Soziale Netzwerke

  • Die seltsame Eigendynamik von Internet-Diskussionen – ein (fast) wissenschaftliches Fallbeispiel der Doctor Nerd Labs

    oder: warum Diskussionen in sozialen Netzwerken ein Treffpunkt von Schimpansen Primaten sind..

    Anmerkung: Ein nicht ganz ernst gemeinter Beitrag zu meinen Erlebnissen bei Diskussionen in sozialen Netzwerken.

    In letzter Zeit bin ich wieder mehr in sozialen Netzwerken unterwegs. Neugewonnene Langzeitfreizeit und das bemühen um Gefolgsleute für die einzig wahre Religion der großen Schupfnudel, führen dazu, dass ich sowohl Beiträge in den Netzwerken veröffentliche, als auch wieder mehr kommentiere. Dabei ist mir aufgefallen, dass ca. 90% der Beitragsleser etwas völlig anderes verstehen, als das, was man eigentlich durch relativ klar verständlich formulierte Sätze schreibt. Um diesem Phänomen auf die Spur zu kommen, haben die formidablen Doctor Nerd Labs (die seit mehreren Jahren fester Bestandteil von NERD-O-MANIA sind) eine Ursachenforschung durchgeführt. Das Ergebnis im Anschluss:

    Diskussionen im Internet? Da muss man sich von Gesprächskultur, Empathie-Vermögen und gesundem Menschenverstand anderer Diskussionsteilnehmer ganz schnell verabschieden. Wie sich eine typische Diskussion entwickelt zeigt dieser – nicht ganz ernst gemeinte – Beitrag.. Doctor Love

    Vorab das traurige Fazit: Die Bundesbürger – besonders die Jüngeren – sind der deutschen Sprache nicht mehr mächtig. Die Dr. Nerd Labs haben in Studien herausgefunden, dass der Sprachschatz eines Deutschen Durchschnitts-Teenagers tatsächlich nur 3 Worte umfasst, mit denen er im täglichen Miteinander mit anderen Geosphären-Mitbewohnern kommuniziert. Mit den 3 Kurzlauten “cool”, “geil” (je nach Bildungs-Niveau auch fälschlicherweise “goil” ausgesprochen und geschrieben) und “lol” ist der Neumensch scheinbar ausreichend Vokabularumfangsmäßig gerüstet, und in der Lage alle Sätze zu bilden, um an tiefsinnigen Diskussionen über Weltpolitik, Philosophie oder Kultur teilzunehmen.Gütesiegel Zahnrad

    (Bild links: Das wurde mal Zeit – ein Bloggersiegel der Dr. Love Labs für 100% genialen Bloginhalt. Es gibt nichts besseres!)

    Die Reduzierung des Wortschatzes ist natürlich auch für Deutschlehrer von Vorteil. Denn je weniger Worte die deutsche Sprache umfasst, umso weniger müssen die Lehrer den Schülern beibringen. Nach Rückfragen der Doctor Nerd Labs haben die Kultusministerien bereits Pläne in der Schublade, wonach Deutsch nur noch 3 Jahre in den Schulen gelehrt werden soll. Die Begründung von dort: “Der deutsche Sprachschatz enthält viele Wörter, die im täglichen Leben niemals benutzt werden. Wir sehen die Entwicklung der Sprache auf einen überschaubaren komprimierten Sprachschatz als den Weg in die richtige Richtung – wir müssen schließlich überall sparen.. ”

    Die Reduzierung des Sprachschatzes bringt aber auch Nachteile mit sich. Die durch Umwelteinflüsse, wie ständig auf neue Nachrichten von Twitter, Facebook o.ä. Netzwerken auf sich aufmerksam machende Smartphones, die dabei blinken und zwitschernde oder andere nervtötende Töne von sich geben, stark abgelenkten Jungbürger,  verstehen viele längere Wörter  “der alten Sprache” nicht (Dieser Beispielsatz wurde von keinem einzigen pubertierenden, jugendlichem Heranwachsendem verstanden – P.S. Dieser auch nicht). Dadurch kommt es häufig zu inhaltlichen Fehlinterpretationen von Sätzen.


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    Dies tritt nicht nur bei aus Wörtern zusammengesetzten Inhalten auf, sondern erschreckenderweise auch bei Bildern. Die Doctor Love Labs haben ein Experiment in mehreren sozialen Netzwerken durchgeführt – mit fatalem Ergebnis!

    Selbstredend war uns für dieses Experiment nichts zu teuer. Wir haben also eine Investition in ein für das Experiment dringend benötigtes Testobjekt getätigt, um ein angepasstes und für alle Netzwerke gleiches Testumfeld zu schaffen.

    Die seltsame Eigendynamik von Internet-Diskussionen - ein (fast) wissenschaftliches Fallbeispiel der Doctor Nerd Labs

    Wir denken, dass es die Investition von 21 Eurocent wert war. Wir spielten zwar erst mit dem Gedanken die Kosten durch Crowd Funding vorzufinanzieren – entschieden uns aber aus Zeitgründen dagegen. Trotzdem sind wir natürlich für Spenden die eine baldige Refinanzierung ermöglichen – und um Kapital für weitere Forschungen zu ergattern – dankbar!

    Nach längerer Beratung kamen wir überein: Das Testobjekt sollte technisch nicht zu kompliziert sein, und auch für minderintelligente Social Network-User (Achtung Anglizismus! Die korrekte Bezeichnung ist natürlich: ‘Zusammenrottung von schwer resozialisierbaren Menschen mit Schreib-und Leseschwäche’) noch einwandfrei identifizierbar.

    (Foto Links: noch steril eingepackt Das von den Doctor Nerd Labs erworbene Testobjekt für den großen ‘Social Network Mental Transfer-Test’ Bild Copyright Doctor Love Labs)

    Trotz Bedenkens einiger Dr. Nerd Labs Wissenschaftlern, dass viele Kinder und Jugendliche das von uns ausgesuchte Objekt nicht erkennen würden, da es in seiner Urform quasi nicht in Fastfood vorkommt, entschieden wir uns für ein Nahrungsmittel welches zumindest älteren Test-Teilnehmern noch bekannt sein sollte und Jugendlichen wenigstens in ähnlicher Form, wie dem Logo eines bekannten Computer Herstellers oder als Luftballon auf einem Kindergeburtstag schon mal untergekommen sein müsste. Wir waren gespannt inwieweit diese anspruchsvolle geistige Transferleistung von den Probanden erbracht werden könnte.

    Nach behutsamen Transport aus einer sterilen Frischeabteilung in der Nähe der Dr. Nerd Labs und nach vorsichtigem öffnen der Schutz-Verpackung unter Reinraumbedingungen, um das Testunikat nicht zu beschädigen wurde es für den anschließenden Test behandelt. Mittels eines geeichten Testzahnersatzes (ein großer Dank hier an dieser Stelle an den Großvater von Doctor Nerd für die Überlassung dafür notwendiger Hardware) wurde ein genau definierter Biss bei dem Test-Apfel durchgeführt und danach – noch bevor der zerstörerische Luftsauerstoff den Apfel verfärben und damit das Testergebnis verfremden könnte – sofort unter besonders geschützten klimatischen Bedingungen fotografiert.


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    Das Foto des Testapfels, den wir intern Malus Vulgaris 01 nannten, veröffentlichten wir dann kommentarlos in den sozialen Netzwerken und warteten was für Kommentare zu dem Apfelbild geschrieben werden würden. Selbstverständlich ließen wir die Fotodaten des Bildes mit den Kameradaten unangetastet.

    Testapfel (Foto Rechts: Das Testbild des Apfels – veröffentlicht in den sozialen Netzwerken. Was dann passiert ist Krieg!)

    Es dauerte ungefähr eine halbe Stunde, in der nichts passierte. Doch plötzlich durchbrach ein gewisser Heinz B. aus Bad L. (aus Datenschutzgründen und um die Privatsphäre der Mitwirkenden zu schützen werden im folgenden die Namen anonymisiert) die Leere des bis dahin textmäßig kahlem Monitor-Bildschirms: “wass’n dass für’n Scheiss?” schrieb er. Freudig nahmen wir zur Kenntnis, dass Herr B. einen erweiterten Sprachschatz hatte, der über die am Anfang angesprochenen 3 Wörter hinausging, auch wenn er bei einigen Worten noch unsicher in der Schreibweise war. Doch dieses vorpreschen des Testprobanden kennen wir auch aus der Familie der Primaten, wenn zum Beispiel Schimpansen unbekannte Gegenstände mit Stöcken bewerfen um heraus zu finden, ob der Störenfried Freund oder Feind ist.

    Heinz B. war ohne Frage ein Alpha-Tier.

    Der Kommentar war auch eine Initialzündung bei den anderen Netzwerkern – Um beim Beispiel der Schimpansen zu bleiben, schlichen nun vorsichtig auch andere Primaten, bzw. Netzwerk-Teilnehmer aus dem schützenden Dickicht des Internet-Dschungels um sich mit dem fremden Objekt zu befassen.

    Es dauerte deshalb nicht lange, und weitere Trockennasenaffen (Haplorrhini) begannen Buchstaben in die heimische Tastatur zu tapsen. Der Fotoamateur Egon W. aus S. fand die Tiefenunschärfe völlig übertrieben und die Farben zu verwaschen. Ca. 10 Sekunden nachdem der Kommentar veröffentlich wurde widersprach eine Frau Gerda N. aus D. energisch und fand “das Bild ist doch schön..”

    Nochmals 10 Sekunden später beschimpfte Egon W. die seiner Meinung nach blinde Gerda N. aufs übelste wegen Ihrer unqualifizierten Sichtweise von Fotos. Was Egon W. nicht wusste: Gerda N. mochte was Fotokunst anging, Amateurin sein – was Ihr Schimpfwort Vokabular anging war Sie ein absoluter Profi. In der Folge besorgte Sie es Egon W. deshalb Verbaloral – allerdings ohne Happyend.

    Während sich zunehmend weitere Kommentatoren auf beiden Seiten dieser beiden Netzwerker formierten und sich gegenseitig mit Nettigkeiten bedachten, die eigentlich unter das FSK18 Verbot fielen, fand ein NOKIA Lumia Besitzer anhand der Bild-Daten heraus, dass das Bild “nur” mit einem IPhone aufgenommen worden war. Er stänkerte, dass das Stillleben nur Schnappschussqualität hätte, der Lichtsensor des Iphones aus der Steinzeit wäre und pries natürlich sehr angeberisch im Gegenzug die überragende Kameraqualität des Nokia Smartphones an.

    Das hätte er besser nicht tun sollen, denn andere IPhone Benutzer lasen seine blasphemischen Kommentare und überschütteten nun Ihrerseits den Nokia User mit technischen Finessen, die das IPhone besser zu können in der Lage sein sollte, als das “schwule Nokia Kackteil” (Originalzitat).   Nach einer halben Stunde war die Diskussions-Runde von anfänglich 4 Kommentatoren auf 50 angewachsen und deshalb gut gefüllt.

    Applefanboys beschimpften Nokia Nerds, und alle zusammen waren gegen die, irgendwann fast unbemerkt ebenfalls in den Ring der Handyphone-Nutzer gestiegenen, Android Phone User. Keine 10 Minuten später waren bereits 647 Kommentare, welche hauptsächlich aus Schimpfworten bestanden, in der Kommentar-Historie.

    Auch die Silhouette des angebissenen Apfels erregte nun Aufmerksamkeit, bei einigen zufällig in die Streiterei geratenen SNUs (Social Network Usern) und Sie beschwerten sich vehement über die Schleichwerbung für einen Hersteller, der seine Produkte zu überteuerten Preisen verkauft, obwohl er die verhassten IPhones in Billiglohnländern fertigen lässt.

    Damit stießen Sie natürlich bei den von den Nokia Usern verächtlich genannten “Apple Fanboys” auf wenig Gegenliebe – worauf sich die Appleianer auf einen aufreibenden Zweifrontenkrieg einließen und in der Folge alle Anwesenden der anderen Interessengruppen aufs übelste beschimpften.

    Fast schien es so, als könnten die, seit einigen Minuten eingeigelten, und immer die gleichen Phrasen abfeuernden Anhänger der Apple Produkte – aus Ihrer Deckung heraus – gegen die beiden unnachgiebigen Gegner bestehen, doch dann tauchten wie aus dem Nichts einige Linux-Administratoren auf, die den Appleianern wegen Ihrem „abgeschottetem Betriebssystem“ gemein in den Rücken fielen und eine Lanze für Open Source Software brachen. Bei dieser Übermacht erwarteten wir quasi jede Sekunde die Kapitulation der Apple-Fanboys, doch dann posteten im buchstäblich letzten Moment einige Windows-Admins versehentlich zynische Sätze über das „Kindergarten-Betriebssystem Ubuntu“ und kamen damit ungewollt den Apple-Usern zu Hilfe, denn damit lenkten Sie folgerichtig den Hass der Linux Befürworter auf sich.

    So ging es stundenlang munter weiter – der Kampf wogte hin und her – es zeichnete sich kein klarer Sieger ab.

    Betty A. aus D.Ein weiterer Nebenkriegsschauplatz wurde während der Zeit noch eröffnet, als Mareike F. aus S. die Doctor Nerd Labs mit mahnendem Unterton darauf hinwies, dass es ja wohl eine Ungeheuerlichkeit wäre, einen angebissenen Apfel nur für ein Aufmerksamkeit haschendes Foto zu präsentieren, wo es doch Menschen auf der Welt gibt, die bitteren Hunger leiden und froh wären einen Apfel zu haben – selbst wenn er angebissen wäre. Nicht ganz einen Wimpernschlag später schrieb Ihr ein neu hinzu geeilter Kommentator, dass Sie “eine blöde Öko-Tusse ist, die besser wieder in Ihrem BIO-Laden das Personal nerven sollte”. Auch hier zeigte sich binnen Sekunden, dass die den Welthunger bekämpfende und aus tiefster Überzeugung alle Menschen liebende (so stand es jedenfalls in Ihrem Profil), harmoniebedürftige Dame ein umfangreiches Repertoire an Schimpfworten kannte.  Nach 2 –3 Wortwechseln füllten sich auf beiden Seiten die Reihen der Social Media Schützengräben, um den Gegner mit unschönen und sehr vulgären Worten zu bombardieren.

    (Foto Links: Die Kommentatorin Betty A. aus D.)

    Während quasi im Sekundentakt neue Beschimpfungen von allen Gruppen aufpoppten, und alle Kommentartoren gnadenlos für sich und Ihre Lebens-Überzeugung kämpften, betrat unbemerkt Betty A. aus D. die Community.

    Betty wunderte sich über die ganze Aufregung, fand aber, dass der Apfel eine geschickte zweideutige Symbolik auf die Vertreibung aus dem Paradies sei. Betty schrieb in Ihrem Profil auch, dass Sie seit kurzem Single ist und leider etwas leichtgläubig. Nachdem ich Ihre Fotos gesehen hatte, schrieb ich Ihr, dass die Visualisierung des Themas “Versuchung” auch genau der Sinn des Fotos war – und ob ich Ihr nicht die Forschungen der Doctor Love Labs im Allgemeinen und die Kirchenlehre der großen Schupfnudel im Besonderen in einem persönlichen kostenlosen Workshop näher erklären könnte.


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    Betty willigte erfreut ein, weil Sie den Abend nichts vorhatte. Sie hatte eigentlich für 2 Personen zu Abend gekocht, aber Ihre Freundin hatte plötzlich absagen müssen.

    Nicht ganz 1 Minute später war ich auf der Autobahn Richtung Betty.

    Ich habe keine Ahnung wie die Diskussion ausging – ehrlich gesagt: es interessierte mich auch nicht mehr. Hey Mann – mal im Ernst: glaubt Ihr, ich bleibe am PC sitzen, wenn ich so eine Hammerfrau treffen kann?

    Und was kannst Du nun aus der Geschichte für Lehren für’s Leben mitnehmen?

    1. Jeder sieht nur das, was er sehen will
    2. Kommentatoren schreiben mit Vorliebe etwas zu Dingen, von denen Sie keine Ahnung haben
    3. Egal, was Du für eine Meinung hast – es wird immer mindestens Einen geben, der Dir widerspricht
    4. wenn auf einem Foto ein Apfel ist – dann ist es ein Foto von einem Apfel – und nichts, aber auch wirklich NICHTS anderes!
    5. Wenn Du die Möglichkeit hast dich mit realen Menschen zu treffen, Du aber stattdessen lieber deine Zeit in sozialen Netzwerken verplemperst um dich mit Idioten rumzustreiten, bist Du selbst der größte Idiot!

    Datum letzte Änderung: 02.05.2014 06:13 Uhr

  • Sonntagsgedanken: von Formal-Dienst, Apellen, Blog-Paraden – und warum das alles beim Networking wirkungslos verpufft..

    ..oder: warum das Internet eine reine Glaubensfrage ist

    Wenn Du eine Unternehmenswebseite – möglichst mit angeschlossenem Webshop – ins Internet gestellt hast, dann brauchst Du auch unbedingt eine Firma, die sich mit SEO auskennt, und dir für teures Geld deine Webseite optimiert, damit Du fortan bei Google bei den Suchergebnissen ganz oben bist und deine Umsatzzahlen gen Himmel schießen.

    Das erzählen Dir (und mir) jedenfalls die ganzen “Cold Call Akquisitoren”, die mich früher tierisch genervt haben. Kaum ein Tag im Büro verging, dass nicht einer dieser “von google beauftragten” Suchergebnisoptimierern bei mir angerufen hat und mir seine Dienste aufschwatzen wollte. Wenn ich nachfragte, wie man uns denn gefunden hatte, dann kam als Antwort “über google” – was im Umkehrschluss ein guter Beweis dafür war, dass man eine Suchmaschinenoptimierung nicht wirklich braucht (schließlich hätte man uns ja sonst nicht gefunden, gelle? Diese Internetweltverbesserer sollten lieber die Unternehmen nerven die NICHT bei google zu finden sind).

    SEO ist ein seltsames Phänomen – man könnte fast von einem Wunder sprechen. Die Vermarktung der Leistung ist ein noch größeres. Schaut man ins Internet, gibt es tausende von Firmen, Einzelpersonengesellschaften, Freelancern und Startups, die sich mit SEO befassen und den unwissenden Firmen das Versprechen verkaufen ausgerechnet deren stinklangweilige Webseite bei Google auf Platz 1 (oder doch wenigstens unter die Top 5) der Suchergebnisse zu zaubern.


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    Für jemanden, der in Mathematik nicht nur aus dem Fenster geguckt hat, und der zumindest den Dreisatz beherrscht, ist klar – so ein Versprechen kann nur funktionieren, wenn ich der einzige Anbieter eines einzigen auf der Welt hergestellten Produktes bin, und der Suchende auch genau diesen Produktnamen in das Google Suchfeld eingibt. Schon bei einem Sammelbegriff wie, sagen wir mal: “Laufschuh”, wird es unmöglich ein lokales Geschäft auf die erste Seite bei Google zu bringen, außer es ist tatsächlich das einzige, was im Internet vertreten ist. Doch seien wir realistisch. In Deutschland gibt es ca. 12.400 Orte. Selbst wenn jedes nur 1 einziges Schuhgeschäft hat (in meinem Dortmunder Stadtteil gibt es allein schon 5), kommen wir auch auf 12.400 Schuhgeschäfte. Es wird nicht jedes im Internet vertreten sein ziehen wir also mal die Hälfte ab, also sagen wir, wir haben nur noch 6.000 Geschäfte über und alle würden einen SEO Optimierer bemühen, wäre die Chance auf Seite 1 zu kommen 1:600 (bei 10 Treffern auf der Suchseite). Da die ersten Suchergebnisse Global Player und Marktführer sowie große Internet-Versender wie Amazon anzeigen, halbiert sich die Chance also nochmals um mindestens 50%. Die Unmöglichkeit geschnallt?

    FlaschenpatadeDas ist ungefähr so ein Versprechen, wie wenn die Seelenfänger der Zeugen Jehovas ankommen und Dir erzählen, wenn Du dort beitrittst, kannst Du nicht mehr krank werden. Läuft Dir die Nase irgendwann trotzdem – dann war einfach dein Glauben nicht stark genug.

    Naja, die Doofen sterben einfach nicht aus – das sagte meine Oma schon..

    Dies zeigt, dass das Internet etwas ist, was man nicht unbedingt mit Logik erklären kann. Es gehört auch ein gewisser Glauben dazu. Nun, mit Gläubigkeit habe ich es nun wirklich nicht. Aber es gibt sehr viele Gläubige im Internet. Die glauben nämlich, Ihr Blog würde an Bekanntheit zunehmen, wenn Sie nichts dafür tun. Damit sind wir auch beim Thema der heutigen “Predigt”..

    Schlagen wir mal den Bogen zur Überschrift, denn das heutige Thema geht um die Unfähigkeit vieler Blogger zu netzwerken. Ihr werdet euch vielleicht gewundert haben, warum die Überschrift viele aus dem martialischen Wortgebrauch bekannte Wörter enthält. Das hängt damit zusammen, dass eine Parade ein Begriff mit militärischem Ursprung ist und ein bisschen Drill und Disziplin sind nicht verkehrt, wenn man erfolgreich netzwerken will. Hilft es doch den inneren Schweinehund der Faulheit zu bekämpfen.

    Viele Blogger sind in sozialen Netzwerken um dort Leser für ihre Blogs zu finden. Mal ehrlich – wenn Du ein Fahrrad fährst und Du gehst in ein Autohaus – glaubst Du die Kunden dort würden sich für dein Fahrrad interessieren? Nee, kein Einziger. Was heißt das für den Blogger: Blogleser findet man über Blogs. Ende.

    Nun gibt es probate und gut wirkende Mittel Stammleser zu finden und zu binden. Die Blog-Parade ist ein hervorragendes Mittel um neue Blogs kennen zu lernen, und Leser (und noch WICHTIGER! KOMENTATOREN!!) zu gewinnen.

    Leider sind die letzten Blogparaden, bei denen ich teilgenommen habe so fürchterlich in die Hose gegangen, dass ich erklären sollte, worum es geht. Nicht nur finden sich in kurzer Zeit neue und interessante Blogs zusammen, die von den anderen Paraden-Teilnehmern kritisch beäugt werden, und für neue Netzwerkkontakte sorgen kann. Viel wichtiger noch: Eine Blog-Parade ist für den Ausrichter eine tolle Möglichkeit selber neue Blogs kennen zu lernen, mit denen man thematisch verbunden ist und sich per Kommentar austauschen kann. Das schöne: fremde Blogs haben in der Regel eine Anzahl von Lesern, die den Blog des Parade-Ausrichters noch nicht kennen. Letztlich sehen andere Blog-Leser die Kommentare und besuchen dann den Blog, um dort zu ähnlich gelagerten Themen zu kommentieren. Man partizipiert also von der kommentarwilligen Leserschaft anderer Blogs und steigert dadurch seine eigene Bekanntheit. Ganz einfache Logik oder?


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    Sollte man glauben, aber die Realität zeigt das genaue Gegenteil. Bei den letzten Blogparaden habe ich folgende Dinge bemerkt, die klar machen, warum die Blogs unter ständig schwindenden aktiven Benutzern leiden. Das liegt ganz einfach in der Blödheit der Blog-Betreiber begründet.

    • mehrmalige Kommentare die man auf Blogs der Blogparaden-Teilnehmer hinterließ, wurden zwar teilweise auf dem besuchten Blog beantwortet, führten aber nicht zu einem Gegenbesuch – noch weniger zu einem Kommentar auf meinem eigenen Blog
    • die Blog-Parade wurde lieblos durchgeführt und es gab trotz mehrmaliger Erinnerung keine Zusammenfassung
    • Blog-Paraden-Teilnehmer hinterließen einen reinem Selbstbeweihräucherungs-Marketing-Artikel, bezogen sich aber nicht auf das vorgegebene Thema

    Also Leute – mal tacheless gesprochen: wer seinen eigenen Blog nicht verlässt um auf anderen Blogs zu kommentieren, der muss sich nicht wundern, wenn auf seinem eigenem Blog die Beiträge ungelesen Staub ansetzen. So toll oder wichtig ist kein Blog, bzw. Blog-Betreiber, dass er sich erlauben kann, wie die Spinne im Netz darauf zu warten, dass schon früher oder später die Besucher merken, wie einzigartig der Blog ist. Wenn man schon Kommentare bekommt, was ja selten genug der Fall ist, dann sollte man Sie was? GENAU – BEANTWORTEN!

    Man sollte sich generell dazu zwingen nicht nur Beiträge zu schreiben, sondern auch die Bloggerwelt mit Besuchen und Kommentaren beglücken. Stellt man fest, dass nach einer gewissen Anzahl von Kommentaren, kein Gegenkommentar kommt – dann kann man getrost weiter ziehen. Der kommentarunwillige Blog-Betreiber ist entweder satt und glücklich mit seiner Stamm-Leserschaft – oder einfach nur zu blöd die einfachsten Gesetze des Netzwerkens zu kennen. In beiden Fällen braucht man keine weitere Zeit in Besuche zu investieren. Es gibt genügend andere Blogs, die nur darauf warten besucht zu werden…

  • Sonntagsgedanken: die neuen deutschen Tugenden: Boshaftigkeit, Missgunst und Dummheit

    oder: Deutschland Quo Vadis?

    Wollte man früher die wahren Charaktereigenschaften eines Menschen herausfinden, dann schleppte man Ihn einfach in eine Kneipe, gab ihm 10-12 Pils (bei den um die Stelle als deine Lebensabschnittsgefährtin buhlende Hühnern die entsprechende Anzahl “Long Island Ice Tea”) aus – und stellte dann verwundert fest, dass die durch gesellschaftliche Zwänge aufgesetzte nette Fassade der/des Mr(s). Nice Guy langsam verschwand und Platz machte für den vermurksten Charakter eines/r völlig verkorksten Psycho-Freaks/in. Das dumme daran: Das Experiment konnte grade bei partyerfahrenen Schnecken schnell ins Geld gehen – einige Hühner sind echt erschreckend trinkfest.

    Schön, dass man heute nicht mehr einen Cent ausgeben muss, um herausfinden zu können, wie daneben einige Zeitgenossen sind, wenn Sie sich im Internet hinter einem Pseudonym verstecken können. Es reicht, sich deren Profile in sozialen Netzwerken und deren Beiträge in Diskussionen durchzulesen, um festzustellen, dass sich da bei einigen Mitmenschen ein schwer gestörtes Verhältnis zu einem soziales Miteinander in den Synapsen  manifestiert hat.

    Ich – der ja nun wirklich auch durchaus sarkastisch und zynisch sein kann – bin in letzter Zeit erschüttert, was da für Statements in den Foren der Nachrichtenmagazine oder in sozialen Netzwerken auftauchen.

    Als  die Meldung in der Zeit Online erschien, dass Michael Schumacher Anzeichen des Erwachens zeigte, war der Inhalt der ersten Antwort einer “Frau Freifig”  die Sorge, wer das denn nun bezahlt. Es könnte ja schlecht angehen, dass die Allgemeinheit für die monatelange Behandlung eines “Steuerhinterziehers” zahlen soll. Der Kommentar wurde von der Zeit relativ schnell gelöscht – doch er war nicht der einzige. Das Thema Michael Schumacher geriet schnell zu einer Diskussion von Krankenkassenexperten – Es ging nicht um die gute Nachricht, dass es mit dem Gesundheitszustand langsam aufwärtsgeht, sondern um die rechtlichen und finanziellen Aspekte einer KV. Das ist ungefähr so, als würden die lieben Verwandten bei der Beerdigung am offenen Sarg darüber streiten, wer denn nun gefälligst für die Kosten der Trauerfeier aufzukommen hat. Die gute Nachricht, dass es Michael Schuhmacher besser geht, geriet zur völligen Nebensächlichkeit.

    zeit Online MeldungGleiches Medium – andere Meldung: zum Mord an Anja Niedringhaus – einer bekannten deutschen AP-Journalistin, die in Afghanistan über die Wahl berichten wollte, war gleich der erste Beitrag von einem User “Eusebio2”: „Kriegsfotograf ist eben ein gefährlicher Beruf. Wer darin arbeiten, nimmt es in Kauf getötet zu werden“.  Anteilnahme? Nee, das liest sich anders – dementsprechend war auch die Anmerkung der Zeit zu dem Kommentar.

    Einzelfälle? Schön wär’s. Ich habe letztens  selber eine Hauptrolle in einer Diskussion – die Ähnlichkeit mit einem Shakespeare Drama hatte – gehabt.

    In diesem “Stück” bei google+ auf dem Profil von “HartzIV.org” ging es um die Meldung, dass der Hartz 4 Satz zu niedrig wäre, und dies auch von einem Forschungsinstitut (Hans-Böckler-Stiftung) nachgewiesen worden war.

    Weitere Hauptdarsteller in dem Stück:  Dirk Weimer. Der liebe Dirk wohnt zwar nicht in Deutschland, sondern auf Malta, was Ihn aber nicht daran hindert, den hier lebenden Hartz IV Empfängern vorzuwerfen, dass Sie gefälligst rechnen lernen sollen, weil man mit dem Geld sehr wohl auskommen kann. Ist jemand seiner Meinung, dann wird der gelobt – kommt er nicht aus, dann wird Ihm Verschwendungssucht vorgeworfen. Watscht er nicht grade verschwenderische ALG 2 Bezieher wegen verprassens des Staatsschatzes ab, postet er im Halbstundentakt politische Statements .

    Sein  Freund im Geiste in dieser Posse ist Andreas Straeter. Auch hier haben wir eine ganz besondere Spezies Mensch vor uns. Andreas S. ist  ALG2 Empfänger. Sogar von Beruf! Das schreibt er jedenfalls stolz in seinem Profil.  Ist ALG 2 Bezieher ein Beruf? Ich wusste zwar nicht, dass man so etwas lernen kann, aber in der Regel sind Menschen, die so etwas als Beruf anführen geistig schon ziemlich durch, haben sich Ihr Plätzchen in der sozialen Hängematte schön eingerichtet. – und möchten die eigentlich auch nicht mehr verlassen.  Deshalb schreibt er auch sehr zynisch über die Hartz IV Empfänger, die der Meinung sind, dass der Betroffene mit dem Regelsatz nicht auskommt. Außerdem ist er  “Netz-Nerd und Troll-Sprayer”.  Mehr gibt dieser Intelligenzbolzen nicht von sich Preis – ich muss aber auch sagen, das wenige reicht schon.

    Im folgenden Schauspiel spielen sich Dirki und Andi gegenseitig die Jubel Plusse zu und klopfen sich gegenseitig auf die Schulter, wenn es Ihnen gelungen ist, einem der wenigen kommentierenden “echten” Hartz IV Bezieher nieder zu machen.  Etwas später taucht eine weitere Kleindarstellerin auf..


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    Der Name der neuen Protagonistin: Sabine Bade. Sabine hat einen Hochschulabschluss – doch leider keinen Verstand – ja, sowas gibt es.  Deshalb ist auch die erste Frage von ‘Bine’, wieso ich so eine große Wohnung habe – wo mir doch als Hartz IV Empfänger nur eine kleinere zustehen würde. Ist ja meine Schuld, wenn ich dann nicht mit dem Regelsatz auskomme. Ich erkläre, dass  man nicht als Hartz 4 Bezieher geboren wird, sondern es eben auch Menschen gibt, die aus einem gut bezahltem Beruf, und darauf folgender Arbeitslosigkeit nach Hartz 4 rutschen. Wenn man eine Wohnung mit einem Partner zusammen hat, wird die aber nicht nach dem Gesichtspunkt: “wird die später klein genug sein, wenn wir irgendwann mal ALG 2 beziehen?” gemietet, sondern es wird auf Wohnlage, Ausstattung, Anbindung an Kita, Schule, Spielplätze geachtet.

    Sabine ist auch Ernährungsexpertin und rechnet mir vor, dass Sie mit 10-20 Euro in der Woche an Lebensmitteln auskommt – also nicht mehr als 80 Euro im Monat. Ich weiß zwar nicht, wie die liebe Sabine es schafft, sich für  maximal 2,67 € pro Tag gesund und abwechslungsreich zu ernähren – aber ich möchte es auch gar nicht wissen – ich vermute mal, auf die Limette für 49 Cent im Caipirinha müssen ALG 2 Bezieher verzichten – Harzer haben aufgrund Ihrer niederen sozialen Position als Prügelknabe gefälligst Kranwasser zu saufen..

    Das ganze Drama gibt’s als PDF zum nachlesen und zum nachspielen. Vielleicht als Musikal oder als Schauspiel bei einer Schulaufführung? Wer Interesse an dem kurzweiligen Stück hat klicke bitte HIER.

    Dazu habe ich ein kleines Spiel entworfen. Es nennt sich Idioten-Tic-Tac-Toe.

    Idioten Tic Tac Toe

    Ziel des Spiels ist es in den Social Network Foren 3 Treffer mit den obigen blödsinnigen Aussagen zu bilden. Die Treffer müssen aber  in einer Reihe sein. Die Felder können sowohl senkrecht, waagerecht als auch diagonal miteinander verbunden sein. Wer als erster eine Reihe gefunden hat, schreit: “Idioten-Strike” und ist Sieger der Runde.

    Was auffällt: Kaum ein Kommentator nimmt Anteil an der finanziellen Situation eines Hartz IV Beziehers. Es herrscht überwiegend die Meinung vor, dass die Leute einfach zu faul sind und dem Staat zur Last fallen. Meinungsbildend in der Diskussion sind Trolle oder Leute, die nie Hartz IV bezogen haben – aber genau wissen, dass der ALG 2 Bezieher etwas falsch macht, wenn er mit dem vom Staat schöngerechneten Regelsatz nicht auskommt. Dazwischen gibt es dann von einigen Superschlauen Einmal-Kommentatoren natürlich die altbekannten Phrasen: “guck mal nach Amerika, da gibt es gar nix und jeder muss zusehen dass er klar kommt” (was nicht stimmt, denn es gibt in den USA Arbeitslosengeld. Es ist allerdings nur 50% des letzten Gehalts. Danach wird bis zu 5 Jahre Fürsorge bezahlt, das amerikanische Pendant zu Hartz 4).


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    Auch immer wieder gern gepostet: ”Sozialhilfe gibt’s nur in Deutschland. Andere Länder (der EU)  haben so was nicht. “

    Dazu gibt’s im Web andere Infos – man muss es nur bei google eingeben. Was fällt auf? Genau. Die anderen Länder haben im Gegensatz zur Aussage eben doch  eine Sozialhilfe – und zum Teil sogar höhere ALG Sätze als Deutschland.

    eckregelsatz-europa-vergleich

    Gut – die obige Karte ist nicht aktuell. Es ist aber nicht zu erwarten, dass die dort aufgeführten Länder in den letzten Jahren Ihr Sozialsystem komplett eingestampft haben. Ja, es gibt auch Länder bei denen gibt es keine Sozialhilfe. Aber soll das die Lösung sein? Abschaffung des Sozialsystems, damit die faulen Bratzen endlich wieder malochen? Stimmt, der Spruch: ”wer arbeiten will, der findet auch Arbeit!” hatten wir schon oben im Idioten-Bingo – damit hast Du schon mal deinen ersten Punkt..

    Was fällt noch auf? Kaum jemand den Hartz IV betrifft, diskutiert. Dafür sorgt dann schon so ein Geschmeiss wie unser Idioten-Trio Bine, Andi und Dirki.

    Die eigentlich betroffenen und erwünschten Diskussions-Teilnehmer zu dem Thema haben sich also im stillen damit abgefunden, ausgegrenzt zu sein, oder werden durch Trolle und Dummschwätzer so verunsichert, dass Sie lieber nichts schreiben. Das kann man durchaus nachvollziehen. Wer bereits von allen staatlichen Institutionen drangsaliert wird und Angst vor Repressalien haben muss, der möchte sich sicher nicht auch noch im Internet nieder machen lassen.

    Die Entwicklung in diese soziale Gefühlslosigkeit kotzt mich mal so richtig an. Auch dass kaum noch ein Bürger mal was tut und seinen Arsch aus dem Sessel hochhebt um mal auf die Straße zu gehen. Aus schwafelnden Stammtisch-Philosophen sind schwafelnde Social Network Basher geworden.

    Zwei sehr treffende und Angst machende Sätze – auch in der momentanen Situation mit Russland – habe ich in den letzten Tagen in einigen Reportagen gesehen. Zum einen sagte eine Polizistin in Bezug auf die Gewalt bei Fußball-Anhängern: “Früher hat man seinen eigenen Verein geliebt. Heute werden die Anderen gehasst!”

    Und in dem Video der gefährlichste Mann der Welt ab Timecode 1:19:40: “..leider lernt man da etwas über seine Mitmenschen, das man gar nicht wissen will: dass Sie zuhören, daraus lernen,  es sogar verstehen und es dann aber weiter ignorieren..”

    Beide Sätze stimmen – und beides führt dazu dass ich die Bewohner und Bürger dieses Landes immer mehr für eine Herde von dummen Schafen sehe,  die teilnahmslos hinter Ihrem Schächter in den Schlachthof hineintrotten – und dabei gebannt TV glotzen..

    Datum letzte Änderung: 09.04.2014 08:14 Uhr

  • Sonntagsgedanken: von sozialer Kompetenz in sozialen Netzwerken, Communitys, Blogs und dem Glück Tausende von Freunden zu haben..

    ..oder: Fluch und Segen der digitalen Gesellschaft – führen Sie den Nutzer in Wahrheit in die Einsamkeit?

    Obwohl dieser Blogbeitrag nun auch schon etwas älter ist, wird das Thema Blogs vs. Soziale Netzwerke und Co. zum Thema „Digitale Gesellschaft“ nie uninteressant. Deshalb reiche ich diesen Beitrag in die Blogparade von „www.saarcamp.de“ als meinen Gedankenblitz ein.

    Susi B. aus Hamburg hat 4585 “Freunde”. Natürlich wohnen die nicht alle in Ihrer Straße – die meisten nicht mal im gleichen Ort. Das wäre ja auch ein bisschen zu viel, die Morgens alle einzeln zu begrüßen, wenn Susi zur Schule in die 8. Klasse fährt. Stelle Dir mal vor, Susi würde für jede einzelne Begrüßung mit einem kurzen „Hallo“ 3 Sekunden benötigen – Sie bräuchte fast 4 Stunden dafür und würde jeden Morgen zu spät zum Unterricht erscheinen.

    Aber die sind alle als Freunde in Ihrem Facebook Account.  Und die sind “totaaaal wichtig” in Ihrem Leben sagt Sie. Deshalb postet Susi an der Bushaltestelle auch an alle Freunde: “Hallo Leutz, Fettes Knutscher an alle. Bin wieda auf dem Weg in die Kackschule :-(” – und freut sich, wenn Sekunden später das Handydisplay aufleuchtet, und Frederik aus München ihr ein “LOL” zurückantwortet.

    Man könnte meinen 4585 Freunde wären genug – doch bei jeder neuen Freundschaftsanfrage klickt Susi auf hinzufügen – und ist von da an immer bestens informiert darüber, wenn Bea aus Idar-Oberstein neues von Ihrem Favoriten aus “DSDS” Band postet oder Peinlichkeiten ihrer Schwester – die Sie hasserfüllt „Bitch“ nennt – in die ganze Welt hinausposaunt.

    Susi wird Bea niemals persönlich kennen lernen. Von Ihrem Taschengeld kann Sie sich grade mal ein bisschen Make-up und die Prepaid Karte für das Smartphone kaufen, dass Ihr die Eltern nach langen, zerrüttenden Heularien endlich gekauft haben. Das Geld für eine Zug-Fahrkarte um die “total coole” Freundin, die schon mal Sex mit ein paar Jungs gleichzeitig hatte mal zu besuchen und mal persönlich kennen zu lernen, sitzt längst nicht mehr vom Taschengeld dran.

    souldemonHätten die Eltern im Vorfeld gewusst, dass Susi von dem Zeitpunkt an, mehr Zeit damit verbringt auf das riesige Handy-Display, anstatt ins Deutschbuch zu schielen, und Susi wie ein hirntoter Zombie völlig abgelenkt den morgendlichen Gesprächen am Frühstückstisch nicht mehr folgt, weil Sie im Sekundentakt den Mitschülern aus der Klasse mal eben ein “goil”, “LOL” postet oder denen auf deren Statement: “das Wetter ist voll Asi”, ein Like spendiert – Sie hätten es sich zweimal überlegt, der Tochter das neueste Smartphone zu kaufen.

    Fragt man Susi, was Rolf (der so ungefähr auf Nummer 1563 in der Freundesliste rangiert) für Interessen hat, weiß Susi das momentan nicht. Aber der macht was “total cooles” – da ist Sie sich sicher. Susi weiß aber auch bei 99% Ihres Netzwerkes nicht, was die für Interessen haben. Geburtstag? Nachname? Wohnort? Alter? Das ruft bei Susi nur Kopfschütteln hervor. Und bei jeder Frage wird Sie zickiger. Susi hat offenbar Probleme damit, eine Kommunikation die Nachdenken erfordert, mit einem realen Menschen zu führen.

    Doch verlassen wir die voll in die digitale Welt abgedriftete Susi an dieser Stelle – sollen sich Ihre Eltern mit Ihr rumärgern und der Göre schon mal vorsorglich einen Platz in der nächsten „die strengsten Eltern der Welt“ – Staffel reservieren.

    Das stelle ich (und du lieber Leser vielleicht auch?) leider selber fest – kaum ein Mensch, der stundenlang in sozialen Netzwerken Katzenbildchen konsumiert, ist heute noch in der Lage mehrere Minuten konzentriert zuzuhören.

    Auch die Benutzung sozialer und höflicher Floskeln nimmt immer mehr ab – die werden ja in der digitalen Gesellschaft nicht benötigt. Ein „guten Morgen“ gibt es im realen Leben kaum noch. Die Begrüßung im Chat ist dann ja auch eher: „bist Du online?“. Merke ich leider im realen Leben selber. Von den Eltern wohlerzogen grüße ich Morgens meine Mitmenschen, wenn Sie auf dem Bürgersteig entgegen kommen. Ich ernte dafür von jungen Menschen angstvolle Blicke – fast als würde ich versuchen Ihnen glühende Zigarren auf den Handrücken auszudrücken. Doch wem Empathie und soziale Umgangsformen abgehen, der wird es schwer haben im realen Leben Freunde zu finden.

    Susi ist natürlich fiktiv. Auf deinem heimischen Fernseher würde jetzt auf dem Bildschirm die Meldung erscheinen, dass Namen und Personen nicht real sind und keine Ähnlichkeit mit lebenden Personen haben und die Handlung frei erfunden ist. Gut – aus Gründen der Political Correctness lassen wir dies dann mal so stehen. Sitze ich Morgens in der U-Bahn sehe ich Dutzende Susis, Beas, Rolfs und Frederiks, die mit mehr oder weniger geneigtem Kopf auf Ihre Handy-Displays starren. Alle haben eines gemeinsam – Sie bekommen kaum etwas von dem mit, was in Ihrem Umfeld passiert.

    Doch sind die sozialen Netzwerke wirklich zur Informationsbeschaffung so wichtig? Seien wir mal ehrlich: Egal ob Twitter, g+, Facebook, WhatsApp – alle diese Dienste transportieren größtenteils Schwachsinn von der einen Seite des Internets zur anderen. Leider verrottet dieser Müll nicht nach ein paar Tagen – deshalb kommt es vor, dass man dieses mit dem Hinweis “so cute” versehene Katzenbild in einer Woche 3 mal gepostet bekommt. Überhaupt erschließt sich mir immer weniger der Sinn von den sogenannten “sozialen Netzwerken”, oder Mülltransportierungsdiensten wie Twitter und WhatsApp. Videos von singendem Schlümpfen, fliegende Dixi-Klos oder fragwürdige Sexbildchen – das ist nun wirklich nicht mein Niveau, und mein lächeln darüber ist mehr als gequält…

    Die andere Seite der Content-Medaille sind die Mitglieder die gar nichts tun – also weder selber posten, noch mal ein Lebenszeichen gleich welcher Art von sich geben. Nachdem ich festgestellt hatte, dass die Kontakte, welche in von mir genutzten sozialen Netzwerken  hauptsächlich Karteileichen waren, und Leute dort das ganze Jahr über keine Anstalten machten mal etwas zu posten, bzw. auf von mir veröffentlichte Posts keine Reaktion kam, habe ich sowohl die Konten der meisten sozialen Netzwerke aufgelöst und bei den noch aktiven meine Netzwerkkontakte stark entschlackt.

    Mit dem erscheinen der sozialen Netzwerke hat sich auch für die Blogger viel geändert. Waren früher zahlreiche Kommentare bei Beiträgen die Regel – alte Beiträge von mir kamen auf über 100 Kommentare, kippte das Kommentarverhalten nun in die Bedeutungslosigkeit. Obwohl meine Besucherzahlen ständig steigen, werden die Kommentare immer weniger.

    Früher galt unter Bloggern als Lösung, die Flucht nach vorne: hinein in die sozialen Netzwerkle und dort aktiv sein – auf dass die dort sensibilisierten Netzwerk-Freunde von dort auf den Blog gehen um einen Kommentar zu hinterlassen.  Doch leider ist das völliger Quatsch, denn wenn ich mir meine Piwik-Statistik anschaue, dann hat noch nicht ein einziges neues Mitglied aus meinen G+ Kreisen  jemals auf meinem Blog kommentiert.

    Schaut man auf diverse Blogs von Profi-Bloggern dann sieht es dort nicht besser aus.  Alle 2-3 Beiträge mal 2-3 Kommentare. das ist für kommerzielle Seiten die mindestens ein zehnfaches an Besuchern von NERD-O-MANIA haben, eigentlich der Gegenbeweis für die Aussage, dass die Aktivität in sozialen Netzwerke einen guten Blog retten würde.

    Ein schönes Beispiel dafür, dass man sich die Aktivität in sozialen Netzwerken getrost sparen kann, und sich dafür lieber mit realen Menschen trifft, hatte ich letztens, als ich eine Rezension zum neuen WooCommerce schrieb und diesen Beitrag in verschiedenen Communitys postete. Trauriges Ergebnis:

    • 45 direkte Zugriffe über die Google + Plattform (gut)
    • 1 Google + Eintrag (was dem Like bei Facebook entspricht) (schlecht)
    • 0 neue Community-Mitglieder bei NERD-O-MANIA (ganz schlecht)
    • 0 Wertungen auf meinem Blog, obwohl ich ein Review Tool habe, welches sogar ohne Benutzerregistrierung zu bedienen ist (ganz, ganz schlecht)
    • aber dafür gleich eine Support-Anfrage von einem professionellen Dienstleister, der bei einem Kunden ein Problem mit dem neuen WooCommerce hatte – und zum Dank, dass ich ihm dafür die Lösung gab weder ein „+“ noch einen Kommentar auf meinem Blog hinterliess (zum kotzen)

    Na Danke! Dies ist nicht das erste Mal, sondern diesmal ein in Zahlen zementiertes Beispiel, dass alle Blogger, die sagen, dass es Sinn macht in sozialen Netzwerken aktiv zu sein, deren Aussage ad absurdum führt.

    Das einzig zählbare und sinnvolle: Mein Autor Ranking bei G+ steigt zwar, wenn ich fleißig “+”Zeichen sammle – doch dies bringt meinen Blog nicht zum leben – und das ist schließlich der Grund, warum ich dort im Netzwerk aktiv bin.

    Schlaue Experten haben natürlich immer Erklärungen dafür parat, warum Besucher nichts posten. Beliebtes Argument ist der Hinweis darauf, dass man sich bei mir erst ein Konto anlegen muss. Das ist natürlich Quatsch. Aber solche Ausreden a la: „kann der Neger nicht schwimmen, ist das Wasser schuld“ gibt es ja immer. In jedem sozialen Netzwerk muss man sich ein Konto erstellen. Wäre das der Hinderungsgrund, wäre Facebook immer noch menschenleer.

    Hat man sich ein Konto erstellt und das aktiviert, hat jeder Browser die Funktion sowohl Anmeldenamen als auch Passwort zu speichern, sodass das posten auf dem Blog nur einen Mausklick für die Anmeldung benötigt. Was sagt uns das? Die Leute sind eben einfach nur stinkefaul – oder zu blöd in die 2 Zeilen Namen und Passwort zu schreiben. Na gut, da bin ich gnädig: wer das nicht schafft, der darf dann auch gerne draußen bleiben.

    Klar, die Superschlauberger, die diesen Rat geben und sowohl auf Registrierung, wie auch auf Kontrolle des Beitrags durch den Admin verzichten, haben jede Menge Kommentare – hauptsächlich Verbraucherinformationen von netten Gästen aus China und Russland, die die anderen Beitragsschreiber freundlicherweise und völlig selbstlos über „Cheap Viagra“ informieren.

    Überhaupt hat man das Gefühl, dass alle (selbsternannten) Profis Wein predigen und Wasser saufen verteilen – denn alle wissen: die Vergabe von „+“- Zeichen ist wichtig für das Ranking eines Authors oder Blogs! Warum werden dann von denen, die es doch wissen sollten, wie wichtig dies ist, keine „Plusse“ verteilt? Warum wird von den Blogger-Profis nicht kurz kommentiert, wenn ein Beitrag nützlich war oder zum denken angeregt hat? Warum wird ein vorhandenes Review-Tool, welches nicht mal eine Registrierung erfordert, sondern von jedem auf der Seite genutzt werden kann nicht benutzt? Es ist nur die Arbeit von einem Mausklick. Ist das Ignoranz, Faulheit, Dummheit, Neid oder eine krude Mixtur aus allen bisherigen genannten negativen Charaktereigenschaften?

    Jetzt wirst Du als Leser – vielleicht bist Du sogar selber Blogger sagen: „Ja, genau – aber ich bin ja anders!“ – und ich frage: „WIRKLICH?“

    Na da schauen wir doch mal. Der Mensch ist ein Jäger und Sammler – egal ob seriöser Blogger oder Social Network Junkie. Ganz ähnlich wie die Kiddies tausende von Facebook Freunden haben, haben manche Blogger tausende von RSS-Feeds in Ihrem Reader. Ist natürlich existenziell wichtig sagen die. Klar- die Nachricht, dass Lothar Matthäus mal wieder eine neue Freundin hat, muss man ja erst aus mindestens 20 verschiedenen Feeds erfahren um aus dem Content dann einen eigenen Bericht verfassen zu können. Ich glaube viele Blogger haben einfach nur keine Ahnung die richtig wichtigen Feeds zu abonnieren. Dann hätten Sie auch mehr Zeit Netzwerkpflege zu betreiben. Oder Sie nehmen sich selbst viel zu wichtig, als das sowas für Sie noch nötig wäre.

    Ich selbst wurde vor Jahren von mehreren erfahrenen Blogger kritisiert, weil ich in meinen RSS Feed nur einen Auszug des kompletten Beitrags anzeigen lasse. Doch dies tat ich aus gutem Grund: Der Feed soll ein „Appetizer“ sein, indem ein Abriss des Beitrags erscheint. Dann kann sich der Leser immer noch entscheiden, ob es für Ihn interessant ist oder nicht. Zum lesen soll er aber auf meinen Blog kommen und den dort lesen und eben auch kommentieren – Quid pro Quo. Aber nach deren Verständnis „muss“ der Feed den kompletten Inhalt haben, und dann kann der Abonnent sich immer noch entscheiden, ob der Inhalt für ihn relevant ist. Doch das ist ja grade das Problem: Leser die den kompletten Feed gelesen haben gehen nicht mehr auf den Blog – warum auch?

    Hochmütig argumentierten die Profis seinerzeit, dass Feeds die nur einen Auszug präsentieren würden bei denen sofort aus dem Feed-Reader fliegen – woraufhin meine damals noch genutzte Blogroll um einige Einträge kürzer wurde. Idioten sollte man nicht auch noch Traffic schenken.

    Echt, ich bemitleide zutiefst Menschen, die so eingespannt sind, dass Sie nicht mal die Zeit haben mit einem Mausklick einen Beitrag aufzurufen (Seitengenerierungszeit lt. Piwik ca. 0,63 Sekunden – ich denke, das ist schnell genug). Auch hier haben wir wieder den schönen Effekt: „Nehmen, nehmen – nur nicht geben“ – denn dass die so superwichtigen Überblogger vor lauter Feedsammeln und lesen nicht einen einzigen Kommentar hinterließen war klar, oder?

    Nicht vergessen sollte man auch, dass das Niveau der Blogs verwässert wird durch die ganzen „Tante Trudes Produkttest-Blogs“, die als Auftragsblogger für irgendwelche Firmen halbgaren Quark über Produkte die keiner braucht, schreiben. Als Einführung irgend einen dümmlichen Zweizeiler und dann eine Review in höchsten Tönen, die selbst Münchhausen die Schamesröte ins Gesicht treiben würde, zu einem Schrott-Produkt, das auf Fotos schon aussieht als würde es sein technisches Leben bereits aushauchen, wenn man versucht es aus der Verpackung zu pfriemeln.

    Was bleibt als Fazit? Die Menschen in sozialen Netzwerken sind überwiegend stinkefaul, dumm und egoistisch..

    Und damit repräsentieren Sie charakterlich fast 100% der Weltbevölkerung – von daher:  kein Grund sich aufzuregen, oder?

    Nun, das war mein Beitrag zur „digitalen Gesellschaft“ – wie der Leser merkt, stehe ich der durchaus kritisch gegenüber. Natürlich brauchen wir Computer, auch die immer weitere Verzahnung von „Smart Home“ finde ich aus energetischen Gründen positiv. Doch die sozialen Netzwerke empfinde ich als echte Geißel der Menschheit und genauso verdummend wie die peinlichen Sendeformate des Privatfernsehens.

    Ich habe mir jedenfalls angewöhnt die Benachrichtigungen zu deaktivieren, nur noch 3 mal am Tag auf meinem Smartphones die Mails zu checken, genauso wie bei Facebook auf Aktualisierungen zu prüfen. Die Gesellschaft mag vielleicht digital sein – das Leben und meine Freunde sind es nicht – und die sind mir wichtiger als ein süßes Katzenbild bei Facebook…

    Datum letzte Änderung: 06.04.2017 15:53 Uhr

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  • Ver(FLIX)t und zugenäht – ist das ein geiles WordPress Theme..

    ..oder: Wo Premium-Theme noch Premium-Theme ist..

    WordPress ist eines der beliebtesten Blog-Plattformen. Egal, ob man es Privat für den Zeitvertreib nutzt und man dort alle paar Wochen mal einen Geistesblitz für die Familie einträgt, es als Verein oder ähnliche Institution Semiprofessionell betreibt um Mitglieder über Termine zu informieren, oder als Firma Professionell um dort eine Schnittstelle zu Kunden zu schaffen, Support zu bieten, neue Produkte vorzustellen, und den Kunden einen Platz zum Meinungsaustausch zu bieten – WordPress kann jede Aufgabe locker bewältigen.

    Anhand von etlichen Plugins kann man WordPress um weitere nützliche Funktionen erweitern. Mit dem BuddyPress Aufsatz und BBPress hat man eine Forums-Plattform die man extern für eine weltweite Community nützen kann – oder man nutzt es intern in der eigenen Firma als Kommunikationsplattform für diverse Abteilungen.

    Nun ist die Technik das eine – die Optik das andere.

    WordPress bringt von Haus aus bei der Installation Standard-Themes mit. Ein Theme, das weiß man, wenn man Handy-Benutzer oder PC-Anwender ist, ist eine optische Veränderung der langweiligen Serien-Oberfläche in ein für den persönlichen Geschmack besser passendes Augen-Schmankerl.

    Bei WordPress gibt es grundsätzlich 2 Theme – Möglichkeiten: die kostenlosen Standard und die (meistens) kostenpflichtigen Premium Themes..




    Premium Themes – darüber streitet man im Netz – sollen entweder besser sein, als die Standard-Themes. Sei es, dass es mehr Einstellmöglichkeiten gibt, um es noch mehr an seine Wunschvorstellung anzupassen, oder es hat optimierten und fehlerunanfälligen php-Code. Selbst bei den Theme-Designern ist man sich da uneins – ich habe schon genügend kostenpflichtige sogenannte Premium – Themes gesehen, bei denen ich mich gefragt habe, was den Begriff Premium gerechtfertigt hat.

    Der Unterschied bei den Themes ist fließend – es gibt kostenlose Themes, mit hunderten Einstellmöglichkeiten (Atahualpa und Montezuma aus dem Hause Byteforall zum Beispiel), die man eher einem Premium-Theme zutrauen würde. Und es gibt leider auch Premium Themes, bei denen man sich fragt, warum man dafür auch nur einen Euro bezahlt hat – Einstellmöglichkeiten sind so gut wie keine vorhanden (und dass der Quellcode korrekt ist – na, davon gehe ich eigentlich immer aus – dass dafür Geld bezahlt werden soll ist eigentlich schon wieder Abteilung Frauenlogik..)

    Auch ich, der ja mehr der Schönheit zugetan ist – und nicht der Frauenlogik – bin immer mal wieder am schauen, was es an schicken Themes gibt. Und tatsächlich, wer in der letzten Woche auf meinem Blog war, der wird gemerkt haben, dass das seit Geburt von NERD-O-MANIA eingesetzte Theme “MINGLE” von einem anderen Theme abgelöst worden ist. Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich mich an Mingle satt gesehen habe, oder es schlecht zu customizen ist. Ganz im Gegenteil. Mingle ist eines (vielleicht sogar DAS beste Theme) welches ich bisher eingesetzt habe. Alleine die Option jeder Seite ein anderes Erscheinungsbild zu geben – die Möglichkeiten der etlichen verschiedenen Slideshows – die verschiedenen Header-Varianten, das perfekte Zusammenspiel mit BuddyPress und BBPress, und und und..

    Mingle ist echt ein Zuckerle (und es wird sicher auch irgendwann mal wieder aktiviert, weil ich es grundsätzlich von der Optik her am passendsten zu meinem doch eher.. hmm sagen wir mal “eigenartigem” Charakter passt)..

    Was Mingle nicht hat: es ist nicht unbedingt für Mobil-Geräte geeignet.

    Das ist leider ein Punkt, dem in der Zeit von Smartphones, Tablets und Co. ein immer größerer Wert beigemessen werden muss. Da ich anhand meiner Zugriffsstatistik sehe, dass immer mehr Besucher über Ihre IOS und Android Mobil-Geräte auf meine Seite gelangen, suchte ich ein Theme, welches diese Funktion zufriedenstellend umsetzt.

    Auf Themeforest wurde ich fündig und schenkte mir quasi selber zum Geburtstag ein neues Theme. Der Name: FLIX

    Auf den ersten Blick ist FLIX vielleicht gar nicht mal der Brüller – aber wenn man sich die Optionen und Möglichkeiten des Themes mal anschaut, der wird feststellen, dass es ein Hammer-Teil ist.

    Zuerst – und vielleicht der wichtigste Punkt: FLIX ist Autorenbasierend – und dazu unterstützt es BuddyPress und BBPress!

    Hört sich im ersten Moment nicht so spektakulär an – ist es bei einem von nur einer einzigen Person schreibendem Blog auch nicht – aber spätestens bei größeren Blog-Projekten mit mehreren Themen, Gastautoren oder ähnlichen Umständen wird man dies gerne nutzen, können die Leser doch direkt zu Ihrem Lieblingsautor springen.




    Da ich vorhabe demnächst kürzer zu treten und mich auf verschiedene Bereich mehr konzentriere, andere aber ganz an bessere Autoren abgeben möchte, finde ich diese Option sehr sinnvoll.

    FlixStartseite.jpg

    (FLIX – ein Premium Theme, welches den Namen verdient. Anpassbare Slideshow, Icons für Rubriken, Autorenbasierte Tabs, für jeden Beitrag einstellbarer Hintergrund. Portfolio und die Möglichkeit jedem Autor einzeln zu kontaktieren. Hier ist wirklich mehr drin, als man normalerweise braucht.)

    Auch von den weiteren Features her ist das Teil aus der breiten Masse herausstechend.

    Man kann für jeden Beitrag ein oder mehrere Grafiken als Slideshow nutzen. Die Zeit ist einstellbar. Ist es für den Beitrag aktiviert läuft ein farbiger Balken von links nach rechts und signalisiert, wann das nächste Bild angezeigt wird. Dies gilt auch für den Hintergrund. Dort können sogar andere Bilder angezeigt werden. Schaut euch mal Sonntagsgedanken: Warum gibt es “Mecki bei den Chinesen” aber “Mecki bei den Negerlein” nicht?.. an. Dort seht Ihr was ich meine.

    Es gibt auch die Möglichkeit für jeden Autor verschiedene Portfolios anzulegen – sogar Videoeinbindung ist möglich. Bei dem Punkt 3D Design in Portfolio seht Ihr beispielsweise eines.

    FlixBeitrag.jpg

    Sehr gut gelöst finde ich auch die Umsetzung des Text-Auszugs. Seht euch das mal hier an. Ein Textauszug muss ja nicht unbedingt der gleiche Text sein, der im Beitrag steht. Es kann auch ein thematischer Anriss des Beitrags sein.

    Was gibt’s noch? Shortcodes zum Beispiel. Ich selber habe noch nicht viel damit gemacht, aber man kann damit ohne großartiges Programmieren tolle Features einbauen. Das mehrspaltige Zeitungslayout, welches ich immer mit Tabellen realisiert hatte, kann ich nun über einen Shortcode einfügen.

    shortcodes.jpg

    (Shortcodes – ein Thema, welches in WordPress immer beliebter wird. Wenn die Themes dann noch eine GUI mitbringen, die das unterstützen – umso besser. Hier wird der Text in mehreren Spalten angezeigt. Bisher bei mir durch eine Tabelle gelöst)

    Eine Gallerie in Karussel-Optik ist im Handumdrehen eingebunden – das Ergebnis sehr Ihr unten:

    Ein paar Nachteile hat es leider auch. Es ist in English. Es ist zwar eine Pot Datei dabei, welche man mit Poedit öffnen kann um die Textstrings zu übersetzen und die generierten Po und Mo Dateien dann im entsprechenden Ordner abzulegen. Leider haben die Entwickler geschlampt – nicht alle Textstrings sind dort erfasst. Man muss also im Quelltext der PHP Dateien rumschreiben. Das ist nicht jedermanns Sache. Und es hat immer noch ein paar kleine Bugs – aber die Entwickler leisten Support und haben ein eigenes Forum.

    Ich kann dieses Theme wirklich empfehlen. HIER könnt Ihr die Vorschau ansehen. Der Preis liegt bei 60,00 $ – das entspricht beim jetzigen Dollarkurs etwa 45,00 €. Nicht zu teuer, wie ich finde.

    [/fusion_builder_column][/fusion_builder_row][/fusion_builder_container]
  • Nachdenkliches Wochenende wegen Mistwetter..

    ..oder: was ist sozial an sozialen Netzwerken?

    D

    a heute am heiligen Sonntag mal wieder Plädderwetter erster Güte ist, mein Strandkorb mittlerweile unter der Schutzplane auf überwintern eingestellt ist, ich mir dazu auch noch einen Husten eingefangen habe, der mich etwas schlapp macht, und im Fernsehen die gefühlte eintausendste Wiederholung der Terence Hill und Bud Spencer Prügelstreifen läuft, die ich nun wirklich langsam über habe (ich frag mich, weshalb immer die gleichen Schrottfilme gezeigt werden – Hollywood hat doch mit Sicherheit hunderte bessere Filme aus den 70er Jahren im Angebot) schreibe ich nachdenklich und mehr aus Langeweile mal wieder einen Blogbeitrag.

    Während ich also Hustend und mit verschleimtem Hals versuche die richtigen Tasten zu treffen, rekapituliere ich mal den Status meiner sozialen Netzwerke:

    social networks

    MeinVZ ist tot – ganze 3 Leutchen sind dort drin, die ich in meiner Freundesliste habe. Und da die auf Nachrichten nicht reagieren, ist die Frage nach dem Sinn der  Mitgliedschaft bei der VZ Plattform überflüssig. Der einzige Grund, weshalb ich dort noch bin ist die ‘Röhre’, quasi ein Videoplugin in TV-Optik, auf der ständig Musikvideos laufen.

    Selbst im mit “Freunden” prall gefüllten Microsoft Messenger sehe ich kaum noch jemanden Online. Die früher oft beim starten des Rechners aufpoppende Offline Nachrichten habe ich seit Monaten nicht mehr empfangen. Das nächste Netzwerk für die Tonne also..

    google+ schläft ebenfalls langsam bei mir ein. Nach einem ganz guten Start und wachsenden Teilnehmerzahlen stelle ich fest: Das gleiche Phänomen wie bei allen anderen SNs – Mache Mitglieder sind wie Jäger und Sammler. Fügen jeden hinzu, den Sie irgendwann mal kennen gelernt haben, aber danach ist hängen im Schacht. Sozial Tote Hose sozusagen. Und die Beiträge haben von der Tiefe manchmal Twitter-Charakter..

    Dazu kommt das Verhalten der momentan noch nur auf Einladung eine Mitgliedschaft erwerbende Teilnehmer. Ich frag mich, weshalb Leute in soziale Netzwerke eintreten, alle möglichen Leute einladen, aber dort weder schreiben noch kommentieren?

    Apropos Twitter – Ja, ich bin dort drin, kann dem ganzen aber nichts abgewinnen. Eine Nachricht in maximal 120 Zeichen? Kaum möglich – Eine kurze Überschrift zu dem Kurzlink muss reichen. Aber wozu? Die meisten bekommen über WordPress über den Feedburner mit, dass ich was neues geschrieben habe. Doppelte Arbeit also.

    Bei Facebook war ich vor längerer Zeit mit meiner privaten @mail, konnte aber den dümmlichen Einladungen zu noch dümmlicheren Spielen nichts abgewinnen.

    weiter rechte Seite >

    Diese ganzen “Hug Me”, “auf einen Espresso einladen”, “XXX möchte dich zu ‘Knights and Dragons’ einladen”, hingen mir irgendwann zum Hals raus – vor allem weil das zum Teil auch schon die geistreichsten Sätze waren, die dort von einigen getextet wurden.

    Selbst Skype ist aufgrund seiner Funktionen und der Möglichkeit andere Leute einzuladen so was wie ein soziales Netzwerk – ich nutz’ es nur noch beruflich, da ich meine amerikanische Ansprechpartnerin beim Mutterkonzern damit in Echtzeit kontaktieren kann. Mein Skype enthält deshalb nur noch Business Kontakte. Der letzte “Freund” (besser Freundin) wurde rausgekickt, als auf eine von mir vorgetragene Bitte etwas für mich zu tun, nur ein gelangweiltes “Keine Lust” zurückkam, obwohl ich in der Vergangenheit einiges für Ihn getan hatte. Solchen Pennern, oder in dem Fall Pennerinnen, sage ich nicht mal ‘auf Wiedersehen’. Gespräch beenden und rauskicken ist eins..

    Ein Blog wie WordPress ist ja eigentlich kein soziales Netzwerk, aber da dort auch Abos abgeschlossen werden und es treue Stammleser gibt, nehme ich die mal mit dazu:

    Mein selbst gehosteter Blog www.petersplace.net ist was die Besucherzahlen angeht auf einem guten Weg. Das kommt sicher auch dadurch, dass google mich scheinbar liebt. Bei bestimmten Suchbegriffen bin ich soweit vorne, dass ich mich wunder wie ich das geschafft habe. Beim Suchbegriff “Best Ager” (einer Institution, der ich meinen momentanen Job verdanke) bin ich auf der ersten Seite – und das bei über 2 Millionen gefundenen Beiträgen. Aber obwohl auf dem Blog am Tag um die 100-200 Besucher vorbeischauen, wird wenig kommentiert.

    Beim anderen  Blog, dem früheren Live Space “THE HACKENBUSH TIMES” ist es genau anders rum. Fremde Besucher finden sich kaum, dafür aber ein paar unverzagte alte Kameraden, die sogar Kommentare hinterlassen.

    Während einige Freunde über andere Plattformen wie Stayfriends versuchen alte Schulfreunde oder auch frühere reale Freunde wieder zu finden, ist meine Sicht dazu eher geteilt. Meistens gab es einen Grund, weshalb eine frühere Freundschaft auseinander ging – und ich spreche nicht von Umzügen in andere Städte. Und Menschen ändern sich in den Jahren. Ich habe selbst fest gestellt, dass frühere beste Kumpels nach 20 oder mehr Jahren nur noch Entengrütze im Kopf haben und dieses auch leider verbal kund tun.

    Und in meinem Privatleben wird die Telefonliste in Outlook und auf meinem Handy auch immer mal wieder regelmäßig entschlackt. Warum soll ich Nummern von Leuten speichern, die irgendwann in meinem Leben mal in meinem Freundeskreis waren, dann aber den Kontakt abbrechen und selbst nach dem dritten oder vierten Anruf nicht zurückrufen?

    Ja, soziale Netzwerke sind ein nehmen und geben – sowohl Online wie Offline. Diese Erkenntnis ist aber scheinbar noch nicht zu allen durchgedrungen.

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