Umweltverschmutzung

  • Sonntagsgedanken: Greta Thunberg – eine neue Johanna von Orleans?..

    ..oder warum der “Thunberg-Effekt” so wichtig für den Planeten ist – und warum er wirkungslos verpuffen wird..

    Aktuell habe ich Urlaub, das Tief ‘Mortimer’ lädt nicht grade zum draußen verweilen ein, und bedingt durch das miese Wetter und die Langeweile, wenn man den ganzen Tag in der Bude hängt und bereits drei mal gesaugt hat, muss ich an Greta Thunberg denken – und an das, was dem armen Kind in den Medien widerfährt – das bringt mich zu den aktuellen Sonntagsgedanken..

    Zuerst mal eine Frage in die Runde: Was ist der Unterschied zwischen dem Homo Sapiens und Dinosauriern? Die Dinosaurier sind ausgestorben, weil Sie keine Möglichkeit hatten sich umzustellen oder auf die plötzlich lebensfeindlich gewordene Umwelt einzuwirken.

    Der Mensch könnte es – aber er tut es nicht. Genau so wie die blöden Dinosaurier (Sorry an alle noch lebenden Dinosaurier für diese nicht politisch Korrekte Äußerung), die mit großen Kulleraugen den Aufschlag des Kometen beobachteten und dachten: .. oh das war schön.. hust, hust.. warum kann ich denn plötzlich nicht mehr atmen.. keuch.. Hust.. PLUMPS-TOT!.., nimmt der Mensch die katastrophalen Meldungen über die Müllflut im Meer nur mit einem Wimpernschlag zur Geltung um dann weiter die notgeilen Fummelfuzzies bei LOVE ISLAND zu gucken – getreu dem Motto, dass der Dumme den noch dümmeren im Fernsehen beobachtet um sich selber intelligenter zu fühlen.

    Greta ThunbergNun das ist nicht ganz wahr – ein junges Mädchen mit gehörig Wut im Bauch lässt sich das immer wieder gleiche Gesülze der Politiker nicht gefallen und bläst zum Angriff und ich schäme mich wirklich, dass ein Kind die Aufgabe von Erwachsenen in die Hände nehmen muss, damit endlich mal was für diesen Planeten getan wird.

    Die Klimagipfel finden seit 1995 statt –  und was ist bisher passiert? Gefühlt Nichts! Es gibt immer nur Absichtserklärungen ohne wirklich mit Herzblut was für die Umwelt zu tun. Fast 25 Jahre geht das nun schon so – für die Lebenszeit der Erde (und der Dinosaurier) eine kurze Zeitspanne, aber für den Klimaschutz und für die damit verbundenen, und sich in immer rasanterem Tempo verschlimmernden (Über)Lebensbedingungen der Menschen ist es eine Ewigkeit in der nichts wirklich zielführendes passiert ist.

    (Bild Links: Greta Thunberg – Bildlizenz aus Wikipedia: Urheber: Jan Ainali https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Greta_Thunberg_sp119.jpg)

    Und das ist jetzt das traurige daran: Wie damals Johanna von Orleans kommt dieses junge Mädchen um die Arbeit der Erwachsenen zu machen, weil denen ja scheinbar dieser Planet schnuppe ist und die lieber mit ihren Benzinschleudern die 500 Meter zum ALDI fahren, als mal den Arsch zu bewegen oder den ÖPNV zu nutzen.

    Zur Info lieber Leser: Ich habe seit 20 Jahren kein Auto mehr, obwohl ich es mir leisten könnte und auch eine gültige Fahrerlaubnis besitze,  nutze aber stattdessen den Öffentlichen Personennahverkehr – ja, manchmal nervt die Deutsche Bahn, aber dass mir das Auto fehlt? Nöö, ganz bestimmt nicht.

    Und genauso wie Johanna von Orleans wird es wohl auch Greta Thunberg ergehen. Na gut, Sie wird nicht das unschöne Schicksal von Jeanne d’Arc erleiden, die öffentlich verbrannt wurde – aber auf dem Scheiterhaufen der Medien verbrannt zu werden, ist ja für einen Aktivisten, der auf Medienpräsenz angewiesen ist, auch so was wie der Tod.

    Ich gestehe es ganz offen: Ich bin alles andere als ein Kinderliebhaber – die verdammten Rotzblagen sehe ich lieber mit viel Abstand und von hinten – aber wie mit Greta Thunberg umgesprungen wird, indem Sie wie eine Sau durchs Dorf getrieben wird: das kann ich so nicht stehen lassen und es packt mich die Wut, wenn ich die Kommentare und Statement von Erwachsenen zum Theme “Greta” höre. Denn egal was Greta tut – es ist ja immer alles falsch!

    Selbst in meinem Freundeskreis, dem ich bisher durchaus Intelligenz attestiert hatte, gibt es Aussagen, die von den Medien verbreitet und dann gerne als Abwertung für den Klimawandel allgemein, das “Friday for Future”-Projekt (und natürlich insbesondere für Greta, die Person, die dem ganzen ein Gesicht gibt) genommen werden – leider ohne mal selber ein bisschen nachzudenken und solche Aussagen in Frage zu stellen oder zu relativieren. Und ist es nicht Greta, an der Kritik geübt wird, dann sind es entweder die Eltern, die Medien, die Klassenkameraden, oder sogar andere Länder, irgendeiner findet sich immer – und wenn es nur der Schwippschwager der Nachbarn der Eltern von der kleinen Thunberg ist, der seinen Müll nicht trennt..

    O-Ton-Beispiele gefällig für dämliche Statements gegen Greta Thunberg und ihr Friday for Future?

    • ‘Greta ist auch nicht ohne – die hat auf einem Bankett mit Plastikbesteck gegessen.’

    Eigentlich ist so ein Statement schon von der ganzen Aussage zu blöd, um darauf zu antworten – schon allein, dass ein “Journalist” aus dieser Tatsache ableitet, dass Gretas Anliegen zur Energieeinsparung nicht ernst gemeint ist, zeigt, dass hier reiner Klick-Bait Journalismus betrieben wurde.

    • ‘Deutschland verursacht nur 2% Co2 – das sollen erst mal andere Länder ihre Hausaufgaben machen’

    Hallo!? Klimaschutz geht uns alle an! Solange es aber Länder, die merklich größer als Deutschland, wie zum Beispiel die USA gibt, deren aber leider nicht ganz so helle Präsident den Klimawandel als nicht existent abtut und deshalb auch keine Anstalten macht, die Umwelt zu schützen, sollten und dürfen wir uns nicht aus der Verantwortung ziehen. Ich sehe den Klimaschutz als Herausforderung für unsere Ingenieure und als Jobmotor der nächsten Jahre. Wer jetzt innovative Techniken entwickelt um den CO2 Ausstoss zu minimieren ist ganz klar auf der Siegerstrasse..

    • ‘die Sache mit dem Segelboot war nur eine PR-Kampagne und hinterher mussten alle Fotografen und Journalisten mit einem Flieger zurückfliegen – überleg mal was das für die Umwelt bedeutet!’

    Ganz  ehrlich? Nichts! Die Ideen mit dem Segelboot sollte ein Signal sein – quasi nur mit natürlicher Energie von A nach B zu kommen. Dass daraus ein Riesenmedienrummel gemacht wurde ist sicher nicht Gretas Schuld. Und dass die Mannschaft und die Medienfuzzies hinterher wieder mit einem Flieger zurück kommen mussten, das war sicher von vornherein schon klar, oder denkt irgend jemand, dass in New York plötzlich einer sagte: verarscht, verarscht – wir fahren nicht zurück – seht zu wie Ihr nach Hause kommt? Und nur mal als Info: unsere Kanzlerin Merkel und Frau Karrenbauer schafften es in 2 Fliegern der Bundeswehr getrennt zum Klimagipfel zu düsen – im Abstand von einer halben Stunde. DAS nenne ich Umweltverschmutzung hoch zwei.

    • ‘die Klassenkameraden haben den Schulausflug auf der AIDA gemacht – da sieht man doch, dass die das nicht ernst meinen mit dem Umweltschutz..’

    Ja – Kreuzfahrtschiffe sind meiner Meinung nach so überflüssig wie ein zweites Arschloch (genauso wie Containerschiffe – Waren sollten m.M.n. da produziert werden, wo sie verbraucht werden und nicht um die halbe Welt geschippert werden) Aber jetzt frag ich mal: wäre die AIDA ohne die Kiddies nicht in See gestochen? Doch wäre Sie. Und wer hat den Ausflug geplant? Waren das die Kinder oder die Lehrer? Ist das überhaupt mal geklärt worden? Wieder eine These die nur dumm ist, nichts weiter wie schlechter Click-Bait Journalismus ist und einfach nur dumm nachgeplappert wird um sich mit dem Thema Grate Thunberg nicht befassen zu müssen.

    • ‘die Eltern wollen nur an Ihr Geld verdienen und vermarkten die (Greta) in der Öffentlichkeit’

    Falsch! Greta macht Ihr Ding alleine. Natürlich wird Sie von den Eltern unterstützt, bei dem was Sie tut – und das ist auch absolut richtig. Das würden aber glaube ich alle verantwortungsvollen Eltern genau so tun. Dies wurde schon von etwas wahrheitsliebenderen Medien recherschiert.

    • ‘guck dir doch die Blagen auf den Demonstrationen an – lassen sich von den Eltern dahin kutschieren und tragen Plastikregenschirme und Turnschuhe mit Gummisohlen – die müssten alle Holzschuhe tragen, wenn Ihnen der Umweltschutz wirklich wichtig wäre.’

    Sorry – aber bei solch dummen Phrasen kann ich nur den Kopf schütteln. Wie ein Kommentator dem Verfasser dieser Aussage ganz in meinem Sinne entgegnete, fehlt dem Schreiber der nötige intellektuelle Zugang zu dem Thema – ich würde sogar sagen, dass ein Pflasterstein einen höheren IQ hat, als der Verfasser der These..

    • ‘die Friday for Future Demos sind nur gemacht um ein langes Wochenende zu haben.’

    Soso, man ist ja recht flink darin, diese Demos als nichts weiteres als eine Ansammlung unterrichtsfauler Schüler abzustempeln, die nur keinen Bock haben in die Schule zu gehen.. Öhhm, wie war das nochmal mit den Montagsdemos in der DDR? Nach der Logik waren die dann wohl auch nur ein verlängertes Wochenende nach hinten raus?

    Und last but not least, kritisiert unsere Aussitz-Kanzlerin Merkel Greta, weil sie ‘keine Konzepte zum Klimawandel‘ hat.

    Ein ganz entschiedenes NEIN Frau Merkel! Nicht Greta Thunberg muss ein Konzept vorlegen – denn Greta ist wie sie wissen sollten, ein 16jähriges Kind, das noch zur Schule geht und keine Klima-Nobelpreis-Empfängerin. Sie und Ihre Regierung Frau Merkel müssen Konzepte entwickeln, wie man es SCHNELL schafft, endlich sowohl den CO2 – Ausstoß, wie auch die Umweltverschmutzung (insbesondere der Weltmeere) zu stoppen.

    Eine CO2 Steuer ist das dümmste, was es gibt, denn eine eingenommene Steuer ist nur wieder dazu da um irgendwo zu versanden – und die Unternehmen, die solch eine Steuer zahlen müssen, geben die Kosten natürlich an die Konsumenten weiter. Letztlich zahlt der Bürger also dafür, dass nichts passiert – aber das Gewissen ist beruhigt und unsere Lobby-Polit-Schergen reiben sich die Hände, weil Sie den Bürger wieder eingelullt und eingeseift haben.

    Müllberg nach Dortmunder SchlagerfestivalNein, es müssen schnellstens Gesetze geschaffen werden, die die Umweltverschmutzer zum einsparen zwingen. Auch die Strafen für Umweltverschmutzung müssen drastisch erhöht werden und als Straftat gelten. Und auch wir müssen uns bewusst sein, dass der Weltuntergang (ja, das muss man leider so krass sagen, denn ich gebe diesem Planeten bei dem jetzigen Tempo keine 20 Jahre mehr, bis der ‘Punkt of No Return’ erreicht ist) nur aufgehalten aber nicht gestoppt werden kann, wenn wir nicht drastische Änderungen in unserem Verhalten der Umwelt gegenüber in unserem  Leben tätigen.

    Aber wie ist die Realität? Die Regenwälder des Amazonas, die quasi den Sauerstoff für uns generieren, stehen in Flammen, Trump will die Wälder Alaskas zur Abholzung freigeben, und die Weltmeere sind die größten Müllverklappungsgebiete für Plastikmüll. Juckt’s jemanden? Höre ich mich in meinem Bekanntenkreis um, dann nicht. Zwischen den Zeilen hört man heraus: Umweltschutz ja, aber bitte nicht auf meine Kosten.

    (Bild rechts: so sah es nach einem Open-Air Festival im Dortmunder Revierpark Wischlingen aus – so sieht also das Umweltbewusstsein des Homo Sapiens Germanicus aus. Screenshot aus dem Facebook-Video von Silvana Möll – auch auf Ruhr24.de.)

    Und solange es nach einem Schlagerfestival in Dortmund aussieht wie auf dem Foto, ist klar: der Mensch hat nichts – aber auch gar nichts gelernt. Und das ist das wirklich traurige an der ganzen Geschichte…

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"