Umweltschutz

  • Speiseöl Recycling – Leicht gemacht..

    ..oder  wie der heimische “Deepwater Horizon” GAU vermieden werden kann

    Erinnerst Du dich noch an die Deepwater Horizon Katastrophe? Als im Golf von Mexico Millionen Liter Rohöl ins Meerwasser strömte um es zu verseuchen? Nun, was haben wir daraus gelernt? Zum einen, dass man sich nicht auf die Technik verlassen kann, denn das schließen des Sicherungsventils ging gehörig daneben – und auch das Öl und Wasser irgendwie nicht zusammen gehören.

    FilterzubehörIn der Küche haben wir das Phänomen, dass wir beinahe täglich sowohl das eine als auch das andere nutzen. Eine Vermischung – im technischen als Emulsion bezeichnet – ist teilweise sogar gewünscht (in einer Suppe, die nun mal zum größten teil aus Wasser besteht, ist auch in der Regel ein gewisser Fettanteil, wenn zum Beispiel eine Hühnersuppe oder allgemein eine „fette Brühe“ gekocht wird, oder ähnliches). Aber es gibt eben auch spätestens beim entsorgen von gebrauchtem Öl das Problem: wohin damit? Der Abfluss ist keine Option, denn auch Speiseöl ist nicht ohne weiteres aus Trinkwasser zu filtern.

    Natürlich kann man versuchen generell den Einsatz von Öl zu vermeiden – oder zumindest zu minimieren. Das benutzen von beschichteten Pfannen,  ist eine guter Ansatz. Trotzdem gibt es Speisen, die gebraten einfach besser schmecken. Leckere Frikadellen, Pommes, Reibekuchen, Fischstäbchen, panierte Schnitzel – diese Leckereien sind nun mal prädestiniert dafür in Öl – und zwar reichlich davon – gebraten oder frittiert zu werden. So lecker diese Sachen auch sind – während des Aufenthalts in der Pfanne verlieren die Nahrungsmittel leider häufig kleinere Teile  oder Bröckchen der Panade. Die bleiben im Öl und sehen zum einen unappetitlich aus, zum anderen heften Sie sich gerne an andere Speisen, die man in dem Fett später brät – was nicht wirklich gewünscht ist.Filtertüten vorbereiten

    Was ist dagegen zu tun? Das ganze verunreinigte Öl in die Spüle kippen? Nein – auf keinen Fall! Das Zauberwort heißt “Filtern”.

    Das gebrauchte Öl wird durch die angebräunte Panade zwar dunkler, und bekommt durch die Fleischstückchen und eventuell benutzte Gewürze oder Salz auch einen leicht würzigen Geschmack – doch den kann man sich auch für andere Rezepte die ein bisschen “Fofo” brauchen (Ich zum Beispiel nehme gerne 1-2 Esslöffel davon um Hühnerbrühe etwas aufzupeppen. Grade jetzt im Winter ein leckeres Gericht was nach einem Spaziergang im Schnee schnell von Innen aufheizt), zunutze machen.  Es muss uns nur gelingen, die Verunreinigungen aus dem Öl zu bekommen. Dies ist simpel zu lösen: Wir brauchen nur einen Topf, einen  dafür passenden Dünsteinsatz und Filtertüten (1×4).

    dekantierenFast alle besseren Topfhersteller bieten Dünst – oder Kocheinsätze an. Die Dinger sind nicht nur zum blanchieren megapraktisch, sondern auch wenn man Kartoffeln, Nudeln oder Eier kochen will – Eier in den Einsatz legen, warten bis das Wasser im Topf kocht, die Eieruhr anwerfen und den gefüllten Einsatz in das sprudelnde Wasser hängen. Beim klingeln direkt den Einsatz raus und abschrecken. Vorteil: es muss kein Wasser abgekippt werden, sondern es kann für den nächsten Kochgang (Nudelsalat mit Eiern – oder einen Kartoffelsalat vielleicht?) direkt weiter verwendet werden. Dies spart Energie und Trinkwasser.

    Auf den Fotos sind meine WMF Töpfe zu sehen, doch auch IKEA bietet bei der Topfserie 365+ solche Einsätze ziemlich preiswert an.

    In den Dünsteinsatz legt Ihr nun 2 Filtertüten, die ihr entlang der Perforierung auseinandergerissen habt. Ästeten können natürlich auch eine Schere benutzen – aber reißen geht schneller und einen Schönheitspreis brauchen wir nicht zu gewinnen da die Filtertüten am Schluss entsorgt werden. Die Filtertüten legen wir nun so in den Boden des Dünsteinsatzes, dass die Löcher im Boden und an den Seiten bedeckt sind und stellen Ihn in den dazugehörigen Topf. Dann schütten wir langsam das verunreinigte Öl hinein.

    Das Öl läuft nun langsam durch das Filterpapier in den darunterliegenden Topf. Dies kann durchaus ein paar Stunden dauern. Am besten lässt man es einfach über Nacht stehen und am nächsten Morgen ist der Vorgang abgeschlossen. Über einen Trichter kann man nun das gereinigte Öl in die aufbewahrte Ölflasche, in der das Öl vorher war, zurück gefüllt werden.

    Sollte das Ergebnis beim ersten Mal nicht zufriedenstellend sein – einfach nochmal durchfiltern.

    Ich hoffe der Tipp hat euch gefallen. Über einen Kommentar würde ich mich freuen.

    Bratenöl Recycling selbermachen

    Preis/Leistungsverhältnis
    Schwierigkeitsgrad
    Zeitersparnis
    Umweltschutz
    Energieeinsparung

    Ergebnis

    etwas für das Abwasser tun ist gar nicht so schwer. Wer im Haushalt das Öl, in dem vorher Schnitzel oder Buletten bruzzelten nach dem Braten nicht in den Ausguss kippt, sondern filtert und für nochmaliges verwenden auffängt, ist auf einem guten Weg.

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