Lade Etui geladen werden können, sollten die also auch gut geladen sein, sonst ist es schnell mit der Musik vorbei. Das SAMSUNG Buds Ladeschälchen lässt sich dabei auch induktiv laden. Besitzer eines SAMSUNG Handys, welches auch das “Wireless Power Share” unterstützt, kann leergepumpte Ladeschälchen wieder etwas auffrischen. Deren Akku ist mit 472 mAh nur ein zehntel so groß, wie der Akku des SAMSUNG S21 Ultra. Theoretisch könnte man also mit dem Handy einige Tage die quäkenden Bohnen am Leben erhalten.
Tja, wer ein SAMSUNG Smartphone hat, der weiß, dass das reine Utopie ist, denn der Akku meines S21 Ultra hält manchmal nicht mal einen ganzen Tag durch.
Bereits nach 5 Minuten Ladung verspricht SAMSUNG bereits wieder 1 Stunde Soundbeschallung durch die Buds.
Und sonst so?…
Nach 2 Wochen intensivem Test WF-1000XM3 gegen Galaxy Buds Live komme ich zu folgendem Ergebnis. Klangmäßig gewinnen beide Sony Produkte – sowohl Mini wie Maxi, vom Tragekomfort tendiere ich eher zu den Buds, weil die sehr leicht sind und man Sie im Ohr kaum spürt.
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Eines muss ich noch erwähnen, weil es mich doch stört. Und das ist ein ziemlich “körperliches” Problem. Egal wie gut die Körperpflege ausgeprägt ist – es wird sich kaum vermeiden lassen, dass sich sowohl an den Buds – aber noch mehr an den Sony (aufgrund der Befestigung im Gehörgang) während des Tragens, sowohl Hautschuppen, wie auch Ohrenschmalz absetzt. Da kann man mit dem Wattestäbchen vorher hundert mal im Ohr rumprockeln, die Dinger versiffen einfach. Das ist normal – aber auch eben etwas eklig, wenn man die Stöpsel nach dem Gebrauch wieder von den körperlichen Abfallprodukten befreien muss. Und das sollte man auf jeden Fall tun! Wer da also Probleme damit hat, sollte sich den Gebrauch überlegen..
Vergleichstest In-Ear Ohrhörer
Preis/Leistungsverhältnis - 100%
Aussehen - 79%
Verarbeitung - 81%
Haptik - 84%
Kompatibilität - 82%
Installation - 84%
Zubehör - 83%
Energieverbrauch - 85%
85%
Ergebnis
Kopfhörer oder Ohrhörer? Und wenn Ohrhörer, welche? Hier im Vergleich der klassische SONY WH-1000XM3 Over-Ear Bluetooth Kopfhörer, gegen die Sony WF-1000XM3 und SAMSUNG Galaxy Buds Live Ohrhörer. Beim Preis/Leistungsverhältnis gibt es volle Punktzahl. Das liegt aber nur daran, weil ich die In-Ears während dem Black Friday zu stark ermäßigten Preisen erstanden habe. Das mittlerweile erschienene SONY Nachfolgemodell hat einen Listenpreis von 279,00 €. So viel Knete für ein paar Mukkestöpsel? Neee.. Beim Aussehen gibt sich auch keiner der drei Testkandidaten eine Blöße. Die Optik ist wertig, Verarbeitung gut, Haptik passt. Das war bei Markenherstellern aber auch nicht anders zu erwarten. In Punkto Kompatibilität gibt es keine Abstriche. Alle 3 funktionieren sowohl unter Windows, ANDROID und auch Apples IOS. Die Installation der erforderlichen Apps ist selbsterklärend und klappt sofort. Die Erkennung der Hardware ebenso. Beim Zubehör gibt sich SAMSUNG gewohnt knauserig. SONY ist da wesentlich generöser. Auch die Aufbewahrungsboxen mit Ladefunktion wirken bei den SONY wesentlich hochwertiger als das Plastikschächtelchen, die von den SAMSUNG Marketing-Experten mit einer "Schmuck-Schatulle" verglichen wird. Ja, Phantasie muss man haben.. Allerdings lässt sich die "Schmuck-Schatulle" induktiv laden - das sinnvolle Feature hat man bei SONY vergessen. Als Sieger in diesem Vergleich gehen beide SONY Lösungen durchs Ziel. Sie erzeugen einfach mehr durch Tragekomfort, Klangqualität und Ausstattung. Die SAMSUNG Buds Life kommen erst als zweiter Sieger durchs Ziel. Abstriche gab es bei der gewöhnungsbedürftigen Befestigung und der nicht ganz so guten Klangqualität.